Stadtverordnetenversammlung - Andrea Freisberg stellte Arbeit des Stadtarchives näher vor
Am 24. Juni 2024 tagte die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt (Hessen) unter dem Vorsitz von Franz-W. Michels (CDU) im Kultur- und Bürgerzentrum zum letzten Male vor der Sommerpause.
Wenn nicht Stadtarchivarin Andrea Freisberg ausführlich über ihre Arbeit berichtet hätte, wäre die Sitzung wohl in 15 Minuten zu Ende gewesen. Ohne Wortmeldungen aus den Fraktionen von CDU, SPD und FWG wurden nämlich die bereits in den Fachausschüssen behandelten Magistratsvorlagen jeweils einstimmig angenommen.
So erfährt die Entschädigungssatzung der Stadt Neustadt (Hessen) leichte Veränderungen. Ab 1.8.2024 erhalten Stadtverordnete und Magistratsmitglieder monatlich 5 Euro mehr an Aufwandsentschädigung. Zudem wurden die Sätze für die Ortsvorsteher von Speckswinkel und Mengsberg aufgrund von Veränderungen bei der Bevölkerungszahl sowie den wahrzunehmenden Aufgaben erhöht.
Das Fördergebiet für das Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ wird im Bereich der Justus-Liebig-Straße um eine Teilfläche ergänzt, auf welcher ein Gemeinschaftsgarten entstehen soll.
Der Termin für die kommende Bürgermeisterwahl wurde auf den 19. Januar 2025 festgelegt. Eine eventuelle Stichwahl würde am 9. Februar kommenden Jahres stattfinden.
Die Stadtverordnetenversammlung stimmte auch dem Ansinnen des Magistrates zu, die Erzieherinnen ab dem 1. August 2024 von der Entgeltgruppe S 8a in die Entgeltgruppe S 8b anzuheben. Dies bedeutet in diesem Jahr Mehrkosten für städtischen Haushalt von etwa 65.000 Euro. Im kommenden Jahr dürften es dann knapp 150.000 Euro sein. Einzig hierzu ergriff Bürgermeister Thomas Groll das Wort. Er betonte, dass er diese Anhebung für gerechtfertigt halte. „Die Zusammensetzung unserer Kindergartengruppen ist durchaus als Herausforderung anzusehen. Auch in Neustadt ist längst nicht mehr heile Welt. Hier sind die Erzieherinnen tagtäglich gefordert. Mit dieser Anhebung ist auch die Anerkennung für gute Arbeit verbunden. Zudem müssen wir handeln, da auch Nachbarstädte gleich verfahren. Wenn wir genügend und gut ausgebildetes Personal wollen, müssen wir eine Schippe drauflegen“, so der Bürgermeister.
Aus der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Mittelhessischer Abwasserwerke berichtete Hans-Dieter Georgi (CDU). Er ging u.a. auf Veränderungen bei der Entwässerungssatzung ein.
Bürgermeister Thomas Groll teilte der Stadtverordnetenversammlung mit, dass Landrat Jens Womelsdorf zwischenzeitlich den Haushalt 2024 ohne Einschränkungen genehmigt habe. Der Landrat habe dabei die solide finanzielle Aufstellung der Kommune gelobt.
Weiterhin teilte der Bürgermeister mit, dass am 16. Juli 2024 eine Exkursion für Stadtverordnetenversammlung und Magistrat zur Gedenkstätte nach Trutzhain stattfinden werde.
Stadtarchivarin Andrea Freisberg ist seit 2023 bei der Kommune beschäftigt. Ihre Räumlichkeiten befinden sich im Historischen Archiv in der Ritterstraße 19, welches gerade eine Fassadensanierung erfährt. Gerne freut sie sich über Fragen zu historischen lokalen Themen oder auch einfach einmal über Besuch. Hier bittet sie nur um eine kurze vorherige Anmeldung.
Freisberg betonte, an die Arbeit an ihrer Vorgänger Dankward Sieburg, Kurt Pötzsch und Dr. Friedrich Leipner anknüpfen zu wollen, aber natürlich auch eigene Akzente setzen zu wollen. Es sei für eine Kommune wichtig, Geschehenes zu dokumentieren und damit für die Nachwelt zu dokumentieren.
Andrea Freisberg berichtete weiter davon, dass sie inzwischen mit zahlreichen anderen Archiven vernetzt sei. Auch hat sie Kontakt zum Personenstandsarchiv des Hessischen Staatsarchives hergestellt, welches in den Räumlichkeiten der ehemaligen Standortverwaltung in der Leipziger Straße untergebracht ist. Hier ist für den Herbst ein Besuch der örtlichen Mandatsträger vorgesehen.
Allgemein bekannt ist die neue Stadtarchivarin durch die Bücher „Novo Civitas“ und „Eine NEUe Stadt entsteht“, die sie gemeinsam mit Gerhard Bieker verfasst hat.
Gegenwärtig widmet sie sich gemeinsam mit der Martin-von-Tours-Schule und einem Arbeitskreis aus gegenwärtig sieben Personen der erstmals für Januar 2025 geplanten Verlegung von Stolpersteinen in Neustadt.
Auch mit dem Dokumentations- und Informationszentrum in Stadtallendorf arbeitet Freisberg, die ehrenamtlich von Katharina Noell unterstützt wird, eng zusammen.