Aktuelles aus Neustadt

Leitstelle Älterwerden informiert…

Die kommunale Leitstelle Älterwerden Neustadt und das Familienzentrum Neustadt stehen Ihnen als Impflotsen und offenes Ohr für Sorgen und Probleme während der Pandemie über die Corona-Hotline zur Verfügung.

Viele Mitbürger und Mitbürgerinnen sind enttäuscht, da sie endlich das Schreiben zur Vergabe des Impftermins bekommen haben und nun entweder damit überfordert sind sich anzumelden. Wenn sie sich anmelden möchten stehen sie in langen Warteschlangen der Hotline oder sie bekommen dann die Information, dass bis zum 12. März 2021 alle Termine vergeben sind und Weitere momentan nicht vergeben werden. Die Onlineanmeldung ist ebenfalls mit Hürden verbunden.

Die Impflotsen können zwar diese benannten strukturellen Probleme bei der Vergabe der Impftermine nicht lösen, sie können aber grundlegende Fragen zur Impfung klären und über die Terminvergabe aufklären bzw. behilflich sein.

Personalausweis oder Führerschein, sowie Krankenversichertenkarte und bestenfalls der Impfpass, sowie die schriftliche Terminbestätigung müssen mitgebracht werden.

Sie sollten bei ihrer jeweiligen Krankenkasse nachfragen, ob sie einen Erstattungsanspruch für die Fahrtkosten haben, wenn sie nicht eigenständig fahren können und auch niemanden aus der Verwandtschaft oder Bekanntenkreis haben, der sie hinfahren kann. Wie in dem Brief beschrieben, trägt das Land Hessen die Kosten, wenn sie bereits bei Arztbesuchen einen Erstattungsanspruch haben, aber ihre Krankenkasse die Kostenübernahme für die Fahrt zum Impftermin ablehnt. Nähere Einzelheiten hierzu sind uns noch nicht bekannt.

Derzeit ist es immer noch für viele Menschen gefährlich den Wocheneinkauf zu machen, an die Post zu gehen oder die Bank zu besuchen. Um sie bestmöglich zu schützen bietet der Bürgerverein „WIR für UNS!“ weiterhin Einkaufsdienste mit ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern an.

Die Bürgerhilfe steht ihnen ebenso weiterhin zur Verfügung, auch als Ansprechperson, wenn sie „nur“ Jemanden zum Zuhören benötigen oder sich austauschen möchten.

Unter diesem Link finden Sie viele Antworten auf unterschiedliche Fragen rund um das Impfen.

https://www.hessen.de/fuer-buerger/corona-in-hessen/impfen-gegen-corona/fragen-und-antworten-zur-corona-schutzimpfung-in-hessen

Gerne helfen wir Ihnen auch persönlich weiter. Sie erreichen uns telefonisch dienstags von 10h bis 12h und donnerstags von 14h bis 16h.

Kontakt und Info:

Familienzentrum Neustadt (Hessen)       

Nicole Zinkowski

Tel. 0175 9215270

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Leitstelle Älterwerden

Eva Hartmann

Tel. 0172 4008139

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1.000 Worte – 2 Gedanken

1.000 Worte – 2 Gedanken

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das war ein gelungener Samstagnachmittag: Erst gewann Eintracht Frankfurt sicher nicht zuletzt dank der lautstarken Unterstützung der beiden Fans im Stadion „An der Wasenberger Straße“ 5-1 gegen Arminia Bielefeld und dann wurde die neue Feuerschale auf unserer Terrasse mit Stockbrot, Nürnberger Bratwürstchen, Marshmallows und Glühwein eingeweiht. Die Tochter war zufrieden und das ist ja wichtig.

Jetzt – am späteren Abend – ist es Zeit für „1.000 Worte – 2 Gedanken“. Kein leichtes Unterfangen, denn schließlich schreibe ich diese Kolumne nun schon seit Mitte März 2020 und es kreist ja alles irgendwie „um Corona“. Die Gefahr der Wiederholung ist also durchaus gegeben. Was bin ich daher Woche für Woche froh, durch ein Gespräch, einen Zeitungsartikel oder eine Nachricht im Radio eine Idee für meine Texte zu bekommen, denn vor dem Computer sitzen und nicht zu wissen, über was man überhaupt schreiben will, ist echt doof. Diese Woche hatte ich wieder Glück. Also los …

Lebensweisheiten und Zitate berühmter Persönlichkeiten gibt es zu fast jedem Anlass. Musste man sich diese aber früher mühsam zusammensuchen, so hilft einem heute „Mr. Google“. Für diese Kolumne war ich auf der Suche nach einigen Sätzen zum Thema „Frisur“.

