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  Bildquelle: Stadt Neustadt (Hessen)
Bildquelle: Stadt Neustadt (Hessen)
Aktueller Bericht über den Kommunalwald der Stadt Neustadt (Hessen)

Das Wirtschaftsjahr 2023 wurde durch die extreme Trockenheit, die bereits im vorangehenden Jahr das wirtschaftliche Handeln bestimmte, geprägt. Ein Temperaturrekord folgte dem nächsten und der Waldzustand war entsprechend dem Waldzustandsbericht des Landes Hessen noch nie so besorgniserregend. Die zahlreichen Winter- und Frühjahrsniederschläge haben zumindest die Startbedingungen für die Vegetation im Frühjahr 2023 günstig gestaltet, um die Wiederbewaldung des Waldes hin zu mehr Klimastabilität zu ermöglichen.

Im Stadtwald Neustadt, so Forstamtsleiter Bernd Wegener und Revierförster Klaus Schild bei einem Gespräch mit Bürgermeister Thomas Groll, bestimmte sowohl die Kulturpflege als auch die Aufarbeitung von weiterem Schadholz das Handeln. Kulturen in Summe von über 50 ha mussten gepflegt und 43.000 Pflanzen gesetzt werden. Davon wurden 17.000 Forstpflanzen zur Nachbesserung von geschädigten Kulturen auf 10,2 ha nachgepflanzt. Die verbleibenden 26.000 Setzlinge sind auf einer Fläche von 11,3 ha neu gepflanzt worden. Um für die Zukunft einen widerstandsfähigen Mischwald zu erhalten, wurden vom Forstamt Kirchhain 11 verschiedene Baumarten ausgewählt, die für die klimatischen Bedingungen der Region besonders geeignet sind und die in ihrer Diversität die nötige Widerstandskraft gegen Schädlinge und häufigere Extremwettereignisse aufbieten können. Damit sind im Stadtwald Neustadt fast alle Flächen wieder bewaldet, auch wenn es natürlich noch Jahrzehnte dauert, bis die kleinen Bäume einen „richtigen Wald“ bilden.

Der Stadtwald Neustadt hat im vergangenen Jahr 423.000 Euro vereinnahmt, wobei 303.000 Euro als Aufwendungen abzuziehen sind, so dass ein Jahresüberschuss von ungefähr 120.000 Euro zu verzeichnen ist. Ein erheblicher Teil der Einnahmen – 190.000 Euro – kommen aus Förderungen, wobei der größte Förderungsposten die neue Bundesförderung „Klimaangepasstes Waldmanagement“ ist. Um diese Zuwendung zu erhalten, muss der Waldbesitzer mehrere Kriterien erfüllen. U.a. wurden hierfür im Neustädter Stadtwald Teilflächen des Waldes und zahlreiche sogenannte Habitats-Bäume, die Lebensraum für unzählige verschiedene Tierarten bieten, aus der Nutzung genommen. Darüber hinaus sind weitere Kriterien bei der Bewirtschaftung zu erfüllen, die im Rahmen der Zertifizierung des Stadtwaldes streng überwacht werden.

Aus dem Brennholzverkauf sollte der Stadtwald Neustadt 2023 ca. 85.000 Euro vereinnahmen. Diese wurden durch den Verkauf von ca. 1.100 Festmetern an insgesamt 170 Kunden erzielt. Die Brennholzvermarktung gestaltet sich jedoch komplex, da sie sehr zeit- und personalaufwendig ist.

Der Jahreseinschlag mit 5.049 Festmetern entspricht ungefähr dem Hieb-Satz bei der langfristigen Betriebsplanung. Bei der Aufarbeitung des Holzes ist dabei vorwiegend Schadholz genutzt worden, wobei an der Fichte und an der Buche die größten Schäden zu beobachten sind. Diese Baumarten sind durch die in den letzten Jahren herrschenden klimatischen Bedingungen besonders beeinträchtigt worden. Um den höheren Fichteneinschlag zu kompensieren, ist ein geringer Anteil der anderen Baumarten genutzt werden. Für das laufende Jahr geht das Forstamt von einem Holzeinschlag in ähnlicher Größenordnung aus, wobei der Hieb-Satz vermutlich auch wieder überwiegend mit Schadholz erfüllt werden wird. Der Holzmarkt hat sich insbesondere beim Nadelholz erholt und die Preise bewegen sich auf einem guten Niveau. Im Interesse der Waldbesucher wurde 2023 auch weiter an der Verbesserung der Wegeinfrastruktur gearbeitet, so Klaus Schild. Daher wurden zwei Wege im Bereich der Kernstadt instandgesetzt und 10 km Weg mit einem Pflegegerät bearbeitet. Durch den Holzeinschlag im vergangenen Winter sind witterungsbedingt einige Schäden entstanden, die zeitnah wieder behoben werden/wurden.

Zusammenfassend für das Wirtschaftsjahr 2023 lässt sich nach den Worten von Forstamtsleiter Bernd Wegener sagen, dass der Neustädter Stadtwald durch Waldumbaumaßnahmen auf bestem Weg ist, zu einem klimaangepassten Mischwald zu werden. Dadurch kann auch in Zukunft eine nachhaltige Nutzung ermöglicht werden.

Bürgermeister Thomas Groll dankte dem Team von Hessen-Forst für die gute und zielorientierte Zusammenarbeit.

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