am Sonntag schien nach den eisigen Minustemperaturen und dem Schnee zum Monatsanfang und nach einigen darauffolgenden Regentagen endlich wieder die Sonne. Eine ideale Gelegenheit also für einen Spaziergang durch unser Städtchen oder eine Tour mit dem Fahrrad. Beides ist ja trotz Corona und der damit verbundenen Einschränkungen Gott sei Dank möglich.
In den kommenden Tagen wird die Natur nun wieder Schritt für Schritt erwachen, schließlich steht der Frühling vor der Tür. Dessen Anfang kann bekanntermaßen astronomisch oder metrologisch bestimmt werden.
Astronomisch variiert der kalendarische Eintrittszeitpunkt und fällt, abhängig unter anderem vom Abstand zum letzten Schaltjahr und der Zeitzone, auf den 19., 20. oder 21. März.
Für die Meteorologie-Statistik liegt der Frühlingsanfang auf der Nordhalbkugel der Erde wie bei allen Jahreszeiten an einem Monatsanfang, hier am 1. März.
Ist der der Frühling nicht eine wunderbare Jahreszeit? Die ganze Welt wird lebendig. Die Kälte ist Vergangenheit. Die Luft ist mit dem Duft von sattem Grün gefüllt. Die Natur, die so langweilig und kalt erschien, lebt wieder auf. Sie erwacht.
Die Wirkung des Frühlings auf uns Menschen kann allerdings sehr unterschiedlich sein. Während die einen über ein besseres Allgemeinbefinden berichten, werden andere sogar in eine leicht euphorische Stimmung versetzt. Manche hingegen verspüren allerdings keine Frühlingsgefühle, sondern verfallen in eine regelrechte Frühjahrsmüdigkeit. Wie ergeht es Ihnen?
Es verwundert nicht, dass der Frühling in vielen Liedern besungen wird und in zahlreichen hoffnungsfrohen Gedichten vorkommt. Alle „Großen“ der deutschen Literatur – Goethe, Schiller, Fallersleben, Mörike, Storm, Heine oder Uhland – haben „ihr“ Frühlingsgedicht verfasst. Ein wie ich finde sehr schönes Gedicht (und vor allem nicht zu langes) stammt von Friedrich Hölderlin (1770-1843), einem der führenden Lyriker seiner Zeit:
Der Frühling
Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde,
die Tage kommen blütenreich und milde,
der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen
vom Himmel abwärts, wo die Tage entstehen.
Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten
wie eine Pracht, wo sich Feste verbreiten.
Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,
so sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.
Nicht nur in unseren Gärten und in der Natur hält der Frühling Einzug, sondern auch in unseren Häusern und Wohnungen. Es ist nämlich Zeit zum Umdekorieren. Die Domäne unserer Damen.
Bei uns zu Hause ist in der Zeit vor dem 1. März immer eine leichte Unruhe zu verspüren. Die Kartons mit der Frühlingsdeko und die leeren Kisten für die Winterutensilien müssen aus der Kammer geholt werden (meine Aufgabe) und nach unten geschleppt werden. Dann geht es los. Sterne und Schlitten weg, Schmetterlinge, Vögel und Schafe hin.
Wenn ich jetzt beispielsweise die drei Erkerfenster oder die Kommode im Wohnzimmer betrachte, dann bin ich schon begeistert, was mit Geschick alles entstehen kann und wie derselbe Raum jetzt ganz anders wirkt. Viele Männer werden diese Erfahrung sicher mit mir teilen.
Manch eine(r) von Ihnen mag sich jetzt fragen: „Spinnt der? Der zweite Frühling unter Corona-Bedingungen. Lockdown usw. und der schreibt vom schönen Frühling.“
Ja, es ist der zweite „Corona-Frühling“ und auch ich bin die Einschränkungen leid und will endlich wieder Normalität. Aber die Ratio, der Geist, behält doch die Oberhand über der Emotio, dem Gefühl. Und das ist gut so.
Gestern Abend las ich in der HNA einen Bericht über eine Familie aus Kassel, die den 58-jährigen Ehemann, Vater und Großvater – „ein Mann wie ein Baum“ – durch das heimtückische Virus verloren hat. Wenn einem solche Schicksale vor Augen geführt werden, dann weiß man, wie gefährlich Corona sein kann und dass wir weiterhin mit Vernunft handeln müssen. Anders als beim 100 m-Lauf gewinnt bei der Pandemie nicht der Schnellste, sondern der Klügste.
Heute wissen alle – Wissenschaftler und Politiker – mehr über Covid-19. Manche Einschätzung musste revidiert werden, vieles behielt über die Monate hinweg Bestand.
In einem Schritt sind wir viel weiter als im Frühjahr 2020: Es gibt Impfstoffe – und das ist ein kleines Wunder. Nach nur 10 Monaten waren diese nämlich auf dem Markt.
Dies ist nun die allererste Aufgabe, das Impfen muss viel schneller gehen! Jeder „kleine Picks“ – um mit Queen Elizabeth zu sprechen, die schon geimpft ist – ist ein Schritt hin zu mehr Normalität.
Es darf daher nicht sein, dass über eine Million Dosen des Impfstoffes von Astrazeneca aktuell nicht genutzt werden. Wenn es dabei bleibt, dass dieses Vakzin nicht an über 65-jährige verimpft werden soll, dann muss es rasch allgemein freigegeben werden.
Wenn wir nichts überstürzen, aber auch nicht unnötige Regeln aufrechterhalten, dann kommen wir Schritt für Schritt zum Ziel. Auf einem gesunden Mittelweg. Dann wird es endlich wieder Frühling.
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Darf ich Sie nochmals auf die Kommunalwahl am 14. März 2021 ansprechen? Trotz der Corona-Pandemie findet dieser für die Kommune wichtige Urnengang statt. Sie haben an diesem Tag die Möglichkeit darüber mitzuentscheiden, wie sich unsere Ortsbeiräte, die Stadtverordnetenversammlung und der Kreistag zukünftig zusammensetzen. Nutzen Sie bitte Ihr Wahlrecht und stärken Sie damit zugleich jene Frauen und Männer, die sich dankenswerterweise dazu bereit erklärt haben, für unser Gemeinwesen vor Ort aktiv zu werden. Wichtige Themen stehen an, eine hohe Wahlbeteiligung wäre Motivation für alle Kandidatinnen und Kandidaten.
Der Sozialdemokrat Wolfgang Thierse amtierte von 1998-2005 als Präsident des Deutschen Bundestages. Von ihm stammt das nachfolgende Zitat: „Die Demokratie ist unser wertvollstes Gut. Sie zu erhalten, ist Aufgabe und Verpflichtung zugleich. Das bedeutet ein ständiges, entschiedenes, selbstbewusstes Auseinandersetzen, Anstrengung und Mühen um Kompromisse und dauerhaften Konsens. Dies sind die Grundbedingungen der einzigen politischen Ordnung, die Freiheit garantieren kann.“
Mag es auch Unzufriedenheit mit der „großen“ Politik geben, so sollte eine Stimmabgabe bei der Kommunalwahl doch Ehrensache sein. Übrigens, noch ist Briefwahl möglich.
„Ostermarkt hinter Glas“ … wir starten ins Jahr! im Rathaus-Foyer der Stadt Neustadt
Viele Geschäfte sind (noch) geschlossen und Ostermärkte fallen aus, aber die „Eiersuche“ in Neustadt (Hessen) kann doch stattfinden. Bereits zum zweiten Mal stellt die Stadtverwaltung Neustadt Hobby-Künstlerinnen und Künstlern die Vitrinen im Rathaus zur Verfügung.
Neben selbstgenähten Taschen, liebevoll hergestellten Schlüsselanhängern, Topflappen und dekorativem Schmuck, der von Eliane Piddiu-Ripken und Heloisa Ferrante dekorativ ausgestellt wird, gibt es auch wieder speziell für den Frühling angefertigte Holzarbeiten von „Für Dich“ Andreas Matz zu sehen. Bürgermeister Thomas Groll freute sich, dass auch wieder Rolf-Dieter Reuscher seine Säge im Griff hatte und wunderbare Holzhasen, Osterlämmer und auch Hühner in der Vitrine präsentiert. Natürlich dürfen auch wieder „abgedrehtes und holziges“ von Andreas Dippel nicht fehlen. Neu in der Auslage sind Kugelschreiber, die aus Holzbalken des Junker-Hansen-Turms gedrechselt wurden, Eierbecher, Blumenvasen und Muskatgewürzmühlen. Alle Exponate können auf Wunsch auch kostenlos personalisiert werden.
Höhepunkt des „Ostermarktes hinter Glas“ sind die von Herrn Karl-Heinz Mai handbemalten Eier. „Für diese Kunst des Bemalens benötigt man nicht nur eine ruhige Hand“ sagte Mai lachend und dekorierte neben Hühnereiern, Wachteleier und Taubeneier - alle mit Schriftzügen und alten Gebeten verziert – auch Eier aus Holz. Diese hat er mit Motiven aus der Heimat verziert. „Für den eher ängstlichen Eierkäufer sind diese Holz-Eier die sichere Wahl“. Ganz besonders filigran sind die mit dem Junker-Hansen-Turm bemalten „weißen Bohnen“.
Wer sich den „Ostermarkt hinter Glas“ im Rathaus anschauen (und vielleicht sogar das ein oder andere erwerben) möchte, kann dies an Werktagen zwischen 8.30 und 12.30 Uhr tun (auch nachmittags nach Rücksprache möglich). Da die Rathaustür aufgrund der Pandemie und der Hygieneregeln aber derzeit verschlossen bleibt, ist ein Besuch nur nach telefonischer Terminvereinbarung mit Sonja Stark unter 06692/89-22 möglich.
Wer ebenfalls etwas „Selbstgemachtes“ ausstellen möchte, kann sich gern noch bei Frau Stark melden. Zwei Vitrinen sind noch frei.
Der „Ostermarkt hinter Glas“…wir starten ins Jahr! ist bis zum 19.04.2021 für Sie geöffnet. Melden Sie sich an und kommen Sie vorbei – es lohnt sich!
Nach mehr als zwei Jahren Bauzeit ist „unser“ neues Haus jetzt fast fertig und wir konnten endlich einziehen! Ab sofort finden Sie und findet Ihr uns im neuen „Kultur- und Bürgerzentrum“ in der
Querallee 11-13 35279 Neustadt
Wir sind dort zu den folgenden Zeiten für Sie und Euch erreichbar:
Familienzentrum
Montag 10 - 12 Uhr
Dienstag 12 - 16 Uhr
Donnerstag 8 - 12 Uhr / 16 - 18 Uhr
Freitag 8 - 10 Uhr
Bücherei / Mediathek
Montag 10 - 12 Uhr
Dienstag 10 - 12 Uhr
Mittwoch 12 - 14 Uhr
Donnerstag 16 - 18 Uhr
Freitag 8 - 12 Uhr
Wir freuen uns auf Ihre und Eure Anrufe und Mails an
Nicole Zinkowski Annika Schlüter Tel.: 06692 2044410 06692 2044411 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Seit Februar räumen wir ein und richten die neuen Räume schön und gemütlich her. Noch ist nicht alles ganz fertig, aber lange wird es nicht mehr dauern!
Wann wir unsere Türen auch für Besucher*innen öffnen können, wissen wir leider noch nicht. Wir hoffen aber sehr, Sie und Euch sehr bald auch persönlich im neuen Familienzentrum oder in der Bücherei willkommen heißen zu können.
Wer vorher schon neugierig ist, kann gerne zu unseren Bürozeiten vorbeikommen, ans Fenster klopfen und sich eine kleine Überraschung abholen. Wenn wir nicht da sind, hängen wir die Sachen nach draußen an die Regenrinne, da könnt ihr euch einfach etwas mitnehmen.
„Rotkäppchen“-Hallenbad öffnet erst wieder im Oktober
Seit Frühjahr 2020 finden im „Rotkäppchen“-Hallenbad im Neustädter Stadtteil Mengsberg umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Dabei wird die Barrierefreiheit des Bades hergestellt sowie die aus den 1970er Jahren stammenden Sanitär- und Umkleideräume grundlegend neugestaltet. Die Maßnahme war ursprünglich mit 235.000 Euro netto veranschlagt. Die Kosten dürften sich nun auf rund 400.000 Euro belaufen. Von Land und Kreis gibt es insgesamt rund 130.000 Euro Zuschuss zu dem Bauprojekt. Ursache für die Kostensteigerungen, so Bürgermeister Thomas Groll, seien a) erhöhte Preise bei den Ausschreibungen, b) desolate Leitungen im Estrichbereich, die so nicht zu Beginn erkennbar waren und c) eine Mengenmehrung, da man sich im Laufe der Maßnahme entschlossen habe, auch den Bereich des Bistros und der dortigen Toiletten neu zu gestalten. Wer das Bad nun betritt, sieht sofort, dass sich diese Maßnahme gelohnt hat, denn nun erscheint das „Rotkäppchen“-Hallenbad auch in diesen Bereichen modern, freundlich und aus „einem Guss.“
Gegenwärtig fehlen noch einige Türen, da es aufgrund der Corona-Pandemie hier zu langen Lieferzeiten gekommen ist. Die Trennwände wurden in der vergangenen Woche eingebaut, auch hier gab es Lieferschwierigkeiten.
Bürgermeister Thomas Groll teilte mit, dass das „Rotkäppchen“-Hallenbad in der Badesaison 2020/21 nicht mehr öffnen werde. „Wir gehen davon aus, dass wir vor dem 10. März nicht alle Arbeiten erledigen können, dann verblieben noch gerade einmal drei Wochen. Da es aber ohnehin kein Schulschwimmen geben dürfte, ist ein Badebetrieb wirtschaftlich nicht sinnvoll. Wir werden daher das Bad erst im Oktober zur neuen Saison 2021/22 wieder öffnen“, so der Bürgermeister. Dann wird auch das „Rotkäppchen“-Hallenbad im Auftrag der Stadt Neustadt (Hessen) von Alexander Schmeh und seinem Team betreut.
Neben den Hochleistungs-Luftreinigern für die kommunalen Kindertagesstätten „Regenbogen“ und „Sonnenschein“ sowie den kirchlichen Kindergarten „Arche Noah“, Momberg-Mengsberg hat die Stadt Neustadt (Hessen) nun gemeinsam mit dem Verwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes d. T., Momberg insgesamt 520 Corona-Schnelltests für die Erzieherinnen angeschafft. Vorstand Lisa Jüngst von der Nano Repro AG überreichte die Lieferung an Bürgermeister Thomas Groll, Kuratorin Tanja Lepper und die Momberger Kindergartenleiterin Daniela Nebel-Schmidt.
Die Erzieherinnen können sich nun regelmäßig auf freiwilliger Basis selbst testen. Dies, so Bürgermeister Thomas Groll, sei ein weiterer Baustein dazu, eine möglichst große Sicherheit für Personal, Kinder und damit auch Eltern zu gewährleisten. Vorteil der Schnelltests ist es, dass die Erzieherinnen nicht in Arztpraxen gehen müssen, sondern dass direkt vor Ort Tests möglich sind.
Sowohl mit den Hochleistungs-Luftreinigern als auch den Schnelltests werden wir unserer Verantwortung für die Erzieherinnen und die Kinder gerecht, betont der Bürgermeister.
Machbarkeitsstudie „Jugendwohnen in Neustadt“ übergeben Junges Leben in alten Häusern? – Visionen sind erlaubt!
Junges Leben in alten Häusern? – Visionen sind erlaubt!
Im letzten Jahr wurde Bürgermeister Thomas Groll auf das „pings“-Projekt des Kolping-Diözesanverbandes Fulda aufmerksam (www.pings.de) und stellte gemeinsam mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow den Kontakt zu Verbandsgeschäftsführer Steffen Kempa her. Dieser gab bereitwillig Auskunft über das Pilotprojekt in der Domstadt und lud die beiden Kommunalpolitiker gemeinsam mit Neustadts Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg zu einem Besuch nach Osthessen sein.
„Pings“, die Abkürzung ist die zweite Silbe von Kolping, ist deutschlandweit der erste Azubikampus – ein Ort zum Wohnen, Arbeiten, Lernen und vor allem Leben für bis zu 120 junge Menschen. Untergebracht ist die Einrichtung in einem ehemaligen Altenheim in Fulda.
Sowohl Kempa als auch Groll und Zachow fanden die Idee reizvoll, darüber nachzudenken, ob ein solches Projekt auch im ländlichen Raum, in Neustadt, umsetzbar ist und ob dafür historische Bausubstanz in Frage kommt.
Um diese Fragen zumindest annäherungsweise beantworten zu können, wurde hierüber im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes „Sozialer Zusammenhalt“ (ehemals „Soziale Stadt“) mit der Quartiersmanagerin Heike Brandt weiter beraten und ein Förderantrag für eine Machbarkeitsstudie gestellt. Das zuständige Wirtschaftsministerium in Wiesbaden nahm den Gedanken positiv auf und bewilligte eine finanzielle Unterstützung des Vorhabens.
Im vergangenen Sommer erhielt die gemeinnützige Kolping Jugendwohnheim Fulda GmbH den Auftrag eine Machbarkeitsstudie zu erstellen und dabei u.a. die Marktgasse 3 näher zu betrachten.
Ende Februar konnte Geschäftsführer Steffen Kempa in Begleitung seiner Mitarbeiterin Laura Paul nun Bürgermeister Thomas Groll und Heike Brandt die soeben fertiggestellte Studie im Neustädter Rathaus überreichen und gab zugleich einen ersten Einblick in deren Ergebnisse.
Kempa hob dabei hervor, dass das vielfältige Engagement der Kommune in Fragen der Stadtentwicklung der Grund dafür gewesen sei, dass sich der Kolping-Diözesanvorstand bereit erklärt habe, ein solches Projekt in einer Kleinstadt näher zu beleuchten. Er sehe darin eine Chance, Leerstände zu reduzieren und eine Innenstadt zu beleben.
Einen Gedanken, den Bürgermeister Thomas Groll aufgriff, in dem er feststellte, dass „Junges Leben in alten Häusern“ eine tolle Sache sei und dass Visionen durchaus einmal erlaubt seien.
Zielgruppe von „Jugendwohnen in Neustadt“ wären Auszubildende, Blockschüler, Rehabilitanden und sozial Benachteiligte. Wenn man beispielsweise Blockschüler in Appartements in der Marktgasse unterbrächte, dann könnte man darüber nachdenken, diese Zimmer am Wochenende für eine Art Hotel garni zu nutzen, so Kempa.
Anders als in Fulda, wo ein großes Altenheim leer stand, müsse man in Neustadt mehrere Gebäude für einen solchen Azubi-Campus nutzen, um auf zumindest dreißig Plätze zu kommen, denn sonst sei dieser nicht wirtschaftlich zu betreiben, betonte der Kolping-Geschäftsführer. Mehrere Immobilien böten im Dreiklang ausreichend Kapazitäten für den Betrieb. Allerdings müssten diese saniert werden. Sollte es gelingen, eine Förderschiene aufzubauen, sehe er insgesamt gute Realisierungschancen.
Steffen Kempa empfahl, nach interner kommunaler Beratung der Machbarkeitsstudie in die Konzeptphase einzutreten und zunächst Gespräche mit Behörden zu führen. Wenn diese das Vorhaben positiv sähen, könnte man mit Gebäudeeigentümern und Fördergebern beraten.
Bürgermeister Thomas Groll sprach davon, dass man einen langen Atem haben müsse, um ein solch ehrgeiziges Projekt umzusetzen. „Aber wer hat 2017 daran geglaubt, dass wir 2021 in Neustadt über ein neues Kultur- und Bürgerzentrum verfügen? Lassen sie uns Schritt für Schritt vorgehen und zunächst ausloten, was mit wem und zu welchen Konditionen möglich ist“, so der Bürgermeister.
Sonntagnachmittag, 16.00 Uhr. Ein kleiner Spaziergang bei schönem Wetter liegt hinter uns. Der leckere selbstgebackene Kuchen von Mama und Tochter ist verspeist. Das letzte Rennen einer für uns Deutsche enttäuschenden Biathlon-Weltmeisterschaft endete gerade. Wir ärgern uns aber nicht allzu lange über die Fehlschüsse von Denise Herrmann, Benedikt Doll & Co., sondern freuen uns immer noch über einen tollen Sieg der Eintracht am Samstag gegen die Bayern. Das Team vom Main ist jetzt Weltpokalsiegerbesieger.
Zeit also für die neue Kolumne. Ich bin später dran, als in den letzten Wochen. Der Grund ist leider einfach: Mir fehlt die zündende Idee. Nach längerem Überlegen fällt nicht der Groschen, sondern folgender Satz: Nach einem Jahr ist es Zeit zum Aufhören.
Daraufhin kam prompt die Antwort aus dem Kinderzimmer (Darf man das zum Zimmer einer fast zehn Jahre alten „kleinen Dame“ überhaupt noch sagen?): „Papa, das geht nicht. Corona ist doch immer noch da. Du musst weiterschreiben!“
Gesagt, getan. Denn wie hat schon der US-amerikanische Schauspieler Humphrey Bogart (1899-1957) gesagt: „Der kluge Mann widerspricht nie einer Frau.“ Der Satz des 1999 vom American Film Institute zum größten männlichen amerikanischen Filmstar aller Zeiten gewählten Oscar-Preisträgers geht allerdings noch weiter: „Er wartet, bis sie es selbst tut.“
Also hieß es, erneut Ideen zu sammeln. Zur Hilfe kamen mir dann die RTL-Abendnachrichten.
Da gab es zunächst einmal positive Nachrichten: Biontech-Impfstoff schützt zu 93 % vor einer Covid-19-Erkrankung. Zu 90 % infizieren die Geimpften auch keine anderen Menschen mehr. Der Impfstoff wirkt zu 89 % gegen die britische Mutation des Virus. Zahlen, die Zuversicht verbreiten.
Ich hoffe, dass auch bald vergleichbare Erhebungen für Astrazeneca vorliegen und diese dann belegen, dass dieser Impfstoff viel besser ist als sein momentaner Ruf. Sollte dem so sein, dann müssen auch rasch jüngere Menschen geimpft werden, denn dann können sie Corona kaum noch weiterverbreiten – in der Schule, der Universität oder am Arbeitsplatz.
Aber es gab auch wieder negative Nachrichten: Die Inzidenzzahlen steigen an. Noch leicht, aber dennoch erkennbar. Experten halten die Schulöffnungen für ein, zwei Wochen zu früh. In Heidelberg, Köln oder Düsseldorf sind scheinbar Tausende unterwegs und Abstand & Maske scheinen in den Großstädten Fremdwörter zu sein.
Ja, es war ein schöner Tag. Die Sonne schien und ließ die kalten winterlichen Temperaturen der vergangenen Woche vergessen. Dass man da nach draußen will, ist völlig verständlich. Aber können wir es uns gegenwärtig schon leisten, dabei die AHAL-Regeln ad acta zu legen? Nein! Wir müssen vielmehr weiterhin mit Vorsicht unterwegs sein.
Halten wir uns – bitte! – trotz allem verständlichen Drang nach Öffnung und gewohnten Freiheiten an ein Wort des griechischen Tragödiendichters Euripides (480-407 v. Chr): „Klug ist, wer ruhig sich verhält zur rechten Zeit; und diese Vorsicht ist es, die den Mann bewährt.“
Nun bin ich ja prinzipiell dagegen, Zitate vergangener Jahrhunderte oder Jahrzehnte umzuformulieren, hier darf man aber sicherlich einmal gendern (auf neudeutsch: die Berücksichtigung des Geschlechter-Aspekts) und dem Ausspruch des weisen Mannes „… und der Frau“ hinzufügen.
Der Chef der hessischen Staatskanzlei Axel Wintermeyer warnte dieser Tage vor zu schnellen und weitgehenden Öffnungsschritten aus dem Lockdown. Unsere Hauptaufgabe, so der Minister, sei es, eine dritte große Welle, die die bisher erzielten Erfolge zunichtemache, zu verhindern. Zugleich sprach er sich für konkrete Öffnungsperspektiven, aber gegen feste Daten aus. In diesem Zusammenhang nannte er u. a. für den Einzelhandel das Konzept des „Click-and-Meet“, bei dem nach vorheriger Terminvereinbarung auch eine Anprobe oder eine Begutachtung vor Ort stattfinden könne. Ein solch geordneter Zugang zu den Geschäften sei besser, als wenn hunderte vor den Warenhäusern stünden.
Eine Idee, die ich für den Einzelhandel für sehr gut halte. Infektionsschutz und Pragmatismus müssen eben kein Widerspruch sein.
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Sicher kennen Sie die Geschichte von David und Goliath aus dem Alten Testament. Im Zusammenhang mit der Erwählung Davids zum zukünftigen König von Israel erzählt das 1. Buch Samuel vom Zweikampf des jungen David gegen einen riesigen Krieger der Philister, Im Vertrauen auf Gottes Hilfe tritt der König dem gewaltigen Gegner entgegen und kann ihn mit einer Steinschleuder besiegen.
Lukas Cranach der Ältere (1472-1553) schuf übrigens hierzu um 1540 ein berühmtes Gemälde, das heute noch im Jagdschloss Grunewald in Berlin gezeigt wird.
Wie komme ich auf die Legende von David und Goliath?
Zum einen fällt sie mir wegen des bereits erwähnten Bundesligaspieles zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München ein, zum anderen passt ihre Aussage auch auf die gegenwärtige, uns alle herausfordernde Corona-Pandemie:
Da ist zunächst einmal ein übermächtiger scheinender Gegner: in der Geschichte aus dem Alten Testament, beim Fußballspiel oder ein Virus, das die Welt durcheinanderbringt.
Trotzdem gibt man nicht klein bei, sondern denkt nach und stellt sich der Herausforderung:
David tut dies, das tolle Team von Adi Hütter spielt die Münchner eine Halbzeit an die Wand und wir alle, die wir auf eine bessere Zeit hoffen.
Informativer Besuch im Coworking-Space Schwalmstadt
Regelmäßig treffen sich Bürgermeister Thomas Groll und Guendalina Balzer von der Neustädter Stadtverwaltung mit den beiden Quartiersmanagerinnen Heike Brandt und Svetlana Nerenberg, um sich über den Fortgang des Städtebauförderungsprogrammes „Sozialer Zusammenhalt“ auszutauschen und über beispielgebende Projekte in anderen Kommunen zu informieren.
Kürzlich war man daher in Schwalmstadt-Treysa, um sich bei Tanja Damm von der kommunalen Wirtschaftsförderung über das im ehemaligen Postgebäude in der Bahnhofstraße untergebrachte Coworking-Space (www.coworking-schwalmstadt.de) zu informieren.
Coworking-Spaces (Räume für gemeinsames Arbeiten) gibt es seit etwa einem Jahrzehnt in vielen Ländern. Bisher sind solche Einrichtungen vor allem in größeren Städten oder auch in Urlaubs-regionen vorzufinden. Mittels des Modellprojektes „Coworking-Space Schwalmstadt“ wird diese neue Arbeitsform nun seit zwei Jahren im ländlichen Raum erprobt. Es stellt ein zeitgemäßes Angebot für Arbeitnehmer und Freiberuflern im Sektor „Wirtschaft und Arbeit“ als Beitrag zur Kommunalentwicklung dar.
Bei dem Projekt „Coworking-Space Schwalmstadt“ geht es um neue Arbeitsformen im Mittelzentrum Schwalmstadt. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Treysa finden sich seit November 2019 mietbare Arbeitsplätze – Schreibtische und ein Besprechungsraum – für jederfrau und jedermann.
Während der fünfjährigen Projektphase werden durch begleitende Nutzerbefragungen und die Einbindung lokaler Wirtschaftspartner die Anforderungen an den Coworking-Spaces abgefragt. So können entsprechende Anpassungen auf Basis des realen Kundenverhaltens im laufenden Betrieb vorgenommen werden. Durch den Modellcharakter basieren somit zu Beginn der Betriebsphase viele Vorgaben als Annahme oder Schätzung.
Das Projekt wird durch die Stadt Schwalmstadt finanziert und wurde mit Mittel aus dem Kommunalen Ausgleichsstock des Schwalm-Eder-Kreises und Mitteln der ländlichen Regionalentwicklung (LEADER) gefördert.
Tanja Damm erläuterte engagiert den bisherigen Werdegang des Coworking-Space und führte die Besucher durch die Räumlichkeiten.
„Durch solche Besuche erhalten wir zunächst einmal Anregungen für unsere eigene Arbeit. Im weiteren Verlauf gilt es dann immer zu fragen, ob das Gesehene Neustadt tatsächlich voranbringt. Natürlich muss man dabei auch die finanziellen Auswirkungen stets vor Augen haben“, betont Bürgermeister Groll.
In einem nächsten Schritt wird man die gewonnenen Eindrücke auswerten und strebt an, für die noch bis 2025 laufende Städtebauförderungsmaßnahme eine Prioritätenliste zu erarbeiten.
„Nicht alles was Wünschenswert erscheint, wird bis dahin auch umsetzbar sein. Bahnhof, Innenstadt und Marktgasse – Zwischenbau zwischen dem Haus der Vereine und der Gaststätte „Zur Krone“ – sind die Themen, die noch anliegen. Bis zum Jahresende sollten wir die Marschrichtung festlegen“, so der Bürgermeister.
Bei keinem dieser Vorhaben könne bzw. solle die Kommune alleine agieren, betont Groll. Beim Bahnhof komme es auf den Eigentümer an, der „untergetaucht“ zu sein scheine, jedenfalls antworte er weder auf Briefe noch E-Mails. In der Innenstadt werde sich nur im Dreiklang Gebäudeeigentümer – Ladenbetreiber – Kommune etwas bewegen. Für eine Sanierung der Marktgasse bedürfe es einer dauerhaften Nutzung und ggf. eines Investors.
„Bei der Fülle der Aufgaben – neben den Genannten kommen ja noch weitere wie die zukünftige Hausarztversorgung hinzu – ist klar, dass nicht alles bis 2025 erledigt werden kann, daher bringe ich Neustadt bereits jetzt in Wiesbaden in Erinnerung. Unsere Kommune muss auch danach in ein Städtebauförderungsprogramm aufgenommen werden“, stellt der Bürgermeister fest.
Pfarrer Reinhold Schuchardt verstarb vor dreißig Jahren
Nachdem der damalige Generalvikar des Bistums Fulda Prälat Alois Lang in der überfüllten Stadtpfarrkirche das Requiem zelebriert hatte, bewegte sich am 1. März 1991 ein langer Trauerzug durch die Markt- und Bahnhofstraße zum Friedhof, um Pfarrer Reinhold Schuchardt auf seinem letzten Weg zu begleiten. In unmittelbarer Nähe der Laurentiuskapelle nahm Dechant Gerhard Kunze (Stadtallendorf), umringt von zahlreichen Priestern und rund fünfzig Ministrantinnen und Ministranten, die Beisetzung vor.
Wenige Tage zuvor, am 24. Februar 1991, war Reinhold Schuchardt im sechzigsten Lebensjahr im Marburger Universitätsklinikum verstorben.
1932 in Homberg/Efze geboren wurde er 1959 im Hohen Dom zu Fulda u.a. gemeinsam mit den Neustädtern Josef Schlitt und Carl-Heinz Schmittdiel durch Bischof Dr. Adolf Bolte zum Priester geweiht. Es folgten Kaplansjahre in Rotenburg/Fulda, Marburg und Volkmarsen, bevor ihm 1967 in Kassel seine erste eigene Pfarrei übertragen wurde.
Nach dem Amtsverzicht von Dechant Otto Fangohr kam Pfarrer Reinhold Schuchardt 1978 nach Neustadt. Pfarrgemeinde und Seelsorge erfuhren durch sein Wirken zahlreiche neue Impulse. Die „Zehntscheune“ wurde zum Pfarrheim umgebaut, ein Kirchenchor gegründet, es erschien ein regelmäßiger Pfarrbrief, eine Gemeindemission mit Oblaten-Patres aus Hünfeld wurde durchgeführt, beim Kommunionsunterricht gab es Tischmütter und beim Firmunterricht Katecheten.
Unter der Ägide von Pfarrer Schuchardt erlebte die Kinder- und Jugendarbeit eine Blütezeit. Es fand alljährlich eine Kinderfreizeit statt, Jugendlichen wurden Wochenendfreizeiten angeboten und für die über fünfzig Messdiener gab es Messdienertage auf der Amöneburg. Jene, die dabei waren, werden sich gerne an diese Zeit erinnern.