Fündig geworden bin ich zunächst bei Telly Savalas (1922-1994). Den US-amerikanischen Schauspieler kennt man bei uns vor allem aus der Krimiserie „Kojak – Einsatz in Manhattan“. Die Älteren erinnern sich sicher noch an seine drei Markenzeichen: Maßanzug, Lolli und – richtig – Glatze. Folgerichtig stammt von Savalas auch der Ausspruch „Der beste Schutz gegen Haarausfall ist eine Glatze.“

Anna Magnani (1908-1973) war eine bekannte italienische Schauspielerin, die 1955 sowohl den Oscar als auch den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in dem Film „Die tätowierte Rose“ erhielt. Auch sie sagte etwas Kluges und zugleich Lustiges zum Frisieren: „Wenn Männer sich mit ihrem Kopf beschäftigen, nennt man das denken. Wenn Frauen das Gleiche tun, heißt das frisieren.“

Über solche Zitate können wir lächeln.  Den Friseuren in unserer Heimatstadt und anderswo in Deutschland ist momentan aber nicht zum Lachen zumute. Sowohl im Frühjahr als auch jetzt haben sie unter dem Lockdown zu leiden, dürfen ihre Salons nicht mehr öffnen und das, obwohl die Hygienekonzepte in meinen Augen doch gut funktioniert haben.

Die Friseure haben zu und auf unseren Köpfen herrscht „Wildwuchs“. Manch eine(r) kommt da auf die Idee, seine Friseurin privat am heimischen Küchentisch zu beschäftigen. Ich möchte einen Appell des Landesinnungsverbandes für das Friseurhandwerk in Hessen aufgreifen und sie alle darum bitten, gegenwärtig keine Termine „im Verborgenen“ wahrzunehmen. Mit der Verlängerung des Lockdowns bis zum 14. Februar, so die Innung in einer Mitteilung vom vergangenen Donnerstag, steige mit jedem Tag die Gefahr, dass das Arbeitsverbot aus der Not heraus umgangen werde. Damit erhöhe sich auch eine Ansteckungsgefahr, zumal im Privatbereich nicht die Hygiene- und Arbeitsschutzstandards eines Friseursalons gegeben seien. Weiter heißt es in dem Appell: "Danke an alle, die sich an die Corona-Verordnung halten und die zu ihrem aktuell ungewöhnlichen Look stehen!"

Und wenn die Haare in diesen besonderen Zeiten doch zu lang sind, dann muss man eben einmal zur Selbsthilfe schreiten. Wie sagte meine Gattin im Frühjahr und auch in diesen Tagen doch so treffend: „Man wächst mit seinen Aufgaben“ und nahm die Haarschneidemaschine in die Hand.

Am letzten Wochenende ließen die Friseure die Lichter in ihren geschlossenen Räumen an, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Vielleicht geht den Verantwortlichen in Bund und Ländern ja sinnbildlich „ein Licht auf“ und sie überdenken manche Beschränkung dieser Tage bei ihrem nächsten Treffen.

Nicht das wir uns falsch verstehen: vieles von dem was beschlossen wurde, findet, auch wenn es schmerzhaft ist, meine Zustimmung. Wir brauchen diese Einschnitte, um das Virus und insbesondere die Mutationen einzudämmen. Der Rückgang der Infektionszahlen ist ein erster Erfolg, der nun verfestigt werden muss.

Im Frühjahr hatten wir einen Vorsprung. Durch einen sorglosen Sommer und die fehlende Konsequenz im Herbst wurde er leider verspielt. Das darf nicht nochmals passieren.

Konkret heißt das, dass manche der Maßnahmen noch Wochen oder Monate Bestand haben müssen, dass andere regelmäßig zu hinterfragen sind. Das gilt nicht nur für die Schließung von Friseuren, sondern auch für andere Bereiche. Der kleine Laden, den am Tag - wenn es gut geht sieben, acht Leute aufsuchen – sollte anders behandelt werden als ein großes Einkaufszentrum. Die Pizzeria, die nur noch ein Viertel ihrer Sitzplätze anbietet, sollte anders behandelt werden, als eine Partymeile in einer Großstadt.

