Im Rahmen des Städtebauförderungskonzept „Sozialer Zusammenhalt“ lässt die Stadt Neustadt (Hessen) gegenwärtig eine Verkehrsstudie für die Innenstadt erstellen, die im Herbst 2022 vorliegen soll. Hierzu wurden bereits Ende letzten Jahres an verschiedenen Knotenpunkten Verkehrszählungen durchgeführt. Als nächster Schritt, so Bürgermeister Thomas Groll, sollen nun Interessierte aktiv miteinbezogen werden.
Das Verkehrskonzept soll nach den Worten des Bürgermeisters zur Stärkung der städtebaulichen Aufenthaltsqualität in Neustadt und zur Verbesserung der Angebote klimaschonender Mobilität — insbesondere des Fuß- und Radverkehrs sowie des ÖPNV-Angebotes — beitragen. Ziel ist die Formulierung konkret umsetzbarer Maßnahmen auf Grundlage einer fundierten Analyse, Identifizierung von Problemstellungen und Handlungsbedarfen sowie der Entwicklung von Handlungsstrategien mit räumlicher und/oder thematischer Zuordnung.
Mit der Erstellung der Verkehrsstudie wurde vom Magistrat die Mociety Consult GmbH aus Wiesbaden beauftragt. Die Herangehensweise des Planungsbüros beschreibt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Thomas Ernst wie folgt: „Wir haben uns zur Aufgabe gesetzt, neue Ansätze in der Verkehrsplanung mit bewährten Methoden zu verknüpfen. Wir zielen nicht allein auf die Bewältigung und Isolierung einzelner Probleme, sondern entwickeln ganzheitliche Lösungen für die mobile Gesellschaft. Dies erfordert die Zusammenführung planerischer und kommunikationstechnischer Ansätze auf der Basis innovativer Technologien.“
Unterstützt wird Mociety von Planungsbüro Via aus Köln, dass sich u. a. mit Mobilitätsforschung und Kommunalberatung befasst.
„Wir haben uns für zwei Büros mit zahlreichen Referenzen entschieden und sind sehr gespannt darauf, wie Außenstehende die Situation in Neustadt beurteilt“, so Thomas Groll.
Mociety und Via sind zudem mit der Erarbeitung eines Nahmobilitätschecks für die Kernstadt und die Stadtteile beauftragt. Dieser wird vom Land Hessen gefördert und befasst sich insbesondere mit dem Radverkehr und den Fußgängern.
Neben der Innenstadt hat der Magistrat die Büros auch gebeten, die Situation im Wohnquartier „Schalkert“ zu betrachten, da hier starker Schleichverkehr von und nach Schwalmstadt stattfindet.
Nach den Worten des Bürgermeisters passen Verkehrsstudie und Nachmobilitätscheck bestens zum Vorgehen der Kommune: „Wir holen uns Sachverstand von außen, binden die Bürgerschaft ein und entwickeln ein Konzept. Dieses wollen wir dann mit Hilfe von Fördergeldern umsetzen.“
Am 23. März 2022 findet um 18.30 Uhr ein Online-Workshop statt. Für die Teilnahme an der Videokonferenz muss man über einen geeigneten Computer, Laptop oder ein Mobilgerät verfügen. Unter www.mobilität-neustadt.de kann man sich anmelden und erhält 2 bis 3 Tage vor dem Workshop einen Einladungscode mit Hinweisen, wie man sich zur Videokonferenz einloggt.
Mit den Worten „Reden Sie mit – es geht um Ihre Stadt“ lädt Bürgermeister Groll zur Teilnahme am Online-Workshop ein.
„Dieser Prozess lebt davon, dass Anregungen aus der Bürgerschaft Eingang in die zu erarbeitenden Konzepte finden, denn die Betroffenen wissen doch am besten, „wo der Schuh drückt“. Wo fehlt Barrierefreiheit? Wie kann man das Radwegenetz sinnvoll ergänzen? Wären Anwohnerparkplätze wünschenswert? Wie gestaltet sich Mobilität zukünftig in unserer Kommune? Welche Maßnahmen erhöhen die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt? … Fragen über Fragen – geben Sie uns Ihre Antworten!“, so der Bürgermeister.
Auch in der Zukunftswerkstatt Neustadt 2030, die nun Ende April starten soll, wird das Thema Mobilität dann nochmals aufgegriffen.
Wer nicht am Online-Workshop teilnehmen kann, der, so Thomas Groll, sei eingeladen seine Anregungen per Mail oder Brief an das Rathaus geben, denn jede konstruktive Meinungsäußerung sei wichtig.