Reinhold Schuchardt begleitete seine „Minis“ regelmäßig zum Messdiener-Fußballturnier nach Cappel und feuerte sie an. Berühmt auch sein „Weihwasser-Test“, wenn er mit vier Messdienern im Auto zur Beerdigung durch die damals hubbelige Ritterstraße fuhr und kein Tropfen Weihwasser aus dem Gefäß entweichen durfte.
Der Pfarrer verlor des Öfteren mal etwas und rief dann gerne den Hl. Antonius, den Schutzpatron der Vergesslichen, um Hilfe an. Schuchardt verfolgte die Kirchenpolitik des damaligen Fuldaer Oberhirten DDr. Johannes Dyba durchaus skeptisch. Wenn er wieder einmal etwas anders sah, dann fielen oft die Worte „… wir machen das anders, denn Fulda ist weit“. Sicher kein Zufall, dass der Erzbischof während der Amtszeit von Reinhold Schuchardt nicht den Weg nach Neustadt fand.
Zum Gedenken an einen beliebten Seelsorger legte Bürgermeister Thomas Groll an dessen 30. Todestag ein Blumengebinde am Grab von Pfarrer Reinhold Schuchardt nieder.
Landkreis leitet Landeszuwendung für Schutzmaßnahmen in Kindertageseinrichtungen an die Kommunen weiter
Das hessische Finanzministerium hat im Dezember 2020 den Landkreisen, Sonderstatusstädten und kreisfreien Städten nach dem Verhältnis der Einwohnerzahlen die im Sondervermögen des Landes „Hessens gute Zukunft sichern“ vorgesehenen 75 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen an Schulen und Kitas bewilligt. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat eine Zuweisung von 2.023.424 € erhalten. Die dem Landkreis gewährte Zuweisung wird nach dem Beschluss des Kreisausschusses zur Hälfte den Städten und Gemeinden zugewiesen. Jede Kommune entscheidet nach eigener Priorisierung über eine zweckgebundene Verwendung der Mittel, regelt die Erbringung des Eigenanteils von 25% der zuweisungsfähigen Ausgaben und erstellt für ihren Bereich die notwendigen Verwendungsnachweise. Die Höhe der Zuweisung für die einzelnen Städte und Gemeinden ergibt sich nach dem Anteil der belegten Kitaplätze zum Stichtag 1.3.2020.
Auf die Stadt Neustadt (Hessen), so Bürgermeister Thomas Groll entfalle eine Zuweisung von 50.000 Euro. Die Kommune müsse eine Ko-Finanzierung von rund 16.000 Euro erbringen.
„Wir danken dem Land für die abermalige Unterstützung in der Corona-Pandemie und dem Landkreis für die Weiterleitung der Mittel. Gerade in den Kindertagesstätten gibt es in dieser herausfordernden Zeit Handlungsbedarf. Nun werden wir in die Lage versetzt kurzfristig und effizient zu handeln“, betont Groll.
Schwerpunktmäßig habe die Kommune Hochleistungs-Luftreiniger für die kommunalen Kindertagesstätten „Regenbogen“ und „Sonnenschein“ sowie den kirchlichen Kindergarten „Arche Noah“ Momberg-Mengsberg angeschafft. Ausgestattet würden insgesamt 15 Gruppen- und drei Mehrzweckräume. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 55.000 Euro.
Für den Schutzraum des Waldkindergartens wurde kein Gerät angeschafft, da dieser nur in Ausnahmefällen genutzt wird und sich die Kinder ansonsten im Wald aufhalten.
„Wir vertrauen auf Expertenrat und Herstellerempfehlung. Raumluftreiniger für virenfreie Luft in KiTas als Teil eines Hygienekonzeptes können entscheiden helfen, dass KiTas auch weiterhin offenbleiben und Eltern und Fachkräfte sich sicherer fühlen. Wenn ganz nebenbei dadurch Schnupfen und Husten drastisch vermindert werden, ist das auch ein Gewinn“, so Bürgermeister Thomas Groll.
Bisher haben sich nach den Worten des Bürgermeisters die Hygienekonzepte für die örtlichen KiTas bewährt. „In diesem Zusammenhang will ich allen Erzieherinnen für ihre engagierte Arbeit in dieser herausfordernden Zeit danken. Zudem gilt den Eltern ein Wort des Dankes für ihr Verständnis für Veränderungen und Einschränkungen. Nur gemeinsam können wir diese Aufgabe lösen und müssen dabei stets das Wohl der Kinder in den Augen haben“, betont Groll.
Gemeinsam mit Irina Wiens, der Leiterin der KiTa „Sonnenschein“ stellte der Bürgermeister der Presse eines der Luftreinigungsgeräte vor.
Neustadt tritt der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen bei
Auf Vorschlag von Bürgermeister Thomas Groll hat der Magistrat in seiner jüngsten Sitzung den Beitritt der Kommune zur Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (kurz AGHN) beschlossen.
Die AGHN ist ein Zusammenschluss aus hessischen Städten, Gemeinden und Landkreisen, Hochschulen, Verbänden und Verkehrsverbünden, die gemeinsam ein Ziel verfolgen: Mit vielfältigen Maßnahmen soll der Fuß- und Radverkehr in Hessen deutlich gestärkt und gefördert und damit die Lebensqualität in den Regionen, Städten und Gemeinden nachhaltig weiter verbessert werde.
Im Mittelpunkt stehen dabei die Landkreise, Städte und Gemeinden. Die AGNH unterstützt die Kommunen umfassend bei der Stärkung des Fuß- und Radverkehrs. Denn eine Verbesserung der Bedingungen für die Nahmobilität gelingt nur vor Ort. Daher unterstützt die AGNH Landkreise, Städte und Gemeinden mit einem Dreiklang aus Erfahrungsaustausch, Handlungshilfen und Leitfäden sowie finanzieller Förderung. Dabei wird ergebnisorientiert und entsprechend dem Motto „einfach machen“ vorgegangen.
Neben neuen Konzepten für die Fuß- und Radwegeinfrastruktur steht die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im Fokus der Arbeit: Die AGNH möchte die Kommunen dabei unterstützen, Menschen in Hessen für das Lebensgefühl Nahmobilität zu begeistern – etwa mit Aktionen wie „STADTRADELN“ oder „Radfahren neu entdecken“.
Um über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben, treffen sich die Mitglieder der AGNH regelmäßig in verschiedenen Foren und anderen Gremien. Fachwissen und Erfahrungsaustausch liefert die Hessische Akademie für Nahmobilität. Hier erhalten Verwaltungsmitarbeitende, Führungskräfte und Planende fundierte Kenntnisse in verschiedenen Themenfeldern rund um den Fuß- und Radverkehr.
Bei allen Projekten ist der AGNH eines wichtig: Man möchte im Austausch bleiben und in Hessen Nahmobilität als Basismobilität in den Städten und Gemeinden weiterentwickeln und ausbauen. Darum unterstützt die AGNH Forschungsprojekte hessischer Hochschulen zum Thema Nahmobilität.
Im Rahmen von NeuModIsch – dem Neustädter Modernisierungs- und Innovationsschub – spiele auch das vielfältige Thema Mobilität eine wichtige Rolle, so Bürgermeister Thomas Groll. Zunächst werde man sich hierbei dem Bereich Radverkehr widmen. Im Zuge der Haushaltsberatungen 2021 hätten die Fraktionen von SPD und FWG einem Ergänzungsantrag der CDU auf Erstellung eines örtlichen Radwegekonzeptes zugestimmt. Durch die künftige Mitgliedschaft in der AGNH erhoffe er sich hierfür Anregungen und Hilfestellungen sowie natürlich auch Fördermittel. „Klar ist, dass wir nicht für die Schublade planen, sondern etwas umsetzen wollen. Wir stehen hier bereits in Kontakt mit dem Landkreis. Denn auch dieser messe dem Radverkehr besondere Bedeutung bei. Schritt für Schritt wollen wir gemeinsam vorwärtskommen“, betont der Bürgermeister.
Sie müssen im Wählerverzeichnis Ihrer Gemeinde eingetragen sein. Darüber wurden Sie mit der Zusendung einer Wahlbenachrichtigung informiert. Auf dieser Benachrichtigungskarte finden Sie auch die notwendigen Informationen (zum Wahlbezirk und der laufenden Nummer), unter der Sie im Wählerverzeichnis eingetragen sind. Sollten Sie keine Wahlbenachrichtigung erhalten haben und glauben, wahlberechtigt zu sein, wenden Sie sich bitte an das Wahlamt. Die Übermittlung der Daten erfolgt über eine gesicherte, verschlüsselte SSL-Verbindung. Alle übermittelten Daten werden bis zum Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfristen für Wahlunterlagen elektronisch gespeichert.
in diesen Monaten der Corona-Pandemie, die ja nun bereits ein ganzes Jahr währt, wenden sich auch andere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ebenso wie ich regelmäßig an die Einwohnerinnen und Einwohner ihrer Städte und Gemeinden.
Uns geht es dabei darum, zu informieren, um Verständnis für beschlossene Maßnahmen des Bundes und der Länder zu werben und vor allen Dingen wollen wir den Leserinnen und Lesern unserer Texte Mut zusprechen in dieser für uns alle herausfordernden Zeit.
Wie hat doch der Schriftsteller und Dichter Theodor Fontane (1819-1898) so treffend festgestellt: „Am Mute hängt der Erfolg.“
Passend dazu ein Ausspruch, den Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dieser Tage getätigt hat: „Zumachen erfordert Mut, Öffnen erfordert Klugheit.“ Den Mut haben die Verantwortlichen bewiesen und der deutliche Rückgang bei den aktuellen Inzidenzzahlen gibt ihnen Recht. Nun wird es entscheidend auf deren Klugheit ankommen, denn die Menschen ersehnen dringend weitere Lockerungen, aber die Politik muss bei der Entscheidung darüber natürlich auch die weitere Entwicklung der Fallzahlen und der Mutationen im Blick haben.
Die katholischen Bischöfe haben nicht nur ein Wappen, sondern auch einen Wahlspruch. Der ehemalige Oberhirte der Diözese Fulda Heinz-Josef Algermissen stellte sein Wirken beispielsweise unter ein Wort aus dem 2. Paulusbrief: Thesaurus in vasis fictilibus (Schatz in zerbrechlichen Gefäßen). Ein Bild, das in meinen Augen gut auf die gegenwärtige Situation passt.
Ja, wir haben in den letzten Wochen Erfolge erzielt.
Ja, wir sind auf einem guten Weg.
Nein, Corona ist noch lange nicht besiegt. Der letzte Herbst hat leider gezeigt, wie schnell sich die Lage wieder verschlechtern kann, wenn wir es „einfach laufen lassen“.
Ein Schatz in zerbrechlichen Gefäßen …
Halten wir uns daher bitte alle an ein Wort des großen englischen Dramatikers William Shakespeare (1564-1616): „Vorsicht ist ein besserer Soldat als Übereilung.“
Mir ist voll und ganz bewusst, dass ein solcher Satz leicht geschrieben oder ausgesprochen ist und dass es viele unter uns gibt, die zu Recht aus finanziellen und sozialen Gründen auf weitere Öffnungsschritte warten. Es ist aber zugleich meine feste Überzeugung, dass gegenwärtig eine Politik der kleinen Schritte besser ist, ist ein ständiges „rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln“.
Wenn man sich – wie ich – Woche für Woche an die Leserschaft des „Mitteilungsblattes“ wendet, dann fällt einem nicht immer etwas Interessantes und damit Lesenswertes ein und auch Leonie gibt nicht immer ein passendes Stichwort für eine kleine Geschichte. Umso dankbarer bin ich dafür, wenn ich bei einem Blick ins Internet Anregungen finde.
Dieser Tage schaute ich einmal auf www.osthessen-news.de nach. Unter der Überschrift „Gemeinsam sind wir stark“ veröffentlichten dort die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Städte und Gemeinden des Landkreises Fulda gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Domstadt, Dr. Heiko Wingenfeld, Landrat Bernd Woide und dem Ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt einen Dankesbrief an die Einwohnerinnen und Einwohner des osthessischen Landkreises.
Diesen Text fand ich sehr gelungen und möchte ihn daher nachfolgend abdrucken, da der Inhalt auch auf unsere Heimatstadt passt.
„Seit einem Jahr lebt die Welt nun schon mit Corona. Seit einem Jahr befinden sich die Menschen in einem Ausnahmezustand, den niemand für möglich gehalten hätte. Die Pandemie hat alle Lebensbereiche erfasst, aber trotz aller persönlichen und gesellschaftlichen Krisen und Konflikte zu einem spürbaren Zusammenhalt geführt. Dieses Miteinander und Engagement erleben wir auch in unserer Region. Wir kennen in jeder unserer Gemeinden unzählige Beispiele dafür, wie sich Bürgerinnen und Bürger untereinander helfen, wie sie Älteren beistehen, Familien behilflich sind, als Impflotsten bereitstehen, geschlossene Geschäfte mit Gutschein-Einkäufen unterstützten, Gaststätten und Restaurants durch Außer-Haus-Bestellungen stärken – oder einfach einsamen Mitbürgern Zeit widmen.
Das diese Bindungen bestehen und funktionieren, ist ein großes Glück und das Fundament einer stabilen Gemeinschaft. Für dieses Miteinander, das viele Bürgerinnen und Bürger so selbstverständlich leben, danken wir ganz herzlich. Große Dankbarkeit gilt darüber hinaus auch den vielen Menschen, die sich in dieser Zeit voller schwieriger Aufgaben mit aller Kraft in Praxen und Krankenhäusern, in Senioreneinrichtungen, in Hospizen und auf Palliativstationen, in mobilen Diensten, im häuslichen Einsatz, in Rettungsdienstorganisationen, in Testzentren, im Gesundheitsamt, in den Gemeindeverwaltungen, Kindertagesstätten und Schulen, in Beratungsstellen oder im Impfzentrum einsetzen. Wir danken allen Ehrenamtlichen und den vielen Freiwilligen, die zum Teil ihren Ruhestand unterbrochen haben, ihre Erfahrung einbringen und zupacken, wo es nötig ist. Und wir danken den Eltern und Großeltern, die sich mit großem Engagement neben den täglichen Herausforderungen nun dem Home-Schooling widmen.
Dankbar sind wir allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich schon bislang aktiv daran beteiligen, dass wir alle diese schwierige Phase so gut es geht bewältigen. Bitte tun Sie das auch weiterhin, denn die Herausforderungen sind immer noch groß. Tragen Sie weiterhin Schutzmasken, halten Sie Abstand, beherzigen Sie die Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln. Dieses Jahr hat uns gezeigt: Allein kann niemand diese Pandemie bewältigen. Aber jeder Einzelne ist entscheidend dafür, wie stark wir als Gemeinschaft sind.“
Verfolgte man am letzten Donnerstag nach dem Treffen der Kanzlerin und der Ministerpräsidenten die Meldungen in den Medien, könnte man denken, die Verantwortlichen seien angetreten, die Menschen mit ihren Beschlüssen maximal zu ärgern. Man habe mehr erwartet als nur einen frischen Haarschnitt oder „die Entscheidungen sind verstörend und verheerend" sind nur zwei Urteile, die man nach dem letzten Corona-Gipfel hören oder lesen könnte.
Geschimpft wird in diesen Tagen viel. Politiker wettern gegen andere Politiker und einige Bürger, die glauben, eine medizinische Fachausbildung sei nicht viel mehr als das Ansehen eines You tube-Videos, wissen sowieso alles besser. Es werden Lockerungen der Maßnahmen gefordert, weil man des ganzen langsam überdrüssig sei. Man wolle endlich wieder Freunde treffen und zur Normalität zurückkehren. Es reiche schließlich jetzt doch auch nach gut einem Jahr Zwangspause.
Ein Kommentar der osthessen-news-Redaktion verstand die fortwährende Kritik nicht ganz und brachte sie mit den anstehenden Wahlen in Verbindung. „Wenn sich jetzt, in Zeiten von Corona-Mutationen und damit verbundenen Unsicherheiten Politiker medienwirksam vor die Kameras stellen, um möglichst schnell und tunlichst viele Lockerungen zu fordern, drängt sich die Frage auf, ob dies tatsächlich nur geschieht, um die Stimmen derjenigen einzufangen, die unzufrieden sind.
Es könnte ein Wahlkampfbeitrag sein, der Leben kostet. Denn, so hart es auch ist: Corona verschwindet nicht, nur weil uns zuhause langweilig ist, unsere Kinder nicht mit 30 Klassenkameraden in einem Unterrichtsraum sitzen können und leider auch nicht, obwohl manche geschäftliche Existenz gerade auf der Kippe steht. Das, was um uns herum geschieht, ist tragisch. Aber es ist genau so, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend feststellte: "Es mag ja sein, dass es Ihnen nicht gefällt, aber wir müssen mit der Realität leben und Antworten darauf finden." Die Pandemie ist da – und nein, die Regierung ist nicht daran schuld!
Es ist unverantwortlich, Lockerungen zu fordern, während in anderen Ländern der Welt ausgesucht werden muss, wer noch im Krankenhaus behandelt werden kann – und wer eben nicht. Im Klartext: wer weiterleben darf, und wer stirbt. Die Bundesregierung hat mit Sicherheit Fehler gemacht, zum Beispiel auch indem sie zu spät zu reagierte. Sei es bei den vorausgegangenen Einschränkungen oder bei der Beschaffung eines Impfstoffes. Jetzt ist es, wie es ist. Es hilft kein Zetern und kein Klagen, kein was wäre, wenn. Die Pandemie selbst hat die Regierung nicht zu verantworten - auch nicht, wenn das einige schon unterstellen.
Natürlich ist es wünschenswert und wichtig, dass die vom Bund versprochenen finanziellen Hilfen endlich dort ankommen, wo sie dringend notwendig sind. Selbstverständlich wäre es der lang ersehnte Lichtblick, wenn jedem, der sich impfen lassen möchte, bereits in den nächsten Wochen ein Impfangebot gemacht werden könnte. Aber so bitter es ist: weder wir noch die Bundesregierung können das verdammte Virus in Luft auflösen.
Falsche Versprechungen oder irreales Wunschdenken sind aber definitiv keine Lösung – sondern kosten schlimmstenfalls viele Menschenleben.“
Diesen Worten vermag ich voll und ganz zuzustimmen.
Anbau beim Kindergarten „Arche Noah“ vor Fertigstellung
2015 übernahm die Kommune das ehemalige Grundschulgebäude in Momberg vom Landkreis Marburg-Biedenkopf und brachte dort den in der Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes d.T. Momberg stehenden Kindergarten „Arche Noah“ Momberg-Mengsberg unter. Bereits von Beginn an war es Wunsch der Erzieherinnen, über einen geeigneten Mehrzweck- und Bewegungsraum zu verfügen. Auch war die Situation im Bereich der Toilettenanzahl sicher optimierbar.
Seitens der Stadt Neustadt (Hessen) die für die bauliche Unterhaltung und Ausstattung des Kindergartens verantwortlich ist, wurde nun mit Mitteln des kommunalen Investitionsprogrammes des Bundes ein Mehrzweckraum und ein zusätzlicher Sanitärraum angebaut. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 450.000 Euro, hiervon erhält die Kommune 390.000 Euro vom Bund als Zuschuss.
Aufgrund der angespannten Situation im Baugewerbe sowie Corona-bedingt konnten die Arbeiten nicht mehr 2020 fertig gestellt werden. Gegenwärtig geht man davon aus, dass dies nun Anfang März der Fall sein wird.
Kürzlich überzeugten sich Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Jörg Grasse gemeinsam mit der Kindergartenleiterin Daniela Nebel-Schmidt über das erzielte Ergebnis. Alle drei waren übereinstimmend der Meinung, dass der Anbau äußert gelungen sei und der Kindergarten nunmehr über viele neue Möglichkeiten verfüge. Ihre Freude darüber brachten auch die anderen Erzieherinnen zum Ausdruck.
Bürgermeister Groll und Ortsvorsteher Grasse nutzten die Gelegenheit, um sich mit Daniela Nebel-Schmidt die aktuelle Situation des Kindergartens, der gegenwärtig von 64 Kindern besucht wird, auszutauschen. Beide sagten ihr auch zukünftig stets ein offenes Ohr und Unterstützung zu. Bürgermeister Thomas Groll betonte, dass einem Kindergarten in einem Dorf eine wichtige Funktion zukäme. Es sei daher auch zukünftig wünschenswert, ergänzte Grasse, wenn sich der Kindergarten in das Dorfgeschehen wie beispielsweise die Kirmes aktiv einbringe. Daniela Nebel-Schmidt, die aus Emsdorf stammt, sagte dies den beiden Kommunalpolitikern zu.
KOMPASS Neustadt - Sicherheitspartnerschaft für Bahnhof wird diskutiert
Auf Initiative von Bürgermeister Thomas Groll wurde die Stadt Neustadt (Hessen) 2018 vom Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport in das Programm KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) aufgenommen. Ziel ist es hierbei, die Sicherheitsarchitektur in den Kommunen individuell weiter zu entwickeln und passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort zu entwickeln. Dabei soll bestehendes auf den Prüfstand gestellt und eine detaillierte Maßnahmenliste erstellt werden, wie die Sicherheit vor Ort weiter verbessert werden kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention.
Mittlerweile konnte das wohl wichtigste Ziel, so Bürgermeister Groll, verwirklicht werden. Seit August 2020 hat Neustadt einen Schutzmann vor Ort.
Weitere Maßnahmen im Kontext von KOMPASS sind die gemeinsam mit der Deutschen Bahn und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund auf den Weg gebrachte Teilsanierung der Bahnhofsunterführung sowie das Aufstellen zahlreicher zusätzlicher Lampen im Stadtgebiet und im Bürgerpark.
Nach den Worten des Bürgermeisters arbeitet die Kommune gegenwärtig daran, weitere Erkenntnisse aus der von Prof. Britta Bannenberg durchgeführten repräsentativen Befragung zur Sicherheit in Neustadt umzusetzen. So fand kürzlich ein Gespräch mit der Polizei, der Bundespolizei, der Deutschen Bahn/Sicherheit, dem Bahnhofsmanagement und der Kommune mittels eines Video-Chats statt. Gegenstand der Unterredung war die Frage, ob nach dem Beispiel zahlreicher anderer Städte und Gemeinden eine Sicherheitspartnerschaft für den Neustädter Bahnhof gebildet werden solle, um das subjektive Sicherheitsempfinden im Bahnhof und im Bahnhofsumfeld zu stärken. Der erste Meinungsaustausch wird von Bürgermeister Groll als positiv bewertet. Die Beteiligten werden nun ihre „Hausaufgaben“ machen. Neben dem Bürgerpark ist gerade der Bahnhof nach Auffassung des Bürgermeisters ein Ort, wo es gelte, das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung zu stärken. Daher sollte sich nach seinen Vorstellungen die Kommune hier im Rahmen einer Sicherheitspartnerschaft auch finanziell engagieren.
Kürzlich fand zudem eine Unterredung mit Vertretern der großen Neustädter Einzelhandelsgeschäfte statt. Hieran nahmen neben der Kommune auch das Regierungspräsidium Gießen, die Leitung der Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung und der Polizei Stadtallendorf teil. Hierbei ging es darum, sich über die Einschätzung der aktuellen Situation auszutauschen und gemeinsam darüber nachzudenken, wo es im Kleinen Möglichkeiten der Verbesserung gäbe.
Neustadt750 - Staatsministerin Angela Dorn übernimmt Schirmherrschaft für Stadtjubiläum 2022
Angela Dorn, hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, übernimmt auf Bitten von Bürgermeister Thomas Groll die Schirmherrschaft über das Stadtjubiläum "Neustadt 750" im Jahre 2022.
Die Marburgerin gehört seit 2009 für Bündnis 90/Die Grünen dem Hessischen Landtag an und wurde 2019 von Ministerpräsident Volker Bouffier in das Landeskabinett berufen.
Der Bürgermeister zeigte sich erfreut darüber, dass Staatsministerin Dorn nicht nur angekündigt habe, das Jubiläumsjahr zu unterstützen, sondern ihm gegenüber auch erklärte, zu herausragenden Veranstaltungen nach Neustadt zu kommen.
"Angela Dorn passt hervorragend zu unserem Fest. Als Ministerin für Wissenschaft und Kunst untersteht ihr u.a. die Staatliche Verwaltung für Schlösser und Gärten, diese wiederum ist für unser Wahrzeichen, den Junker-Hansen-Turm, zuständig. In ihr Ressort fällt zudem die Historie unseres Landes. Im Rahmen des Jubiläumsjahres wird der Tag der hessischen Landesgeschichte bei uns in Neustadt stattfinden", nannte Thomas Groll zwei Gründe für die Auswahl der Schirmfrau.
Anlässlich des Stadtjubiläums ist die Herausgabe zweier Publikationen geplant. Andrea Freisberg und Gerhard Bieker werden eine Fortsetzung der Stadtchronik "nova civitas" verfassen und Dr. Lutz Münzer wird sich mit der Geschichte des Neustädter Bahnhofs befassen.
Die Ministerin, so Groll, habe hierauf mit Interesse reagiert und gebeten, sie über den Fortgang zu informieren.
Neue Geschichte beim Vorlesespaziergang und neuer Märchenspaziergang
Seit dem letzten Dezember sind einige Bäume im Wald zwischen Waldschule und Grillhütte Teile eines Vorlesespaziergangs geworden: Als letztes hing dort das Kinderbuch „Bruchlandung am Bärenfelsen“ als Fortsetzungsgeschichte zum Lesen und Vorlesen an den Bäumen entlang einer Spazierstrecke. Die Runde ist 3,5 km lang und beginnt am Sportplatz/ Waldschule. Pfeile und Hinweisschilder weisen den richtigen Weg und alle paar Meter findet ihr die Fortsetzung der Geschichte an den Bäumen am Wegesrand.
Damit es nicht langweilig wird, haben wir jetzt wieder eine neue Geschichte aufgehängt: „Die Heuboden-Bande – Ein Huhn in geheimer Mission (Teil 1)“. Dazu gibt’s spannende Rätsel und kleine Aufgaben, die ihr unterwegs lösen könnt. Nach einem Monat tauschen wir die Geschichte wieder, dann kommt der zweite Teil der „Heuboden-Bande“.
Und weil wir gehört haben, dass viele von euch den Vorlesespaziergang gerne und oft nutzen, gibt es jetzt noch eine zweite Strecke, diesmal aber nicht mit einer modernen Kindergeschichte, sondern mit einem klassischen Märchen. Wer weiß noch, was der „Hans im Glück“ von seinem Herrn als Lohn für 7 Jahre fleißige Mitarbeit bekam und mit was er stattdessen zuhause bei seiner Mutter ankam? Lest es nach beim Märchenspaziergang!
Los geht’s am Märchenspielplatz „In der Aue“ und die Strecke ist ebenfalls ungefähr 3 km lang.
Die (Vor-)Lesespaziergänge sind eine schöne Gelegenheit für Jung und Alt, mal wieder an die frische Luft zu kommen und zu entdecken, wie viel Spaß Lesen machen kann – allein oder gemeinsam!
Bei Fragen und Anregungen meldet euch gerne
Nicole Zinkowski Annika Schlüter Tel.: 0175 9215270 Tel.: 0151 56965449 Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Wichtige Informationen zu aktuellen Müllabfuhren und Sperrmüllabholungen
Der Müllabfuhrzweckverband informiert:
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger im Verbandsgebiet,
die aktuell widrigen Wetterverhältnisse führten zu Terminausfällen bei der Müllabfuhr im gesamten Verbandsgebiet.
Ab Mittwoch (10.02.2021) sollen wieder reguläre Abfuhren stattfinden. Wir bitten Sie, die zur Leerung bereitgestellten Tonnen vom Montag, 08.02.2021 und Dienstag, 09.02.2021 und an regulären Terminen nicht geleerte Tonnen auch weiterhin stehen zu lassen, die Nachfuhr erfolgt hier ebenfalls schnellstmöglich. Bitte lassen Sie Ihre Tonnen auch am kommenden Samstag, 13.02.2021, bereitgestellt.
Sperrmülltermine, die für diese Woche geplant waren, finden nicht statt – die betroffenen Bürger erhalten zeitnah einen neuen Termin.
die Älteren von Ihnen werden sich bestimmt noch an den 1930 geborenen und in Büdingen lebenden CDU-Politiker Dr. Christian Schwarz-Schilling erinnern, der sich schon früh in der Medienpolitik engagierte und von 1982 bis 1992 Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen war. In der Amtszeit von „Mr. Black Penny“ wurde u. a. das Privatfernsehen eingeführt und das Postmonopol aufgehoben. Von ihm vorangetriebene technische Neuerungen für schnurlose und mobile Telefone trieben in Deutschland den Übergang in die digitale Welt voran. Die Jüngeren unter uns sollten daher diesen Politiker ebenso kennen wie Konrad Zuse (1910-1995), der 1941 in Berlin den ersten funktionsfähigen Computer der Welt baute und später im osthessischen Hünfeld lebte. Schufen diese beiden Männer doch wichtige Grundlagen für das Voranschreiten der Digitalisierung. Vor seiner Karriere im Bonner Bundestag und in der Bundesregierung war Schwarz-Schilling übrigens als Unternehmer tätig und leitete in Büdingen die Accumulatorenfabrik Sonnenschein, einen Batterieproduzenten.
Einfach gesagt sind „Akkus“ Batterien, die wiederaufladbar sind. Wenn sie aber doch einmal unvorhergesehen leer sind, also keine Energie mehr vorhanden ist, dann wird dies zum Problem, dann besteht dringend Handlungsbedarf.
Wir haben dies zu Hause am letzten Freitag erlebt. Die Gattin berichtete von Schwierigkeiten beim Anlassen des Autos und vermutete, dass die Leistungsfähigkeit der Batterie wohl zu Ende gehe. Der Auftrag an mich war also klar: Ab in die Werkstatt. Gesagt getan. Dort stellte man rasch fest, dass wir tatsächlich eine neue Batterie brauchen. Dem Austausch der Energiequelle folgte dann, um im kommunalpolitischen Sprachgebrauch des Kämmerers zu bleiben, für mich eine außerplanmäßige Auszahlung. Als ich deren Höhe sah stutze ich kurz, aber irgendwie müssen ja die Werbeeinnahmen von Jürgen Klopp finanziert werden, der im Fernsehen regelmäßig die Vorzüge einer Automarke aus Rüsselsheim anpreist.
Nach fast einem Jahr Corona-Pandemie sind auch bei uns Menschen die Akkus leer. Wir alle sehnen uns nach der Normalität des Alltags zurück. Verwandte und Freunde treffen, geordneter Besuch von Kindergarten und Schule, weder Kurzarbeit noch Schließung von Läden, Frisören oder Gaststätten …
Wir brauchen eine zeitliche Perspektive, wie es weitergeht. Auf Impf-Chaos, Politiker-Streit oder uneinheitliches Vorgehen haben wir keine Lust. Hoffen wir, dass uns die heutigen Beratungen der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten der Bundesländer hier zumindest einen Schritt voranbringen. Ein Stufenplan, wie ihn manche Politiker in diesen Tagen ins Gespräch brachten, wäre in meinen Augen nicht die schlechteste Lösung.
Trotz aller geäußerter Sorgen wird die Notwendigkeit der Corona-Maßnahmen von einer Mehrheit der Bevölkerung nicht infrage gestellt: 51 Prozent bezeichnen die aktuellen Einschränkungen nach einer Umfrage der ARD als angemessen, für 24 Prozent gehen sie nicht weit genug. 22 Prozent hingegen sagen, dass die Corona-Einschränkungen zu weit gehen. Während der gesamten Zeit der Pandemie stand die Mehrheit der Deutschen übrigens hinter den jeweils ergriffenen Corona-Maßnahmen.
Etwas skeptischer wird aber das konkrete Management der Corona-Krise mittlerweile gesehen: Noch nie haben so viele Bürgerinnen und Bürger das Agieren von Bundesregierung und Bundesländern kritisch bewertet wie aktuell: 56 Prozent der Deutschen sind damit unzufrieden, 42 Prozent sind zufrieden.
Erwarten wir aber von dem Treffen keine Wunderdinge. Begangene Fehler – vor denen keiner in Ausnahmesituationen gefeit ist - müssen von den Verantwortlichen aber offen angesprochen und abgestellt werden. Das ist unser Anspruch an die Regierenden.