Diese Differenzierung ist aber schwer für die Politik und noch mehr die Verwaltung, die die Vorgaben dann umsetzen muss. Jede Ausnahme oder Sonderregelung macht zusätzliche Arbeit und sorgt für Nachfragen und Kritik. Ich glaube aber, dass man diesen Weg gehen muss, um Akzeptanz für die Grundrichtung im Kampf gegen Corona zu gewinnen.

Der römische Senator Casparius (2. Jhd. nach Chr.) hat vor fast zweitausend Jahren ein wahres Wort ausgesprochen: „Eine freimütige Selbstkritik entwaffnet jede fremde.“ Zu einem solchen Verhalten muss man im Bund und den Ländern den Mut aufbringen, dann wird die große Mehrheit der Bevölkerung auch weiterhin die Maßnahmen gegen das Virus – die vom Grunde her richtig sind – mittragen.

Selbstkritisch muss man auch „alles rund ums Impfen“ hinterfragen. Wir brauchen in meinen Augen nicht dezentrale Impfzentren, es sollte vor Ort geimpft werden. Es bringt doch nichts, wenn beispielsweise eine Kommune im Kleinbus zwei Personen am Tag nach Gießen fährt, der Impfstoff gehört in die Städte und Gemeinden. Heute las ich davon, dass in Mecklenburg-Vorpommern ein solcher Versuch mit mehreren Praxen gestartet wurde. Ich finde, ein guter und richtiger Weg, auch wenn der logistische Aufwand sicher enorm ist. Aber auch hier gilt: die Akzeptanz für das Impfen würde durch solche Lösungen erhöht – und es ist für den Rückgewinn der Normalität nun einmal notwendig, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen.

 

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Am 14. März findet in Hessen Kommunalwahlen statt. Wir entscheiden dann über die künftige Zusammensetzung der Ortsbeiräte, der Stadtverordnetenversammlung und des Kreistages. In diesen Tagen erhalten sie die Musterstimmzettel ins Haus und die Briefwahl beginnt. In der Corona-Pandemie wird dies eine besondere Wahl und sicher auch ein besonderer Wahlkampf. Aber es gibt genügend Informationsmöglichkeiten der Parteien und Wählergruppen, sei es in gedruckter Form, im Internet oder den sozialen Medien. Nutzen Sie diese, um sich ein eigenes Bild über Gewesenes und Zukünftiges zu machen.

Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt nicht nur unsere Demokratie, sondern auch die Frauen und Männer, die sich bereitgefunden haben, sich für ihr Dorf, unsere Stadt oder den Landkreis zu engagieren und ihre Ideen einzubringen. Schon heute lautet daher meine Bitte: Nehmen Sie an der Kommunalwahl teil und verteilen fleißig Ihre Kreuzchen. Sie können per Briefwahl bequem am Küchentisch oder im Wohnzimmer ihre Stimme(n) abgeben. Unterstützen sie ältere Verwandte und Nachbarn bei der Beantragung der Briefwahl.

Weiterhin gilt: Positiv denken – negativ bleiben.

Thomas Groll

Bürgermeister

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Trotzdem! Kultur 2021

Neustadt erhält 3.500 Euro Fördermittel des Bundes für Literaturreihe

Gegenwärtig mag wohl keiner aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie an kulturelle Veranstaltungen denken, so Neustadts Bürgermeister Thomas Groll. Gleichwohl plane die Kommune natürlich jetzt für die kommenden Monate und hoffe auf Besserung.

Im Sommer 2020 hatte man kurzentschlossen die Veranstaltungsreihe „Trotzdem! Kultur“ ins Leben gerufen und auf „Angebote mit Abstand“ gesetzt. Daran will man anknüpfen.

Dank eines Hinweises des Bundestagsabgeordneten Sören Bartol hatte sich die Kommune bei dem Projekt „Und seitab liegt die Stadt“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin beworben. Dieses fördert auch 2021 bundesweit literaturbezogene Veranstaltungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern. Ziel ist es dabei, die Literaturvermittlung zu stärken und möglichst vielen Menschen Möglichkeiten zu eröffnen, kulturelle und gesellschaftliche Debatten mitzugestalten.

