Ein Kunstwerk für das Kultur- und Bürgerzentrum
Kinder dürfen mitgestalten
Der Bund und die Länder haben die festgeschriebene Verpflichtung zu "Kunst am Bau" und verwenden zumeist 1 % der Bausumme für die Ausstattung neuer Gebäude mit Kunstwerken. Auch etliche Städte und Gemeinden sehen eine solche baukulturelle Verpflichtung für sich als gegeben und stellen sich ihr.
Der Magistrat der Stadt Neustadt (Hessen), so Bürgermeister Thomas Groll, hat sich ebenfalls dafür ausgesprochen, ein Kunstwerk für den Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums schaffen zu lassen.
"Dieses Gebäude soll die soziale und kulturelle Mitte unserer Kommune werden, daher ist es gerechtfertigt, sie mit einem Kunstwerk zu versehen. Uns schwebt dabei etwas vor, das Bezug zu Neustadt hat, das auffällt und über das man sich austauscht. Dabei ist uns bereits in diesem Stadium klar, dass Kunst nie allen gleich gefällt, sondern immer auch zu Diskussionen Anlass gibt und das ist gut so", betont Groll.
Als Künstler hat der Magistrat Hans Schohl aus Kirchhain-Anzefahr ausgewählt (www.hans-schohl.de). Der Pädagoge war an der Blindenstudienanstalt in Marburg/L. als Lehrer tätig, gehört der regional bekannten Kunstwerkstatt Radenhausen bei Amöneburg an und war seit 1991 bei zahlreichen Ausstellungen vertreten.
Schohl genießt in Japan einen äußerst guten Ruf und gewann dort schon mehrere Preise.
In Vorbereitung der Olympischen und Paralympischen Spiele, die 2020 in Japan stattfinden sollen, wurde er von der Stadt Ube (165.000 Einwohner) eingeladen, eine Skulptur als bleibende Erinnerung zu schaffen.
Im Rahmen eines partizipatorischen Projektes kamen behinderte und nichtbehinderte Kinder zu Workshops zusammen und zeichneten Tiere. Diese dienten als Vorlagen für großformatige Metallskulpturen, die aus Stahlplatten ausgeschnitten wurden.
Dieses Konzept hat Neustadts Magistrat überzeugt. Im Kultur- und Bürgerzentrum sei zukünftig schließlich auch das Familien- und Generationszentrum beheimatet und das Diakoniezentrum HEPHATA werde dort Mieter sein, stellt der Bürgermeister fest. "Es ist also naheliegend, dass Kinder mit und ohne Behinderung künstlerisch tätig werden", so Thomas Groll.
Sobald die gegenwärtige Lage vorüber ist, soll das Projekt starten. Es werden dann Kinder unter der Leitung Hans Schohls zu Workshops eingeladen.
Dabei gibt es seitens des Magistrates nur ganz wenige Vorgaben: Stahl soll das verwendete Material sein, das Kunstwerk vor dem Gebäude stehen und einen Bezug zu Neustadt und seiner Geschichte haben.
Man darf gespannt sein.....