Wir alle sollten in den kommenden Wochen trotz der Erwartung nach Verbesserung besonnen bleiben. Wir dürfen nicht riskieren, dass wir in vier Wochen plötzlich wieder ganz hohe Zahlen haben, weil wir unvorsichtig sind. Die Entwicklung in Portugal und anderen Ländern kann man nicht einfach ignorieren. Wenn wir nicht aufpassen, machen wir alle in den letzten Wochen erzielten Erfolge zunichte. Insbesondere vor den Mutationen des Virus müssen wir auf der Hut sein.
Seien wir ehrlich: Mit der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten will doch keiner von uns tauschen. Sie wissen um unsere Erwartungen, aber auch um die Gefahren. Es ist ein schmaler Grat auf dem sie wandern.
Der österreichische Dichter Ernst Ferstl hat es treffend auf den Punkt gebracht: „Verantwortung zu tragen ist eine der schwersten Prüfungsaufgaben, die uns das Leben stellt.“
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Vor etlichen Monaten hatte ich in meiner Kolumne vom 100 Jahre alten britischen Rekordspendensammler Captain Tom Moore berichtet. Der Weltkriegsveteran hatte mit einem Spendenlauf an seinem Rollator knapp 37 Mio. Euro für den Nationalen Gesundheitsdienst in der Corona-Pandemie gesammelt. Die Queen schlug ihn daraufhin zum Ritter. Captain Tom stürmte mit seiner Version der Fußballhymne „You will never walk alone“ zudem an die Spitze der Charts in Großbritannien.
Nun ist dieser beeindruckende Mann – welche Ironie des Schicksals – am Corona-Virus gestorben, da er aufgrund einer Lungenentzündung nicht gegen COVID-19 geimpft werden konnte.
Lassen Sie uns seiner ebenso gedenken, wie der an oder mit Corona verstorbenen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus unserer Heimatstadt, wie aller, die in unserem Land Opfer der Pandemie wurden.
Vor dem Hintergrund dieser Schicksale fehlt mir im Übrigen jedes Verständnis für Äußerungen, die Corona immer noch bagatellisieren wollen. An einer „normalen Grippe“ starben in Deutschland nicht innerhalb von elf Monaten über 60.000 Menschen.
Es ist gut, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine nationale Gedenkfeier für die Toten der Corona-Pandemie angekündigt hat. Am 18. April wollen wir alle innehalten, den Hinterbliebenen eine Stimme geben und in Würde von den Toten Abschied nehmen.
Passend hierzu fällt mir ein Wort nach Adolf Friedrich Graf von Schack (1815-1894), einem deutschen Dichter und Historiker ein: „Ein Volk, das seine Toten nicht ehrt, beschämt sich selbst.“
Rathausvitrine hält wieder tolle Geschenk – und Dekoideen bereit
Nachdem der „Weihnachtsmarkt hinter Glas“ ein voller Erfolg war, hat die Stadt Neustadt (Hessen) beschlossen, so Bürgermeister Thomas Groll, nun auch einen „Ostermarkt hinter Glas“ anzubieten. Da es noch nicht absehbar ist, ob der Frühlingsmarkt in diesem Jahr stattfinden kann, sollen Bastler und Hobby-Handwerker wieder die Möglichkeit bekommen, ihre Erzeugnisse zu präsentieren. Unter dem Motto „Ostern und Frühling - wir starten ins Jahr“ kann Deko und nützliches ausgestellt und verkauft werden.
Wer Lust hat, etwas „Selbstgemachtes“ auszustellen, meldet sich bitte bis spätestens 19.02.2021 bei Sonja Stark (( 89-22, von 8.30 - 12.30 Uhr) oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Die Ausstellung wird vom 01.03. bis 19.04.2021 zur Verfügung stehen.
Besucher des Rathauses können darauf ebenso einen Blick werfen wie Interessierte. Da die Rathaustüre wegen der Pandemie aktuell verschlossen ist, empfiehlt sich ein Anruf bei Sonja Stark zwecks Terminvereinbarung, damit alle Hygieneregeln eingehalten werden können.
Landkreis unterstützt erneut Demografie-Projekte vor Ort
Wieder einmal gab es erfreuliche Post aus dem Marburger Landratsamt:
Auf Bitten von Bürgermeister Thomas Groll unterstützt Landrätin Kirsten Fründt auch in 2021 wieder die Bestrebung der Kommune in Sachen „Demografie“.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf fördert abermals mit 3.000 Euro kommunale Projekte im Bereich des Familienzentrums und der kommunalen Leitstelle „Älter werden in Neustadt“.
Kreiszuschuss für die Sanierung des „Rotkäppchen-Hallenbades“ im Stadtteil Mengsberg
Die Sanierung des „Rotkäppchen-Hallenbades“ im Stadtteil Mengsberg wird bereits über das SWIM-Programm des Landes Hessen mit 95.000 Euro gefördert.
Auf einen Antrag von Bürgermeister Thomas Groll hin unterstützt auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf den behindertengerechten Umbau sowie die Erneuerung der Heizungs- und Lüftungsanlage im Hallenbad mit einer Kreiszuwendung von 32.000 Euro.
Bürgermeister Thomas Groll dankte Landrätin Kirsten Fründt und Ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow für die gewährte Unterstützung, die dazu beiträgt, eine solche wichtige Einrichtung wie ein Hallenbad – Schulschwimmen, Schwimmen lernen und Gesundheitsprävention - im ländlichen Raum zu erhalten.
Dorfentwicklungsmaßnahme Mengsberg, Momberg und Speckswinkel
Im Herbst 2017 wurden die Neustädter Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel nach einer intensiven Bewerbungsphase von Hessens Umweltministerin Priska Hinz in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes aufgenommen.
Anschließend wurde unter Federführung des Kasseler Büros für Stadt- und Regionalentwicklung akp und unter Einbezug interessierter Bürgerinnen und Bürger ein Integriertes Entwicklungskonzept (IKEK) erstellt. Dieses bildet die Basis für das weitere Vorgehen und verfolgt einen gesamtkommunalen Ansatz, d. h. es wird die gemeinsame Entwicklung der Kernstadt und der Stadtteile angestrebt und keine „Insellösungen“. Bürgermeister Thomas Groll sprach seinerzeit davon, dass man über den Tellerrand des jeweiligen Dorfes schauen müsse, wenn man erfolgreich sein wolle. Ziel der Dorfentwicklungsmaßnahme ist es Mengsberg, Momberg und Speckswinkel als attraktive Wohngemeinden weiterzuentwickeln und damit fit für die Zukunft zu machen.
Nachdem die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen im Frühjahr 2019 das IKEK genehmigte, konnte man von der Konzept- in die Förderphase wechseln.
Seitdem seien, so Bürgermeister Thomas Groll, im kommunalen Bereich zehn Vorhaben bewilligt worden mit zuwendungsfähigen Ausgaben von insgesamt 742.000 Euro. Dies entspricht einem Zuschussbetrag seitens des Landes in Höhe von 643.000 Euro.
Bewilligt und umgesetzt wurden u.a. eine Revitalisierungsstudie für den Ortskern von Speckswinkel, der Bau eines Spielplatzes im partizipativen Verfahren in Mengsberg und Machbarkeitsstudien für den Umbau des alten Kindergartens in Momberg zu einem multifunktionalen Haus und für ein Gemeinschaftshaus in Mengsberg. Bewilligt und ab dem Frühjahr umgesetzt werden sollen die Fassadensanierung des Mengsberger Backhauses und der Umbau des alten Kindergartens in Momberg.
Die zuständige Sachbearbeiterin des Fachdienstes Kreisentwicklung beim Landkreis Marburg-Biedenkopf, Mena Söhlke, sprach aufgrund der Zahlen von einem sehr guten Belegungsstand, der verdeutliche, dass es sich bei der Stadt Neustadt um eine sehr rege Kommune handele. Worte, die Bürgermeister Thomas Groll natürlich erfreuten. Er griff den Ball auf und dankte Söhlke für ihre aktive Unterstützung bei Planung, Beantragung und Umsetzung der einzelnen Projekte. Der Bürgermeister hob zudem den Einsatz der Ortsvorsteher, des Dorfentwicklungsbeirates und von Guendalina Balzer von der Stadtverwaltung hervor, sie alle hätten Anteil an der positiven Entwicklung.
Neben kommunalen Projekten werden auch private Vorhaben in den drei Dörfern gefördert. Architekten Monika Heger führte bisher rund vierzig Beratungsgespräche durch. Bisher konnten neun Vorhaben bewilligt werden mitzuwendungsfähigen Ausgaben in Höhe von 636.000 Euro, was einem Zuschussbetrag von 214.000 Euro entspricht.
„Fast 1,8 Mio. Euro – mit einem Zuschussvolumen von rund 860.000 Euro – wurden und werden im Rahmen der Dorfentwicklungsmaßnahme investiert. Das sind beachtliche Zahlen. Sie zeigen auf, dass die Anmeldung für dieses Förderprogramm richtig war und dass auch in unseren Stadtteilen erhebliche Mittel investiert werden“, betont Bürgermeister Thomas Groll.
Er verwies zudem darauf, dass weitere Fördergelder folgen werden, schließlich laufe die Dorfentwicklungsmaßnahme noch bis 2024.
Kommunale Schwerpunkte für die kommenden Jahre seien Maßnahmen zur Wiederbelebung der Ortsmitte von Speckswinkel und die Schaffung barrierefreier Gemeinschaftsräume für Mengsberg. Beide Projekte sollen nach dem Willen des Bürgermeisters in 2021 vorangetrieben werden.
Groll strebt an, dass bis Ende 2024 rund 3,5 Mio. Euro in Neustadts Stadtteile investiert werden. Damit würde dann der Slogan „Unser Dorf hat Zukunft“ nicht nur in Wettbewerben, sondern auch „in der Realität“ mit Leben erfüllt.
08.02.2021: Geplante Müllabfuhren finden heute nicht statt
Der Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf hat mitgeteilt, dass
aufgrund der aktuellen Extremwetterlage mit starkem Schneefall und Glatteis heute, 08.02.2021, keine Müllabfuhren erfolgen.
Sobald es die Wetterlage zulässt, werden die Abfuhren entsprechend nachgeholt - wir werden Sie hier rechtzeitig über die neuen Abfuhrtermine informieren.
am Samstagmorgen war ich Brötchen holen und wurde dabei – was nun nicht gerade selten vorkommt - angesprochen. Diesmal war es aber nichts Dienstliches. Vielmehr ging es um die Gestaltung meines weiteren Tagesablaufes. „Na, dann heute Nachmittag Eintracht schauen und sich später wieder etwas einfallen lassen“, hieß es da. Mein Gegenüber merkte wohl, dass ich kurz auf der berühmten Leitung stand. „Die Kolumne“, kam es kurz und erklärend hinterher. Das Ziel für die zweite Tageshälfte war also vorgegeben. Gott sei Dank deckte es sich mit meinen Planungen.
Bereits vor dem Spiel der Frankfurter gegen Hertha BSC kam leichte Kritik der Tochter am ansonsten so geschätzten Trainer Adi Hütter auf. „Papa, der Durm spielt nicht. Unmöglich. Der war doch in den letzten Wochen so gut. Wir werden verlieren“, lautete ihr Kommentar. Dazu muss man wissen, dass auf Leonies Trikot dessen Nummer „25“ prangt und sie daher die Leistungen des ehemaligen Nationalspielers Erik Durm besonders aufmerksam verfolgt. Um Unstimmigkeiten zwischen Fans und sportlicher Leitung – oftmals der Beginn des Niedergangs eines Fußballvereins – zu vermeiden, versuchte ich zu beruhigen und warf „… der ist bestimmt verletzt …“ in den Raum. Dass dies kurz darauf vom Reporter bestätigt wurde, sorgte für Ruhe und Frieden.
Auf dem Papier schien der Ausgang der Partie klar zu sein. Hier die Eintracht, die seit Wochen einen Lauf hat, da die kriselnden Berliner, die gerade Trainer und Manager entlassen hatten. Das Ziel der Adlerträger konnten also nur weitere drei Punkte auf dem Weg „nach Europa“ sein. In der ersten Halbzeit hatten Hasebe, Silva, Hinteregger & Co. – inzwischen kenne ich die Namen und manchmal auch schon die dazu gehörenden Gesichter und entwickele mich selbst zum Fan – aber keinen rechten Plan gegen das Team aus der Hauptstadt.
Am Ende stand dann ein 3-1 Sieg und das achte Bundesligaspiel hintereinander ohne Niederlage, wann gab es das schon einmal bei der „Diva vom Main“? Um Leonies Euphorie von der Champions League etwas zu bremsen, sprach ich von einem Arbeitssieg ohne Glanz. Das war ihr aber zu Recht völlig egal, Hauptsache gewonnen.
Das war Teil I des Programms, nun also zur Kolumne oder bin ich nicht schon mittendrin …
Wir Menschen sehen uns in unserem Leben stets mit Zielen konfrontiert, seien sie selbst gesetzt oder uns von anderen vorgegeben. Dabei kommen Ziele in sämtlichen Lebensbereichen vor, so etwa in der Bildung, Politik, im Sport oder in der Wirtschaft. In der Bildung gibt Bildungs- oder Lernziele, im Sport Leistungsziele, die Politik setzt sich beispielsweise wirtschaftspolitische Ziele oder Ziele für nachhaltige Entwicklung. Das Ziel ist im Sport aber auch der Ort, bei dem der Wettkampf endet, etwa beim Zieleinlauf, bei dessen Erreichen die Zeitmessung angehalten wird. Mit dem Begriff Reiseziel ist meist ein räumliches Ziel gemeint, also ein Zielort.
Warum sind Ziele im Leben überhaupt so wichtig? Ohne festgelegte Prioritäten oder Ziele haben wir nichts, wonach wir streben könnten. Keine Träume, die wir verwirklichen wollen. Und das klingt doch nun wirklich nicht verlockend, oder? Passend finde ich in diesem Zusammenhang übrigens den Satz „Ein Ziel ist ein Traum mit Termin“.
In diesen Wochen und Monaten haben wir gemeinsam ein Ziel, den „Sieg“ über die Corona-Pandemie und – endlich! – die Rückkehr zur Normalität. Dies wird kein Traum bleiben, sondern Realität werden. Leider kennen wir aber den Termin nicht und wissen auch nicht, wie viele Steine, etwa Mutationen des Virus, noch auf dem Weg liegen.
Ich stimme aber dem britischen Staatsmann und Schriftsteller Benjamin Disraeli (1804-1881) zu, der einmal sagte: „Der Mensch der sich ernsthaft ein Ziel gesetzt hat, wird es auch erreichen.“
Hat man ein Ziel erst einmal definiert, dann ist eines ganz wichtig: Aufgeben ist nicht!
Auf unserem Weg werden wir mit den verschiedensten Schwierigkeiten konfrontiert werden. Es könnte sogar so weit kommen, dass wir ans Aufgeben denken. Deswegen müssen wir uns von Anfang an mit fester Überzeugung vornehmen, dass wir nicht aufhören werden, unser Ziel zu verfolgen! Egal, was uns für Steine in den Weg geschmissen werden. Wir bleiben dran, unser Ziel fest im Blick!
Um ein Ziel zu erreichen bedarf es, egal in welchem Bereich, eines Planes. In diesen Tagen gewinnt man im Hinblick auf die notwendigen Impfungen leider den Eindruck, dass – um es einmal vorsichtig zu formulieren - ein solcher langfristiger und durchdachter Plan der Politik (noch) fehlen könnte, dass Optimierungsbedarf besteht. Ich bleibe bei meiner Aussage der letzten Woche: Die Impfungen sollen dezentral erfolgen. Der Impfstoff gehört in die Städte und Gemeinden.
Wir werden, das ist meine feste Überzeugung, die Pandemie hinter uns lassen.Es wird ein Arbeitssieg werden. Nicht schnell und glänzend, aber am Ende stimmt das Ergebnis und darauf kommt es eben nicht nur im Sport an. Die Einschränkungen, die ich derzeit im Wesentlichen für notwendig halte, werden Schritt für Schritt gelockert werden. Die Normalität wird zurückkommen. Aber dennoch sollten wir diese Ausnahmesituation der Jahre 2020 und 2021 nutzen, um das Bisherige zu hinterfragen und manche Weiche anders zu stellen.
Lassen Sie uns dabei klug handeln und unser Tun an einem Wort des chinesischen Staatsmanns und Philosophen Konfuzius (551-479 v. Chr.) ausrichten: „Der Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln; erstens durch Nachdenken, das ist das Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist das Leichteste und drittens durch Erfahrung, das ist das Bitterste.“
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Zurück zum Anfang. Lebten wir nicht gerade in der Pandemie, dann hätte die Frage am letzten Samstag beim Bäcker sicher gelautet „Wer wird denn heute Abend das Prinzenpaar sein?“, denn am 30. Januar hätte die VfL-Prunksitzung stattgefunden. Hätte … Da ist das neue Kultur- und Bürgerzentrum – wie einst versprochen – mit seiner großen Bühne rechtzeitig fertig geworden, aber der Karneval 2021 kann nicht stattfinden. Auch hier gilt: Die Narren und das Publikum haben ein Ziel: den Karneval im kommenden Jahr. Drücken wir uns alle dafür die Daumen und handeln wir in diesen Tagen und Wochen danach. AHAL – Abstand halten, Hygiene, Maske tragen und Lüften – gilt weiterhin.
Liebe Büttenredner, Sänger und Gardemädchen bleibt bitte alle dabei, denn ohne Euch nutzt das schönste Gebäude nichts, durch Euer Tun wird es zu einem „Haus des Karnevals“ werden!
Lassen Sie uns alle planvoll an unseren Zielen arbeiten.
27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus - Erinnerungsort auf dem Neustädter Rathausplatz der Stadtgesellschaft übergeben
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag, der auf eine Initiative des seinerzeitigen Bundespräsidenten Prof. Dr. Roman Herzog zurückgeht. Er ist als Jahrestag bezogen auf den 27. Januar 1945, den Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs. Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wurde der 27. Januar von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 erklärt. Inzwischen wird der Gedenktag auch in vielen anderen Staaten Europas begangen.
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert an alle Opfer eines beispiellosen totalitären Regimes während der Jahre 1933-1945. „Wir gedenken der Entrechteten, Gequälten und Ermordeten: der europäischen Juden, der Sinti und Roma, der Zeugen Jehovas, der Millionen verschleppter Slawen, der Zwangsarbeiter, der Homosexuellen, der politischen Gefangenen, der Kranken und Behinderten, all derer, die die nationalsozialistische Ideologie zu Feinden erklärt und verfolgt hatte. Wir erinnern auch an diejenigen, die mutig Widerstand leisteten oder anderen Schutz und Hilfe gewährten“, fasste 2015 der damalige Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert in der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages den Sinn des 27. Januar zusammen.
Bereits 1996 führte Bundespräsident Herzog in seiner Proklamation des Gedenktages aus: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“
Bewusst wurde daher der 27. Januar 2021 von Bürgermeister Thomas Groll ausgewählt, um den vom Künstler Hans Schohl (Kirchhain-Anzefahr) konzipierten Gedenkort an die ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Neustadt und Momberg der Stadtgesellschaft zu übergeben. Aufgrund der Corona-Pandemie war es leider nicht möglich, eine Gedenkstunde im größeren Kreis abzuhalten. Daher trafen sich nur wenige Kommunalpolitiker mit Hans Schohl auf dem Rathausplatz.
Eine offizielle Einweihung soll „zu einem geeigneten Zeitpunkt“ nachgeholt werden. Bürgermeister Groll kündigte zugleich an, zukünftig alljährlich eine Gedenkveranstaltung am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus durchzuführen. „Die Schicksale aller Opfer, insbesondere natürlich der ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Neustadt und Momberg, müssen uns immer Mahnung sein, dass so etwas nie wieder passieren darf. Wir alle sind aufgefordert, aktiv für unser demokratisches Gemeinwesen und die in unserer Verfassung, dem Grundgesetz, verankerten Grundrechte einzutreten“, so der Bürgermeister.
Hans Schohl hat für den Gedenkort eine Bank und einen Tisch aus Cortenstahl entworfen, die miteinander verbunden sind. Die Koordination der Metallarbeiten übernahm das Eisenwerk Hasenclever & Sohn aus Battenberg. Die Arbeiten selbst übernahmen Firmen in Genthin bei Magdeburg und Stralsund. Hasenclever & Sohn fertigte auch eine Gusstafel die noch in den Tisch eingefügt wird und das Wort nach dem Philosophen Immanuel Kant trägt: „Der Mensch hat keinen Preis. Der Mensch hat Würde.“
Hans Schohl erläutert seine Gedanken zu dem Erinnerungsort auf dem Neustädter Rathausplatz: „Wie könnte ein öffentlicher Gedenkort aussehen, der an die Niedertracht und Verbrechen der Nationalsozialisten erinnert? Wie sollte solch ein Ort des Erinnerns und Nichtvergessens gestaltet sein, um auch dann noch zu mahnen, wenn die letzten Zeitzeugen nicht mehr berichten können? Die eherne Gedenktafel mit Namen und Zahlen kann dies nur schwerlich leisten, sie ist zu weit weg vom Leben und Sterben, von Empathie und Einfühlen in die Menschen, die hinter den Namen und Zahlen stehen. Hier wird der Versuch unternommen, den Kampf gegen das Vergessen über ein aktives Mitgestalten zu führen. Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Neustadt (Hessen), interessierte Einzelpersonen, Vereine und Schulklassen, aber auch Personen oder Organisationen außerhalb Neustadts erzählen ihre fiktive Lebensgeschichte zu jeweils einem der ermordeten Menschen in ihrer Stadt – zu mehr als 60 ermordeten Juden und Sinti. Diese Erzählung gibt jedem dieser Menschen eine persönliche Geschichte und damit ein »Gesicht«. Der Mensch hinter der Zahl wird durch die Fiktion lebendig. Der Leser wiederum liest diese Geschichte auf dem Hintergrund seines eigenen Lebens, seiner ganz persönlichen Erfahrungen und seines Wissens. Beide, Verfasser und Leser, werden so zu aktiven Mitgestaltern des Erinnerns. Bank und Tisch sind lediglich der Ort; die Erinnerung und Mahnung entsteht durch die Erzählung, im Autor und im Leser“, so Hans Schohl.
Auf dem Tisch können Interessierte nun Einblick in ein Buch von Hans Schohl nehmen, dass sich mit der erdachten Geschichte von Hans Lilienfeld befasst, der 1930 in Neustadt geboren und 1944 im KZ Auschwitz ermordet wurde.
Die „richtige Form“ des Gedenkens an die während des Nationalsozialismus ermordeten Juden rufe immer wieder Diskussionen hervor, so Thomas Groll, dies sei beim Berliner Holocaust-Denkmal ebenso der Fall gewesen wie bei den Stolpersteinen. „Auch unser Erinnerungsort gab bereits nach den bisherigen Veröffentlichungen Anlass zu Fragen und Kritik. In meinen Augen ist das durchaus Aufgabe eines Denkmals: es soll zu Diskussionen Anlass geben. Der Ansatz „ein nicht gelebtes Leben“ in Worte zu fassen, soll nicht relativieren, sondern aufzeigen, was über 6 Mio. Menschen durch ein mörderisches Regime genommen wurde, nämlich ihr Leben“, erklärt der Bürgermeister.
Wer Interesse hat, ist eingeladen, selbst einen Text über „ein nicht gelebtes Leben“ zu verfassen oder auch einen Text über jüdisches Leben in Neustadt und Momberg zu verfassen. Die Auswahl der Texte obliegt dem Magistrat. „Dieser Erinnerungsort soll sich verändern und immer wieder zum Nachdenken anregen“, so Thomas Groll abschließend zur Konzeption.
Kürzlich konnte von der Hessischen Landgesellschaft (HLG) im Auftrag der Kommune eine weitere Fläche im Gewerbegebiet „Am Gelicht“ veräußert werden. Die Brüder Maxim und Paul Michel erwarben dort rund 3.100 qm, um dort eine Kfz-Werkstatt zu errichten. Der bisherige Standort im Gelände des „Kaufparks“ wird aufgrund der dort vorgesehenen Erweiterungsbauten zukünftig nicht mehr zur Verfügung stehen. Vor Ort erläuterten die Brüder Michel Bürgermeister Thomas Groll ihr Vorhaben.
Aufgrund der Nähe zum Autobahnanschluss Stadtallendorf hält Groll das Neustädter Gewerbegebiet für ansiedlungswillige Unternehmen für interessant. Gemeinsam mit der HLG möchte er den Weiterbau der A 49 für eine Ansiedlungsoffensive nutzen. „Im Gewerbegebiet sind alle Unternehmen willkommen, die Arbeitsplätze vor Ort erhalten bzw. neu schaffen“, so der Bürgermeister.
Gemeinsam arbeiten Kommune und HLG gegenwärtig an einer Erweiterung der Gewerbegebietsfläche. Die Stadtverordnetenversammlung hatte den Bodenbevorratungsbeschluss im vergangenen Jahr um weitere 7,8 ha erweitertet. Durch deren Erwerb bestünde für Ansiedlungswillige der Vorteil, nur mit einem Eigentümer über den Landankauf verhandeln zu müssen. Erste Verträge konnten mit Grundstückseigentümern bereits abgeschlossen werden.
Dorfentwicklung - 28.500 Euro für Fassadensanierung am Backhaus in Mengsberg
Im Laufe der bis 2024 laufenden Dorfentwicklungsmaßnahme wurde der Stadt Neustadt (Hessen) für die Fassadensanierung am Backhaus in Mengsberg nun ein Zuwendungsbescheid über 28.500 Euro vom Landkreis Marburg-Biedenkopf zugestellt.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 39.000 Euro.
Nachdem vor einigen Jahren mit Mitteln der Regionalentwicklung bereits im Inneren des Backhauses Verbesserungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt werden konnten, soll nunmehr die Fassade instandgesetzt werden.
Gründungsversammlung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Vogelsberg-Burgwald GmbH (FWV VB GmbH) in Lauterbach
Aufgrund der Erwartungen des Bundeskartellamts bestand die Notwendigkeit, dass die Holzvermarktung in Hessen neu organisiert wird, um eine Belebung des Marktes zu erreichen. Daher bestand Übereinkunft, dass Hessen-Forst für den betreuten Kommunal- und Privatwald > 100 Hektar die Holzvermarktung als Dienstleistung nicht mehr anbieten darf. Aufgrund dieser Tatsache ist es in der Region Vogelsberg-Burgwald ab 1. Januar 2021 nicht mehr möglich, den Holzverkauf durch Hessen-Forst durchführen zu lassen.
Deshalb war es notwendig, die Weichen für eine Neuorganisation der Holzvermarktung in der Region Vogelsberg-Burgwald zu stellen und eine Strategie und ein Konzept für eine gemeinsame Holzvermarktung zu entwickeln. Nach Informationsveranstaltungen in der Region wurde im Dezember 2019 eine Projektgruppe unter Leitung von Herrn Bürgermeister Ziegler, Stadt Herbstein aus Vertretern der Forstlichen Zusammenschlüsse, der Kommunal- und Privatwälder mit Unterstützung des Hessischen Umweltministeriums und der regionalen Forstämter gegründet.
Es soll in der Region eine Forstwirtschaftliche Vereinigung in der Rechtsform einer GmbH gegründet werden. Forstwirtschaftliche Vereinigungen sind nach § 37 Bundeswaldgesetz (BWaldG) privatrechtliche Zusammenschlüsse von anerkannten Forstbetriebsgemeinschaften, Forstbetriebsverbänden oder nach Landesrecht gebildeten Waldwirtschaftsgenossenschaften oder ähnlichen Zusammenschlüssen einschließlich der Gemeinschaftsforsten, die zu dem ausschließlichen Zweck gebildet werden, auf die Anpassung der forstwirtschaftlichen Erzeugung und des Absatzes von Forsterzeugnissen an die Erfordernisse des Marktes hinzuwirken.
Das Ergebnis dieser Bemühungen mündet in die Gründungsversammlung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Vogelsberg-Burgwald GmbH in Lauterbach am 21. Dezember 2020.
Gründungsmitglieder sind 4 Forstbetriebsgemeinschaften aus der Region Vogelsberg-Burgwald. Es handelt sich hierbei um die Forstbetriebsgemeinschaften Grebenhain, Marburg-Kirchhain, Westlicher Vogelsberg und Wetter mit einer Gesamtwaldfläche von knapp 29.000 Hektar.
Der Geschäftsführer der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Vogelsberg-Burgwald GmbH wird vorläufig Bernhard Ziegler, Vorsitzender der FBG Grebenhain und Bürgermeister der Stadt Herbstein.
Der Sitz der Geschäftsstelle wird in Herbstein sein.
Somit sind die Voraussetzungen geschaffen die Holzvermarktung für die Gesellschafter und die Mitglieder eigenverantwortlich auf Basis der Selbsthilfeorganisation der Waldbesitzenden in der Region Vogelsberg-Burgwald zu entwickeln und durchzuführen.
„Es hat mich sehr gefreut, so viele positive Rückmeldungen von privaten und kommunalen Waldbesitzenden zur Gründung zu erhalten“, so Bernhard Ziegler, Geschäftsführer der neu gegründeten Holzvermarktungsorganisation.
Insbesondere dankt er Bernd Reißmüller vom Hessischen Umweltministerium für die engagierte und wertvolle Mitarbeit bei diesem Projekt.
Bürgermeister Thomas Groll (Neustadt) und Bürgermeister Olaf Hausmann als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender der FBG Marburg-Kirchhain begrüßen die Gesellschaftsgründung ebenfalls und sehen damit die Holzvermarktung für die Kommunen in der Region gesichert.
Die kommunale Leitstelle Älterwerden Neustadt und das Familienzentrum Neustadt stehen Ihnen als Impflotsen und offenes Ohr für Sorgen und Probleme während der Pandemie über die Corona-Hotline zur Verfügung.
Viele Mitbürger und Mitbürgerinnen sind enttäuscht, da sie endlich das Schreiben zur Vergabe des Impftermins bekommen haben und nun entweder damit überfordert sind sich anzumelden. Wenn sie sich anmelden möchten stehen sie in langen Warteschlangen der Hotline oder sie bekommen dann die Information, dass bis zum 12. März 2021 alle Termine vergeben sind und Weitere momentan nicht vergeben werden. Die Onlineanmeldung ist ebenfalls mit Hürden verbunden.
Die Impflotsen können zwar diese benannten strukturellen Probleme bei der Vergabe der Impftermine nicht lösen, sie können aber grundlegende Fragen zur Impfung klären und über die Terminvergabe aufklären bzw. behilflich sein.
Personalausweis oder Führerschein, sowie Krankenversichertenkarte und bestenfalls der Impfpass, sowie die schriftliche Terminbestätigung müssen mitgebracht werden.
Sie sollten bei ihrer jeweiligen Krankenkasse nachfragen, ob sie einen Erstattungsanspruch für die Fahrtkosten haben, wenn sie nicht eigenständig fahren können und auch niemanden aus der Verwandtschaft oder Bekanntenkreis haben, der sie hinfahren kann. Wie in dem Brief beschrieben, trägt das Land Hessen die Kosten, wenn sie bereits bei Arztbesuchen einen Erstattungsanspruch haben, aber ihre Krankenkasse die Kostenübernahme für die Fahrt zum Impftermin ablehnt. Nähere Einzelheiten hierzu sind uns noch nicht bekannt.
Derzeit ist es immer noch für viele Menschen gefährlich den Wocheneinkauf zu machen, an die Post zu gehen oder die Bank zu besuchen. Um sie bestmöglich zu schützen bietet der Bürgerverein „WIR für UNS!“ weiterhin Einkaufsdienste mit ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern an.
Die Bürgerhilfe steht ihnen ebenso weiterhin zur Verfügung, auch als Ansprechperson, wenn sie „nur“ Jemanden zum Zuhören benötigen oder sich austauschen möchten.
Unter diesem Link finden Sie viele Antworten auf unterschiedliche Fragen rund um das Impfen.
Neustadt erhält 3.500 Euro Fördermittel des Bundes für Literaturreihe
Gegenwärtig mag wohl keiner aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie an kulturelle Veranstaltungen denken, so Neustadts Bürgermeister Thomas Groll. Gleichwohl plane die Kommune natürlich jetzt für die kommenden Monate und hoffe auf Besserung.