Nach den Worten des Bürgermeisters sollen sich die angedachten Veranstaltungen „rund um das Thema Natur bewegen“. Bekannte Autoren wie Tim Frühling und Elke Pistor haben bereits zugesagt.

Dankenswerterweise unterstützt Prof. Dr. Monika Grütters, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Vorhaben auf einen Antrag der Stadt Neustadt (Hessen) hin mit 3.500 Euro.

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Zukunftsthema: Digitalisierung der Kommunen

Zukunftsthema: Digitalisierung der Kommunen

Die Digitalisierung stellt die Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Bis Ende 2022 sollen nach dem Online-Zugangsgesetz alle Verwaltungsleistungen digital zugänglich sein. Aber bedeutet Digitalisierung nicht noch mehr als nur das? Kommunen sind der Draht zu den Menschen vor Ort. In Zeiten des Corona-Virus erlebt die Digitalisierung einen Aufschwung.

Nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll wurden in der Neustädter Stadtverwaltung im Jahre 2020 erhebliche Investitionen in den Ausbau der kommunalen Digitalisierung investiert. Auch für die Jahre 2021 und 2022 stehen weitere Vorhaben an.

Fachbereichsleiter Holger Michel, in dessen Zuständigkeitsbereich die Digitalisierung der Verwaltung fällt, erläuterte die bisher durchgeführten bzw. anstehenden Maßnahmen:

2020

Einführung des elektronischen Rechnung-Workflows, elektronische Zahlungsabwicklung Bürgerservice/Standesamt/Meldeamt eingeführt, Modernisierung des Dokumentenmanagements/Vorbereitung auf den elektronischen Posteingang, Anschaffung einer Software zur Erstellung von Verkehrszeichenplänen und Umleitungsbeschilderung, durch Teilnahme an Projekten in der kommunalen Zusammenarbeit und Förderung des Landes Hessen durch das Programm „Civento“ wurden im Bereich Meldeamt/Standesamt/Gewerbeamt zahlreiche Antragstellungen digitalisiert und vorbereitende Anträge zu Präsenzterminen fertiggestellt (siehe Homepage www.neustadt-hessen.de/rathaus-politik/Formulare-onlineantraege.html), weitere werden folgen. Zudem wurden wo notwendig kleinere Hardware-Anschaffungen wie zusätzliche Monitore und Scanner getätigt.

Michel bezifferte das Investitionsvolumen der letzten Jahre auf rund 50.000 Euro. Hiervon kommen erhebliche Mittel aus dem Programm „Starke Heimat“ des Landes Hessen.

2021

Ertüchtigung des Servers, Möglichkeit der Terminvereinbarungen (Internet, Telefon und vor Ort) mit Warteterminal für das Meldeamt, Einführung des elektronischen Posteingangs, Digitalisierung von Anträgen auf verkehrsrechtliche Anordnung bis zum Bescheid, weiterer Ausbau der „Civento-Nutzung“, da dort ständig neue Prozesse entwickelt werden. Weiterhin wird es Überlegungen geben, die An-/Abmeldung zur Hundesteuer zu digitalisieren und auch im Friedhofswesen gibt es hier Ansätze.

2022

Umstellung auf IP-Telefonie (erlangt bei Homeoffice-Modellen zunehmende Bedeutung, da die Rufnummer mit nach Hause genommen werden kann)

Darüber hinaus, so Bürgermeister Thomas Groll, werde nach der Kommunalwahl 2021 die Digitalisierung in den städtischen Gremien Einzug halten (Online-Sitzungsdienst).

Im Rahmen des Online-Zugangsgesetzes sollen auch Gespräche mit den Nachbarkommunen im Ostkreis über Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit geführt werden, betonte der Bürgermeister.

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Städtebauförderungsprogramm Sozialer Zusammenhalt

Städtebauförderungsprogramm Sozialer Zusammenhalt

Förderantrag für 2021 auf den Weg gebracht

Seit 2015 und noch bis 2025 profitiert die Stadt Neustadt (Hessen) in enormer Weise vom Städtebauförderungsprogramm Sozialer Zusammenhalt (ehemals Soziale Stadt).

Bereits am Anfang eines Jahres gilt es, den Förderantrag für das kommende Jahr zu besprechen und auf den Weg zu bringen, denn das Land braucht erheblichen Vorlauf bis die finanzielle Mittel dann im Herbst bewilligt werden.

