„DIE AUTOBAHN – KAMPF UM DIE A 49“
Filmvorführung am 7. Juli 2022 im KuBüZ
Der bekannte Dokumentarfilmer Klaus Stern hat kürzlich den Film „Die Autobahn – Kampf um die A 49“ gedreht. Auf seine Anregung hin wird dieser am Donnerstag, dem 7. Juli 2022, 19.00 Uhr, auch im Neustädter Kultur- und Bürgerzentrum gezeigt, spielt sich das Geschehen doch in unserer Region. Der Eintritt beträgt 7 Euro.
Im Anschluss sprechen Filmemacher Klaus Stern und Bürgermeister Thomas Groll über den Film. Zudem besteht die Möglichkeit zum Publikumsgespräch.
Zum Film:
Die Autobahn A 49 wird neu gebaut. Und das mitten in der Klimakrise.
Die Trasse führt durch jahrhundertealte Wälder, vorbei an verschlafenen Dörfern. Über 600 Aktivisten haben in Dannenrod in Mittelhessen 7 "Barrios" mit bis zu 100 Baumhäusern in schwindelerregender Höhe gebaut. Die Räumung durch Spezialeinsatzkräfte der Polizei steht unmittelbar bevor.
In Planung ist die A 49 schon seit über 50 Jahren. Klagen, Kammmolche und schlicht fehlendes Geld des Bundes verhinderten über Jahrzehnte den Weiterbau der bei Kassel begonnenen Autobahn. Besonders entschiedene Gegner des Autobahn-Neubaus waren die GRÜNEN in Hessen. Sozusagen die DNA ihres Daseins war der Protest dagegen. Und nun muss ausgerechnet der grüne Verkehrsminister, nämlich Tarek Al-Wazir, diesen Autobahnbau mit seiner schwarz-grünen Landesregierung politisch durchsetzen.
Im Dorf Wiera, 16 Luftkilometer vom besetzten Wald in Dannenrod entfernt, wird schon gerodet. Jeder 25. dort gefällte Baum gehört dem Dokumentarfilme Klaus Stern. Die Autobahn wird demnächst nur 700 Meter an dem Bauernhof seiner Eltern vorbeiführen.
Klaus Stern und sein Kameramann Frank Pfeiffer begleiten Befürworter der Autobahn, langjährige entschiedene Gegner und Besetzer, adlige Waldbesitzer, Polizisten und Minister während des Rodungs- und Bauprozesses.
Zur Person:
Der Dokumentarfilmer und Filmemacher Klaus Stern (* 1968 in Ziegenhain) wuchs im benachbarten Wiera auf dem elterlichen Bauernhof auf. Nach einer Ausbildung zum Briefträger in Stadtallendorf und der Ableistung des Zivildienstes studierte er Wirtschaftspädagogik und Politik in Kassel. Es folgte ein Praktikum beim Hessischen Rundfunk. 1999 begann er autodidaktisch Dokumentarfilme zur neueren deutschen Geschichte und zu aktuellen Themen zu drehen.
Seine erste Dokumentation war der 1999 viel beachtete Film über den 1975 entführten Landesvorsitzenden der Berliner CDU Peter Lorenz mit dem Titel „Der Austausch – Die vergessene Entführung des Peter Lorenz“. 2002 folgte ein Film über den RAF-Gründer Andreas Baader mit dem Titel „Andreas Baader – Der Staatsfeind“. Weitere Werke waren u. a. „Versicherungsvertreter – die erstaunliche Karriere des Mehmet Göker“ (2011), „Der Spielerberater“ (2012) oder „Der Bürgermeister-Macher – Wahlkampf in der Provinz“ (2017).
Klaus Stern, der in Kassel lebt, wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. Er ist u.a. Träger des Deutschen Fernsehpreises, des Herbert-Quandt-Medienpreises, des Hessischen Filmpreises, des Adolf-Grimme-Preises und des Helmut-Schmidt-Journalistenpreises.