Im Sommer 2020 hatte man kurzentschlossen die Veranstaltungsreihe „Trotzdem! Kultur“ ins Leben gerufen und auf „Angebote mit Abstand“ gesetzt. Daran will man anknüpfen.
Dank eines Hinweises des Bundestagsabgeordneten Sören Bartol hatte sich die Kommune bei dem Projekt „Und seitab liegt die Stadt“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin beworben. Dieses fördert auch 2021 bundesweit literaturbezogene Veranstaltungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern. Ziel ist es dabei, die Literaturvermittlung zu stärken und möglichst vielen Menschen Möglichkeiten zu eröffnen, kulturelle und gesellschaftliche Debatten mitzugestalten.
Nach den Worten des Bürgermeisters sollen sich die angedachten Veranstaltungen „rund um das Thema Natur bewegen“. Bekannte Autoren wie Tim Frühling und Elke Pistor haben bereits zugesagt.
Dankenswerterweise unterstützt Prof. Dr. Monika Grütters, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Vorhaben auf einen Antrag der Stadt Neustadt (Hessen) hin mit 3.500 Euro.
Die Digitalisierung stellt die Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Bis Ende 2022 sollen nach dem Online-Zugangsgesetz alle Verwaltungsleistungen digital zugänglich sein. Aber bedeutet Digitalisierung nicht noch mehr als nur das? Kommunen sind der Draht zu den Menschen vor Ort. In Zeiten des Corona-Virus erlebt die Digitalisierung einen Aufschwung.
Nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll wurden in der Neustädter Stadtverwaltung im Jahre 2020 erhebliche Investitionen in den Ausbau der kommunalen Digitalisierung investiert. Auch für die Jahre 2021 und 2022 stehen weitere Vorhaben an.
Fachbereichsleiter Holger Michel, in dessen Zuständigkeitsbereich die Digitalisierung der Verwaltung fällt, erläuterte die bisher durchgeführten bzw. anstehenden Maßnahmen:
2020
Einführung des elektronischen Rechnung-Workflows, elektronische Zahlungsabwicklung Bürgerservice/Standesamt/Meldeamt eingeführt, Modernisierung des Dokumentenmanagements/Vorbereitung auf den elektronischen Posteingang, Anschaffung einer Software zur Erstellung von Verkehrszeichenplänen und Umleitungsbeschilderung, durch Teilnahme an Projekten in der kommunalen Zusammenarbeit und Förderung des Landes Hessen durch das Programm „Civento“ wurden im Bereich Meldeamt/Standesamt/Gewerbeamt zahlreiche Antragstellungen digitalisiert und vorbereitende Anträge zu Präsenzterminen fertiggestellt (siehe Homepage www.neustadt-hessen.de/rathaus-politik/Formulare-onlineantraege.html), weitere werden folgen. Zudem wurden wo notwendig kleinere Hardware-Anschaffungen wie zusätzliche Monitore und Scanner getätigt.
Michel bezifferte das Investitionsvolumen der letzten Jahre auf rund 50.000 Euro. Hiervon kommen erhebliche Mittel aus dem Programm „Starke Heimat“ des Landes Hessen.
2021
Ertüchtigung des Servers, Möglichkeit der Terminvereinbarungen (Internet, Telefon und vor Ort) mit Warteterminal für das Meldeamt, Einführung des elektronischen Posteingangs, Digitalisierung von Anträgen auf verkehrsrechtliche Anordnung bis zum Bescheid, weiterer Ausbau der „Civento-Nutzung“, da dort ständig neue Prozesse entwickelt werden. Weiterhin wird es Überlegungen geben, die An-/Abmeldung zur Hundesteuer zu digitalisieren und auch im Friedhofswesen gibt es hier Ansätze.
2022
Umstellung auf IP-Telefonie (erlangt bei Homeoffice-Modellen zunehmende Bedeutung, da die Rufnummer mit nach Hause genommen werden kann)
Darüber hinaus, so Bürgermeister Thomas Groll, werde nach der Kommunalwahl 2021 die Digitalisierung in den städtischen Gremien Einzug halten (Online-Sitzungsdienst).
Im Rahmen des Online-Zugangsgesetzes sollen auch Gespräche mit den Nachbarkommunen im Ostkreis über Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit geführt werden, betonte der Bürgermeister.
Seit 2015 und noch bis 2025 profitiert die Stadt Neustadt (Hessen) in enormer Weise vom Städtebauförderungsprogramm Sozialer Zusammenhalt (ehemals Soziale Stadt).
Bereits am Anfang eines Jahres gilt es, den Förderantrag für das kommende Jahr zu besprechen und auf den Weg zu bringen, denn das Land braucht erheblichen Vorlauf bis die finanzielle Mittel dann im Herbst bewilligt werden.
Zur inhaltlichen Besprechung des neuen Förderantrags trafen sich kürzlich die Quartiersmanagerinnen Heike Brandt (planerischer Bereich) und Svetlana Nerenberg (sozialer Bereich) mit Bürgermeister Thomas Groll und der zuständigen Sachbearbeiterin Guendalina Balzer von der Stadtverwaltung.
Gegenstand der Unterredung waren zunächst aber die 2021 anstehenden Maßnahmen im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes, die kürzlich bewilligt wurden.
Schwerpunkt sind hierbei natürlich die weiteren Arbeiten im Neustädter Bürgerpark. Das „grüne Herz“ der Kommune wird bis zum Herbst hin eine weitere Umgestaltung bzw. Attraktivierung erfahren. Beispielsweise ist vorgesehen, den Teilbereich der Wiera im Bereich des Parks zu renaturieren und am Wehr eine Fischaufstiegstreppe einzubauen. Ein Wasserspielplatz wird entstehen und auch der Bau eines Piraten-Spielschiffes für Kinder ist vorgesehen. Zudem steht eine Sanierung der Teichmauer an und das Wasser des Teiches soll durch eine in diesen hinein reichenden Plattform „erlebbarer“ gemacht werden. Auch ist noch die Installation zusätzlicher Lampen geplant.
Darüber hinaus soll ein Verkehrsgutachten für das Fördergebiet erstellt werden. Hierbei geht es um Fragen wie Barrierefreiheit, Anwohnerparken, fließender und ruhender Verkehr, Nutzungsmöglichkeiten für Radfahrer und Fragen der Verkehrsführung. Das Gutachten soll zudem Aussagen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität liefern.
Auch 2021 wird es wieder die Möglichkeit für Privatleute, Vereine und Institutionen im Fördergebiet geben, sich kleinere Projekte und Verschönerungsmaßnahmen über den sogenannten Verfügungsfonds fördern zu lassen, der erneut mit 25.000 Euro ausgestattet ist.
Darüber hinaus ist angedacht, erste Planungen für den Zwischenbau „Haus der Vereine“ und Gasthaus „Krone“ auf den Weg zu bringen. Basis hierfür ist eine bereits vorhandene Machbarkeitsstudie.
Neben der weiteren Förderung des Quartiersmanagements und des Verfügungsfonds sind für 2022 zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen. Diese stehen auch im Zusammenhang mit dem aufzubauenden Stadtmarketing. Weiterhin beantragt die Kommune 100.000 Euro für die Umsetzung von im zu erstellenden Verkehrsgutachten (s.o.) aufgezeigten Maßnahmen und sieht zusätzlich 25.000 Euro für Projekte zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie etwa Bänke vor. Die investive Umsetzung kultureller Projekte im Stadtgebiet ist ebenfalls wieder Bestandteil des Antrages. Darüber hinaus hat man sich entschlossen, nun doch eine Studie für den Bahnhof und das Bahnhofsumfeld anzudenken. Auch wenn sich der Eigentümer bisher nicht bewegt, sieht Bürgermeister Thomas Groll den Bahnhof als einen wichtigen Bereich der Stadtentwicklung an und möchte hier endlich vorwärtskommen. Zudem soll es eine Studie über sogenannte Co-Working-Spaces geben, welche bereits erfolgreich in zahlreichen anderen Kommunen umgesetzt werden. Stichwort Co-working: Es handelt sich um eine Entwicklung im Bereich „neuer Arbeitsformen“. Freiberufler, kleinere Startups oder auch Personen im Home-Office arbeiten in meist größeren, verhältnismäßig offenen Räumen und können so voneinander profitieren.
Baustelleninfo A 49: Fahrbahnverengung auf der K 105
Im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen rund um die A 49 kann es auf der Kreisstraße K 105 zwischen Momberg und Wiera in der Zeit vom 25.01.2021 bis voraussichtlich 10.08.2023 zu Einschränkungen durch eine Baustellenausfahrt mit Fahrbahnverengung kommen.
„No Sports“ ist die legendäre Antwort, die der britische Staatsmann Winston Churchill (1874-1965) einem Reporter auf dessen Frage gegeben haben soll, wie er, ein passionierter Zigarrenraucher und dem Whisky ebenso zugetan wie dem Champagner, dennoch sein hohes Alter erreicht habe.
Legendär übrigens auch die Leidenschaft von Queen Mum (1900-2002) für Gin. Die Mutter von Elizabeth II. soll sich täglich einen Gin Tonic genehmigt haben. Offen bleibt allerdings die Frage, ob sie trotz oder gerade wegen dieses Gläschens über 100 Jahre alt wurde.
Passend dazu kommt mir meine Oma Milie in den Sinn. Als sie bei uns wohnte und abends mit Begeisterung Volksmusiksendungen schaute, trank auch sie gerne ab und an ein Schnäpschen, allerdings keinen „aristokratischen“ Gin, sondern ein „bürgerliches“ Pfläumchen. Dazu musste es stets einen Keks geben, damit es im Hals nicht so kratzt… Erinnerungen an Oma und Opa sind doch immer wieder etwas Schönes. Hier gilt dann auch der Satz des Dramatikers Bertold Brecht (1898-1956); „Der Mensch ist erst tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“
Das Motto „No Sports“ galt bei uns am letzten Samstag nicht. Mama hatte Dienst und Leonie legte mit mir einen „Sporttag“ ein. Nach den essensintensiven Tagen rund um Weihnachten und Neujahr muss das ja auch einmal sein. Zunächst Schnee & Bewegung im Garten, dann zum Biathlon in den Thüringer Wald nach Oberhof – natürlich Corona-konform im TV – und zum Abschluss noch Fußball „satt“. Erst mit flinken Fingern an der Play-Station und dann stand noch Mainz gegen Frankfurt im Stadion „In der Wasenberger Straße“ auf dem Programm.
Die Tochter ist großer Fußballfan, kennt viele der heutigen Stars und wünschte sich kürzlich ein Abo des Bezahlsenders Sky, um die Spiele der Fußball-Bundesliga live verfolgen zu können. Welcher Vater kann schon widersprechen, wenn er Sätze wie „Ein Fan muss seine Mannschaft unterstützen.“ oder „Papa, das interessiert dich doch auch.“ hört? Seitdem wir nun am Wochenende Fußball schauen, läuft es beim Team von Adi Hütter, Leonies Lieblingsmannschaft, rund und die Eintracht konnte sechs Punkte einfahren.
Von einem weiteren berühmten Briten, dem Schriftsteller Charles Dickens (1812-1870), stammt der Ausspruch „Auch eine schwere Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig.“ Passt dies nicht auf die Corona-Pandemie und die Impfung gegen COVID19? Ein kleiner Stich und wir kommen – wenn denn genügend mitmachen - „der Normalität“ wieder deutlich näher. Leider sind wir aber erst am Anfang eines „Impfmarathons“ und die Aufregung um das „Durcheinander drumherum“ lässt die gute Nachricht, dass es den Wissenschaftlern gelang, in weniger als einem Jahr einen wirkungsvollen Impfstoff zu entwickeln, völlig in den Hintergrund rücken.
Erinnern Sie sich noch an den Anfang von Corona in Deutschland? Es begann in der Firmenzentrale eines Automobilzulieferers im Landkreis Starnberg bei München. Eine Frau aus China ist auf Geschäftsreise in Deutschland. Sie fühlt sich leicht unwohl, aber nicht wirklich krank. Zurück in China wird sie positiv auf das neue Coronavirus getestet. Ohne es zu ahnen, wird die Geschäftsfrau zur Patientin Null des Ausbruchs in Deutschland. Am 27. Januar 2020 meldet das bayerische Gesundheitsministerium: Ein Mitarbeiter der Firma ist infiziert, er hatte zuvor Fieber und Husten entwickelt. Wenig später folgte Heinzberg und am 8. März dann der Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Seit über zehn Monaten bestimmt Corona das Leben – in Deutschland, in Europa und der Welt. Die „Kronen-Zeitung“ ist das österreichische Pendant zur „BILD“. Ich schaue immer mal wieder auf die Homepage des Boulevardblattes und fand da kürzlich eine lesenswerte (Zwischen-)Bilanz, die in weiten Teilen auch auf unser Land zutrifft:
„ … Die Straßen leer. Kein Kinderlachen auf den Spielplätzen. Büros im Home-Office. Mädelsabende über Skype. Im ersten Lockdown waren alle dabei. Wollten helfen, die unbekannte Gefahr zu bekämpfen, hielten zusammen und entsprachen damit dem, was Psychologin Barbara Juen die „Honeymoon-Phase“ nennt.
Nun sind die Flitterwochen vorbei, die Motivation der Menschen lässt nach. Der Politik bleiben zwei Möglichkeiten: Die eine ist, mit harten Maßnahmen und Sanktionen die Menschen zur Kontaktbeschränkung zu zwingen. Das ist aber nicht nur teuer, sondern auch heikel.
Die Alternative ist, die Menschen mit offener und ehrlicher Kommunikation in die Entscheidungen einzubinden. Das Problem: In der Ruhe des Sommers verabsäumte es die Politik, Strategien auszuarbeiten. Für Schulen und Wirte. Für den Handel, die Pflegeheime. Für Tests und die absehbaren Impfungen. Für das Verfolgen der Kontakte.
Und die Zahlen stiegen. Allein: Nach Monaten der Fehler und der Missgeschicke fehlt vielen Menschen der Glaube an die Politik. Nach Monaten der Einschränkungen will man wieder frei sein. Ein Wunsch, der angesichts der andauernden Pandemie aber nicht zu erfüllen ist. Also was tun? „Zumindest die Fragen der Menschen beantworten“, sagt Psychologin Barbara Juen.
Der Lockdown ist zwar aus infektiologischer Sicht die einfachste Maßnahme, aber man muss viel deutlicher differenzieren. Der Lockdown ist eine Amputation, aber es bräuchte mehr mittelchirurgisches Vorgehen, um eine Balance zu schaffen zwischen dem Eindämmen und Minimieren der Infektionen und der Eindämmung von wirtschaftlichen oder psychosozialen Begleitschäden.
„Was im Moment schiefläuft, ist, dass die Bevölkerung nicht aktiv ins Boot geholt wird“, erklärt Barbara Juen. Eine Katastrophe verlaufe in mehreren Phasen. Die erste sei die „Honeymoon“-Phase, eine Zeit, in der der Zusammenhalt groß ist, die Menschen eine Meinung teilen; danach aber komme die so genannte Desillusionierungsphase, in der die Menschen zunehmend verärgert seien - und genau da befänden wir uns im Pandemieverlauf aktuell, so die Expertin.
Man habe es im Sommer verabsäumt, einen Boden für eine aktive Beteilung der Bevölkerung zu legen. Nun zu sagen, man müsse Zwangsmaßnahmen verhängen, weil die Bürger freiwillig nicht mitmachen, sei der falsche Weg, sagt Barbara Juen, denn man könnte eine wesentlich aktivere Beteiligung erzielen, wenn man anders mit den Menschen umgehen würde. Der Lockdown per se sei nicht das Problem - auch nicht eine etwaige Verlängerung desselben, sondern die Art, wie mit den Menschen gesprochen werde, so die Psychologin.
„Dialog ist das Stichwort“, erklärt Juen. „Man müsste mit den Zielgruppen in Kontakt treten und vor allem jene erreichen, die sich schwertun, die Maßnahmen einzuhalten.“ Bei Jugendlichen etwa über „Influencer“ - und denen transparent erklären, warum, wann und wie, welche Entscheidungen getroffen werden. „Wenn man die Anliegen der Menschen nicht erfüllen kann, dann sollte man ihnen wenigstens ihre Fragen beantworten“, sagt sie. Nach der Desillusionierungsphase sollte es sich übrigens im Mittelmaß einpendeln, das gehe aber nur, „wenn das Impfen nicht komplett schiefgeht und wieder ein bisschen mehr Normalität einkehrt“, so die Psychologin.
Ich teile nicht jedes Wort dieses verkürzt wiedergegebenen Artikels, aber die Grundgedanken stimmen. In Deutschland haben die Verantwortlichen zwar offener kommuniziert als in unserem Nachbarland, aber auch hier gab es Versäumnisse und Fehler. Da uns die Einschränkungen des „gewohnten Lebens“ noch länger beschäftigen werden, ist der angesprochene Dialog wichtiger denn je.
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In den letzten Monaten befasste ich mich an dieser Stelle auch immer wieder mit der Präsidenten-Wahl in den USA. Was sich in den letzten Tagen und Wochen dort abspielte, hätte ich nicht im Traum für möglich gehalten. Trump ist eine Gefahr für die Demokratie. Dass ihn fast 75 Mio. Amerikaner wählten, muss uns mit Sorge erfüllen und sagt viel aus über ein gespaltenes Land. Auf Präsident Joe Biden wartet viel Arbeit. Drücken wir ihm die Daumen. Hoffen wir auf eine würdige und friedliche Amtseinführung am 20. Januar. Darauf wetten will ich lieber nicht. Leider.
Verbot des Abbrennens von Feuerwerkskörpern im öffentlichen Raum im Landkreis Marburg-Biedenkopf
Nachfolgend geben wir die Allgemeinverfügung des Landkreises Marburg-Biedenkopf bezüglich des Verbots des Abbrennens von Feuerwerkskörpern im öffentlichen Raum wieder:
9. Allgemeinverfügung des Kreisausschusses des Landkreises
Marburg-Biedenkopf zur Bekämpfung des Corona-Virus
vom 30. Dezember 2020
Aufgrund §§ 28, 28a Abs. 1 des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten bei Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG) vom 20.07.2000 (BGBl. I S.1045), zuletzt geändert durch Gesetz vom 18. November 2020 (BGBI. I S. 2397), § 5 Abs. 1 des Hessischen Gesetzes über den öffentlichen Gesundheitsdienst (HGöGD) vom 28. September 2007 (GVBI. I S. 659), zuletzt geändert durch Gesetz vom 6. Mai 2020 (GVBI. S. 310), §§ 6b, 9 der Verordnung zur Beschränkung von sozialen Kontakten und des Betriebes von Einrichtungen und von Angeboten aufgrund der Corona-Pandemie (Corona-Kontakt- und Betriebsbeschränkungsverordnung) vom 26. November 2020 in der Fassung der am 21. Dezember 2020 in Kraft getretenen Änderungen durch die Siebte Änderungsverordnung vom 21. Dezember 2020 (GVBI. S. 953) sowie § 35 S. 2 Hessisches Verwaltungsverfahrensgesetz in der Fassung vom 15. Januar 2010 (GVBI. I S. 18), zuletzt
geändert durch Gesetz vom 12. September 2018 (GVBI. S. 570)
ordnen wir zum Schutz der Bevölkerung des Landkreises Marburg-Biedenkopf vor dem ansteckenden Erreger SARS-CoV-2 für das Gebiet des Landkreises Marburg-Biedenkopf Folgendes an:
1. Am 31. Dezember 2020 und am 1. Januar 2021 wird das Abbrennen von Feuerwerkskörpern im öffentlichen Raum im Landkreis Marburg-Biedenkopf untersagt.
2. Für den privaten Bereich wird dringend empfohlen, auf das Abbrennen von Feuerwerkskörpern am 31. Dezember 2020 und am 1. Januar 2021 zu verzichten.
3. Diese Anordnung tritt am 31. Dezember 2020 in Kraft.
Begründung:
Die Zuständigkeit des Kreisausschusses des Landkreises Marburg-Biedenkopf zum Erlass dieser Anordnung ergibt sich aus §§ 2 Abs. 2 Nr. 1, 5 Abs. 1 HGöGD. Rechtsgrundlage für die getroffenen Maßnahmen sind die §§ 28 Abs. 1 S. 1, 28a Abs. 1 Infektionsschutzgesetz (lfSG). Danach hat die zuständige Behörde, wenn Kranke, Krankheitsverdächtige, Ansteckungsverdächtige oder Ausscheider festgestellt werden oder sich ergibt, dass ein Verstorbener krank, krankheitsverdächtig oder Ausscheider war, die notwendigen Schutzmaßnahmen zu treffen, soweit und solange es zur Verhinderung der Verbreitung übertragbarer Krankheiten erforderlich ist. Aus § 28a IfSG ergeben sich spezielle Schutzmaßnahmen, die im Sinne des § 28 Abs. 1 S. 1 und 2 zur Verhinderung der Verbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) für die Dauer der Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite durch den Deutschen Bundestag getroffen werden können. Am 18. November 2020 hat der Deutsche Bundestag festgestellt, dass die epidemische Lage von nationaler Tragweite, die dieser am 25. März 2020 aufgrund der Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus SARS-CoV-2 erstmals für die Bundesrepublik Deutschland festgestellt hat, weiterhin fortbesteht. Das bedeutet, dass derzeit die gesetzlichen Grundlagen für die Anordnung von Maßnahmen nach § 28a IfSG gegeben sind. Die in § 28 Abs. 1 IfSG in den Ziffern 1 bis 17 geregelten konkreten Schutzmaßnahmen sind nicht abschließend, was aus der Verwendung des Wortes „insbesondere" in der Vorschrift zu folgern ist.
Die Hessische Landesregierung hat gemäß § 32 S. 1 IfSG die Verordnung zur Beschränkung von sozialen Kontakten und des Betriebes von Einrichtungen und von Angeboten aufgrund der Corona-Pandemie (CoKoBeV) erlassen und dort weitere Schutzmaßnahmen geregelt. In § 6b CoKoBeV ist geregelt, dass das Abbrennen von Feuerwerkskörpern an publikumsträchtigen öffentlichen Orten untersagt ist und die erfassten Orte von den örtlich zuständigen Behörden zu bestimmen sind. Gemäß § 9 CoKoBeV bleiben die örtlich zuständigen Behörden des öffentlichen Gesundheitsdienstes befugt, für ihr jeweiliges Gebiet unter Beachtung des fortgeschriebenen Präventions- und Eskalationskonzepts zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung von SARS-CoV-2 in Hessen mit Stand vom 16. Dezember 2020 über die Verordnung hinausgehende Maßnahmen anzuordnen.
Wie der örtlichen Presse zu entnehmen war und ist, befindet sich der Landkreis Marburg-Biedenkopf seit längerem in der 5. Stufe (dunkelrot) des genannten Prävention- und Eskalationskonzepts. Da Zielsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen das Erreichen einer 7-Tages-Inzidenz von unter 50 ist und die Infektionslage im Landkreis Marburg-Biedenkopf trotz der Verschärfung der Kontaktbeschränkungen durch die aktuelle CoKoBeV von diesem Ziel weit entfernt ist, hält der Kreisausschuss in Ausübung pflichtgemäßen Ermessens gem. § 9 CoKoBeV - über § 6b CoKoBeV hinausgehend zum Jahreswechsel die Untersagung des Abbrennens von Feuerwerkskörpern im gesamten öffentlichen Raum im Gebiet des Landkreises für geeignet, erforderlich und angemessen. Hierdurch werden in wirksamer Weise unzulässige Gruppenbildungen im öffentlichen Raum und Überlastungen der Notaufnahmen der Krankenhäuser zum Jahreswechsel unterbunden (vgl. hierzu die amtliche Begründung zu § 6b CoKoBeV, GVBI. S. 872). Des Weiteren birgt eine Aufzählung bestimmter Örtlichkeiten, an denen das Abbrennen von Feuerwerkskörpern untersagt wird das Risiko, dass sich größere Menschenansammlungen auf nicht mit einem Verbot belegte Örtlichkeiten verlagern, sich also dort ansammeln. Gerade solche zum Jahreswechsel nicht kontrollierbaren Menschenansammlungen, die einer Übertragung des Virus Vorschub leisten, gilt es unbedingt zu vermeiden. Zum anderen ist es unbedingt erforderlich, die Zahl der durch den Umgang mit Feuerwerkskörpern verletzten Menschen möglichst gering zu halten, um das Gesundheitssystem nicht noch stärker zu belasten. Denn die Krankenhäuser im Landkreis Marburg-Biedenkopf und in der Region arbeiten derzeit aufgrund der Corona-Pandemie an ihren Belastungsgrenzen. Unbeschadet des Verwaltungsaufwandes würde eine umfangreiche Auflistung von Örtlichkeiten, an denen zum Jahreswechsel üblicherweise Feuerwerke abgebrannt worden ist - neben der o. g. Verlagerungsproblematik - zu Zweifelsfragen und Abgrenzungsproblemen für den Bürger und die örtlichen Ordnungsbehörden führen. Dagegen ist durch die Erweiterung des Verbots auf den gesamten öffentlichen Raum im Landkreis für den Bürger klar erkennbar, für welche Flächen ein Feuerwerksverbot besteht. Es wird darauf hingewiesen, dass durch das Verbot des Abbrennens von Feuerwerkskörpern im öffentlichen Raum auch im privaten Eigentum stehende Flächen erfasst werden, die tatsächlich öffentlich zugänglich sind, wie z. B. Parkplätze von Einkaufszentren, Kirchplätze etc..
In Ziffer 2 spricht der Kreisausschuss für den ausschließlich privaten Bereich die dringende Empfehlung aus, für den anstehenden Jahreswechsel auf das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu verzichten, inbesondere um die hiermit verbundenen Gefährdungen auszuschließen und Überlastungen der Notaufnahmen der Krankenhäuser zum Jahreswechsel zu vermeiden.
Durch Ziffer 3 wird das Inkrafttreten dieser Allgemeinverfügung gem. § 41 Abs. 4 S. 4 HVwVfG auf den 31. Dezember 2020 bestimmt.
Da von dieser Anordnung alle Personen betroffen sind, die im Landkreis Marburg-Biedenkopf wohnhaft sind oder sich hier (nicht nur zur Durchreise) aufhalten, wird von einer vorherigen Anhörung gem. § 28 Abs. 2 Nr. 4 Hessisches Verwaltungsverfahrensgesetz abgesehen.
Rechtsbehelfsbelehrung:
Gegen diese Verfügung kann innerhalb eines Monats nach ihrer Bekanntgabe Klage bei dem Verwaltungsgericht
in Gießen, Marburger Straße 4, 35390 Gießen, erhoben werden.
Hinweise:
Eine Anfechtungsklage gegen diese Verfügung hat keine aufschiebende Wirkung (§§ 28 Abs. 3, 16 Abs. 8 USG).
Eine Zuwiderhandlung gegen die Anordnung in dieser sofort vollziehbaren Verfügung kann nach § 73 Abs. 1a Nr. 6, Nr. 24 IfSG, § 8 Nr. 13 CoKoE3eV eine Ordnungswidrigkeit darstellen.
Für den Kreisausschuss des Landkreises Marburg-Biedenkopf:
in einer Woche geht das Jahr 2020 zu Ende. Es ist also an der Zeit, für eine Bilanz der vergangenen 366 – es gab ja diesmal wieder einen 29. Februar – Tage. Nehmen Sie sich doch einfach einmal fünf Minuten, um auf einen kleinen Zettel die Aktiva und Passiva der letzten zwölf Monate aufzuschreiben.
Es wird Ihnen dabei nicht anders ergehen als den Medien oder mir, ein Thema wird sicherlich auch bei Ihrer Auflistung herausragen und den meisten Platz des Zettels einnehmen: Corona.
Was im Januar und Februar in China begann und damals so weit weg schien, ist inzwischen ganz, ganz nah – auch bei uns in Neustadt. Inzwischen kennt wohl fast jeder von uns jemanden, der infiziert war und auch die Verstorbenen haben für uns Name und Gesicht bekommen.
Corona verändert. Corona schränkt ein. Corona führt zu neuen Sichtweisen. Eine Welt, ein Virus. Nie zuvor hat ein Thema so die Nachrichten bestimmt wie diese Pandemie. „Der Krisenmodus als Alltag – wie kommen wir da wieder heraus?“, frug die „Oberhessische Presse“ am vergangenen Samstag. Eine Frage, die wohl die meisten von uns beschäftigt.
Klar ist, dass am Neujahrstag nicht - wie es ein bekannter Karnevalsschlager des Kölner Stimmungssängers Jupp Schmitz über den Aschermittwoch aussagt - plötzlich alles vorüber sein wird. Im Gegenteil. Auch 2021 wird zweifellos noch für viele Monate durch Corona und dessen Auswirkungen geprägt sein, da dürfen wir uns gemeinsam nichts vormachen.
Wir können aber auch nicht in einen „Dornröschenschlaf“ verfallen und warten, bis wieder dauerhafte Normalität Einzug gehalten hat. Wir müssen, so banal es klingt, das Beste aus dieser herausfordernden Situation machen, für uns und die Gesellschaft.
Der US-amerikanische Schriftsteller Harold „Hal“ Borland (1900-1978) bringt meine Gedanken hierzu treffend auf den Punkt, wenn er schreibt: „Das Jahresende ist kein Ende und kein Anfang, sondern ein Weiterleben mit der Weisheit, die uns die Erfahrung gelehrt hat.“
Eines hat die Pandemie uns aber gezeigt: Solidarität und Mitmenschlichkeit werden, wenn es darauf ankommt, von vielen gelebt. Daneben leisten viele, viele Menschen in diesen Wochen Großes, damit es einfach „läuft“. Ihnen allen sage ich sicher heute noch einmal „Dankeschön!“ und bin sicher, dass ich dies auch in Ihrer aller Namen tue: den Ärzten und Arzthelferinnen, dem Krankenhauspersonal und denen, die in der Pflege alter und kranker Menschen arbeiten, den Rettungsdiensten, den Mitarbeitenden in Apotheken und Physiotherapie-Praxen, den Erzieherinnen in den Kindergärten und den Lehrern, der Polizei und Freiwilligen Feuerwehr, den vielen im Einzelhandel und im Handwerk, den Menschen in den Verwaltungen und in allen anderen Bereichen des Alltags, deren Tun wir so oft als selbstverständlich hinnehmen.
Eine der Lehren, die wir aus Corona ziehen sollten, muss es sein, dass wir diese Wertschätzung auch zukünftig beibehalten und Politik und Wirtschaft hierauf ebenfalls entsprechend reagieren. Lassen Sie mich unsere Gesellschaft einmal mit einem Uhrwerk vergleichen: Es kommt auf jeden an. Wenn nicht alle Rädchen, Schrauben und Federn ihre Aufgabe verlässlich übernehmen, dann drehen sich die Zeiger nicht … Diese Erkenntnis darf nicht in Vergessenheit geraten.
Der Völkerapostel Paulus hat im 1. Brief an die Korinther eine andere Metapher gewählt, um die Notwendigkeit des Miteinanders darzustellen. Er vergleicht dort die christliche Gemeinde mit einem Leib. Ebenso wie der körperliche Leib viele unterschiedliche, zusammenwirkende Glieder hat, gibt es in der Gemeinde unterschiedliche Personengruppen, die jedoch nur den einen Leib Christ bilden, wenn sie ebenso kooperieren und zusammenhalten (1 Kor 12, 12-31).
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Kürzlich sah ich eine Karte mit einem Bonmot, einer witzigen Äußerung. „Früher Briefe schreiben, dann Brieftaube. Vier Wochen später eine Antwort. Heute Whats App. Vier Minuten später keine Antwort. Ist er tot?“, stand darauf zu lesen.
Sicherlich auch ein Beleg für unsere schnelllebige Zeit. Wer schreibt denn heute schon noch einen Brief? Viel öfters nutzen doch die meisten von uns andere Kommunikationsformen. Es muss schnell gehen und kurz sein. Auch mir geht es oftmals so. Wenn mir aber etwas besonders wichtig ist, dann bin ich bewusst altmodisch und diktiere oder tippe einen Brief. Meine Handschrift will ich schließlich keinem zumuten.