Zur inhaltlichen Besprechung des neuen Förderantrags trafen sich kürzlich die Quartiersmanagerinnen Heike Brandt (planerischer Bereich) und Svetlana Nerenberg (sozialer Bereich) mit Bürgermeister Thomas Groll und der zuständigen Sachbearbeiterin Guendalina Balzer von der Stadtverwaltung.

Gegenstand der Unterredung waren zunächst aber die 2021 anstehenden Maßnahmen im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes, die kürzlich bewilligt wurden.

Schwerpunkt sind hierbei natürlich die weiteren Arbeiten im Neustädter Bürgerpark. Das „grüne Herz“ der Kommune wird bis zum Herbst hin eine weitere Umgestaltung bzw. Attraktivierung erfahren. Beispielsweise ist vorgesehen, den Teilbereich der Wiera im Bereich des Parks zu renaturieren und am Wehr eine Fischaufstiegstreppe einzubauen. Ein Wasserspielplatz wird entstehen und auch der Bau eines Piraten-Spielschiffes für Kinder ist vorgesehen. Zudem steht eine Sanierung der Teichmauer an und das Wasser des Teiches soll durch eine in diesen hinein reichenden Plattform „erlebbarer“ gemacht werden. Auch ist noch die Installation zusätzlicher Lampen geplant.

Darüber hinaus soll ein Verkehrsgutachten für das Fördergebiet erstellt werden. Hierbei geht es um Fragen wie Barrierefreiheit, Anwohnerparken, fließender und ruhender Verkehr, Nutzungsmöglichkeiten für Radfahrer und Fragen der Verkehrsführung. Das Gutachten soll zudem Aussagen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität liefern.

Auch 2021 wird es wieder die Möglichkeit für Privatleute, Vereine und Institutionen im Fördergebiet geben, sich kleinere Projekte und Verschönerungsmaßnahmen über den sogenannten Verfügungsfonds fördern zu lassen, der erneut mit 25.000 Euro ausgestattet ist.

Darüber hinaus ist angedacht, erste Planungen für den Zwischenbau „Haus der Vereine“ und Gasthaus „Krone“ auf den Weg zu bringen. Basis hierfür ist eine bereits vorhandene Machbarkeitsstudie.

Neben der weiteren Förderung des Quartiersmanagements und des Verfügungsfonds sind für 2022 zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen. Diese stehen auch im Zusammenhang mit dem aufzubauenden Stadtmarketing. Weiterhin beantragt die Kommune 100.000 Euro für die Umsetzung von im zu erstellenden Verkehrsgutachten (s.o.) aufgezeigten Maßnahmen und sieht zusätzlich 25.000 Euro für Projekte zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie etwa Bänke vor. Die investive Umsetzung kultureller Projekte im Stadtgebiet ist ebenfalls wieder Bestandteil des Antrages. Darüber hinaus hat man sich entschlossen, nun doch eine Studie für den Bahnhof und das Bahnhofsumfeld anzudenken. Auch wenn sich der Eigentümer bisher nicht bewegt, sieht Bürgermeister Thomas Groll den Bahnhof als einen wichtigen Bereich der Stadtentwicklung an und möchte hier endlich vorwärtskommen. Zudem soll es eine Studie über sogenannte Co-Working-Spaces geben, welche bereits erfolgreich in zahlreichen anderen Kommunen umgesetzt werden. Stichwort Co-working: Es handelt sich um eine Entwicklung im Bereich „neuer Arbeitsformen“. Freiberufler, kleinere Startups oder auch Personen im Home-Office arbeiten in meist größeren, verhältnismäßig offenen Räumen und können so voneinander profitieren.   

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Baustelleninfo A 49: Fahrbahnverengung auf der K 105

Baustelleninfo A 49: Fahrbahnverengung auf der K 105

Im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen rund um die A 49 kann es auf der Kreisstraße K 105 zwischen Momberg und Wiera in der Zeit vom 25.01.2021 bis voraussichtlich 10.08.2023 zu Einschränkungen durch eine Baustellenausfahrt mit Fahrbahnverengung kommen.

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1.000 Worte – 2 Gedanken

1.000 Worte – 2 Gedanken

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Samstag. Wieder einmal ein ausgefülltes Tagesprogramm – privat und dienstlich. Interessiert?

