Pfarrer Wilhelm Gerlach verstorben
Am 12. September 2023 verstarb im sechsundachtzigsten Lebensjahr der langjährige Momberger Pfarrer Wilhelm Gerlach.
Geboren wurde der Geistliche am 8. März 1938 im heutigen Amöneburger Stadtteil Erfurtshausen, dem er zeitlebens verbunden blieb und in den er nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst zurückkehrte.
Von 1950-1956 besuchte der Verstorbene die Stiftschule St. Johann in Amöneburg und anschließend bis 1959 das Fuldaer Domgymnasium. Nach Ablegung des Abiturs war Gerlach bis 1965 Alumne des dortigen Priesterseminars und wurde am 10. April 1965 im Hohen Dom durch Bischof Adolf Bolte zum Priester geweiht.
Es folgten Kaplanstellen in Bad Soden, Grossauheim und Hofbieber bevor Wilhelm Gerlach 1974 in der Nachfolge Hermann Mühls Pfarrer von Momberg wurde.
Der wegen seiner Bescheidenheit allgemein geschätzte Geistliche brachte sich vielfältig in das dörfliche Geschehen ein. Sein großes Hobby waren die Brieftauben, von denen er etliche "verstreute" viele Jahre im Pfarrhaus pflegte und hegte.
In einer Schrift über Wilhelm Gerlach schrieb einst Werner Schmitt, dass Grenzsteine, Sandstein, Quellen, Lindenzüchtung und -pflanzung sowie Heimatgeschichte seine weiteren "Steckenpferde" seien.
Viele Zeichen seines diesbezüglichen Wirkens sind in Momberg vorzufinden. Stellvertretend sei nur der Klauseborn genannt.
Auch die Statue des Hl. Christophorus, 1982 vom Bischof Prof. Dr. Eduard Schick geweiht, oder die Sanierung der Bonifatiusstatue sind auf Wilhelm Gerlach zurückzuführen.
Der Verstorbene zeichnete sich durch einen verschmitzten Humor aus und fand immer wieder Wege, seine Vorhaben umzusetzen.
Besonders am Herzen lag ihm auch die Gestaltung des Friedhofes und die Pflege der Kirchenmusik. So gab er ein "Momberger Gesangbuch" heraus und war Gründungvater der Blaskapelle 1974.
Wilhelm Gerlach verstand es stets helfende Hände für seine Projekte zu finden. Gern gelesen wurden immer seine Jahresrückblicke in den Weihnachtspfarrbriefen.
In über drei Jahrzehnten hat er die Momberger Pfarrgemeinde St. Johannes d. T. geprägt und hatte beispielsweise immer ein gutes Verhältnis zur örtlichen Frauengemeinschaft, wovon sein Mitwirken im Karneval und bei der Kirmes zeugt.
Mit der Kommune arbeitete er eng zusammen, erwies sich aber manchmal auch als "Dickkopf", wobei es dennoch stets zu guten Lösungen kam.
Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Jörg Grasse würdigten den Verstorbenen als einen engagierten Priester, dessen Wirken auch Einfluss auf das lokale Geschehen hatte. "Wilhelm Gerlach hat sich Verdienste um Momberg erworben. Wir werden seiner stets mit Dankbarkeit gedenken", so die beiden Kommunalpolitiker.