Zukunftswerkstatt „Neustadt 2030“ - Wie entwickelt sich unsere Innenstadt?
Moderatorin Ute Dithmar und Bürgermeister Thomas Groll konnten leider nur wenige Interessierte zur zweiten Zukunftswerkstadt im Historischen Rathaus begrüßen. Ob es am Termin – Pfingstsamstag – lag? Aber wie sagte eine der Teilnehmerinnen so treffend: „Ausreden gibt es doch immer … .“ Der Veranstaltungsort in Mitten der Innenstadt war zwar nur Ersatz, da das Kultur- und Bürgerzentrum anderweitig belegt war, aber das Historische Rathaus bot natürlich von der Treppe aus einen guten Blick auf die Probleme der Marktstraße oder sollten wir besser von Herausforderungen sprechen?
In seinen einleitenden Worten führte der Bürgermeister viele davon an:
- Ist der Marktplatz nur ein Parkplatz oder kann er auch andere Aufgaben erfüllen?
- Was nutzt bzw. schadet eine temporäre Sperrung des Marktplatzes?
- Was findet während einer etwaigen Sperrung auf der Fläche statt?
- Wie kann man gegen Leerstände angehen?
- Ist es eine Option neben Begegnungstreff und NeuSTADTLADEN weitere Ladengeschäfte kommunal anzumieten und zu nutzen?
- Wie geht man mit dem Sanierungsstau bei zahlreichen Gebäuden um?
- Sind die Eigentümer in der Lage hier etwas zu tun?
- Welche Geschäfte/Dienstleister werden sich in zehn Jahren noch in der Marktstraße befinden?
- Was kann Frequenz in die Marktstraße bringen – ein Café oder eine Kneipe?
- Kann man die ausländischen Bewohner integrieren bzw. sie zu unseren Vorstellungen von Zusammenleben „hinführen“?
- Welche kulturellen Angebote oder Veranstaltungen könnte es geben?
Viele Fragen, auf die es natürlich keine (abschließenden) Antworten bei der Zukunftswerkstatt gab. Themen, die in vielen anderen Städten und Gemeinden ebenfalls auf der Tagesordnung stehen.
Schnelle Lösungen, so der Bürgermeister, kann hier auch kein Förderprogramm wie „Zukunft Innenstadt“ bringen. Jedenfalls nicht alleine. Hier seien alle gefordert: Eigentümer, Mieter und auch die Kommune.
Das Thema Innenstadt beschäftige die Kommunalpolitik seit fast drei Jahrzehnten. „Ich kenne noch eine Marktstraße mit Begegnungsverkehr, zwei Spielwarengeschäften, einer kleineren Drogerie und einem Filialisten, einem Schuhladen, zwei Metzgereien und zwei Bäckern. 2005ff. gestaltete die Kommune die Straße um und erhöhte damit die Aufenthaltsqualität. Nun aber verschwinden die Geschäfte. Eine Entwicklung, die man allerorten erleben kann. Wir werden in Neustadt sicher keine Wunderdinge vollbringen, aber einfach aufgeben dürfen wir auch nicht“, so Thomas Groll.
Hans-Gerhard Gatzweiler sprach das Beispiel Homberg/Efze an. Dort erwarb die Kommune einige heruntergekommene Gebäude, sorgte für Sanierung und veräußerte die Anwesen dann. Er stellte die Frage in den Raum, ob dies eine Option für Neustadt sein könne. Eine Idee, die der Bürgermeister für überlegenswert hielt. Er wird demnächst ein Gespräch mit seinem Kollegen Dr. Nico Ritz führen.
Die Anwesenden waren sich im Verlauf der Zukunftswerkstatt darin einig, dass sich in Neustadt viel tue und das man hier gut leben könne. Umso wichtiger sei es, dass Thema Innenstadt und die aufgeworfenen Fragen anzugehen