Nach dem Frühstück zunächst den Christbaum abgebaut, bei fast einhundertfünfzig kleinen und großen Kugeln, Engelsfigürchen aus Holz, Schleifen, Sternen und Kerzenhaltern – für Freunde der Dekoration: alles in Weiß und Silber gehalten – dauert dies schon seine Zeit. Dann zusammen mit meinen Damen den tollen Sieg der Frauenstaffel beim Biathlon-Weltcup in der Rennsteig-Arena in Oberhof im TV geschaut. Anschließend Teilnahme am Neujahrsempfang der Universitätsstadt Marburg/L. und am Abend noch die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Mengsberg, wie immer am dritten Samstag im Januar.

Ein ganz normaler Samstag also? Natürlich nicht, denn die letzte Veranstaltung fand Corona-bedingt überhaupt nicht statt und auch bei jedem der anderen Termine war es diesmal nicht wie gewohnt.

2021 holten unsere Jugendfeuerwehren keine Christbäume ab, stattdessen wanderte die Nordmanntanne diesmal kleingeschnippelt in die grüne Tonne. Beim Biathlon-Weltcup in Thüringen gab es wie bei so vielen anderen Sportveranstaltungen in den letzten Monaten keine Zuschauer. Zum Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters sitze ich mit meinem Glas Sekt nicht in der Marburger Stadthalle, sondern zu Hause vor dem Computer und die Jahreshauptversammlung der Wehr aus dem „Gold-Dorf“ wurde „auf später“ verschoben.

Ein normaler Samstag aber eben in Zeiten der Corona-Pandemie. Wie stellt die Autorin Monika Kühn-Görg so treffend fest: „In einer Krise wird das Besondere normal und das Normale besonders.“

Was aber tun mit der gewonnenen Zeit am Abend? Wir haben diesmal auf „ärztliche Empfehlung“ – viele Grüße in die Händelstraße – die Filmkomödie „Drei Männer im Schnee“ nach dem gleichlautenden Roman von Erich Kästner geschaut. Großartige Schauspieler wie Paul Dahlke, Günther Lüders, Claus Biederstaedt und Margarete Hagen sorgten für so manches Schmunzeln. O-Ton Leonie: „Ich fand es schön, aber es war eine Umgewöhnung etwas auf schwarz-weiß im Fernsehen zu schauen, das kannte ich nur von Dick und Doof.“

Seltsam, bei vielen der „modernen“ Sendungen schlafe ich in meinem Sessel ein, diesmal aber war ich über neunzig Minuten hinweg wach und gut gelaunt. Es ist also doch etwas dran an der guten alten Zeit – zumindest bei den Filmen. Laden Sie doch auch einmal Heinz Rühmann, Gerd Fröbe oder Martin Held zu sich ein. Beste Unterhaltung ist garantiert.

Sonntagnachmittag. Vorbereitung für das Home Schooling der kommenden Woche. Ausdrucken der Materialien für Deutsch, Mathe und Sachunterricht. Es ist sicher gut, wenn unsere Kinder derzeit Kindergarten und Schule nach Möglichkeit meiden, aber die Aufgabe ist für die Eltern – ehrlicherweise zumeist die Mütter – neben Beruf und Hausarbeit schon enorm. In Sachkunde wird nun Hessen durchgenommen, das ist auch für die Eltern eine gute Gelegenheit zur Wiederholung. Wissen Sie beispielsweise, warum sich die Wappen von Hessen und Thüringen ähneln, wann Hessen gegründet wurde oder wie die Mittelgebirge unseres Landes heißen? Wir wissen es jetzt (wieder).

Ein schönes Zitat über das Lernen möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: „Im Leben lernt der Mensch zuerst gehen und sprechen. Später lernt er dann, still zu sitzen und den Mund zu halten.“ Es stammt von Marcel Pagnol (1895-1975), einem französischen Schriftsteller und Regisseur.

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Die Corona-Pandemie bestimmt weiterhin das Leben in Deutschland. Aufgrund von hochansteckenden Virus-Mutationen sind die Verantwortlichen in großer Sorge. Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder haben daher ihre Besprechung vom 25. Januar auf den gestrigen Tag, allerdings nach dem Redaktionsschluss des „Mitteilungsblattes“, vorgezogen. Über die Beschlüsse will ich nicht spekulieren, aber Verschärfungen deuten sich an. 