Jahr für Jahr erhalte ich wenige Tage vor Weihnachten Post von Dr. Gottfried Mehnert aus Marburg. Er wurde 1927 in Dresden geboren und studierte nach dem II. Weltkrieg u.a. in Marburg Theologie. Nach Promotion und Ordination war er Pastor in Kiel und kehrte 1990, nun im Ruhestand, nach Marburg zurück. Dort waren er und seine inzwischen verstorbene Frau vielseitig aktiv. Wir lernten uns über die gemeinsame Parteimitgliedschaft kennen. Dr. Mehnert, immer noch rüstig, blickt in seinen Zeilen immer auf das zu Ende gehende Jahr zurück. Er berichtet über Privates und Öffentliches und benutzt dabei ebenso gerne wie ich Zitate.
Diesmal verwendet er u. a. ein Wort des spanischen Arztes und Humanisten Andrés Laguna (1499-1559), der Stadtarzt im französischen Metz war als dort 1541 die Pest-Epidemie wütete. Was Laguna seinerzeit zu Papier brachte klingt hochaktuell: „So sehr missachten sie die Krankheit, so sehr tun sie das Gegenteil der Warnungen, so sehr leben sie unmäßig und ungebührlich, dass sie nicht begreifen, wie gefährlich diese Krankheit ist.“ Hoffen wir einmal, dass dieser Satz von „den Richtigen“ gelesen wird.
Dr. Gottfried Mehnert schließt seinen Brief mit drei Worten. Sie stammen vom Barockdichter Paul Fleming (1609-1640): „Sei dennoch unverzagt.“
Ja, seien wir trotz aller Herausforderungen auch im neuen Jahr 2021 unverzagt. Corona mag unser gewohntes Leben beeinträchtigen, aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Versprochen?!
In den kommenden Monaten liegt nochmal eine Kraftanstrengung vor uns – wir können, wir werden sie meistern, wenn wir es denn nur wollen, zusammenstehen und Solidarität zeigen!
Mit einem Ausspruch des britischen Barockdichters Lord Alfred Tennyson (1809-1892) lasse ich meine Kolumnen für 2020 enden: „An der Schwelle desneuen Jahres lacht die Hoffnung und flüstert, es werde uns mehr Glück bringen.“ Vertrauen wir darauf.
Gemeinsame Pressemitteilung des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Stadt Neustadt (Hessen)
In Neustädter Einrichtung gelten strenge Ausgangsregeln / Gut die Hälfte der Testergebnisse liegt vor / Gemeinsames Ziel: Infektionsgeschehen unterbrechen und beschränken
Marburg-Biedenkopf/Neustadt. Nach der Reihentestung der Bewohnerinnen und Bewohner der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) in Neustadt liegt bereits rund die Hälfte der Testergebnisse vor: Demnach wurde bis jetzt bei 116 Bewohnern der Einrichtung das Corona-Virus nachgewiesen. 159 Testergebnisse waren negativ. 32 Bewohner gelten als genesen. Mit strengen Quarantänemaßnahmen und Ausgangsregelungen kontrollieren Gesundheitsamt und Regierungspräsidium (RP) das Ausbruchsgeschehen in der Einrichtung.
Nachdem in der vergangenen Woche mehrere Bewohnerinnen und Bewohner der HEAE positiv auf den COVID-19-Erreger getestet worden waren, erfolgte in enger Abstimmung zwischen dem Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf und dem RP Gießen eine Reihentestung. Am Donnerstag und Freitag haben sich alle 600 Bewohnerinnen und Bewohner den Tests unterzogen.
„Unser gemeinsames Ziel ist es, das Ausbruchsgeschehen innerhalb der Einrichtung zu unterbrechen und auf die Einrichtung beschränken“, betonen Landrätin Kirsten Fründt und Neustadts Bürgermeister Thomas Groll.
„Wir nehmen die Situation in Neustadt sehr ernst und stehen in engem Austausch mit den Verantwortlichen des RP und auch mit der Stadt Neustadt. Die Zusammenarbeit mit dem medizinischen Dienst in der Einrichtung verläuft ebenfalls sehr gut“, unterstrich Dr. Birgit Wollenberg, die Leiterin des Gesundheitsamtes. Derzeit gebe es zudem keine Hinweise darauf, dass es in Neustadt außerhalb der HEAE zu einem signifikanten Anstieg der Infektionszahlen gekommen sei. „Dort, wo die die einschlägigen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden, ist das Ansteckungsrisiko gering“, sagte die Amtsärztin.
Alle von einem positiven Test Betroffenen und alle Kontaktpersonen sind in zwei Gebäuden isoliert untergebracht. Außenkontakte der Bewohnerinnen und Bewohner unterliegen strengen Auflagen. Für die Einhaltung der Quarantäneanordnungen und die Erfüllung der weiteren Auflagen sorgt das RP Gießen. Das Gesundheitsamt überwacht die Einhaltung der Auflagen.
Demnach dürfen nur noch Personen das Gelände der HEAE verlassen, die nachweislich eine Corona-Infektion überstanden haben, also aus der Absonderung entlassen und nicht mehr infektiös sind. Wenn Personen nachweislich keinen engen Kontakt zu einem aktiven Fall in den vergangenen 14 Tagen hatten oder zu denjenigen, deren Testergebnis aktuell noch aussteht, und deren eigenes Testergebnis negativ ist, dürfen sie die Einrichtung ebenfalls verlassen.
Die Einrichtung bleibt bis auf weiteres für Neuaufnahmen und Zuweisungen an die Kommunen gesperrt. Bis zum Vorliegen aller Befunde wurden außerdem Zusammenkünfte untersagt. Insbesondere in geschlossenen Räumen und außerhalb der gewöhnlichen Sozialgemeinschaften.
„Die Zunahme der Infektionen erfüllt mich mit großer Sorge und wirft auch viele Fragen auf. Über die maßgeblichen Gründe für die hohen Fallzahlen will ich nicht weiter spekulieren, mir fehlen die Einblicke in den Alltag der HEAE. Tatsache ist aber, dass das Geschehen nun dazu führen muss, alle bisherigen Maßnahmen zu überdenken und wo nötig, unverzüglich nachzubessern. Nach Kassel ist dies schließlich bereits die zweite Masseninfektion in einer hessischen Erstaufnahmeeinrichtung“, so Neustadts Bürgermeister Thomas Groll. „Dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben oder -arbeiten, ist die Ansteckungsgefahr mit Corona leider wesentlich höher. Dies habe sich in den vergangenen Monaten immer wieder gezeigt und gelte nicht nur für Erstaufnahmeeinrichtungen“, stellt Thomas Groll fest. Daher sei es umso wichtiger, an diesen Orten die Hygiene- und Abstandsregeln strikt einzuhalten. Dies zu gewährleisten und zu kontrollieren, sei zwingende Aufgabe der jeweiligen Verantwortlichen.
„Als Kommune in der eine Erstaufnahmeeinrichtung durch das Land geschaffen wurde, müssen wir uns darauf verlassen können, dass dort alles getan wird, um die Risiken zu minimieren. Nun wird es verständlicherweise Fragen, Sorgen und auch Kritik aus der Bevölkerung geben. Darauf muss reagiert werden“, so Neustadts Bürgermeister. Er habe bei einem Telefonat mit der Leiterin des Gesundheitsamtes den Eindruck gewonnen, dass von dort alles getan werde, um eine weitere Ausbereitung des Virus einzudämmen. Wichtig ist ihm vor allen Dingen, dass die verordneten Quarantänemaßnahmen strikt eingehalten und auch kontrolliert werden.
„der Mensch hat die besondere Begabung, das, was er in seinem Kopf vorfindet, wahrer anzusehen als das, was er mit den Augen sehen könnte, wenn er sie aufmachte!“
Ein Ausspruch, der mir sehr gut gefällt und so zutreffend ist - gerade in dieser unruhigen und herausfordernden Zeit. Das Zitat stammt von Manfred Rommel (1928-2013), der von 1974-1996 als Oberbürgermeister der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart amtierte. Er war der Sohn von Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der sich auf Geheiß Hitlers 1944 das Leben nehmen musste, weil er Kontakte zum Widerstand gegen das NS-Regime unterhielt.
Manfred Rommel galt als liberal und weltoffen. Seine Fähigkeit zur Integration und zum Ausgleich wurde stets über alle politischen Lager hinweg gewürdigt. In Finanzfragen galt er als konservativ – vielleicht weil er Schwabe war. Rommel kleidete seine Überzeugungen gerne in humoristisch-ironische Bonmots für die er weithin berühmt war. Er ist ein Vorbild für (Kommunal-) Politiker – auch für mich. Es lohnt sich für zeitgeschichtlich Interessierte, seine Autobiographie „Trotz allem heiter“ zu lesen. Vielleicht ein Geschenk-Tipp zu Weihnachten?
Die Worte Manfred Rommels sollten sich einmal alle zu Gemüte führen, die Corona immer noch für eine leichte Grippe halten oder die behaupten, dass jene, die sich wegen des Virus und seiner möglichen Folgen große Sorgen machen, in einer Parallelwelt leben und völlig überzogen reagieren würden.
In der ganzen Welt, nicht zuletzt in Europa und Deutschland, nimmt die Zahl der Infizierten in den letzten Tagen rapide zu. Beim Abfassen dieser Zeilen war der Landkreis Marburg-Biedenkopf sogar Risikogebiet.
Viele Regierungen reagieren im Kampf gegen COVID-19 mit verschärften Regelungen. Dies geschieht – auch bei uns – um Kindergarten und Schulen offen halten zu können, um der Wirtschaft einen zweiten Lock-Down zu ersparen.
Ja, die Zahl der Tests ist deutlich höher als im Frühjahr – allerdings seit Wochen gleichbleibend und die Fallzahlen haben sich seitdem mehr als verdreifacht. Ja, noch gibt es genügend Betten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser. Ja, die Zahl der Toten liegt bei uns immer noch unter 10.000. Aber darf uns das beruhigen? NEIN! Wir müssen vielmehr alles tun, damit es keine Engpässe im Gesundheitswesen gibt.
Den Corona-Leugnern, den Skeptikern und den Wankelmütigen möchte ich eine Stelle aus dem Markus-Evangelium entgegenhalten. Dort heißt es in Kapitel 8, Vers 18: „Ihr habt Augen und sehet nicht, und habt Ohren und höret nicht.“
Wer die Nachrichten verfolgt, und anders als in undemokratischen Staaten sind diese bei uns objektiv, der muss doch erkennen, dass sich die Entwicklung in den letzten Wochen und Tagen deutlich zugespitzt hat, dass die Verantwortlichen reagieren müssen.
Ähnlich wie Manfred Rommel ist auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ein Mann deutlicher Worte. Er sagte in der letzten Woche, dass wir alle nun ein Team bilden müssen, das „Team Umsicht und Vorsicht“. Lassen Sie uns alle dazu beitragen, dass diese Mannschaft Erfolg hat, spielen wir in diesem Team mit.
In dieser Situation müssen wir alle an einem Seil und vor allem auch in eine Richtung ziehen. Wir alle entscheiden jetzt mit, wie wir Weihnachten feiern werden.
Manfred Rommel war als langjähriger Präsident des Deutschen Städtetages ein engagierter Verfechter kommunaler Interessen. Er sagte auch nach „oben“ deutlich, was er dachte. Nicht immer gefiel das dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl. Dieser war aber nicht nachtragend und hielt 1996 die Laudatio auf den scheidenden Stuttgarter OB.
Nachtragend war Kohl aber gegenüber dem Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Es heißt, dass er ihn wegen dessen steter Kritik an seiner Regierung nie gelesen habe. Was ja nicht heißt, dass er sich nicht daraus vorlesen ließ.
Auch ich gehöre nicht zu den regelmäßigen Lesern des Augstein-Blattes, schaue aber dann und wann bei „Spiegel-Online“ nach dem Neuesten. Dort fand ich am vergangenen Freitag einen Kommentar von Stefan Kuzmany. Kernsätze daraus möchte ich Ihnen nachfolgend mit auf den Weg geben.
„… Bund und Länder einigten sich auf weitgehend gemeinsame Maßnahmen, um den sprunghaften Anstieg der Corona-Infektionen aufzuhalten. Das ist gut so. Und hoffentlich nicht zu spät. Eingefleischte Corona-Leugner werden sich auch von diesem neuerlichen Appell der Politik nicht beeindrucken lassen und Vorsichtige haben sich auch vor der neuen Warnung zurückgehalten. Doch die vielen dazwischen sind inzwischen müde geworden. Das verfluchte Virus hat sie noch nicht erwischt, aber seine Begleiterscheinung nagt an ihnen, die Zermürbung. Man möchte Freunde treffen. In den Urlaub fahren. Endlich wieder ein normales Leben führen. Und nicht ständig über Corona, Corona, Corona nachdenken müssen. Das Virus schert sich nicht um unsere Befindlichkeiten und Bedürfnisse. Wollen wir es aufhalten, müssen wir wieder alle wachsamer werden. …“
Der Mann hat recht. Es gibt für das Team „Umsicht und Vorsicht“ keinen Grund zur Panik oder zur Angst. Angst ist nach Thomas J. Jackson (1824-1863), einem General des amerikanischen Bürgerkrieges, ohnehin ein schlechter Ratgeber. Die gegenwärtige Situation gibt aber ohne Zweifel Anlass zu vermehrter Wachsamkeit und zum Verzicht. Private Feiern, größere öffentliche Veranstaltungen oder Urlaub müssen jetzt nicht unbedingt sein. Dafür wird es wieder Gelegenheit geben.
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Solchen Verzicht mussten wir dieses Jahr auch privat leisten. Berlin und Wien waren ursprünglich als Reiseziele angedacht. Später wurde dann zumindest für den kurzen Herbsturlaub auf Münster umgesattelt. Letztlich fiel aber alles der Corona-Pandemie zum Opfer. Schade. Wie gerne hätte gerade Leonie die kleinen Pandas im Zoo der Hauptstadt gesehen, aber auch wir Eltern können uns viele Stunden in zoologischen Gärten aufhalten. Die Vernunft hat letztlich gesiegt. Leider nicht bei allen. So verlor ich die „4“ eben zu Hause. Die Tochter hing mir morgens eine Kette mit dem neuen Lebensalter um, die ich den ganzen Tag anbehielt. Ob die Damen damit auf meinem insgeheimen Wunsch nach einer Amtskette anspielen wollten? Auf jene Kollegen, die eine solche ehrwürdige Kette tragen dürfen, schaue ich schon ein wenig neidig. Die Amtskette des Bürgermeisters gilt seit dem Mittelalter als Insigne für eine selbstbewusste Stadtgesellschaft. Eine solche repräsentiere ich gerne und für deren Zukunft arbeite ich. Wenn ich nun auch schon fünf Jahrzehnte Revue passieren lassen kann, so möchte ich meine (Zwischen-)Bilanz mit Worten des langjährigen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß (1915-1988) überschreiben: „Dankbar rückwärts. Mutig vorwärts. Gläubig aufwärts.“ Für Glückwunsche und freundlichen Zuspruch danke ich. Einen Wunsch gebe ich gerne an Sie alle zurück:
Die (Wieder-)Einweihung des Spielplatzes am Mengsberger "Floriansplatz" nahmen Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Karlheinz Kurz als willkommenen Anlass, um an den vor zwei Jahren im Alter von 76 Jahren unerwartet verstorbenen Manfred Völzke zu erinnern.
Der Bürgermeister hob im Beisein von Witwe Regina Völzke und den Töchtern Annegret und Iris die Verdienste Manfred Völzkes hervor.
Dieser hatte sich ab Ende 2014 mit großem Engagement in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Neustadt eingebracht. "Er gab Hilfestellung und Sprachkurse, transportierte Möbel und war Ansprechpartner für die Kommune", so Groll.
Über viele Jahre brachte sich der pensionierte Lehrer auch in Mengsberg ein. Bei den Wettbewerben "Unser Dorf hat Zukunft" war Manfred Völzke ebenso mit dabei wie beim Naturlehrpfad "Rund um den Engelhain". Daran erinnere man sich auch zwei Jahre nach seinem Tod noch voller Dankbarkeit betonte der Bürgermeister.
Zum Andenken an den engagierten Bürger wurde nun ein Ahornbaum auf dem neugestalteten Spielplatz gepflanzt. Die Anwesenden waren sich sicher, dass dieses Mitmach-Projekt Manfred Völzke gut gefallen hätte.
Symbolisch goss seine Witwe den Baum an und dankte Bürgermeister und Ortsvorsteher für dieses Zeichen der Erinnerung.
„Als man dies im Dorf erfuhr, war von Trauer keine Spur. Witwe Bolte, mild und weich, sprach: "Sieh da, ich dacht es gleich! …
Kurz, im ganzen Ort herum ging ein freudiges Gebrumm: "Gott sei Dank! Nun ist´s vorbei mit der Übeltäterei!"
Die meisten von Ihnen werden diese zwei Verse sicher noch aus ihrer Kindheit kennen. Sie bilden den Schluss der sieben Streiche von Max und Moritz und stammen ebenso wie die dazugehörigen Zeichnungen aus der Feder von Wilhelm Busch (1832-1908), einem der bedeutendsten humoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands.
Witwe Bolte, Meister Böck, Lehrer Lempel und der gute Onkel Fritz verspüren am Ende der Geschichte Schadenfreude und sicher auch Genugtuung darüber, dass die beiden inzwischen geschroteten Lausbuben, die ihnen ja so übel mitspielten, von Meister Müllers Federvieh verspeist werden.
Als Schadenfreude wird allgemein die Freude über das Missgeschick oder Unglück anderer Menschen bezeichnet. Sie kann versteckt empfunden werden oder sich offen als Spott oder Häme zeigen.
Häme widerfuhr am vergangenen Wochenende auch Donald Trump, der sich ebenso wie seine Gattin mit Corona angesteckt hatte. Bisher galt für den US-Präsidenten im Hinblick auf das Virus ja eher schönreden, verdrängen und leugnen. Das Tragen einer Maske lehnte er bisher grundsätzlich ab. Trotzig wie ein kleines Kind führte er Wahlversammlungen mit tausenden von Anhängern in engen Hallen durch. Muss man sich da wundern, dass seine Erkrankung bei vielen Menschen nicht Mitgefühl, sondern Spott ausgelöst hat? Wohl kaum.
Trump ist übrigens nicht der erste Politiker, der an Covid-19 erkrankte. Wir erinnern uns auch an Großbritanniens Premierminister Boris Johnson und Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro. Bei dem einen führte die Erkrankung durchaus zum politischen Sinneswandel, der andere hingegen reagierte mit Show.
Wegweisend sind für mich die Worte des französischen Wirtschafts- und Finanzministers Bruno Le Maire, der nach Ablauf seiner Quarantäne-Zeit sagte: „Wenn Sie all jene, die Sie lieben, beschützen wollen, dann verhalten Sie sich bitte nicht egoistisch und respektieren die Sicherheitsmaßnahmen.“
Natürlich sollten wir auch Donald Trump, der aufgrund seines Alters von 74 Jahren zu einer Risikogruppe gehört, gute Genesung wünschen, so wie es sein Kontrahent um die Präsidentschaft Joe Biden getan hat. Aber haben wir nicht zugleich die Sorge, dass dieser unberechenbare Politiker versuchen könnte, die Infektion zu seinen Gunsten auszunutzen? Seine nächtliche „Ausfahrt“ gibt hier schon zu denken ….
Eines zeigt das Geschehen im Weißen Haus in Washington deutlich: Corona ist überall gegenwärtig und kann uns alle treffen. Wer die Gefährlichkeit des Virus immer noch leugnet und sich an keine der Vorgaben und Ratschläge hält, der gefährdet letztlich nicht nur sich, sondern auch andere und ist damit, anknüpfend an die obigen Worte von Bruno Le Maire, ein Egoist.
Reißen wir im Herbst nicht auf die Schnelle ein, was wir uns gemeinsam im Frühjahr und Sommer mühsam erarbeitet haben. Man kann es nicht oft genug sagen. Passend dazu ein Ausspruch von Molière (1622-1673), dem großen französischen Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker des 17. Jahrhunderts: „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.
Hoffentlich rüttelt die Erkrankung nicht nur den US-Präsidenten selbst wach, sondern auch viele andere. Allerdings habe ich durchaus die leise Befürchtung, dass wir bald bei Twitter in einer seiner berühmten Kurzbotschaften lesen könnten: „Alles halb so wild. Ein Schnupfen ist schlimmer.“ Das wäre fatal, denn es würden sich dann leider etliche Menschen finden, die sich dann in ihrer Sichtweise bestärkt fühlten.
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Am letzten Samstag war bekanntlich der 3. Oktober. Da war doch was? JA, da war was! Wir konnten auf dreißig Jahre deutsche Einheit zurückschauen. Gefeiert wurde Corona-bedingt nicht. Aber Hand aufs Herz: Hätten wir ohne die Pandemie dieses herausragende Ereignis unserer Geschichte angemessen gefeiert? Hätten wir uns über das Erreichte einfach laut und vernehmbar gefreut? Wohl kaum. Leider.
Nicht zu Unrecht heißt es, dass der größte Verband in Deutschland der Bundesverband der Bedenkenträger sei.
Warum gehen wir so stiefmütterlich mit diesem Geschenk der Geschichte um?
17 Millionen Menschen haben sich im Wendeherbst 1989 ihre Freiheit mit friedlichen Mitteln erkämpft. Darauf können sie, darauf können wir alle zu Recht stolz sein. Städte wie Weimar, Leipzig oder Dresden sind doch heute kaum wiederzuerkennen. Trotz aller noch vorhandenen Unzulänglichkeiten blüht es dort inzwischen, um mit Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017) zu sprechen. Das Grau der DDR ist verschwunden, moderne Großstädte mit Geschichte und Flair sind entstanden.
Von dem US-amerikanischen Philosophen spanischer Herkunft George Santayana (1863-1952) stammt der Satz “Wer aus der Geschichte nichts lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen”.
Gerade wir Deutschen haben über die Jahrhunderte hinweg oftmals wenig aus unserer wechselvollen Historie gelernt. Umso erfreulicher ist doch die Zeit nach dem II. Weltkrieg. Diese Erfolgsgeschichte ist einmalig und müsste viel öfters positiv herausgestellt werden.
Wichtig ist aber auch, dass wir die Vergangenheit unseres Landes kennen. Dies gilt insbesondere für die jüngere deutsche Geschichte. Gerade die Jüngeren wissen viel zu wenig über das Leben in der DDR, dem Leben in einer Diktatur.
Leonie hat sich kürzlich selbst (!) ein Büchlein ausgesucht. Dessen Titel lautet „Wie war das in der DDR – Einblicke in die Zeit des geteilten Deutschland.“ Nein, keine hochtrabende Lektüre, sondern Fakten, Hintergründe und Erlebnisberichte für Kinder ab 8 Jahren. Selbst für Erwachsene lohnt sich ein Blick hinein.
Wäre die Akzeptanz für den Tag der deutschen Einheit übrigens größer, wenn wir ihn am 9. November feiern würden? Ich glaube schon. Helmut Kohl – so wird kolportiert – suchte damals nach einem Tag im Herbst, an dem im langjährigen Mittel das Wetter am schönsten sei und die Antwort des Wetterdienstes sei eben der 3. Oktober gewesen. Das klingt nett, dürfte aber sicher nicht der (Haupt-) Grund gewesen sein. Man wollte einfach nicht den historisch belasteten 9. November – Abdankung des Kaisers/Ausrufung der Republik 1918, Pogromnacht 1938 – als Feiertag. Im Nachhinein betrachtet ein Fehler. Am 9. November 1989 fiel die Mauer in Berlin. Dies war der Tag, an dem hunderttausende Menschen jubelten und „begann wieder zusammen zu wachsen, was zusammen gehört“ (Willy Brandt).
Ich hoffe, liebe Leser, das neue Format gefällt Ihnen, ab jetzt heißt es „1.000 Worte – 2 Gedanken“.
Starkregenereignisse - Kommune will Maßnahmenplanung auf den Weg bringen
Zu einer Fachveranstaltung in Sachen „Starkregenereignisse“ hatte Bürgermeister Thomas Groll Vertreter von Behörden und Verbänden sowie insbesondere im Neustädter „Heidental“ wirtschaftende Landwirte kürzlich in das Dorfgemeinschaftshaus eingeladen.
Vertreten waren das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), das Amt für Bodenmanagement, der Fachdienst Landwirtschaft des Landkreises und der Wasser- und Bodenverband Marburger Land.
Zu Beginn skizzierte der Bürgermeister nochmals die Situation vor Ort und ging auf die Starkregenereignisse der letzten Jahre ein. Er betonte, dass die Kommune die Flurbereinigung im Zuge des Weiterbaus der A49 als ein wesentliches Instrumentarium ansehe, um zumindest im Bereich des „Heidentals“ Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Bis es soweit sei, vergingen aber noch ein paar Jahre. Zeit, die man laut Groll nutzen müsse, um Planungen auf den Weg zu bringen und einige „Sofortmaßnahmen“ anzudenken und nach Möglichkeit umzusetzen.
Den Fachvortrag des Nachmittags hielt Dr. Heike Hübener vom HLNUG aus Wiesbaden. Die Expertin gehört zum Fachzentrum Klimawandel und – anpassung und stellte das Projekt „KLIMPRAX“ – KLIMawandel in der PRAXis – näher vor.
Kernaussagen von Dr. Hübener waren:
„Starkregenereignisse können jede Kommune treffen.“
„Gegen 70 l Niederschlag auf den Quadratmeter in einer Stunde gibt es kaum einen wirkungsvollen Schutz – außer man errichtet für Millionen Rückhaltebecken.“
„In den letzten 20 Jahren sind die Temperaturen und die Starkregenereignisse deutlich gestiegen.“
„Ein Flurbereinigungsverfahren schafft Abhilfe.“
„Einzelne Maßnahmen zur Entlastung können mit wenig Aufwand bereits zuvor umgesetzt werden.“
Nach dem Bau der A49 im Bereich Neustadt soll der Wege- und Gewässerplan aufgestellt werden. Die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung eines Flurbereinigungsverfahrens. Dies dürfte 2026/27 geschehen. Danach beginnt dann die Umsetzung im Gelände.
Bürgermeister Thomas Groll möchte die Zeit nutzen und bereits im Vorfeld die Planungen für das rund 100 ha große Heidental vorantreiben. Nach entsprechenden Förderprogrammen hält er bereits Ausschau. 2021 soll das Vorhaben vorangetrieben werden.
Gemeinsam mit dem Amt für Bodenmanagement und dem Wasser- und Bodenverband soll aber zugleich nach möglichen Sofortmaßnahmen geschaut werden, die auch nach dem Flurbereinigungsverfahren Bestand haben.
Hier wird man nach internen Beratungen auf die Landwirte zukommen. Bürgermeister Thomas Groll plant hierfür Mittel in den Haushalt 2021 einzustellen.
Momentan schneidet der städtische Bauhof Gehölze im Uferbereich zurück und hebt Gräben aus. „Wir können leider nicht alles auf einmal schaffen und müssen nach Prioritäten vorgehen. Zudem muss daher das Tagesgeschäft ein wenig in den Hintergrund rücken. Dafür bitte ich um Verständnis“, so Groll.
Fazit des Nachmittags: Das Thema „Starkregenschutz“ soll in den nächsten Jahren Schritt für Schritt vorangebracht werden. Einhundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, aber gemeinsam können Kommune, Landwirte und Eigentümer etwas erreichen.
Aufgrund von Rückfragen teilen wir mit, dass die Stadt Neustadt (Hessen) keine Informationen über Verkehrsbeeinträchtigungen erhält, die im Zusammenhang mit dem Bau der A49 stehen.
Förderbescheid für den Umbau des "Zollhofes" - Feuerwehr Speckswinkel erhält neue Umkleiden
2021 soll der Umbau des bisherigen Jugendraumes im Neustädter Stadtteil Speckswinkel zu einem neuen und verbesserten Umkleidebereich für die Freiwillige Feuerwehr Speckswinkel erfolgen. Zudem erhält die Wehr im Gebäude noch einen kleinen Werkstattraum.
Mit dem Umbau wird eine dringende Empfehlung der Unfallkasse Hessen umgesetzt, denn bisher war die "schwarz-weiß Trennung“ nicht gegeben, da die Umkleide bisher in der Fahrzeughalle untergebracht war.
Bürgermeister Thomas Groll sieht es als wichtig an, die Freiwilligen Feuerwehren vor Ort solange als möglich zu erhalten. „Unsere Wehren nehmen vielfältige Aufgaben wahr. Über ihren eigentlichen Zweck hinaus gestalten sie auch das Leben der dörflichen Gemeinschaft mit.“
Eine Umsetzung des Projektes noch in 2020 ist aufgrund der Auslastung von Bauhof und Baufirmen nicht möglich.
In der Folge soll die Freiwillige Feuerwehr Speckswinkel auch noch ein neues Fahrzeug erhalten.
Der Umbau ist mit 130.000 Euro veranschlagt.
Das Land Hessen fördert das Vorhaben mit 90 % aus den Mitteln der "Hessenkasse".
Staatssekretär Dr. Martin Worms aus dem hessischen Finanzministerium überreichte den entsprechenden Bescheid am 16. September 2020 vor Ort an Bürgermeister Thomas Groll. Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg, Ortsvorsteher Karl Stehl, Stadtbrandinspektor Frank Bielert und Wehrführer Marco Stegner waren ebenfalls erfreut über die Unterstützung aus Wiesbaden.
Der Übergabe fand im Rahmen der bundesweiten „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ statt.
„Ehrenamtliches Engagement ist unverzichtbar für unsere Gesellschaft. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bei der Freiwilligen Feuerwehr in Speckswinkel tragen eine große Verantwortung und entscheidend zu einem gelingenden Miteinander bei. Dafür bedanke ich mich herzlich und freue mich daher besonders, dass Sie nun notwendige Verbesserungen an den Räumlichkeiten der Freiweilligen Feuerwehr vornehmen können“, erklärte Worms.
Weiter sagte der Staatssekretär: „Die Hessische Landesregierung ist Partner der Kommunen: Mit der HESSENKASSE haben wir unseren Landkreisen, Städten und Gemeinden nicht nur einen finanziellen Neustart durch die Ablösung ihrer Kassenkredite ermöglicht. Die HESSENKASSE sorgt mit ihrem Investitionsprogramm auch mit Landesgeld für Kommunen, die sparsam gewirtschaftet haben und trotz begrenzter Mittel ohne Kassenkredite ausgekommen sind. In die kommunale Infrastruktur können dadurch rund 700 Millionen Euro investiert werden. Davon profitiert auch Neustadt.“
Wehrführer Marco Stegner konnte erfreut mitteilen, dass die Wehr inzwischen wieder über genügend aktive Atemschutzgeräteträger verfüge. Damit, so Bürgermeister Thomas Groll, liege die entscheidende Voraussetzung für die Anmeldung für eine Fahrzeugersatzbeschaffung vor. Diese solle nun auf den Weg gebracht werden.
Karl Stehl sprach sich dafür aus, in der Folge nach einer geeigneten Alternative für die Jugendlichen zu schauen.
Freitagmorgen, 6.05 Uhr. Zähneputzen. Stets willkommene Gelegenheit, um vor dem Spiegel kurz über den bevorstehenden Arbeitstag nachzudenken. Heute: Themensuche für die nächste Kolumne. Nach fast sechs Monaten, fünfundzwanzig Texten und weit über einhundert Zitaten kein einfaches Unterfangen. Noch keine zündende Idee, aber wie heißt es doch beim Evangelisten Matthäus im siebten Kapitel so treffend: „…suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“
Freitagmorgen, 8.10 Uhr. Gang durch die Büros im Rathaus. Rücksprachen stehen an, der ein oder andere Auftrag vor dem Wochenende muss auch noch schnell erteilt werden. Auch hier: Themensuche für die nächste Kolumne. Hat vielleicht jemand einen Vorschlag, ein Stichwort? Eine Idee kommt auf. „Chef, wie wäre es einmal mit einem Geschichten-Schreiben-Spiel? Sie notieren zwei Sätze für den Text auf ein Blatt, knicken den ersten Satz um und reichen den Zettel dann weiter. Der Nächste macht es genauso … und so entsteht ein spannendes Werk.“ Klingt zunächst einmal gut, aber ich habe dann doch gehörige Zweifel, ob dabei etwas Vernünftiges herauskommen kann oder ob es nicht lediglich ein großes Durcheinander gibt. Mir kommt ein bekanntes Sprichwort in den Sinn: „Viele Köche verderben den Brei.“ Manchmal arbeitet es sich eben doch besser alleine.
