Sozialer Zusammenhalt - Lenkungsgruppe zieht Zwischenbilanz uns blickt nach vor
Kürzlich tagte unter dem Vorsitz von Bürgermeister Thomas Groll die Lenkungsgruppe für das Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ nach längerer Zeit wieder in Präsenz im Sitzungssaal des Rathauses.
Hierbei ging es um eine Zwischenbilanz der seit 2015 andauernden Förderperiode und einen Ausblick bis Ende 2024, wenn das Programm für Neustadt offiziell ausläuft.
2016 wurde als erster Schritt ein Quartiersmanagement aufgebaut. Den planerischen Teil nimmt hierbei das Büro für Stadt- und Regionalentwicklung akp aus Kassel wahr. Für das Themenfeld Soziales ist der bsj Marburg e.V. zuständig. Svetlana Nerenberg ist kürzlich aus dessen Diensten ausgeschieden. Geschäftsführerin Monika Stein hat eine schnelle Nachfolgelösung zugesagt, damit alle laufenden Vorhaben fortgeführt werden und neue begonnen werden können. In einem Gespräch mit Bürgermeister Thomas Groll wurde zudem vereinbart, zukünftig die Quartiersbereiche Emil-Rössler-Straße, Karl-Braun-Straße, Goethestraße und Graf-Spee-Straße vermehrt in den Fokus der Betrachtung zu nehmen.
Annika Schlüter, die zunächst kommissarisch für das Quartiersmanagement im sozialen Bereich tätig ist, berichtete von vielen Einsätzen der „WandelBar“, die gut angenommen wird. Auch rund um das alte Heizhaus in der Leipziger Straße fänden dank einiger aktiver Frauen immer wieder Projekte statt. Als Erfolg könne das Treff der Landesarbeitsgemeinschaft soziale Brennpunkte in Hessen gewertet werden. Der Neubau und die Konzeption des Kultur- und Bürgerzentrums sowie die (Zusammen-) Arbeit von Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement in Neustadt sei sehr positiv aufgenommen worden.
Heike Brandt (akp) erinnert nochmal an die zahlreichen wiederkehrenden Arbeiten des Quartiersmanagements wie Einwerbung und Abwicklung von Fördermitteln oder die Betreuung des Verfügungsfonds.
Bürgermeister Thomas Groll berichtete davon, dass in diesen Wochen die Arbeiten im Bürgerpark langsam aber sicher zu Ende gingen. Das Projekt sei insgesamt gelungen und die Attraktivität des Geländes werde nochmals erhöht.
In Bearbeitung befinden sich gegenwärtig ein Verkehrskonzept für den ruhenden und fließenden Verkehr in der Innenstadt sowie ein Nahmobilitätscheck für die Kernstadt und die Stadtteile.
Zudem werde mit Fördermitteln ein Kunstwerk vor dem Kultur- und Bürgerzentrum entstehen. Der Künstler Hans Schohl entwickelt dies gemeinsam unter Einbezug des Familienzentrums mit interessierten Kindern. In Zukunft sei geplant, auch im Bereich des Bürgerparks noch „Kunst“ zu schaffen.
Bürgermeister Groll erinnert nochmal daran, welche Projekte seit 2017 bereits erfolgreich umgesetzt worden seien:
- Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums
- Gestaltungsoptimierung Freifläche Weidenbrunnen
- Gestaltungsoptimierung Freifläche „Ringstraße/Café Möller“
- Spielplatz Leipziger Straße
- Spielplatz Am Steimbel
- Spielplatz In der Aue
- Schulhofgestaltung Martin-von-Tours-Schule, Querallee
- Machbarkeitsstudie Bürgerpark
- Machbarkeitsstudie Schwesternhaus, Marktgasse 1
- Machbarkeitsstudie Kunst- und Kulturpfad
- Machbarkeitsstudie Azubi-Campus
- Umgestaltung Bürgerpark
Für das Jahr 2022, Bewilligung erfolgt im Herbst, die Umsetzung dann ab 2023, wurden Fördermittel in Höhe von 784.000 Euro beantragt. Diese sollen u.a. für die Neugestaltung des Parkplatzes beim Kultur- und Bürgerzentrum sowie die Schaffung von Lagerräumen für Außenaktivitäten, Mehrkosten bei der Sanierung des Waldstadions, die Umsetzung des Verkehrskonzeptes sowie ein „Anreizprogramm“ für Fassadensanierungen im Bereich der Innenstadt Verwendung finden.
In den kommenden Wochen soll zudem eine Machbarkeitsstudie für den Bereich Junker Hansen Turm und Jugendheim in Auftrag gegeben werden. Hierbei geht es darum, wie dieser Bereich touristisch verstärkt genutzt werden kann und zu welchen Konditionen eine Sanierung und Umgestaltung des Jugendheimes in Betracht gezogen werden könne. Im Verlauf der Zusammenkunft des Lenkungskreises wurde auch über den Sachstand des Förderprogrammes „Zukunft Innenstadt“ gesprochen. Umgesetzt ist hier bereits der NeuSTADTLADEN. Die Zukunftswerkstatt hatte bereits zwei Veranstaltungen, weitere werden folgen. Anfang September wird es eine „studentische Sommerschule“ für Visionen zur Innenstadtentwicklung gemeinsam mit der Universität Kassel geben. Der Bereich des Stadtmarketings soll bis Ende 2023 professionell unterstützt werden. Hier wird eine entsprechende Ausschreibung vorbereitet. Die Arbeiten für die Einrichtung des Coworking Space im Historischen Rathaus gehen voran. Geprüft wird, inwieweit es möglich ist, eine „Kulturdiele“ in einem Leerstand in der Marktstraße zu verwirklichen. Auch soll die Konzeption für ein Marktgeschehen im Bereich der Innenstadt erarbeitet werden. Ob dies ein Wochen- oder ein Abendmarkt im monatlichen Rhythmus ist, wird hierbei zu prüfen sein.
Auch für 2022 hat die Kommune einen Förderantrag für das Sonderprogramm „Zukunft Innenstadt“ gestellt. Hierbei geht es um die Frage inwieweit leerstehende Geschäfte für eine Zwischennutzung in Form eines sogenannten „Pop-up-Stores“ umgenutzt werden können. Auch soll eine regelmäßige Beratung von Eigentümerinnen und Eigentümern zur Sanierung und Fördermöglichkeiten der Ertüchtigung der historischen Gebäudesubstanz und Verstärkung der Wohnfunktion auf den Weg gebracht werden.
Bürgermeister Thomas Groll stellte am Ende der Sitzung fest, dass in Neustadt zahlreiche Aktivitäten am Laufen seien und dies nicht nur vor Ort, sondern auch weit darüber hinaus positiv aufgenommen werde. Er dankte sowohl den Quartiersmanagerinnen als auch allen die in Kommunalpolitik und Ehrenamt dieses Vorwärtskommen unterstützten.