Ich bin sehr dafür, dass diese Entscheidungen mit Augenmaß getroffen und entsprechend kommuniziert werden. Unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat hierzu ein wahres Wort gesagt: „Die Politik braucht unterschiedliche Typen: die Rampensau, den Nachdenklichen, den eher Bauchgesteuerten und hoffentlich auch den, der mit Augenmaß eine gerade Furche zieht.“

Es ist übrigens interessant, wenn man versucht, die handelnden Politiker in die einzelnen Kategorien einzuteilen. Probieren Sie es doch auch einmal.

Dieses Augenmaß, diese an der Situation angepasste Entscheidung, ist unverzichtbar, damit die Menschen den eingeschlagenen Weg aus Überzeugung mitgehen. „Die Politik“ – im Großen wie im Kleinen – kann nur die Richtung vorgeben, damit etwas letztlich gelingt, kommt es aber auf jeden Einzelnen von uns an.

Kürzlich sah ich ein interessantes Plakat. Darauf standen nur zwei Wörter: „Krise“ und „Chance“, wobei „Krise“ durchgestrichen war.  Eine wie ich finde wichtige Aussage: Jeder Krise wohnt eben auch eine Chance inne, wir müssen sie nur erkennen.

Dazu fand ich dann ein passendes Zitat des Schweizer Pädagogen, Schul- und Sozialreformers Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827): „Entschlossenheit im Unglück ist immer der halbe Weg zur Rettung.“

Schwache Momente, schwierige Phasen oder eine anhaltende Pechsträhne. Jeder von uns durchlebt von Zeit zu Zeit eine Krise. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine persönliche Negativsituation handelt oder ob eine globale Krise vorliegt – die Auswirkungen sind meist ähnlich: Du fühlst dich schlecht, deine Zuversicht schwindet und die Motivation geht gegen Null.

Krisen können lähmen. Sie nehmen uns den Blick für die positiven Dinge im Leben, vernichten Energie und blockieren uns. Im schlimmsten Fall geraten wir in eine Abwärtsspirale, die uns immer weiter runterzieht. Aus eigener Kraft den Schalter umzulegen und mit neuem Mut gegenzusteuern, fällt dann oftmals schwer, aber es muss sein.

Wir können nicht einfach – wie es in einer Redewendung heißt – den Kopf den Sand stecken und damit die Augen vor der Realität verschließen. Wir müssen selbst aktiv werden – jeder von uns. Auch wenn uns das manchmal schwerfallen mag.

Dazu passend möchte ich Ihnen zum Abschluss der heutigen Kolumne fünf „Verhaltensregeln“ mit in die kommende Woche geben:

”5 DINGE, MIT DENEN DU SOFORT AUFHÖREN SOLLTEST:

1. AN VERGANGENEM FESTHALTEN.

2. VERÄNDERUNGEN FÜRCHTEN.

3. AUF DEN PERFEKTEN MOMENT WARTEN.

4. DIR ZU VIELE SORGEN MACHEN.

5. SCHON VORHER ALLES KAPUTT DENKEN.“

 

Bleiben Sie gesund.

Thomas Groll

Bürgermeister

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Landrätin und Bürgermeister betonen Miteinander der kommunalen Familie

Landrätin und Bürgermeister betonen Miteinander der kommunalen Familie

Landrätin Kirsten Fründt und Bürgermeister Thomas Groll stehen in einem regelmäßigen Austausch und betonen dabei immer wieder, wie wichtig es ist, dass die kommunale Familie – sprich Landkreis und kreisangehörige Städte und Gemeinden – eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten.

Dies gilt natürlich aktuell auch für die Corona-Pandemie. Diese dürfte im Übrigen weitere Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte haben. Fründt und Groll sind sich darin einig, dass derzeit noch nicht absehbar ist, wie sich der zweite Lockdown mit erneuten Einbußen bei der Gewerbe- und Einkommensteuer in den öffentlichen Kassen bemerkbar machen wird. Der Bürgermeister dankt der Landrätin ausdrücklich dafür, dass der Landkreis die Kreisumlage für 2020 abgesenkt habe und dies auch für die Jahre 2021 und 2022 beabsichtige. Für Neustadt bedeutet dies eine Einsparung von rund 300.000 Euro, dadurch kann man Corona-bedingte Ausfälle an anderer Stelle kompensieren. Mit dieser Entscheidung werde erneut die kommunalfreundliche Politik der von der Landrätin geführten Großen Koalition auf Kreisebene deutlich, so der Bürgermeister.