Freitagvormittag, 10.15 Uhr. Verschnaufpause zwischen zwei Terminen. Immer noch keine zündende Idee. Was tun? Vorgehen nach dem Motto „Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man einen Arbeitskreis“? Für einige immer öfter ein probates Mittel, um auf alle Fälle Zeit zu gewinnen und vielleicht sogar eine Lösung für die gestellte Aufgabe zu finden. Für andere hingegen lediglich ein Zeichen der Ratlosigkeit. Ich schließe mich – zumindest in vielen Fällen - der letzteren Sichtweise an.
Übrigens: Wenn der „Lockdown“ etwas Gutes gebracht hat, dann war es in meinen Augen der Verzicht auf zahlreiche unnötige Termine, Dienstreisen und Arbeitskreissitzungen. Vieles konnte man schneller und vor allem zielgerichteter am Telefon oder per Email erledigen. Für manche eine neue Erkenntnis. Dabei galt dann nicht „Es ist zwar schon alles gesagt, aber nur noch nicht von jedem …“, sondern „Fasse dich kurz“. Eine Arbeitsweise die Zeit spart, Zeit für das Wesentliche.
Langsam wird es nun aber Zeit, für eine erste Idee, also schnell mal bei Google „Texte Corona“ eingeben. Anders als der ehemalige Bundesminister Karl-Theodor zu Guttenberg will ich aber nicht bloß „abkupfern“ und dies Ihnen dann auch noch verheimlichen, sondern bin bloß auf der Suche nach einer Anregung für meine Kolumne, denn alle anderen Herangehensweisen haben ja – Sie konnten es oben nachverfolgen – bisher nicht funktioniert.
Und siehe da, getreu dem Eingangszitat aus dem Neuen Testament wurde ich tatsächlich fündig. Auf der Homepage der Pfarreiengemeinschaft Morbach im Hunsrück fand ich einen äußerst gelungenen Text der im ostfriesischen Leer lebenden Autorin Birgit Rutenberg, der mit „Perspektivwechsel Corona“ überschrieben war. Deren Zeilen gefielen mir so gut, dass ich sie Ihnen nicht vorenthalten möchte:
Corona ist eine Chance! Nein, die Wahrheit ist, dass Corona nur den Tod bringt, dass es uns zerstört, dass Corona uns alles nimmt. Ich glaube nicht, dass Corona unsere Rettung ist, dass es uns erweckt, uns entschleunigt, dass Corona durch Distanz zeigt, wie wertvoll Nähe ist. Es ist doch so, dass Corona uns voneinander entfernt, uns in den sozialen Abgrund stürzt, uns vernichtet, dass Corona uns einsam macht. Ich weigere mich zu akzeptieren, dass Corona uns zeigt, worauf es im Leben ankommt, dass wir menschlicher werden, zusammenhalten, aneinander denken, dass wir nachdenken. Es ist doch offensichtlich, dass Corona die neue Pest ist, dass wir alle sterben werden, dass dies unser Ende ist. Es wäre gelogen, würde ich sagen, Corona bringt uns zusammen!
Und jetzt lesen Sie den Text nochmals, aber nun bitte nicht von vorn, sondern von unten nach oben! War Ihnen ein solches Stilmittel bisher bekannt? Mir noch nicht.
Birgit Rutenberg hat es verstanden, zwei völlig unterschiedliche Sichtweisen der Corona-Pandemie darzustellen. Nun kommt es auf jeden von uns an, wie wir für uns persönlich die Situation beurteilen.
Passend dazu ein Zitat des großen preußischen Baumeisters des Klassizismus, Architekten und Stadtplaners Karl-Friedrich Schinkel (1781-1841), dessen Bauwerke wie etwa die Neue Wache oder das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt noch heute das Stadtbild der Mitte Berlins prägen: „Wer die Perspektive ändert, sieht die Dinge in einem anderen Licht.“
Welcher Sichtweise der Corona-Pandemie schließen Sie sich denn nun an?Nehmen Sie sich doch einmal fünf Minuten Zeit, um diese Frage fernab jedes medialen Einflusses zu beurteilen. Meine Antwort zu dieser Frage möchte ich Ihnen mit einem Aphorismus, einer Lebensweisheit, geben: „Der eine sieht nur Bäume. Probleme dicht an dicht. Der andere Zwischenräume und das Licht.“
Freitagabend, 18.10 Uhr. Der erste Gedanke für die nächste Kolumne ist inzwischen getippt. Ein zweiter wäre aber nicht schlecht. Ich setze da alle Hoffnungen auf eine kleine Stichwortgeberin.
Freitagabend, 19.35 Uhr.„Über was schreibst Du denn nächste Woche im Blättchen“, fragt mich Leonie. (wörtliche Rede, nachgestellter Begleitsatz) Ich antworte: „Hast Du eine gute Idee?“ (wörtliche Rede, vorangestellter Begleitsatz) „Wie wäre es“, sagt die Tochter, „wenn Du einmal über die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show schreiben würdest?“ (wörtliche Rede, eingeschobener Begleitsatz)
Nun wissen Sie auch, was gerade im Deutsch-Unterricht der 4. Klasse durchgenommen wird: die wörtliche Rede in ihren drei Varianten. Eltern lernen ja (wieder) mit ihren Kindern. Manches, was wir lange Jahre „einfach so“ gemacht haben, müssen wir uns nun wieder Stück für Stück erarbeiten, um es erklären zu können. Spannende Angelegenheit. Auf Geschichte, PoWi (Politik und Wirtschaft) oder Erdkunde freue ich mich schon, bei Chemie und Physik habe ich sicher unaufschiebbare Termine ... Für die Kleinen, aber auch für uns Ältere, gilt im Übrigen ein Wort des französischen Gelehrten Jean Joseph Jacolot (1770-1840): „Beim Unterricht ist die Wiederholung die Hauptsache, sie ist alles. Man behält, was man wiederholt.“
Samstagabend, 21.00 Uhr. Was kann ich denn nun aus Leonies Einfall machen?Eine gewisse Erwartungshaltung gibt es ja bei der kleinen Dame schon … Sie schaut die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show, im Gegensatz zu mir, gerne und wettet regelmäßig im Vorfeld mit ihrer Oma, wer denn die Sendung moderiert. Heute lagen die beiden mit ihrem gemeinsamen Tipp „Günter Jauch“ wieder einmal goldrichtig. Vielleicht sollten sie mir demnächst einmal die Lotto-Zahlen vorhersagen… Einen Teil des Millionengewinns würde ich dann in eine Bürgerstiftung für unsere Kommune anlegen. Versprochen.
Das gibt mir die Gelegenheit nochmals auf unsere „Neustädter Rest-Cent-Aktion“ hinzuweisen. Spenden doch auch Sie regelmäßig 1, 2 Euro für kulturelle, sportliche oder soziale Zwecke in unserer Heimatstadt. Getreu einem afrikanischen Sprichwort sollte unser Motto dabei lauten: „Wenn viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten, viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern!“
Interessant finde ich, dass die Herren Gottschalk und Jauch auch nach etlichen Jahrzehnten im Show-Geschäft noch ganz vorne mitmischen. Irgendwie kommt da nichts nach, was auf Dauer Bestand hat. Ein Phänomen, das wir leider in vielen Bereichen wie auch dem Vereinsleben oder der Kommunalpolitik erleben. Dabei ist es hier doch wie in einem Staffellauf, der Stab muss (rechtzeitig!) von Generation zu Generation weitergegeben werden. Dazu gehören dann immer zwei: Diejenigen, die bereit sind Verantwortung abzugeben und diejenigen, die willens sind, sie zu übernehmen. Egal ob der zu diesem Gedanken passende Ausspruch nun vom englischen Staatsmann Thomas Morus (1478-1535), dem österreichischen Komponisten Gustav Mahler (1860-1911) oder Benjamin Franklin (1706-1790), einem der Gründer Väter der Vereinigten Staaten von Amerika, stammt, er ist zweifellos richtig: „Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.“
Der Titel der von Leonie ins Spiel gebrachten Show lautet korrekt „Denn sie wissen nicht, was passiert.“ Ersetzen wir das „sie“ mal durch „wir“, dann haben wir in meinen Augen eine durchaus passende Überschrift für die Zeit seit März 2020: „Denn sie wir wissen nicht, was passiert.“
Jetzt, sechs Monate später, wird allenthalben eine Zwischenbilanz gezogen. Laut einer aktuellen und repräsentativen Umfrage für die „BILD am Sonntag“ glauben neunzig Prozent, dass Deutschland bisher gut durch die Corona-Pandemie gekommen sei. Siebzig Prozent haben demnach kein Verständnis für die gegenwärtigen Proteste. Für mich sind dieses gute Zahlen. Belegen sie doch die in der letzten Woche an dieser Stelle angemahnte Einigkeit bei der Krisenbewältigung.
Natürlich sehen die Verantwortlichen manches anders als noch zu Beginn der Corona-Pandemie. Gesundheitsminister Jens Spahn hat dies vor einigen Tagen klar und deutlich gesagt und festgestellt, dass Politik und Wissenschaft heute die notwendigen Abwägungen zwischen Schutz und Alltag besser treffen könne, weil es einfach mehr Erfahrungen gebe. Zugleich bat er die Menschen, doch miteinander zu reden, sich über unterschiedliche Meinungen auszutauschen. „Dass nicht jeder in seiner Facebook-WhatsApp-Gruppen-Welt bleibt, immer aggressiver wird und gar nicht mehr den Kontakt zu denjenigen sucht, die vielleicht anderer Meinung sind“, kritisierte der Minister nach meiner Auffassung zu Recht und fügte hinzu: „Was muss eigentlich passiert sein in diesem Land, dass wir uns nicht mehr zuhören?“
Ja, es wurden einzelne Fehler von den Verantwortlichen gemacht, aber die große Linie stimmte dennoch. Auch hier gibt es ein passendes Wort aus dem Neuen Testament. Diesmal stammt es vom Evangelisten Johannes. In dessen achtem Kapitel heißt es: „…Wer von Euch ohne Sünde (Fehler) ist, der werfe den ersten Stein …“
Ein kleiner Tipp noch: Gehen Sie doch einmal in unsere katholische Pfarrkirche. Setzen sich dort in eine der Bänke und schauen auf den barocken Hochalter. Dort sind die vier Evangelisten Johannes, Markus, Matthäus und Lukas dargestellt. Wissen Sie, welcher der Herren wer ist? Die Attribute Stier, Mensch, Adler und Löwe helfen Ihnen bei der Lösungsfindung.
Wer handelt, der macht nie alles richtig. Keine Fehler macht nur der, der den Kopf in den Sand steckt wie der Vogel Strauß und nichts tut. Wie heißt es in einem Sprichwort: „Fremde Fehler beurteilen wir als Staatsanwalt, die eigenen als Verteidiger.“ Hüten wir uns bitte davor.
Auch für die kommenden Wochen und Monate heißt es leider „Denn wir wissen nicht, was passiert.“ Zu viele Unwägbarkeiten liegen noch vor uns. Für mich ist es daher unabdingbar, dass der bisherige Kurs im Grundsatz beibehalten werden muss. Ich sehe keine vernünftige Alternative dazu. Der explosionsartige Anstieg der Fallzahlen in unserem Nachbarland Frankreich macht mir Sorgen, dazu darf es bei uns nicht kommen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erkennt zwar „Licht am Ende des Tunnels“, er sagt aber zugleich auch, dass wir nicht wissen, wie lange die Wegstrecke noch ist, die vor uns liegt. Ein Sprint über 100 m wird es sicher nicht sein, eher eine Mittel- oder gar eine Langstrecke.
Wir müssen daher weiterhin klug agieren. Das ist meine heutige Bitte an Sie.
#HESSENGEGENHETZE: Hass und Hetze im Internet online melden
Die Stadt Neustadt (Hessen) engagiert sich für ein gutes Zusammenleben und konstruktiven Umgang aller Menschen. In diesem Zusammenhang weisen wir hier auf eine Möglichkeit hin, sich gegen Hass und Hetze im Netz zu wehren:
Wer in sozialen Netzwerken oder an anderer Stelle im Internet extremistische Aussagen oder Hasskommentare entdeckt oder selbst Ziel eines solchen Kommentars geworden ist, kann das jetzt über ein Meldeformular ganz einfach melden. Dazu braucht man nur den Link zur betreffenden Seite und einen Screenshot des Kommentares. Ob man seine Kontaktdaten hinterlässt, ist freigestellt.
https://hessengegenhetze.de/hasskommentare-melden
Ziel des neuen Angebotes ist es, Hasskommentare und extremistische Inhalte möglichst schnell zu erfassen, den Betroffenen eine unmittelbare und unkomplizierte Unterstützung zu bieten sowie eine effiziente Strafverfolgung durch eine verbesserte Sicherung beweiserheblicher Daten in Gang zu setzen.
Die Meldungen gehen bei der Zentralen Meldestelle "Hasskommentare" im Hessen CyberCompetenceCenter (Hessen3C) ein. Das Hessen3C ist in der Abteilung VII Cyber- und IT-Sicherheit, Verwaltungsdigitalisierung des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport angesiedelt.
Nähere Informationen zum Meldesystem gibt es unter https://hessengegenhetze.de/informationen-zum-meldesystem.
Hinweis
In Notfällen und bei Sachverhalten, die ein sofortiges polizeiliches Einschreiten erfordern, wählen Sie unbedingt die Rufnummer 110 oder wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle.
Familienzentrum Neustadt - Landeszuwendung für Arbeit unter Corona-Bedingungen
Das Land Hessen stellt für Familienzentren eine gesonderte Landeszuweisung in Höhe von 5.000 Euro zur Verfügung, damit diese ihre Arbeit auch unter Corona-Bedingungen fortsetzen können. Die Stadt Neustadt (Hessen) hat diesen Zuschuss umgehend beantragt und nunmehr die Mitteilung des Regierungspräsidiums Kassel, als die zuständige Fachstelle, erhalten, dass die Förderung gewährt wird. Die Gelder sollen vorrangig für Öffentlichkeitsarbeit, Onlineberatung und –vorträge, Anpassung an Hygienebedingungen und „Hardware“ investiert werden.
Im Rahmen der Initiative "Neustadt blüht" hat der städtische Bauhof nach Absprache mit der Agentur für Naturentwicklung Marburg-Biedenkopf in der Kernstadt versuchsweise mehrere Blühstreifen mit einer regionalen Samenmischung angelegt.
Die Blühstreifen befinden sich auf der Grünfläche gegenüber dem Bahnhof, am Ringelhain, an der Grillhütte, beim Kunstrasenplatz "Ochsenwiese", im Bürgerpark bei der Streuobstwiese, und Richtung Willingshausen.
Mit der Aktion wird seitens der Kommune ein kleiner Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt bei Insekten geleistet.
Auch 2020 haben wieder zahlreiche Bürgerinnen und Bürger im Bürgerbüro Samentütchen für den heimischen Garten abgeholt. Auch dort blühen nun regionale Blumenmischungen.
Zudem gibt es auch in den Stadtteilen Blühflächen, die u.a. von den Verschönerungsvereinen betreut werden.
Bürgermeister Thomas Groll hält es für vorstellbar, die Aktion 2021 noch etwas auszuweiten.
Ende des Jahres wird das Familienzentrum Neustadt endlich neue, eigene Räumlichkeiten im Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums in der Querallee beziehen. Nach dem Auszug aus der Kita Regenbogen und der Übergangslösung mit einem Büro im Haus der Vereine freuen sich alle Beteiligten, dass es dann bald richtig losgehen kann! Bereits jetzt bietet das Familienzentrum ein vielfältiges Programm mit Angeboten für Menschen jeden Alters. Mit dem Umzug in den Neubau kann und soll sich aber noch so einiges ändern! Zum einen wird es mit den neuen Räumen und mehr Platz auch mehr Möglichkeiten geben, zum anderen sollen Neustädter*innen in Zukunft verstärkt mitgestalten sowie eigene Ideen und Wünsche einbringen können.
Der erste Schritt dahin ist eine aktivierende Bürger*innen-Befragung, die in den nächsten Wochen durchgeführt wird. Dazu ist geplant, mit insgesamt 100 – 150 Personen, die in Neustadt leben, ein Kurzinterview zu führen, um sie nach ihren Ideen und Wünschen für Angebote im Familienzentrum zu fragen, aber auch um über Schwierigkeiten oder Herausforderungen ins Gespräch zu kommen. Außerdem erhoffen sich die Organisatorinnen, dabei weitere Engagierte kennen zu lernen, die die Arbeit des Familienzentrums auch aktiv mitzugestalten wollen. Denn ein Familienzentrum lebt immer vor allem von den Menschen vor Ort, die teilnehmen, mitmachen, Ideen einbringen, kleinere Aufgaben übernehmen oder vielleicht sogar ein eigenes Angebot gestalten.
Um ein möglichst breites Bild der Neustädter Stadtgesellschaft einzufangen, werden zunächst einige mögliche Interviewpartner*innen direkt angesprochen. Zusätzlich dazu werden Einladungen an zufällig ausgewählte Haushalte in Neustadt geschickt. Wer sich daraufhin zurückmeldet, kann sich den Ort für das Interview aussuchen: ob draußen im Park, zuhause oder im Büro des Familienzentrums – in jedem Fall werden die geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen beachtet! Die Teilnahme ist natürlich freiwillig. Und auch wer keinen Brief bekommt, kann selbstverständlich gerne an der Befragung teilnehmen! Das Familienzentrum-Team freut sich über alle, die mitmachen möchten! Melden Sie sich einfach.
Durchgeführt werden die Interviews von den beiden Mitarbeiterinnen des Familienzentrums, Nicole Zinkowski und Annika Schlüter, durch Mitarbeiter*innen des bsj Marburg, die in Neustadt tätig sind (Svetlana Nerenberg, Martin Mehtfessel, Phillip Berg und Martina Trogrlic), sowie durch Eva Hartmann, die vor kurzem ihre Tätigkeit für die „Leitstelle älter werden“ aufgenommen hat.
Foto: Michael Rinde, Oberhessische Presse
Kontakt und Info
Annika Schlüter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 06692 9691157 0159 03140420
„Glaube nicht alles, was Du hörst. Sage nicht alles, was Du willst. Tue nicht alles, was Du magst.“
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
„Die Gewohnheit ist ein Seil. Wir weben jeden Tag einen Faden und schließlich können wir es nicht mehr zerreißen.“ Diese Sätze stammen von Horace Mann (1796-1859), einem amerikanischen Politiker des 19. Jahrhunderts, der als „Vater der öffentlichen Bildung“ in den USA gilt.
Was würde dieser berühmte Pädagoge wohl sagen, wenn er sähe, wie der heutige Präsident die Vereinigten Staaten von Amerika regiert? Wie gedankenlos er agiert und die stetig steigenden Opferzahlen der Corona-Pandemie in seinem Land bagatellisiert? Über die Äußerungen Donald Trumps – ich wiederhole mich - kann man, egal zu welchem Thema er sich äußert, doch nur den Kopf schütteln und auf die Klugheit der amerikanischen Wähler am 3. November 2020 hoffen. Dass ein Mann wie Trump überhaupt in das höchste Staatsamt gelangen kann, sagt aber auch viel über den aktuellen Zustand der USA und das dortige politische System aus.
Gewohnheiten bestimmen unser Leben. Es sind Handlungen, die wir nach einer Zeit ganz automatisch durchführen, viele davon sogar täglich. (Gute) Gewohnheiten sind eine praktische Angelegenheit. Vermutlich können Sie sich nicht mehr erinnern, was Sie genau in welcher Reihenfolge erledigt haben, als sie das letzte Mal ihre Zähne geputzt, die Wäsche in die Maschine getan, Schuhe angezogen oder ihr Auto abgestellt haben.
Unser Gehirn ist schon ein toller Manager. Alles, was wir oft genug gemacht haben, hat die Tendenz, dass es automatisiert wird. Ist ein gewohnheitsmäßiges Verhalten erst einmal in Gang gesetzt, läuft es präzise ab wie ein Uhrwerk. Wir müssen uns darüber keine Gedanken mehr machen und haben den Kopf frei für andere Dinge.
Ich erlebe dies oft morgens gegen 6 Uhr beim Zähneputzen. In diesen knapp drei Minuten kommen mir immer wieder Fragen und Anregungen für den vor mir liegenden Arbeitstag in den Sinn, die ich dann kurze Zeit später per Mail ins Rathaus zu den Mitarbeitenden sende, um sie nicht gleich wieder zu vergessen. „Vergessen“, so hat der erste Bundespräsident Theodor Heuß (1884-1963) übrigens einmal gesagt, „ist Gefahr und Gnade zugleich.“ Es lohnt sich, einmal näher über das Zitat von „Papa Heuß“, der diesen Spitznamen wegen seiner mitfühlenden, großväterlichen Art trug, nachzudenken. Wenn eine Erinnerung uns permanent nur schadet, wenn sie immer wieder für Streit und Zwietracht sorgt, dann kann Vergessen der bessere Weg sein. Loslassen, abhaken, vergessen – so könnte man es prägnant auf den Punkt bringen. Allerding muss man natürlich aufpassen, dass der Klügere nicht immer nachgibt, denn dann regieren irgendwann die Dummen die Welt… Sie denken hier bitte an das Thema der letzten Woche, die goldene Mitte.
Mit bald fünfzig Jahren ist leider der Hang zur Vergesslichkeit auch bei mir schon vorhanden und wenn ich ein paar Stichworte schnell auf einen Zettel schreibe, besteht durchaus die Gefahr, dass ich nachher nicht mehr alles davon selbst entziffern kann und Hilfe brauche. Dies ist leider nicht immer von Erfolg gekrönt. Dann doch lieber schnell das Smartphone genutzt und eine kurze Nachricht abgesetzt.
Zur Gewohnheit ist mir inzwischen auch das Abfassen dieser Kolumne geworden. Im Laufe der Woche sammele ich erste Ideen sowie Zitate hierfür und zumeist am Freitag sitze ich dann abends im Erkerzimmer und beginne damit, daraus einen „runden“ Text entstehen zu lassen. Manchmal geht das schnell, manchmal ist es ein langwieriger Prozess, manchmal möchte man schon aufgeben, bis dann doch noch ein rettender Gedanke kommt.
Zu dieser sicher auch Ihnen bekannten Situation fand ich übrigens ein treffendes Zitat eines unbekannten Verfassers: „Aufgeben kann jeder, da es sehr einfach ist. Doch wirklich aufgeben tut nur der Pessimist! Du aber bist Optimist, der schneller als er schaut am Ziele ist.“ Ein wie ich finde Mut machendes Motto für die vor uns liegende Zeit.
Ob Sie es glauben oder nicht: wenn ich mit dem Schreiben beginne, weiß ich weder wie lange der Brief wird, noch was genau in ihm stehen wird. Der Text entwickelt sich quasi beim Schreiben weiter. Gut, dass es heute Computer gibt, dadurch kann man immer wieder kurzentschlossen Veränderungen vornehmen, ohne die bereits beschriebenen Blätter zerknüllen zu müssen. Anfang der 1990er Jahre beim Schreiben der ersten juristischen Hausarbeiten mit der elektrischen Schreibmaschine war das noch anders und der Verbrauch an Papier entsprechend hoch.
Manchmal wird man beim Abfassen von Texten aber auch einfach abgelenkt. Sie kennen das sicher. Als ich gegen 21.30 Uhr aus dem Fenster schaute, fühlte ich mich an Alfred Hitchcocks Film „Die Vögel“ aus dem Jahre 1963, den Klassiker des Horrorfilms erinnert. Innerhalb von wenigen Minuten flogen hunderte von Tieren um die Büsche im Garten herum. Was war das? Ein Ruf nach oben. Die Damen vom Fernseher weggeholt, wo gerade „Ninja Warrior Germany“ – früher haben wir das weniger hochtrabend „Spiel ohne Grenzen“ genannt – lief, geschaut und dann schnell gegoogelt. Es waren Gerippte Brachkäfer, besser bekannt als „Junikäfer“. In großen Schwärmen fliegen sie in der Dämmerung warmer Nächte für etwa eine Stunde umher und „verschwinden“ dann wieder. 2/3 der Tiere sind männlich und die Weibchen legen Ende Juli etwa 35 Eier in den Boden. Nach drei Jahren werden aus den Larven Käfer und in dieser Zeit können sie den Rasen schwer geschädigt haben.
Leonie beschäftigte sich im Sachkundeunterricht kürzlich mit Hund, Katze und Meerschweinchen und Mama und Papa haben jetzt etwas über Insekten gelernt. Als ich von den „Spätfolgen“ der Käfer las, da kam mir allerdings das „St. Florians-Prinzip“ in den Sinn. Sorry, liebe Nachbarn, aber ich hoffe sehr, dass die etwa 15 mm langen Wesen unseren Garten zukünftig nicht mehr ansteuern. Am Samstagabend waren es zumindest nicht mehr so viele …
Auch Sprichwörter, Redensarten oder bestimmte Begriffe werden im Laufe der Jahre zur Gewohnheit und wir verwenden sie gerne, ohne näher darüber nachzudenken. Wir haben also schon mal sprichwörtlich „ein Brett vor dem Kopf“, „Tomaten auf den Augen“ oder sind „auf dem Holzweg“. Wenn wir ein Unglück gerade noch abwenden können, sind wir „aus dem Schneider“, läuft trotzdem einmal etwas schief, geht es halt „in die Binsen“. Und manchmal kaufen wir sogar „die Katze im Sack“. Sprichwörter und Redensarten sind in aller Munde und zudem gute Stilmittel, um einen Text zu gestalten. Wo aber kommen diese Redewendungen (oder Begriffe) eigentlich her?
Nennen wir als Beispiel einmal die „Gretchenfrage“. Sie haben sicher schon einmal davon gehört.
Dieser Begriff steht für eine Frage, die dem Befragten direkt und in der Regel unvermittelt gestellt wird. Sie hat dabei stets einen Inhalt, dessen Preisgabe dem Befragten unangenehm ist. Der Ausdruck geht auf Johann Wolfgang von Goethes Meisterwerk, die 1808 veröffentlichte Tragödie „Faust“, zurück und bezeichnet ein Gespräch zwischen Gretchen, dem frommen, tugendhaften und etwas naiven Bauernmädchen, und Faust, dem mit sich und der Welt unzufriedenen Gelehrten, der das Bauernmädchen verführt und letztlich zugrunde richtet. In Vers 3415 fragt sie ihn nach einem vorhergehenden Wortwechsel „Nun sag, wie hast du`s mit der Religion?“. Faust weicht der Frage aus gutem Grunde immer wieder aus und Gretchen hat aufgrund seines Paktes mit dem Teufel den wunden Punkt des Akademikers gefunden.
Die Frage „Nun sag, wie hast Du`s mit der Religion“ kam mir in den Sinn, als dieser Tage in den Nachrichten über die hohe Zahl der Kirchenaustritte 2019 berichtet wurde. Im vergangen Jahr verließen 500.000 (!) Deutsche die katholische und evangelische Kirche. Noch gehören in unserem Land 44 Mio. Menschen den beiden großen christlichen Kirchen an. 2060 sollen es dann nur noch 22 Mio. sein. Das wäre gerade einmal etwas mehr als ein Viertel der Einwohner.
In der Präambel unseres Grundgesetzes haben die „Mütter und Väter der Verfassung“ nach dem unfassbaren Geschehen im NS-Staat bewusst einen Gottesbezug hergestellt. Heute wenden sich aber immer mehr Menschen in Deutschland von den Kirchen und damit letztlich auch von Gott ab.
Unsere Vorfahren haben über die Jahrhunderte hinweg beeindruckende Sakralbauten wie die Dome in Köln, Fulda oder Passau geschaffen, heute sind diese nur gefüllt, wenn Touristen kommen.
Christliches Gedankengut hat die Entwicklung dieses Landes geprägt, einst waren die Klöster Ausgangspunkt der Bildung und auch die Reformation hatte erheblichen Einfluss auf die politische Entwicklung. Denken wir nur an den Ausspruch „cuius regio, eius religio“ – „Wessen Land, dessen Religion“.
Alles rückläufig und irgendwann passé …
Die Gründe dafür sind sicherlich vielschichtig und müssen an anderer Stelle diskutiert werden. Nur einen Punkt will ich heute anführen: aus meiner Sicht fehlen beiden Kirchen meinungsstarke Männer und natürlich auch Frauen, die ihre Stimme erheben und Positionen besetzen. Die dorthin gehen, wo heute Meinung gemacht wird – in die Talkshows und die Redaktionssäle der Boulevardpresse.
Man kann über so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof Johannes Dyba oder die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Margot Käßmann sicherlich geteilter Meinung sein, eines aber eint alle drei: sie haben den Mund aufgemacht, Themen besetzt und so Profil für ihre Kirche gewonnen. Just in diesen Tagen erschien übrigens die Autobiografie des 2017 verstorbenen Kölner Erzbischofs Meisner, die den zum Thema passenden Titel „Wer sich anpasst, kann einpacken“ trägt.
Ein Mann klarer Worte war übrigens auch der Jesuitenpater Johannes Leppich (1915-1992). Dem wortgewaltigen Prediger gelang es, in den 1950er und 60er Jahren jeweils bis zu 40.000 Menschen mit seinen Veranstaltungen anzusprechen, und damit Millionen zu erreichen. Leppich war seinerzeit keinesfalls unumstritten, dass „Maschinengewehr Gottes“ stand bei seinen Ansprachen auf dem Dach eines VW-Kombis oder der Ladefläche eines Lkw`s und legte einfach los. Er gehörte zu den Gründern der Telefonseelsorge und gab auch die Anregung, Bibeln in die Hotelzimmer zu legen. Vor vielleicht fünfunddreißig Jahren fand ich beim Aufräumen ein Buch von ihm und meine Mutter erzählte dann, dass sie Pater Leppich Ende der 1960er Jahre in Stadtallendorf erlebt habe. Hören Sie sich einfach einmal eine seiner Predigten bei youtube.de an. Sicher, manches wirkt heute seltsam auf uns, aber der Kern seiner Aussagen ist zeitlos. Was ja auch für die Bibel zutrifft.
In der Corona-Zeit gab es viele gute Ideen. Eine davon stammt von Thomas Latzel. Der Leiter der evangelischen Akademie in Frankfurt a.M. hat die 10 Gebote auf die aktuelle Situation umgeschrieben:
Du sollst deine Mitmenschen lieben, komm` ihnen aber deswegen nicht zu nahe und übe dich in liebevoller Distanz.
Du sollst nicht horten – weder Klopapier noch Nudeln und schon gar keine Desinfektionsmittel.
Die Pandemie sollte das Beste aus dem machen, was in dir steckt: einen engagierten, solidarischen Mitmenschen.
Du solltest ruhig auf manches verzichten, dafür gewinnst Du andere Freiheit hinzu.
Du solltest keine Panik verbreiten. Panik ist nie ein guter Ratgeber, zu keiner Zeit. Gesunder Menschenverstand und Humor dagegen schon.
Du solltest von „den Alten“ lernen. In früheren Zeiten von Seuchen halfen den Menschen vor allem ein gesundes Gottvertrauen und die tätige Fürsorge füreinander.
Sei der Mensch für andere, den Du selbst gern um dich hättest.
Du solltest anderen beistehen, die deine Hilfe brauchen. Das hilft nicht nur ihnen, sondern macht dich auch selbst frei.
Du solltest kreativ und aktiv mit der Pandemie umgehen. Sie kann Positives aus dir und anderen herausholen.
Du solltest keine Angst vor Stille und Ruhe haben. Wenn die Quarantäne zum Umdenken führt, wäre das ein „sekundärer Krankheitsgewinn“.
Ich finde die „10 Gebote für die Corona-Zeit“ sehr gelungen. Wir sollten diese Worte heute beherzigen, aber sie auch mitnehmen in eine sicherlich kommende Corona-freie Zeit.
Zum Thema „10 Gebote“ fand ich übrigens zwei bedenkenswerte Zitate. Das erste stammt von Konrad Adenauer (1876-1967), dem Gründungskanzler der Bundesrepublik: „Die zehn Gebote sind deshalb so eindeutig, weil sie nicht erst auf einer Konferenz beschlossen wurden.“ Das andere vom Schriftsteller Eberhard Blank: „Gott reichten die zehn Gebote. Erst der Staat machte tausende von Paragrafen und Bestimmungen daraus.“ Alle, die auf den unterschiedlichen staatlichen Ebenen – natürlich auch wir in der Kommune - Verantwortung tragen, sollten sich einmal kritisch hinterfragen. Ist wirklich alles was wir niederschreiben und verordnen nötig oder geht es kürzer und pragmatischer?
