Bildquelle: Stadt Neustadt (Hessen)
„Goldener Biber“ begeisterte 600 Besucher

Am vergangenen Wochenende fand zu Füßen des Junker-Hansen-Turmes das V. Neustädter-Circus-Festival statt. Zum „Goldenen Biber“ 2024 fanden 600 Besucher den Weg in das neue Zelt des Mitmach-Circus „Manegentraum“ der Familie Bichlmaier. Neben vielen Neustädtern und Gästen aus Nachbarkommunen kamen auch wieder Circus-Freunde aus ganz Hessen, darunter Stefan Nolte, der Präsident der Gesellschaft der Circus-Freunde Deutschlands (GCD). Welche hohe Wertschätzung die Veranstaltung inzwischen in Fachkreisen genießt, zeigt auch die Anwesenheit von Redakteuren der Deutschen Circus-Zeitung und von Circus-Online.de

Ein solches Festival mit nur zwei Vorstellungen dürfte wohl in Deutschland einmalig sein. Finanziert wird es neben den Eintrittsgeldern auch von Sponsoren. Diesen gebührt ein herzliches „Dankeschön“ für ihre Unterstützung, ebenso der heimischen Presse, insbesondere dem „Mitteilungsblatt“ für die rege Berichterstattung.

Für die Programmzusammenstellung des Circus-Festivals zeichnet übrigens Bürgermeister Thomas Groll verantwortlich. Der inzwischen auch in der Circus-Welt über viele Kontakte verantwortlich zeichnet und die Vertragsverhandlungen mit Artisten, Clowns und Tierlehrern selbst führt. Das Programm ist so nur einmal zu erleben.

Für die richtige Festivalstimmung sorgte auch in diesem Jahr die Saxophon-Gruppe des „Happy Sound Orchestra“. Das Drumherum beim „Goldenen Biber“ ist schon besonders und so hörte man viele anerkennende Worte für die Veranstalter. Ein Mitglied der GCD sprach sogar von „Klein Monte Carlo“ mitten in Hessen.

Nachdem Reprisen-Clown Gino für das „Warm up“ gesorgt hatte, begrüßte Thomas Groll die Gäste, freute sich über die großartige Resonanz und sprach die bekannten Worte „Manege frei, das Spiel beginnt“. Durch das über zweistündige Programm führte auch in diesem Jahr Frau Direktor Anni Bichlmaier, die die Besucher mit Hintergrundinformationen zu den einzelnen Künstlern versorgte.

Der Familie Bichlmaier gilt ein Dank für ihre großartige Hilfe vor und hinter den Kulissen und das Betreiben der Circus-Restauration. Danke auch den Mitarbeitenden der Kommune für ihre tolle Mithilfe auch zu später Stunde und den Komitee-Damen der St. Maria für Kaffee, Kuchen und Waffeln am Sonntagnachmittag sowie Maria Happel mit ihrem Imbiss.

Das Programm war bestens bestückt mit erstklassigen Artisten, lustigen Clowns und artgerechten Tierdressuren und auch das Publikum präsentierte sich von seiner besten Seite und sparte nicht mit Applaus.

Obwohl sie noch nie in einer Manege aufgetreten sind, war der Auftritt der drei jungen Damen der Artistenschule „Toledo“ aus Jena gelungen. Ihre Handstand-Akrobatik auf Stühlen, dargeboten mit jugendlichem Charme und Zylindern, erhielt zurecht viel Beifall.

Clown Gino bezog auf lustige Weise das Publikum bei seinen Reprisen mit ein. Das Glockenspiel und die spontan aus Zuschauern zusammengestellte Kapelle kamen bestens an.

Anton Tarbeev jun. ist ein Nachwuchsartist aus einer russischen Artistendynastie. Seine Darbietung mit dem Einrad zeigte sein großes Können bereits in jungen Jahren.

Ein Weltstar ist Stefan Platschkov, der bereits zahlreiche Preise gewann, in großen Circussen engagiert war und vor Papst Johannes Paul II. auftreten durfte. Sein Können auf der freistehenden Leiter ist wirklich beeindruckend. Der bulgarische Artist verfügt über eine ausgezeichnete Balance und versteht es, seine Darbietung hervorragend zu präsentieren.

Einmalig sind die dressierten Schafe von Barbara Schnegg („Miss Dorothea“). So etwas gab es zuvor noch nie zu sehen und die humorvolle Art der Vorführung kam bestens beim Publikum an.

Nach der Pause gab es eine zweite Tierdarbietung zu sehen. Namayca Bauer und Paul haben eine tolle Kleintierrevue mit Ziegen, Mini-Schweinen, Hunden und einem Hahn aufgebaut, die 2024 auf dem Circus-Festival in Monte Carlo zu Recht einen Preis erhielt. Beeindruckend die Vielfalt dieser Nummer.

Nur noch selten sieht man in Circussen Artisten, die mit dem Diabolo auftreten. Einer davon ist Anton Tarbeev, der sein Können beim russischen Staatscircus erlernte. Das Motto seines Auftritts könnte lauten „Geschwindigkeit ist keine Hexerei“.

Für den Humor waren die Salvini-Clowns zuständig. Ihr Entree enthielt alles, was man von klassischen Clowns erwartet: musikalisches Können, Wortspiele, Tollpatschigkeit und lustige Einfälle.

Katrina Markevich betrat die Manege mit ihrem Pudel und präsentierte dem Publikum ihren talentierten Hund, eine Darbietung des klassischen russischen Circus.

Line Caroll Chabri stammt aus einer belgischen Circus-Dynastie. Ihr Vater war ein Weltklasse-Clown und sie hat sich auf Jonglage der besonderen Art spezialisiert. Klasse, wie sie mit Bällen bekannte Titel auf einer Art Klavier intonierte.

Den Abschluss des Programms bildete Paul mit Fire & Cube, einer Darbietung des modernen Circus.

Während des Finales wurden nochmals alle Künstler von Anni Bichlmaier vorgestellt und erhielten großen und langanhaltenden Beifall. Viele Besucher freuen sich schon auf das VI. Neustädter Artisten-Festival, das am 11. und 12. Oktober 2025 stattfinden wird.