Quartierskonzepte "Struth" und "Galgenberg"
Gegenwärtig werden mit Förderung von Bund und Land Quartierskonzepte für die Wohngebiete „Struth“ und „Galgenberg“ erstellt. Seitens der Kommune wurde die Energy Effizienz GmbH aus Lampertheim mit den Arbeiten erstellt. Im Rahmen des Prozesses finden auch mehrere öffentliche Veranstaltungen im Kultur- und Bürgerzentrum statt.
Kurz gesagt geht es bei den Quartierskonzepten im Wesentlichen darum, die die Häuser in den beiden Bereichen gegenwärtig beheizt werden, welchen Zustand die Gebäude aufweisen und wie die zukünftige Art der Energieversorgung aussehen könnte.
Mitte November fand ein Workshop zur Thematik im KuBüz statt. Hierzu konnte Bürgermeister Thomas Groll rund fünfzig Interessierte begrüßen.
Groll verwies in seinen einleitenden Worten darauf, dass die Erstellung der Quartierskonzepte im Rahmen des von den Städten Kirchhain, Neustadt, Amöneburg und Rauschenberg sowie der Gemeinde Wohratal getragenen Klimaschutzmanagements „Klimahandeln im Ostkreis“ stattfinde.
Man habe sich für die beiden Wohnquartiere entschieden, da man diese als separate Einheit betrachten könne und die meisten Gebäude im Zeitraum 1960-1980 errichtet wurden. Gewonnene Erkenntnisse werde man versuchen auf die gesamte Kommune zu übertragen.
Nach der Auftaktveranstaltung vor den Sommerferien waren alle Hauseigentümer eingeladen sich an einer Fragebogenaktion zu beteiligen, um mehr über die Gebäude und die Zukunftsabsichten der Eigentümer zu erfahren. Der Rücklauf betrug rund 15 %, was durchaus Rückschlüsse auf die jeweiligen Quartiere zulässt.
Deutlich wurde, dass die Mehrzahl der Gebäude mit Öl und Gas beheizt werden und es sehr wohl Interesse an anderen Energieformen gibt.
Die Rolle der Kommune charakterisierte der Bürgermeister als „Motor und Wegweiser“. Man besetze ein Thema, sorge für geeignete Referenten und wolle eine Steuerungsfunktion einnehmen.
Für Groll ist allerdings nicht vorstellbar, als Kommune ein Nahwärmenetz zu bauen und zu betreiben. Hier seien andere Formen gefordert, beispielsweise eine genossenschaftliche Lösung wie in Mengsberg.
Die Mitarbeiter der Energy Effizienz GmbH erläuterten verschiedene Möglichkeiten zukünftiger Heiztechnologien. Diese müssen nun weiter betrachtet werden. Nahwärmelösungen sollen intensiv betrachtet werden.
Björn Köhler von der Energiegenossenschaft Vogelsberg (EGV) stellte die EGV näher vor und befasste ich mit kalten, mittelwarmen und warmen Nahwärmenetzen. Die EGV betreibt in Neustadt bereits den Solarpark Hainmühle und wird den gerade errichteten Solarpark „Lotterberg“ übernehmen und hier bürgerschaftliche Beteiligung anbieten. Zudem ist die Errichtung von Windenergieanlagen im Stadtwald vorgesehen.
In der Folge sollen diese Überlegungen nun konkretisiert werden. Ein Folgetermin ist für Februar 2024 vorgesehen.
Bürgermeister Thomas Groll bezeichnete in seinem Schlusswort sowohl die EGV als auch die EAM, die der Kommune als Energiewendepartner verbunden ist, als potentielle Partner für die Zukunft.