Einer, der von gewohnten Pfaden Abschied nahm, war Martin Luther (1483-1546), der Augustinermönch und Theologieprofessor. Er wurde bekanntermaßen zum Reformator und hat sicher des Öfteren auch über die zehn Gebote gepredigt.
Von ihm stammt der Ausspruch „Glaube nicht alles, was Du hörst. Sage nicht alles, was Du willst. Tue nicht alles, was Du magst.“ In meinen Augen ein gutes Leitwort – nicht nur - für diese besondere Zeit. Bleiben wir bei Nachrichten kritisch und hinterfragen deren Inhalt. Überlegen wir erst einmal, bevor wir reden, sind wir manchmal diplomatisch. Das kann Ärger ersparen. Denken wir daran, dass unser Handeln Auswirkungen haben kann, auf uns und andere.
Als ich den Text für heute beenden wollte, lese ich gerade, dass es den ersten Corona-Fall am Timmendorfer Strand gibt. Dies führt mir und uns allen vor Augen, dass das Virus eben keinen Urlaub macht.
„Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher.“
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
lassen Sie mich meine heutige Kolumne – natürlich – mit einem Gedanken zu den Starkregenereignissen vom letzten Mittwoch beginnen. Gemeinhin gilt Wasser als Quelle des Lebens. Wir müssen trinken, um zu leben. In den Kurorten setzt man auf die Kraft der Heilwässer. Gerne wagen wir einen Sprung in das kühle Nass – im nächsten Jahr wieder in unser dann saniertes Freibad. Ein russisches Sprichwort macht aber deutlich, dass Wasser eben nicht nur positive Seiten hat: „Dem Feuer und dem Wasser hat Gott den freien Willen gegeben.“ Naturereignisse wie Hochwasser an den großen Flüssen oder Starkregenereignissen kommen zumeist plötzlich und lassen sich kaum bändigen. Dann wird deutlich, welche Kraft die Naturgewalten haben. Wir mussten es 2007, 2011 oder am 17. Juni 2020 erleben. Leider. Mein Respekt gilt allen, die - obwohl z. T. selbst betroffen – Mittwochnacht anpackten, kurzentschlossen den Verkehr regelten, ihren Nachbarn halfen. Danke auch den Frauen und Männern der Freiwilligen Feuerwehren und dem Team vom Bauhof für ihren Einsatz. Uns alle eint sicher der Gedanke, dass wir möglichst lange auf überflutete Straßen und Keller verzichten können.
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Schwarzes Bärtchen und Melone, Spazierstock und Watschelgang in übergroßen Schuhen – die Markenzeichen von Charlie Chaplin (1889-1977) dürften den meisten Menschen auch heute noch vertraut sein. Der gebürtige Brite, der ab 1952 in der Schweiz lebte, weil man ihn in seiner seitherigen Wahlheimat USA ungerechtfertigter Weise der Nähe zum Kommunismus verdächtigte und ihm deshalb die Wiedereinreise verweigerte, war Schauspieler und Regisseur, Drehbuchautor und Komponist in einem. Unvergessen seine Auftritte als Tramp. Charlie Chaplins Filme faszinieren Millionen Menschen bis heute. Er war der erste Weltstar des Kinos und einer der einflussreichsten Komiker der Filmgeschichte. Zeitgeschichtlich bedeutsam ist sein 1940 gedrehter Film „Der große Diktator“. In der Satire auf Adolf Hitler spielt der 1975 von Queen Elizabeth II. zum Ritter Geschlagene Anton Hynkel, den Herrscher von Tomanien. Kritiker sprechen bis heute von einem „wahrlich herausragendes Werk eines großen Künstlers“. Charlie Chaplin, der 1928 in der Stummfilm-Komödie „Der Circus“ die Hauptrolle spielte, war zeitlebens ein Freund der Artisten, Tierlehrer und Clowns und besuchte Jahr für Jahr die Gastspiele des Schweizer Nationalcircus Gebr. Knie in seinem Wohnort Vevey. Der Circus Roncalli hat später übrigens ein Wort Chaplins zu seinem Motto auserkoren: „Jeder Tag an dem Du nicht lächelst ist ein verlorener Tag.“
Nicht dass Sie jetzt denken, ich wüste alles wie aus dem FF über diesen großen Künstler. Ich habe mir vielmehr die Zeit genommen und ein wenig gegoogelt. Den Anlass dafür boten meine beiden Damen. Leonie watschelte durch den Flur und ihre Mutter meinte lapidar: „Wie Charlie Chaplin“. Die Kleine schaute zunächst etwas verwundert und wollte dann wissen, wer das denn gewesen sei. Folglich musste ich also mein Wissen über diesen kleinen Großen etwas auffrischen.
Im Verlauf des Tages kamen wir dann auch noch auf zwei andere Komiker aus längst vergangenen Tagen zu sprechen –Oliver Hardy (1892-1957) und Stan Laurel (1890-1965). Der Amerikaner und der Brite, besser bekannt als „Dick und Doof“ spielten zusammen in 107 Filme. Schade, dass diese heute nur noch vereinzelt im Fernsehen gezeigt werden. Mancher sucht heute das Supertalent, Hardy und Laurel waren aber welche. Einer ihrer Filme hieß „In der Manege“. Die beiden spielten darin zwei unbeholfene Artisten.
Von Stan Laurel fand ich übrigens folgendes Zitat: „Wenn irgendjemand bei meiner Beerdigung ein langes Gesicht macht, dann rede ich nie wieder mit ihm.“ Humor hatte er, der Oscar-Preisträger von 1961.
Der Tochter habe ich übrigens versprochen, in den Sommerferien einmal einen Film von „Dick und Doof“ mit ihr anzusehen. Ich bin gespannt, ob sie mit dieser Art des Humors, über die ich vor vierzig Jahren herzhaft lachen konnte, etwas anzufangen weiß. Getreu dem Titel einer Samstagabendshow von Rudi Carrell werde ich mich überraschen lassen.
Ist es eigentlich Zufall, dass fast alle großen Komiker vergangener Jahrzehnte, wie eben auch Charlie Chaplin, Stan Laurel und Oliver Hardy, immer wieder den Weg zum Circus fanden? Ich glaube nein. Bis in die frühen 1980er Jahre hinein hatte der klassische Circus, dessen Wiege vor über 250 Jahren in England stand, ein ganz anderes Standing in unserer Gesellschaft. Bruce Low und später Freddy Quinn präsentierten „Circus, Circus“ im ZDF, in der ARD gab es zu Weihnachten „Stars in der Manege“ und den „Tele-Circus“ – und die Einschaltquoten waren enorm. Die Prominenten aus Showbusiness, Politik und Sport suchten die Nähe der Artisten und Circus-Direktoren und es gab ein Dutzend Groß-Circusse in Deutschland. Und heute? Das Circus-Festival in Monte Carlo ist zwar immer noch ein Treffpunkt vieler Stars, aber wenn das deutsche hierüber berichtet, werden die Tiervorführungen herausgeschnitten, ein Circus-Sterben hat vor Jahren eingesetzt und nur noch wenige Eltern besuchen mit ihren Kindern eine Vorstellung im bunten Circus-Zelt. Schade, schade, um dieses alte Kulturgut.
Ein Komödiant, ein Clown, war Charlie Rivel (1896-1983). Der Spanier trat bereits im Alter von drei Jahren im elterlichen Circus auf. 1910 lernte er Charlie Chaplin kennen, der ihn später zu seinem Künstlernamen inspirierte, und der Münchner Komiker Karl Valentin (1882-1948) sagte einmal über Rivel, dass dieser der einzige Mensch gewesen sei, der ihn zum Lachen gebracht habe. 1931 entstand aus einer Laune heraus der Ausruf „Akrobat - schööön!“, der zu Rivels Markenzeichen wurde. 1981 trat der wohl beste Clown aller Zeiten letztmals im Circus Krone-Bau in München auf. Mit dabei war damals sein Sohn Juanito (1922-2004), ebenfalls ein großer Spaßmacher in der Manege. Ihn durfte ich übrigens Ende der 1990er Jahre an gleicher Stelle erleben und war mit 3.000 Menschen gerührt, als auch er „Akrobat – schööön!“ ausrief.
Der stets markant geschminkte Charlie Rivel, der bei seinen Auftritten immer ein übergroßes rotes Trikot trug, begeisterte nicht nur die Menschen in den Circussen und Varietees, sondern formulierte auch kluge Gedanken. „Jeder Mensch ist ein Clown, aber nur die wenigsten haben den Mut, es auch zu zeigen“ lautet sein wohl bekanntestes Zitat.
Über ein anderes Wort dieser beeindruckenden Persönlichkeit möchte ich heute mit Ihnen nachdenken, denn dessen Kernaussage passt auch bestens zur gegenwärtigen Situation: „Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher.“
Optimist und Pessimist unterscheiden sich vor allem darin, wie sie die Dinge ansehen, worauf sie ihr Augenmerk richten.
Pessimisten sehen beim Schweizer Käse nur die Löcher, Optimisten freuen sich auf den Genuss desselbigen.
Pessimisten haben ein halbleeres Glas vor sich, Optimisten hingegen ein halbvolles.
Pessimisten denken bei Sonnenschein, schon an das demnächst aufkommende schlechte Wetter, Optimisten wärmen sich an den Sonnenstrahlen.
Pessimisten ärgern sich beim Anblick einer Rose über die Dornen, Optimisten sehen die Schönheit der Königin der Blumen.
Pessimisten ärgern sich über das, was sie nicht haben, Optimisten freuen sich über die Dinge, die sie besitzen.
Betrachtet man es genau, dann haben beide Recht. Ein Schweizer Käse besteht nicht nur aus Käse, er hat auch viele Löcher. Es ist Ansichtssache, ob ein Glas halb voll oder eben halb leer ist. Die Rose hat nicht nur Blüten, sondern auch Dornen.
Auch wenn beide also Recht haben, so unterscheiden sie sich in einem wichtigen Punkt: Der Pessimist fühlt sich grundsätzlich schlecht, während der Optimist sich zumeist gut fühlt. Oder, um es nochmals mit den Worten von Charlie Rivel zu sagen: „Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher.“
Optimist und Pessimist sehen zwar dasselbe, sie nehmen es aber verschieden war und reagieren völlig anders darauf.
Psychologen beschäftigen sich von Berufswegen mit der Frage, warum dies so ist. Ihre Antwort lautet: Beide sind von Erfahrungen geprägt. Pessimisten haben ihrem Gehirn beigebracht, vornehmlich auf das Negative zu schauen. Das Gehirn eines Optimisten hingegen macht diesem regelmäßig das Erfreuliche und Positive bewusst. Jeder von beiden hat also im Laufe der Zeit seine eigene Denkweise entwickelt.
Da wir Menschen also nicht als Pessimisten auf die Welt gekommen sind, sondern einige von uns gelernt haben, pessimistisch eingestellt zu sein, können wir – bei gutem Willen – auch lernen, optimistischer zu werden. Optimist zu sein, kann man üben, man muss es nur wollen.
Ich für mein Teil bekenne ich mich gerne dazu, Optimist zu sein. Es gibt immer Lösungen für die Herausforderungen, vor die wir gestellt werden. Nur liegen sie halt manchmal nicht gleich auf der Hand, sondern müssen von uns gesucht werden. Zu dieser Sichtweise passt ein Wort des chinesischen Philosophen Laotse, der im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte: „Nur wer ein Ziel hat, findet den Weg.“ Was würde es nützen, in dieser krisenhaften Zeit zu resignieren? Unser kleiner Segler Neustadt muss durch die nun etwas unruhigere Zeit gesteuert werden. Mein Dank gilt allen aus Kommunalpolitik und Verwaltung, die mich bei dieser Aufgabe unterstützen.
Über Optimisten und Pessimisten gibt es natürlich unzählige Zitate. Ein besonders schönes stammt vom Schriftsteller Theodor Fontane (1819-1998), dem Autor von „Effi Briest“: „Der Optimist ist ein Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt, in der Hoffnung, darin eine Perle zu finden um sie zu bezahlen.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor wenigen Tagen ebenfalls das Bild von Pessimist und Optimist aufgenommen und gesagt: „Wir müssen in diesen Wochen optimistisch, aber eben auch realistisch sein. Das Virus ist nicht weg, auch wenn wir es bisher gut eingedämmt haben. Wir müssen weiterhin vorsichtig sein, um gerade die Lage der Wirtschaft nicht noch mehr zu verschlechtern.“
Optimistisch macht uns, dass die Fallzahlen in Deutschland auf relativ niedrigem Niveau verharren. Als Realisten erkennen wir aber deutlich, dass die Gefahr durch das Corona-Virus nicht vorbei ist. Die Erkrankungen in einer Vielzahl von Fleischfabriken oder in Göttinger Hochhäusern sind der Beleg dafür.
Optimisten strahlen Lebensfreude aus.Das kann anstecken wirken. Markus Söder der bayerische Ministerpräsident hat diesen Ball kürzlich bei einer Pressekonferenz aufgenommen und davon gesprochen, dass die Lockerungen dieser Tage auch zur Lebensfreude der Menschen beitragen sollen und können, dies aber eben auch Vernunft jedes Einzelnen von uns voraussetzt. Er hat recht.
Bleiben Sie also optimistisch, vernünftig und gesund.
Die Stadt Neustadt (Hessen), erster Teilnehmer des Landkreises Marburg-Biedenkopf und gleichzeitig erste Gemeinde innerhalb des Polizeipräsidiums Mittelhessen an der Sicherheitsinitiative KOMPASS, erhält ab August 2020 einen „Schutzmann vor Ort“.
Was ist KOMPASS?
Die Abkürzung KOMPASS steht für KOMmunalProgrAmm SicherheitsSiegel.
KOMPASS ist ein Angebot des Hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden in Hessen und zielt auf eine nachhaltig ausgerichtete Verzahnung und noch engere Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Polizei und Kommune.
Die Polizei Hessen bietet an, gemeinsam mit den Kommunen und den Bürgerinnen und Bürgern, die spezifischen kommunalen Sicherheitsbedürfnisse, also auch die Sorgen und Ängste der Bevölkerung zu erheben, zu analysieren und gemeinsam ein passgenaues Lösungsangebot zu entwickeln.
Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe und mit KOMPASS geht das Land seit Ende 2017 neue Wege. Dazu gehört auch der personelle Ausbau des „Schutzmanns vor Ort“.
Die Stadt Neustadt (Hessen) gehört, nach den ersten Modellkommunen, Hanau, Maintal, Bad Homburg v.d. Höhe und Schwalbach im Taunus seit 2018 zu den ersten weiteren Teilnehmern an der Sicherheitsinitiative.
Bereits im Mai 2018, bei der Aufnahme in das Programm KOMPASS, erklärte Neustadts Bürgermeister Thomas Groll, dass neben der Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürger zur Bedarfserhebung bestehender Sicherheitsbedürfnisse ein „Schutzmann vor Ort“ ein wesentlicher Mosaikstein für mehr Präsenz und mehr Sicherheit für die Neustädter wäre. Seine Hoffnung auf mehr Präsenz durch einen Schutzmann vor Ort brachte Bürgermeister Groll bei der Übergabe des „Starter-Kit“, u.a. mit dem KOMPASS-Begrüßungsschild, durch Polizeipräsident Bernd Paul im September 2018 erneut zum Ausdruck.
Die Stadt Neustadt hat für die Sicherheit bereits einen Freiwilligen Polizeidienst eingerichtet. Zudem setzte die Stadt schon Empfehlungen um, die im Ergebnisbericht der im Rahmen der KOMPASS-Sicherheitsinitiative von der Justus-Liebig-Universität durchgeführten repräsentativen Bürgerbefragung standen.
Im Einzelnen ging es z.B. um den Rückschnitt sichtversperrender Hecken oder Sträucher und eine deutlich verbesserte Straßenbeleuchtung an verschiedenen Orten.
Weitere Haushaltsmittel für zusätzliche Investitionen zur Steigerung des Sicherheitsempfindens stehen für 2020 bereit.
Jetzt steht fest:
Die Stadt Neustadt (Hessen) erhält ab August 2020 einen „Schutzmann vor Ort“.
Derzeit laufen dazu die Vorbereitungen durch die Stadt Neustadt und die Polizei z.B. zu dem Schutzmann selbst, zum Dienstort und auch zu den Erreichbarkeiten.
Ein Schutzmann vor Ort soll, wie es der Name schon sagt, vor Ort den Kontakt pflegen, ansprechbar sein und ein offenes Ohr für Probleme und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger haben. Er ist ein Bindeglied zwischen der Bevölkerung, der Stadt und der Polizei.
Der „Schutzmann vor Ort“ erhöht die örtliche Polizeipräsenz, verbessert damit das Vertrauensverhältnis, intensiviert die Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen, Institutionen und Ämtern und steigert dadurch insgesamt das Sicherheitsgefühl.
Der Schutzmann vor Ort wirkt zudem in Gremien wie z.B. Runden Tischen oder Präventionsräten mit, nimmt an Ortsbeiratssitzungen, öffentlichen Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen oder Infoabenden teil oder hält Vorträge z.B. in Jugend- oder Senioreneinrichtungen sowie in Betrieben.
Zu seinen weiteren besonderen Aufgaben gehört die Nachsorge bei Kriminalitätsopfern.
Der „Schutzmann vor Ort“ nimmt Kontakt auf und bietet Hilfe an, um die Folgen der Straftat zu minimieren.
Um 2000 herum wurde das ehemalige "Schwesternhaus" umfassend saniert. Es unterblieben aber Arbeiten am Gebäudetrakt zwischen dem nunmehrigen "Haus der Vereine" und der Gaststätte "Krone", der Marktgasse 1.
Die Fachwerkkonstruktion wies zwischenzeitlich erhebliche Mängel auf, u.a. war der Schwamm in einige Balken eingedrungen.
Nach einer Bestandsaufnahme begannen Mitarbeiter des Bauhofes mit der Entkernung des Gebäudes und entfernten innenliegende Mauern sowie Fußböden.
Die in Fachwerksanierungen erfahrene Firma Werkhütte Kassel führt nun die Zimmererarbeiten durch, die zunächst der Gebäudesicherung dienen.
Die Junker-Hansen-Musikanten proben zunächst mit der Blaskapelle Momberg in deren Bläserheim.
Die Maßnahme wird zu 75 % mit Mitteln des Städtebauförderungsprogrammes "Soziale Stadt" gefördert. Die Kosten dürften sich auf rund 50.000 Euro belaufen. Wobei bekanntermaßen Kostenschätzungen bei Fachwerk-Immo im Vorhinein nicht genau abgeschätzt werden können.
Zunächst, so Bürgermeister Thomas Groll gelte es, den Gebäudeteil zu sichern. Man dürfe ihn nicht abreißen, daher musste man tätig werden.
Bodo Schellhorn, Inhaber der Werkhütte und renommierter Fachwerkexperte, hat bereits einer Machbarkeitsstudie für die Marktgasse erstellt. Toll wäre es, betont der Bürgermeister, wenn das angedachte Konzept "pings" (grob gesagt Wohnraum für junge Leute) mit dem Kolping-Diözesanverband Fulda zustande käme. Die "gedanklichen Vorarbeiten" sollen alsbald beginnen.
„Wer mit Bedacht handelt, erreicht, was er erstrebt.“
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wie haben Sie Ostern unter den Vorzeichen des Corona-Virus verbracht?
Nutzten Sie Telefon oder WhatsApp, um mit der Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben? Fehlten Ihnen der gemeinsame Kirchgang, die Predigten unserer Pfarrer oder das Anspiel der Kindergottesdienst-Kinder? Vermissten Sie die Unterhaltung beim Frühschoppen am Ostermontag oder den traditionellen Ausflug?
Verfolgten Sie die beeindruckende Ansprache unseres Bundespräsidenten oder waren Sie der Nachrichten und Sondersendungen im Fernsehen zu Corona überdrüssig und nahmen stattdessen wieder einmal ein Buch zur Hand, blätterten in alten Fotoalben oder räumten endlich einmal den Schreibtisch auf?
Ostern 2020 war anders als wir es gewohnt waren und bleibt hoffentlich ein einmaliges Ereignis. Die vergangenen Tage können aber trotz aller Einschränkungen durchaus ein Gewinn sein, wenn wir aus ihnen die richtigen Rückschlüsse für die Zukunft ziehen.
Von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) stammt ein zu dieser These passendes Wort: „Man verliert nicht immer, wenn man entbehrt.“
Wenn ich etwas länger über diesen kurzen Satz nachdenke, so komme ich zu der Erkenntnis, dass der Dichterfürst mit seiner Feststellung Recht hat. Was meinen Sie?
Stumpfte das ständige Überangebot der letzten Jahre nicht unsere Wahrnehmung ab? Schätzten wir viele Dinge nicht mehr Wert, weil sie uns allen längst zur Selbstverständlichkeit geworden waren?
Meine Großeltern waren einfache Leute. Vertrieben aus dem Sudetenland hatten sie sich in Neustadt wieder etwas Eigenes aufgebaut. Sie waren mit ihrem Leben zufrieden, für sie musste es nicht „immer mehr“ sein. Von der Lebensleistung und -einstellung dieser Generation können wir heute lernen, denn sie konzentrierte sich auf das Wesentliche.
Mein Opa interessierte sich für die Fußball-Bundesliga und er hätte kein Verständnis dafür gehabt, dass ein Torwart – mag er auch der Beste der Welt sein – 20 Mio. Euro pro Jahr fordert, während die Bundeskanzlerin „nur“ 350.000 Euro verdient. Auch hier stimmen die Verhältnisse nicht mehr.
Lassen Sie uns diesen herausfordernden Wochen etwas Positives abgewinnen. Denken wir neu über das nach, was wir, was unsere Gesellschaft und unser Gemeinwesen wirklich brauchen.
Wenn ich diese Zeilen am Abend des Ostermontags in den Computer tippe, weiß ich nicht, für welches weitere Vorgehen zur Bewältigung der Corona-Pandemie sich die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der sechzehn Bundesländer in dieser Woche entscheiden werden.
Die nun anstehenden Beschlüsse müssen wohl überdacht sein. Die Besonnenheit aller Verantwortlichen ist dabei gefragt. Das eingangs zitierte Sprichwort bringt dies gut zum Ausdruck: „Wer mit Bedacht handelt, erreicht, was er erstrebt.“
Angela Merkel hat am vergangen Freitag gesagt, dass wir durch übereiltes Tun schnell zerstören können, was wir bisher erreicht haben. Dieser Aussage pflichte ich uneingeschränkt bei.
Nach der seit Mitte März währenden Phase der gesellschaftlichen Quarantänisierung muss nun zweifellos eine Phase der Lockerung der damit verbundenen Einschnitte folgen. Dies kann aber nur langsam und mit Auflagen versehen vonstattengehen. Dieser Prozess erfordert von uns allen weiterhin Disziplin.
Dabei gilt es Lösungen zu finden, die sowohl die Gesundheit als auch die Freiheit des Einzelnen angemessen berücksichtigen. Das Virus ist gefährlich, aber auch die durch den „Lockdown“, den Stillstand des öffentlichen Lebens und großer Teile der Wirtschaft, hervorgerufenen Schäden müssen Eingang in die Bewertung finden.
Dies ist sicher nicht einfach. Bisher haben die Verantwortlichen beim Krisenmanagement nach Auffassung einer großen Mehrheit der Bundesbürger gute Arbeit abgeleistet.
Ist Ihnen in diesem Zusammenhang übrigens aufgefallen, dass die wenigen, die jetzt meckern und unzufrieden sind, größtenteils mit jenen identisch sind, die immer etwas zu kritisieren haben?
Ja, Wirtschaft und Gewerbetreibenden sprechen sich für rasche Lockerungen aus und das ist nachvollziehbar.
Ja, unsere Kinder sollen wieder in die KiTa oder die Schule gehen und das ist aus vielerlei Gründen auch wichtig.
Ja, unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger wollen wieder selbst einkaufen und soziale Kontakte pflegen und das kann ihnen nach fünf Wochen auch keiner verdenken.
Ja, viele von uns wollen einfach nur zum Friseur, ein Eis essen, in die Singstunde oder auf den Fußballplatz gehen und auch das kann jeder verstehen.
Man darf aber nicht einfach aus einem Bauchgefühl heraus entscheiden nach dem Motto: „Jetzt reicht´s!“
Keiner von uns kann ernsthaft wollen, dass nun etwas in die Wege geleitet wird, was sich nach ein, zwei Wochen aufgrund wieder ansteigender Fallzahlen als fataler Irrtum herausstellen könnte.
Wir alle – und insbesondere die Kinder und älteren Menschen – dürfen, salopp gesagt, keine „Versuchskaninchen“ sein. Anstehende Entscheidungen müssen daher wohlüberlegt sein und auf den Empfehlungen der anerkannten Wissenschaftler wie der Leopoldina basieren.
Mich beruhigt in diesem Zusammenhang eine Aussage des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, der in seiner Osteransprache sagte: „Wir lassen keine Experimente mit der Gesundheit der Menschen zu.“
Deutschland ist ein föderales Land. Die sechzehn Bundesländer könnten sehr vieles eigenständig regeln. In dieser krisenhaften Situation muss aber mit einer Stimme gesprochen werden. Für Profilierungen einzelner ist die Lage viel zu ernst. Allzu forsch ist dabei gegenwärtig genauso falsch wie ewig zaudernd. Erinnern wir uns: „Wer mit Bedacht handelt, erreicht, was er erstrebt“.
Unabhängig vom Ergebnis der Beratungen sind es drei Grundsätze, deren Befolgung mir auch in den kommenden Tagen, Wochen und wohl auch Monaten wichtig erscheint:
Erstens: Besonnenheit bewahren. Beispielsweise müssen die inzwischen eingeübten Verhaltensregeln wie Händewaschen und Abstandhalten unbedingt weitergeführt werden.
Zweitens: Vertrauen fassen. Bund, Länder und Kommunen arbeiten mit großem Einsatz daran, die Krise zu bewältigen. Das nicht immer alles gleich zu 100 % funktioniert, ist der unbekannten Situation geschuldet, vor der wir stehen.
Drittens: Solidarität üben. Viele lobenswerte Initiativen sind bisher entstanden. Es hat sich eine aktive Bürgergesellschaft entwickelt. Das ist ein Gewinn und muss, so wie der Bundespräsident festgestellt hat, fortgeführt werden.
In einem meiner letzten Briefe berichtete ich Ihnen von unseren kommunalen Großbaustellen.
In der vergangenen Woche war ich beim Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums. Die Arbeiten gehen dort gut voran. Als ich im großen Saal stand, dachte ich an Karneval, Kolping-Theater oder die geplanten Aufführungen des Hessischen Landestheaters Marburg. Ab 2021 werden wir dort – wohl mit der einen oder anderen neuen Verhaltensregel – gemeinsam feiern und Kultur erleben.
Und auch im Freibad war ich. Das neue Kleinkinderbecken ist bereits errichtet, ein Wasserspiel- und ein Matschplatz sowie eine Breitwellenrutsche für die größeren Kinder werden folgen. Hier werden ab dem Sommer 2021 unsere Kids sicher viel Spaß haben.
Warum erzähle ich Ihnen das? Weil diese beiden Baustellen und meine damit einhergehenden Gedanken eine klare Botschaft aussenden: Es kommen wieder andere, bessere und unbeschwertere Zeiten. Tun wir weiterhin alle etwas dafür!
Abfallentsorgung in Zeiten der Corona-Krise - worauf ist zu achten?
Aktuell wird unsere Gesellschaft, das gesamte öffentliche und private Leben durch die Corona-Krise vor ganz besondere Herausforderungen gestellt, die es zu bewältigen gilt. Die Abfallwirtschaft leistet dabei einen sehr wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens. Eine geordnete Abfallentsorgung ist insbesondere aus hygienischen, derzeit gar seuchenhygienischen Gründen ein wesentlicher Faktor für das Funktionieren unserer Infrastruktur.
Zum jetzigen Zeitpunkt besteht noch keine Notwendigkeit, die grundsätzlichen Strukturen der Abfallentsorgung in Anbetracht der Ausbreitung von Corona in Hessen zu ändern. Bestehende und bekannte Entsorgungswege sind eingespielt und funktionieren weiterhin sehr gut. Jedoch werden sich durch die Schließung von Geschäften, durch Absagen von Veranstaltungen und die verstärkte Nutzung von Home-Office Verschiebungen ergeben, die aufgefangen werden müssen und auch können. Ebenso ist es absehbar, dass es durch die Verbreitung des Virus zu einem vermehrten Abfallaufkommen im Gesundheitswesen kommen kann. Auch wenn aktuell noch nicht davon auszugehen ist, dass bestehende Abfallsammlungen und Entsorgungswege geändert werden müssen, muss das Thema des verstärkten Aufkommens an Abfällen, die mit Coronaviren kontaminiert sind, betrachtet werden. Außer in den Einrichtungen des Gesundheitsdienstes fallen diese auch in den Haushalten an, in denen Infizierte in häuslicher Quarantäne leben.
Hier kommt Ihnen als Bürgern eine wichtige Rolle zu, da die Entsorger nicht erkennen können, wo sich solche Haushalte befinden. Sollten Sie sich in einem Quarantäne-Haushalt befinden bzw. sind an Corona erkrankt, weist das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit Schreiben vom 24. März darauf hin, folgende Punkte im Bereich der privaten Abfallentsorgung dringend zu beachten:
Sämtliche Abfälle, die kontaminiert sein könnten, sollen in stabile, möglichst reißfeste Abfallsäcke gegeben werden. Ein Einwerfen von z. B. losen Taschentüchern in eine Abfalltonne ist zu unterlassen. Die Abfallsäcke sind anschließend durch Verknoten oder Zubinden zu verschließen.
Bei der Getrennthaltung der Abfälle (Papier, Gelbe Tonne/Gelber Sack) ist darauf zu achten, dass mindestens 3 Tage vor dem Abholtermin keine Abfälle in die jeweiligen Tonnen / Säcke gegeben werden.
Für Glasabfälle und Pfandverpackungen wird empfohlen, diese nicht über den Hausmüll zu entsorgen, sondern bis zur Aufhebung der Quarantäne im Haushalt aufzubewahren. Eine Reinigung der Oberflächen ist empfehlenswert.
Wir bitten Sie, sich an diese Regeln zu halten und Ihren Müll entsprechend zu behandeln, um die Gefährdung der Mitarbeiter in der Abfallwirtschaft zu verringern und die Müllentsorgung dauerhaft sicherstellen zu können. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Geschäfte, Cafés, Kneipen und Restaurants bedroht die Corona-Krise zum Teil existenziell. Viele brauchen finanzielle Mittel für laufende Ausgaben.
Überlegen auch Sie, ob Sie Ihren „Lieblingsladen“ nicht ein wenig unterstützen können.
Bestellen Sie doch per Telefon eine Pizza, einen Döner oder Frühlingsrollen und lassen sich die Speisen liefern oder holen diese ab.
Telefonieren Sie einfach mit Ihrem Dienstleister und ordern einen Gutschein. Die Bezahlung könnte per online-banking passieren.
Achtung Unternehmen, Dienstleister und Gewerbetreibende: Unter www.wifoe.marburg-biedenkopf.de erfahren Sie Aktuelles über Hilfsmöglichkeiten von Bund und Land.
Bitte beachten: Ab 21.3.2020 - 12.00 Uhr müssen alle Gaststätten und Restaurants schliessen. Telefonische Bestellungen, Abhol- und Lieferservice ist zulässig.
Ab 21.3.2020 - 0.00 Uhr gilt: Zusammenkünfte von über 5 Personen auf öffentlichen Plätzen und Strassen sind nicht zulässig.
die Infektionsrate mit dem Corona-Virus hat dramatisch zugenommen. Uns alle erschüttern die Bilder aus Italien.
Jetzt muss es doch jeder begriffen haben:
Bleibt zu Hause! Bleibt gesund!
Gehen wir zum wirklich Notwendigen außer Haus.
Bei den durch das Land verordneten Schließungen von Geschäften und notwendigen Schutzmaßnahmen haben wir durch die Betroffenen großes Verständnis erfahren.
Dafür danken wir und weisen auf die Ankündigungen von Bund und Land zur Auflage von Hilfsprogrammen hin. Einige Infos dazu findet man auch schon auf unserer Homepage.
Die allermeisten Kunden haben ebenfalls Verständnis für die Einschränkungen gezeigt. Auch dafür Danke.
