<span> Bildquelle: </span>Stadt Neustadt (Hessen)
Erinnern - gedenken - nicht vergessen!

Unter diesem Zeichen steht die erste Verlegung von Stolpersteinen in unserer Stadt

Nach mehreren vergeblichen Anläufen ist es nun endlich so weit. Am 31. März um 13 Uhr werden in einer feierlichen Zeremonie die ersten Neustädter Stolpersteine in der Lehmkaute vor dem Haus Nummer 7 verlegt. Wir gedenken damit an die sechs Mitglieder der Familie Stern, die bis 1941 in Neustadt lebten und dann über Roth nach Lettland ins Ghetto Riga deportiert wurden.

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, welches 1992 ins Leben gerufen wurde. Die in den Boden eingelassenen Messingplatten tragen die Namen und Lebensdaten von Menschen, die Opfer der Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus wurden. Mittlerweile gibt es in Europa über 75.000 dieser Gedenksteine, die an die Schicksale dieser Menschen erinnern und ihre Geschichten in das kollektive Gedächtnis zurückholen.

Die Verwirklichung dieser Stolpersteinverlegung ist ein Gemeinschaftswerk von ehrenamtlich aktiven Neustädterinnen und Neustädtern, Schülerinnen und Schülern der Martin-von-Tours Schule und der Stadt Neustadt unter der Federführung der Stadtarchivarin Andrea Freisberg.

Insbesondere die Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler mit dem Stadtarchiv hat sich als besonders fruchtbar erwiesen. Hier kommen die jungen Menschen in direkten Kontakt mit der Geschichte ihrer Heimatstadt – die Recherche in alten Originaldokumenten macht Vergangenheit buchstäblich begreifbar. Diese Erfahrung ist Teil einer gelebten Demokratie und hinterlässt einen viel direkteren Eindruck als jeder Vortrag und jedes Geschichtsbuch.

Das Programm der Zeremonie:

· Begrüßung durch einen Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Neustädter Stolpersteine

· Bericht über die Vorgeschichte des Projekts Neustädter Stolpersteine von Herrn Mehler, Lehrer an der Martin-von-Tours-Schule und der Stadtarchivarin

· Beitrag der Schülerinnen zur Geschichte der Familie Stern

· Grußworte des Neustädter Bürgermeisters Herrn Groll und des Landrats des Kreises Marburg-Biedenkopf, Herrn Womelsdorf

· Feierliches Gedenken an die Mitglieder der ehemaligen Neustädter Familie Stern mit Gebeten des Gemeinderats der jüdischen Gemeinde Marburg, Thorsten Schmermund

Begleitet wird die Verlegung durch verschiedene musikalische Einlagen.

Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, an dieser wichtigen Zeremonie teilzunehmen und gemeinsam ein starkes Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Ihre Anwesenheit ist ein Ausdruck des Gedenkens, der Solidarität und Menschlichkeit. Wir freuen uns auf Sie!

Am selben Tag um 18 Uhr wird der Künstler Gunter Demnig im Historischen Rathaus in Neustadt einen Vortrag über sein Kunstprojekt „Stolpersteine“ halten, zu dem wir Sie ebenfalls ganz herzlich einladen!

Für weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Geschichte der Stolpersteine können Sie sich an das Stadtarchiv Neustadt (Hessen) wenden:

· Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

· 06692 8951

Wir danken Ihnen im Voraus für Ihre Teilnahme und Unterstützung.