Zeigen Sie beim Einkauf Solidarität und "hamstern" nicht. Halten Sie sich an die Abstandsregeln. Zeigen Sie den Bediensteten im Einzelhandel Dank und Respekt!
Wenn Sie Menschen sehen, die sich nicht an Vorgaben und Verbote handeln, dann werden Sie aktiv. Weisen Sie sie bitte freundlich, aber bestimmt auf das richtige Verhalten hin.
Wir haben übrigens auch die Leitung der Erstaufnahmeeinrichtung gebeten, die Flüchtlinge auf die Thematik hinzuweisen.
Der Bürgerverein Neustadt (Hessen) e. V. „WIR für UNS!“ in Kooperation mit dem Magistrat der Stadt Neustadt (Hessen)
Einkaufsservice „Stoppt Corona“
Wegen der anhaltenden und sich verschärfenden Entwicklung mit Infektionen durch das Coronavirus/CoVid19 haben wir eine Idee aufgegriffen, die in anderen Städten und Landkreisen schon praktiziert wird. Einen Einkaufsservice für Menschen in Risikogruppen und Menschen, die sich in Quarantäne befinden. Wir fühlen uns besonders verpflichtet, unseren Nächsten in der Not zur Seite zu stehen und sie nicht alleine zu lassen.
Was wir für Sie tun!
Wir erledigen für Sie die Einkäufe für Ihren Lebensunterhalt in haushaltsüblichen Mengen in Neustadt. Wir kaufen für Sie: Lebensmittel und Hygieneartikel (keine Medikamente).
Wir beteiligen uns nicht am Einkauf für Hamsterkäufe, andere Konsumartikel und Luxusgüter.
Ablauf:
Ab Donnerstag, dem 19.3.2020 kann man montags bis freitags von 10-12 Uhr und von 14-16 Uhr unter den Telefonnummern: 06692-8938 bzw. per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder: 0177 764 9080 - Ansprechpartner „WIR für UNS!“ eine Einkaufsliste abgeben. (Bitte mit Vor- und Zunamen, Adresse und Telefonnummer)
Wie funktioniert die kontaktlose Lieferung und Bezahlung?
Wir werden für Sie einkaufen gehen und Ihnen die Lebensmittel vorbeibringen.
Nachdem Sie Ihre Bestellung bei einer der o.g. Telefonnummern abgegeben haben, bitten wir Sie, das für den Einkauf benötigte Geld in einem Briefumschlag bereitzuhalten. Ein Ehrenamtlicher wird bei Ihnen vorbeikommen, sich mit einem Vereinspass ausweisen und den Umschlag abholen. Sollten Sie gar keinen Kontakt wünschen oder Sie unter Quarantäne stehen, können Sie den Umschlag auch für uns an einer geschützten Stelle deponieren. Bitte sprechen Sie uns diesbezüglich bei der Aufgabe der Bestellung an.
Ehrenamtliche Helfer werden die gewünschten Einkäufe für Sie erledigen (überwiegend bei REWE und EDEKA Neukauf). Bitte haben Sie Verständnis, sollte der ein oder andere Artikel einmal nicht zu bekommen sein.
Die Einkäufe werden dann in einer Kiste mit dem Kassenzettel und dem Restgeld direkt vor Ihre Haustüre gebracht.
Infektionsschutz: Das Ganze geschieht mit 2 m Abstand. Unsere Ehrenamtlichen tragen bei der Übergabe Einmalhandschuhe.
Wer kann bestellen?
Menschen, die in verordneter oder freiwilliger Quarantäne sind.
Menschen über 65 Jahre.
Menschen mit Vorerkrankung.
Aus welchem Gebiet kann ich bestellen?
Es werden Menschen aus Neustadt und den Stadtteilen Momberg, Mengsberg und Speckswinkel versorgt.
Was kostet der Einkaufsservice?
Wir wollen an der Not anderer Menschen kein Geld verdienen. Die Stadt Neustadt (Hessen) sowie der Bürgerverein „WIR für UNS!“ tragen sämtliche Kosten (außer für die Lebensmittel).
Informationen des Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf
Aktuelle Informationen zur Abfalleinsammlung
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
die momentan sehr dynamische Entwicklung der Corona-Pandemie hat uns dazu veranlasst, auch im Rahmen der Abfalleinsammlung weitere Anpassungen vorzunehmen. Wir versuchen alles, damit die Abfalleinsammlung auch weiterhin durchgeführt werden kann.
die Geschäftsstelle des MZV ist geschlossen und derzeit auch nur mit der Hälfte der Mitarbeiter/innen besetzt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die telefonische Erreichbarkeit dadurch eingeschränkt ist
damit nicht alle Mitarbeiter unserer Abfuhrfirma Knettenbrech & Gurdulic gleichzeitig auf dem Betriebshof ankommen, die Abfälle aber rechtzeitig an der Müllumladestation angeliefert werden können, wurden die Anfangszeiten der Abfalleinsammlung auf 4 Uhr vorgelegt. Bitte stellen Sie Ihre Abfuhrgefäße am Vorabend zur Abfuhr bereit
zum heutigen Zeitpunkt kann die Sperrmüllabfuhr noch erfolgen - eingehende neue Aufträge werden weiterhin direkt erfasst und zeitnah bearbeitet - ab soforterhalten Sie den Termin zur Abfuhr bis zum Wochenende vor der geplanten Abfuhrwoche per Brief/E-Mail
Da auch wir die täglichen Entwicklungen abwarten müssen, werden wir Sie bei etwaigen Änderungen informieren. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Die Bundesregierung und die Regierungschefs der Bundesländer haben am 16. März 2020 Leitlinien zum einheitlichen Vorgehen zur weiteren Beschränkung von sozialen Kontakten im öffentlichen Bereich angesichts der Corona-Epidemie in Deutschland vereinbart.
Organisatorische Änderungen bei der Stadtverwaltung Neustadt (Hessen)
Aufgrund der aktuellen Situation und der beengten räumlichen Verhältnisse im Rathausnebengebäude gilt für das Einwohnermeldeamt, das Standesamt, das Bürgerbüro, das Bauamt und das Ortsgericht bis auf weiteres folgende Regelung:
Die Tür des Nebengebäudes ist verschlossen!
Die genannten Verwaltungsbereiche arbeiten – mit Ausnahme von Notfällen – NUR nach Terminvergabe.
Termine sind für die Bereiche
Einwohnermeldeamt, das Standesamt und das Bürgerbüro unter der Telefonnummer 06692/8935,
Bauamt unter der Telefonnummer 06692/8939,
und für das Ortsgericht unter der Telefonnummer 06692/8937 oder 06692/8345
zu vereinbaren.
Wir sind sicher, dass Sie aufgrund der gegenwärtigen Situation Verständnis für diese Maßnahmen zeigen, die auch zu Ihrem Schutz dienen.
DO IT YOURSELF - neuer Handarbeitstreff an jedem 3. Donnerstag im Monat
Am 20.02.2020 Uhr laden Silvia Gawlitta vom Familienzentrum und Annika Schlüter von der Gemeinwesenarbeit wieder herzlich zum neuen Handarbeitstreffen in das Haus der Vereine ein! Das Treffen soll regelmäßig an jedem 3. Donnerstag im Monat stattfinden.
Bei einer Tasse Kaffee oder Tee wollen wir gemeinsam häkeln, stricken, nähen, basteln (oder worauf ihr sonst Lust habt), uns austauschen und gemütlich beisammen sein, denn gemeinsam macht es einfach mehr Spaß! Ob Profi oder unerfahren – jede und jeder ist herzlich willkommen! Erfahrene Handarbeiterinnen zeigen gerne die ersten Schritte und geben Tipps.
Ihr könnt gerne eure eigenen Werkstücke mitbringen und daran arbeiten, Material zum Ausprobieren wird es aber auch geben.
Außerdem gibt es jedes Mal eine Anleitung für ein kleines Projekt, das schnell an einem Nachmittag fertig gestellt werden kann.
Fragen und Infos: Annika Schlüter Begegnungstreff Tel.: 9691157 oder schlueter[ät]bsj-marburg.de Silvia Gawlitta Tel.:20028
Junker-Hansen-Turm ist vollständig eingerüstet – Dachsanierung hat begonnen
Der Junker-Hansen-Turm ist komplett eingerüstet und die ersten Arbeiten zur Instandsetzung haben begonnen. Im nächsten halben Jahr soll der spätgotische Turm vor allem eine neue Dacheindeckung erhalten. Am Donnerstag, 12. Dezember, stellten der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBHI) als Planer und Bauleiter und die für Denkmalpflege zuständige Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten (VSG) die kommenden Abschnitte der Baumaßnahme vor. Für die Sanierung des größten erhaltenen Fachwerkrundbaus der Welt hat das Land Hessen eine Summe von 660.000 Euro bewilligt.
Nach dem Worten von LBHI-Projektleiter Karl Heinz Waschkowitz wird die schadhafte Eindeckung des Daches abgetragen und durch einen robusten, natürlichen Schiefer ersetzt. Auch die Dachschalung werde erneuert. An den bisherigen Zementfaserplatten des Daches hatten sie zu viele Risse und Fehlstellen gebildet. Zugleich lasse man Regenfallrohe, Dachrinnen und Wasserspeier für eine verbesserte Entwässerung austauschen oder ergänzen. Ebenso werde der äußere Blitzschutz an dem Bauwerk modernisiert.
Die Überholung der Dacheindeckung ist dringend nötig, um die technikhistorisch bedeutsame Holzkonstruktion des Gebäudes zu schützen. Sie war, so die Baudenkmalpflegerin Dr. Katarina Papajanni (VSG), nach dem im Spätmittelalter neuesten Stand ein „Rähmbauweise“ gezimmert worden. Die Direktorin der Schlösserverwaltung, Kirsten Worms und der Bürgermeister Thomas Groll drückten ihren Dank für das Engagement des Landes beim Erhalt des wertvollen Kulturdenkmales aus. Die letzte Dachinstandsetzung liege mehr als 40 Jahre zurück. Danach waren lediglich Reparaturen an der Schablonenabdeckung im Rahmen der Bauunterhalten durchgeführt worden.
Der Abbruch des verwitterten Daches hat sofort nach der Einrüstung begonnen. Die oberste Arbeitsplattform befindet sich auf einer Höhe von 46 Metern. Die Erschließung erfolgt über einen äußeren Treppenturm, außerdem wurde ein Materialaufzug angebaut. Das Baugerüst wird nur nur für die neue „altdeutsche Deckung“ des Daches, sondern auch für kleinere Holzreparatur-, Putz- und Beschichtungsarbeiten an der Fassade genutzt.
Bis zum Abschluss der Sanierung – voraussichtlich Mitte 2020 – bleibt der Turm aus Sicherheits-gründen gesperrt.
Tag des Ehrenamtes - Kunstturnlegende Eberhard Gienger zu Gast in Neustadt
1985 erklärten die Vereinten Nationen den 5. Dezember zum Tag des Internationalen Ehrenamtes. Ziel war es, das ehrenamtliche Engagement regelmäßig anzuerkennen und zu fördern. Diesen Gedanken griff die Stadt Neustadt (Hessen) auf und lud am 5. Dezember 2019 zum Tag oder besser Abend des Ehrenamtes in das Historische Rathaus ein.
Neben rund neunzig Gästen, die meisten von ihnen in vielfältiger Weise in Vereinen, Hilfsorganisationen, Kirchengemeinden oder Kommunalpolitik aktiv, konnte Bürgermeister Thomas Groll Kunstturnlegende Eberhard Gienger als Ehrengast begrüßen.
Der beste Turner der „alten“ Bundesrepublik gewann an seinem Paradegerät, dem Reck, Bronze bei den Olympischen Spielen 1976. Zudem war er Welt- und Vizeweltmeister, errang dreimal Gold bei Europameisterschaften und stand 36 Mal bei Deutschen Meisterschaften auf dem Treppchen mit der „1“. Nach ihm wurde der „Gienger-Salto“ benannt und die deutschen Sportjournalisten wählten ihn zweimal zum Sportler des Jahres.
Nach einer an Höhepunkten reichen Sportlerkarriere war und ist Eberhard Gienger vielfach ehrenamtlich aktiv: im Deutschen Turnerbund, bei der Sporthilfe oder dem Nationalen Olympischen Komitee brachte bzw. bringt er sich aktiv ein.
Seit 2002 gehört Gienger als stets direkt gewählter Abgeordneter dem Deutschen Bundestag an und ist Sprecher der CDU/CSU-Fraktion für Sport und Ehrenamt.
Die musikalische Umrahmung des Abends übernahmen wieder Michael Dippel, Karl-Joseph Lemmer und Willfred Sohn vom „Trio Semplice“. Mit dem selbstgetexteten Lied „Das Ehrenamt lebt“ zur Melodie von „Es lebe der Sport“ hießen die drei Musiker die Gäste willkommen und hatten auch einen Vers über Eberhard Gienger parat.
Bürgermeister Thomas Groll hob in seinen Eingangsworten hervor, dass eine Kommune zwingend auf ehrenamtliches Engagement angewiesen sei. „Oftmals können wir nur für die Pflicht sorgen, die Kür müssen andere übernehmen. Ehrenamtler sind unverzichtbarer Bestandteil für eine aktive Bürgergesellschaft. Im Rahmen des uns Möglichen unterstützen wir die kultur- und sporttreibenden Vereine und fördern dabei insbesondere die Kinder- und Jugendarbeit“, betonte Groll.
Sympathisch, unterhaltsam und kompetent – mit diesen Adjektiven lässt sich die Ansprache von Eberhard Gienger beschreiben. Er streute in seine Rede immer wieder Zitate, Gedichte und selbst ein Gebet ein und verlor dabei nie den roten Faden.
Naturgemäß befasste sich der Träger des Silbernen Lorbeerblattes, der höchsten deutschen Auszeichnung für Sportler, zunächst mit dem Sport. Er leiste einen wichtigen Betrag zur Gesundheit und zur sinnvollen Freizeitgestaltung. Sport könne man unabhängig vom Alter ausüben und erfahre dabei Gemeinschaft. Sein Dank, so Gienger, gelte heute noch seinen ersten Trainern, die ihn an das Kunstturnen und den Leistungssport herangeführt hätten.
90.000 Vereine, davon 20.000 Sportvereine, gibt es nach den Worten des Abgeordneten in Deutschland. Wenn man jede dort geleistete Stunde ehrenamtlicher Arbeit mit 10 Euro entlohnen würde, käme im Jahr die unvorstellbare Summe von 50 Milliarden Euro zustande.
Die Vereine und damit die Ehrenamtler könnten sich auf die Unterstützung der Politik verlassen, betonte der erfolgreiche Turner, und nannte Beispiele aus dem aktuellen Koalitionsvertrag. Zugleich beklagte er unter Zustimmung der Anwesenden die überbordende Bürokratie.
Sein Dank galt allen, die sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft einbringen. „Dank ist eine verschärfte Form der Bitte: Bitte machen sie weiter“, schloss Gienger unter dem Beifall der Anwesenden seine Ansprache.
Im Anschluss an die Ausführungen Giengers wurden stellvertretend für viele andere vier Frauen und Männer aus Neustadt, Mengsberg, Momberg und Speckswinkel für ihr ehrenamtliches Engagement mit einem von Andreas Dippel aus Holz angefertigten individuellen Kugelschreiber ausgezeichnet.
Michael Ringleb ist seit über zehn Jahren Vorsitzender des Fördervereins für die Kindertagesstätte „Regenbogen“. Der Verein konnte der Einrichtung seit seiner Gründung rund 30.000 Euro zur Verfügung stellen. Michael Ringleb, dessen Kinder schon lange nicht mehr die KiTa besuchen, bringt sich bei allen Veranstaltungen aktiv als Helfer ein.
Rüdiger Mensdorf pflegt seit 12 Jahren eine größere kommunale Grünfläche in Mengsberg ehrenamtlich. Für die Arbeiten nutzt er seine Geräte und kümmert sich auch um das Biotop im Pfarrgarten.
Kunibert Schmitt – der nicht anwesend sein konnte – kann als Momberger Dorfchronist bezeichnet werden. Er sammelt alte Fotos, hat sie schon in einer Ausstellung präsentiert, hat Abhandlungen zu Schule und Kindergarten und anderen lokalen Themen verfasst und sich um eine Chronik der Momberger Gebäude gekümmert.
Karin Balzer gehörte 30 Jahre dem Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Speckswinkel an. Sie bringt sich noch heute in der Seniorenarbeit ein und gestaltete über Jahre hinweg den Kindergottesdienst mit. Beim Gemischten Chor war sie Schriftführerin.
Die diesmal Geehrten, so der Bürgermeister, zeigten durch ihre Leistungen auf, wie vielfältig ehrenamtliches Engagement in und für eine Kommune sein könne. Zukünftig soll der Abend des Ehrenamtes zu einer Tradition werden.
Im Rahmen der zeitgeschichtlichen Veranstaltungsreihe lädt die Stadt Neustadt (Hessen) für Donnerstag, den 17. Oktober 2019, 19.00 Uhr, zu einem Vortrag der Eheleute Gömpel „Bilder aus dem Sudetenland“ in das Historische Rathaus ein.
Die Beauftragte der hessischen Landesregierung für Heimatvertriebe und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf wird ein Grußwort sprechen.
Es wäre schön, möglichst viele, deren Wurzeln im Sudetenland liegen – aber natürlich auch Gäste aus Neustadt und den umliegenden Kommunen – begrüßen zu können.
Am kurzfristige Anmeldung unter 06692-8911/Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wird gebeten.
Kurzfristig geänderte Tonnenleerungen in der Stadt Neustadt
Der Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf informiert darüber, dass sich aufgrund eines Fahrzeugausfalls die Tonnenleerungen in der Stadt Neustadt wie folgt verschieben:
Mittwoch, 04.09.19: Restmüll Bezirk C: R + R1 verschiebt sich auf Donnerstag, 05.09.19
Donnerstag, 05.09.19: Papier A verschiebt sich auf Freitag, 06.09.19
Freitag, 06.09.19: Papier B verschiebt sich auf Samstag, 07.09.19
Wir entschuldigen uns für mögliche Unannehmlichkeiten und bitten um Ihr Verständnis.
BürgerBus sorgt ab September für mehr Mobilität in Neustadt und den Stadtteilen!
Nach der erfolgreichen Jungfernfahrt am 11.06.2019 nimmt der Bürgerbus im September seinen regulären Betrieb auf. Ab Dienstag, den 03.09.2019, wird der Bürgerbus zweimal wöchentlich (Dienstag und Donnerstag) verschiedene Haltestellen in der Kernstadt und den Stadtteilen anfahren und so Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bieten, bequem zum Arzt, zum Einkaufen oder anderen Terminen zu kommen. Dabei sind pro Einsatztag zwei Hin- und zwei Rücktouren geplant (siehe beigefügter Fahrplan). Neben diesen regelmäßigen Fahrten soll der Bürgerbus in Zukunft auch für Fahrten zu Veranstaltungen wie dem Mittagstisch in Speckswinkel oder dem Frauenfrühstück in der Kernstadt eingesetzt werden.
Sowohl der Fahrdienst selbst als auch die Organisation des Busses werden ehrenamtlich von Mitgliedern des im April 2019 neu gegründeten Bürgervereins „WIR für UNS!“ geleistet. Alle Fahrerinnen und Fahrer haben langjährige Fahrerfahrung und im Vorfeld ein Fahrsicherheitstraining absolviert.
Die Nutzung des BürgerBusses ist kostenfrei und steht allen Bürgerinnen und Bürgern Neustadts offen. Wer möchte, kann einen kleinen Beitrag für den Unterhalt des Busses spenden. Eine Anmeldung ist nicht notwendig!
Bei Fragen: 06692 9693120 (Anrufbeantworter des Bürgervereins „WIR für UNS!“) oder
Neustadt 750 - Europas größte Hochseilshow kommt zum Stadtjubiläum! - „Geschwister Weisheit“ treten Himmelfahrt 2022 im Bürgerpark auf
Ein erster Höhepunkt für das Neustädter Stadtjubiläum steht bereits fest: Am Himmelfahrtstag 2022 werden unter dem Motto „Dem Himmel entgegen ….“ die „Geschwister Weisheit“, Europas größte Hochseilgruppe aus Gotha, im Neustädter Bürgerpark auftreten.
Die „Geschwister Weisheit“ sind ein reines Familienunternehmen und bereits in der sechsten Generation in Deutschland und der ganzen Welt unterwegs. Während ihrer langen Karriere erhielten sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Ehrenmedaille der Artistik in Gold, den Thüringer Verdienstorden und den Sonderpreis der Internationen Jury beim 35. Circusfestival in Monte Carlo. Tourneen führten die Geschwister Weisheit u.a. durch Deutschland, Italien, Spanien, Thailand, Rumänien, Niederlande und die Schweiz.
Wer sich für die Geschichte der Hochseiltruppe „Geschwister Weisheit“ und ihr Programm interessiert, erfährt näheres unter www.hochseil.de.
Mit den „Geschwistern Weisheit“, so Bürgermeister Thomas Groll, haben wir eine atemberaubende Show für unser Stadtjubiläum verpflichten können. Zehn Familienmitglieder werden 2022 drei unterschiedliche Shows von jeweils 45 Minuten Dauer im Bürgerpark aufführen.
„Anno dazumal“ – die historische Hochseilshow
Auf einem historisch gestalteten Seilgerät werden die Zuschauer in das Flair der Straßen- und Hochseilartistik um die Jahrhundertwende entführt. Mit Drehorgelmusik und Sprechtüten-Moderation erwecken die „Geschwister Weisheit“ auf vergnügliche Art in vier Metern Höhe den Beginn der Hochseiltradition zum Leben. Auf dem Velociped fahrend, mit holländischen Holzschuhen oder in einem Silberreif laufend überqueren sie das Drahtseil. Sogar ein Eierkuchen wird gebacken, mit Stuhl und Ofen auf dem Hochseil sitzend.
Die weltweit einmalige Hochmastshow
Artistik in 62 m Höhe – der Hochmast der „Geschwister Weisheit“ ist der höchste mobile freistehende Artistenmast der Gegenwart. Natalia und Alexander Weisheit arbeiten abwechselnd auf der Mastspitze, ob auf einem Bein oder auf Händen stehend – nichts ist unmöglich. Höhepunkt der Darbietung und Markenzeichen der „Geschwister Weisheit“ seit über fünfzig Jahren ist dabei das Trompetensolo frei auf dem Mast stehend geblasen.
Klassisches Hochseil - die Hochseilshow
Mit Fahrrädern, Einrädern, sogar mit dem Hochrad und dem legendären Steigerrad überqueren die „Geschwister Weisheit“ das Seil. Zwei-Mann-hoch, frei auf Stühlen stehend und mit beeindruckenden Pyramiden wie der Fahrrad-Spagat-Pyramide fesseln sie das Publikum. Spektakulärer Höhepunkt der Arbeit auf dem Seil ist die 5-Personen-Pyramide.
Kürzlich war der Truppenchef Peter Mario Weisheit im Neustädter Rathaus zu Gast, um erste Einzelheiten des Auftritts mit Bürgermeister Thomas Groll abzusprechen. Die große Wiese im Bürgerpark, so Weisheit, eigne sich hervorragend für den Aufbau von Hochseil und Hochmast. Die modernen Gerätschaften werden auf sieben Lkws transportiert.
Peter Mario Weisheit und Bürgermeister Thomas Groll versprechen den Besuchern schon heute ein atemberaubendes Erlebnis, dass es so in dieser Region noch nicht gegeben hat.
Das digitale (Gewerbe-) Portal für Neustadt: www.NEUSTADTERLEBEN.de
Das digitale (Gewerbe-) Portal www.NEUSTADTERLEBEN.de lädt zu einem Stadtbummel durch Neustadt ein. Erleben Sie die Geschäftswelt mit ihren Angeboten oder genießen Sie den Blick aus der Vogelperspektive auf unsere Kommune.
Navigieren Sie direkt mit Ihren Smartphone über Wander- u. Radwege und erfahren Sie aktuelle News aus der Kernstadt und den Stadtteilen. Das Gewerbeportal informiert zudem über den „Neustadt-Gutschein“. Dieser flexible Einkaufsgutschein eignet sich als Geschenk zu Geburtstagen, Ostern, Muttertag oder Weihnachten, als Gutschein bei Firmenfeiern, für Mitarbeiter, Jubilare und noch viele weitere Anlässe.
Als Ergänzung zur kommunalen Berichterstattung im Mitteilungsblatt und auf der Homepage der Stadt Neustadt (Hessen) startet ab sofort die neu.stadt.app für Android und Iphone. Die App wird direkt über den Browser des Smartphones oder Tablett aufgerufen und kann von dort auf den Startbildschirm abgelegt werden. Eine detaillierte Anleitung finden Sie unter https://neustadt-hessen.de/hilfe-information.html
Für Android-Nutzer besteht zusätzlich die Möglichkeit aktuelle Mitteilungen als Push-Nachricht zu erhalten. Für Apple-Nutzer steht diese Möglichkeit leider noch nicht zur Verfügung. Auch wird in Kürze eine APK-Datei zur direkten Installation auf Android-Geräten bereitgestellt.
Dorfentwicklungsprogramm - Umsetzung kommunaler Vorhaben und Privatberatung beginnt
Im September 2017 wurden die Neustädter Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel durch Staatsministerin Priska Hinz in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen. 2018 wurde unter Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner ein Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) erarbeitet und Anfang 2019 der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen zur Genehmigung vorgelegt. Nachdem diese zwischenzeitlich erfolgte und die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt (Hessen) das IKEK und den darin enthaltenen Kosten-, Zeit-, und Maßnahmenplan als Grundlage für das weitere Vorgehen bis Ende 2024 anerkannte, kann nun endlich das Dorfentwicklungsprogramm richtig starten.
Am 25. Juni 2019 fand im Dorfgemeinschaftshaus Momberg eine entsprechende Informationsveranstaltung statt. Dabei wurde noch einmal kurz auf die bisher zurückgelegten Schritte geblickt und über das weitere Vorgehen informiert.
Bürgermeister Thomas Groll freute sich zu Beginn neben den Ortsvorstehern Karl-Heinz Kurz, Jörg Grasse und Karl Stehl sowie rund vierzig interessierte Einwohnerinnen und Einwohner aus Mengsberg, Momberg und Speckswinkel auch Landrätin Kirsten Fründt begrüßen zu können. Er wertete ihre Anwesenheit als ein deutliches Zeichen dafür, dass ihr die Entwicklung des ländlichen Raumes im Landkreis Marburg-Biedenkopf besonders am Herzen liege. Zudem dankte der Bürgermeister neben der Landrätin auch Ulrich Buddemeier und Mena Söhlke vom Fachdienst Kreisentwicklung für die tatkräftige Unterstützung in den vergangenen Monaten. Ebenso wie das Büro akp mit Heike Brandt seien sie stets ansprechbar und stünden mit Rat zur Verfügung.
Bürgermeister Thomas Groll betonte, dass es nun darum gehe, das IKEK mit Leben zu erfüllen und schrittweise umzusetzen. „Wir wollen in den kommenden sechs Jahren etwas für unsere Stadtteile erreichen. Dabei wollen wir über den Tellerrand des jeweiligen Dorfes hinausschauen und gemeinsam etwas tun. Hierbei kann durchaus auch die Kernstadt mit einbezogen werden. Das Motto heißt dabei: WIR = Weitblickend, Innovativ und Regional“, so Thomas Groll.
Landrätin Kirsten Fründt dankte in ihrem Grußwort allen, die sich seit Anfang 2018 mit Ideen aktiv eingebracht haben. Dorfentwicklung, so die Landrätin, könne nur gelingen, wenn viele bei den unterschiedlichen Prozessen mitmachen. Sie freue sich über das gezeigte bürgerschaftliche Engagement und setze darauf, dass dies auch in Zukunft vorhanden sei. Dorfentwicklung sei eine große Chance, nicht nur für die Kommune selbst, sondern auch für jeden einzelnen in den entsprechenden Fördergebieten. Kirsten Fründt dankte der Stadt Neustadt (Hessen) für ihr vielfältiges Engagement. „Man merkt immer wieder, dass sich die Kommune intensiv mit ihrer Zukunft auseinandersetzt und nach Lösungswegen sucht“, so die Landrätin.
Bürgermeister Thomas Groll ging anschließend auf die nächsten Schritte ein. In der Verwaltung bereite er gemeinsam mit der zuständigen Mitarbeiterin Guendalina Balzer Förderanträge für die Revitalisierungsstudie für den Ortskern Speckswinkel, den Umbau des alten Kindergartengebäudes in Momberg zu einem multifunktionellen Haus und eine Machbarkeitsstudie für den zukünftigen Gemeinschaftsraum in Mengsberg vor. Es handele sich hierbei um drei große und wichtige Projekte.
„In Speckswinkel gibt es eine große Zahl von Leerständen. Wir wollen überlegen, wie wir hier mittelfristig mit umgehen können. Gibt es Möglichkeiten der Wohnnutzung oder muss vielleicht auch einmal ein Gebäude aufgrund des Schadensbildes abgerissen werden“.
Die Machbarkeitsstudie, die wir gerne auch auf die anderen Stadtteile übertragen würden, soll uns hier Möglichkeiten und Wege aufzeigen. Dies wird nur im Miteinander mit dem Denkmalschutz gelingen“, stellte der Bürgermeister fest.
„In Momberg wollen wir ein multifunktionales Haus mit unterschiedlichsten Angeboten etablieren. Auch die anderen Stadtteile und die Kernstadt sollen hiervon profitieren. Wir wollen den derzeit leerstehenden Kindergarten mit Leben erfüllen“, erklärte Groll.
„In Mengsberg brauchen wir eine zeitgemäße Gemeinschaftseinrichtung. Wir haben erste Gespräche mit der Kirche geführt, die wir fortsetzen werden. Es geht aber auch darum, für das weitere Vorgehen nach möglichen Alternativen zu schauen. Dies ist auch eine Vorgabe des Fördermittelgebers.“
Heike Brandt vom Kasseler Büro für Stadt- und Regionalentwicklung akp stellte dann die Fördergebiete in den einzelnen Stadtteilen für die Förderung privater Bauvorhaben vor. Erfreulicher Weise ist es durch eine Richtlinienänderung möglich, dass nunmehr auch der Stadtteil Momberg hiervon profitieren kann, obwohl dort die Dorferneuerung erst 2014 ausgelaufen ist. Die Förderschwerpunkte decken sich mit den historischen Ortskernen. In Mengsberg kommt noch der Siedlungsbereich Im Hegeholz hinzu, der zum großen Teil in den 1950er Jahren errichtet wurde. Auch in Momberg und Speckswinkel werden noch kleinere Ergänzungen vorgenommen. Die Ortsvorsteher verfügen über Karten mit den Fördergebieten.
In diesen Bereichen können private Baumaßnahmen gefördert werden.
Mena Söhlke vom Fachdienst Kreisentwicklung gab hierzu nähere Erläuterungen ab. Privatmaßnahmen können nach aktuellem Stand mit 35% der anerkannten Kosten, maximal 45.000 Euro gefördert werden. Handelt es sich bei dem privaten Gebäude um ein Kulturdenkmal, so sind 35%, maximal 60.000 Euro möglich. Derzeit wird darüber nachgedacht, den Umbau von Wirtschaftsgebäuden zu Wohnzwecken besonders zu fördern.
Im Vorfeld von Förderanträgen ist eine städtebauliche Beratung dringend angeraten. Diese wird von der Architektin Monika Heger aus Jesberg vorgenommen und ist mit einem Zeitbudget von 4 Stunden kostenfrei. Frau Heger verfügt über Erfahrungen aus unterschiedlichen Fördergebieten beispielsweise aus Knüllwald, Frielendorf und Neuental. Monika Heger stellte den Anwesenden eine erfolgreiche Präsentation „Vorher-nachher“ vor. Dabei wurde deutlich, was mit der Dorfentwicklung alles umgesetzt werden kann.
Bürgermeister Thomas Groll rief dazu auf, dieses Angebot rege zu nutzen.
„In den Jahren bis 2024 wollen wir Mengsberg, Momberg und Speckswinkel voranbringen. Dies gilt sowohl für die kommunale Infrastruktur als auch für private Maßnahmen. Die Kommune wird hierzu auch ihren finanziellen Beitrag leisten. Wir tun dies in der Gewissheit, dass wir unsere Dörfer als liebenswerte Heimat erhalten wollen“, so der Bürgermeister abschließend.