Mit Interesse verfolgt Kirsten Fründt seit Jahren die Aktivitäten in Neustadt und ist des Öfteren vor Ort. Das gute Miteinander in den Gremien macht sich ihrer Einschätzung nach in der positiven Entwicklung der Kommune bemerkbar. Dies gelte beispielsweise auch für den Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums und dessen geplanten Nutzungen für Familienzentrum, Mediathek, Leitstelle „Älterwerden“ und Bürgerhilfe. Hier zeige sich, dass Neustadt zukunftsgerichtet arbeitet und Wert auf eine örtliche Sozialpolitik lege. Thomas Groll dankt der Landrätin für ein stets offenes Ohr und die Gewährung erheblicher Fördermittel in den letzten Jahren ohne die vieles nicht möglich wäre.

Bei der 2022/23 geplanten Sanierung des „Waldstadion“ will der Bürgermeister den Landkreis als Schulträger ebenfalls mit einbeziehen, auch dies also ein Vorhaben für eine zielgerichtete Zusammenarbeit. Mit der Landrätin, die ehedem das Sportamt der Universitätsstadt Marburg leitete, erwartet er durch die Maßnahme Auftrieb für den Vereins-, Schul- und Individualsport in Neustadt.

Für Kirsten Fründt und Thomas Groll ist das Miteinander von Landkreis und Kommunen wichtig, um gemeinsam vorwärts zu kommen, um im ländlichen Raum attraktiv für die Menschen zu sein. In den kommenden Jahren werden daher Themen wie Klimaschutz, Radwegenetz und Online-Zugangsgesetz/Digitalisierung ganz vorne auf der Agenda stehen. Themen, die sich für ein Miteinander, für eine interkommunale Zusammenarbeit, geradezu anbieten.

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Sternsinger konnten 2021 Rathaus nicht besuchen

In diesen Monaten der Corona-Pandemie ist so vieles anders. Zahlreiche gute Traditionen müssen 2020/21 unterbrochen werden oder können nicht in der gewohnten Art und Weise stattfinden.

Dies gilt leider auch für das Sternsingen. Diese weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder steht in diesem Jahr unter dem Motto „Kindern halt geben – in der Ukraine und weltweit“ und stellt das Thema Arbeitsmigration in den Mittelpunkt.

In der Ukraine, dem diesjährigen Beispielland, sind viele Kinder lange von Mutter, Vater oder beiden Eltern getrennt, weil diese im Ausland arbeiten. Die Sternsingeraktion 2021 macht darauf aufmerksam, warum Eltern zum Arbeiten ihre Heimat verlassen müssen, was das für die Kinder zuhause bedeutet und wie sie durch Projekte unterstützt werden.

Auch wenn diesmal die kleinen Könige und Sternenträger aus Neustadt und Momberg gemeinsam mit Pfarrer Andreas Rhiel am Dreikönigstag nicht in das Rathaus kommen konnten, möchte Bürgermeister Thomas Groll die Aktion dennoch auch 2021 unterstützen und brachte „den üblichen“ Spendenbetrag im Pfarrhaus vorbei.

„Es wäre schön, wenn auch viele andere trotz des diesmal ausbleibenden Besuchs der Sternsinger spenden würden. Die sozialen Herausforderungen weltweit, aber natürlich auch bei uns in Deutschland, bestehen nämlich trotz Corona weiter. Bei uns fangen die sozialen Sicherungssysteme vieles ab, in Ländern wie der Ukraine ist dies anders“, so der Bürgermeister.

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Erneut Beitragsrückerstattung für U3-Kinder in Neustadt

In Hessen können seit 2018 Kinder über drei Jahre den Kindergarten für sechs Stunden kostenlos besuchen. Kinder unter drei Jahren müssen hingegen weiterhin Kindergartengebühren bezahlen. Leider, so Neustadts Bürgermeister Thomas Groll, sei das Land hier auf halbem Weg stehen geblieben. Man habe zwar etwas Gutes auf den Weg gebracht, aber die Eltern jüngerer Kinder außen vorgelassen.

Aufgrund der Haushaltslage hat die Stadt Neustadt (Hessen) seit 2018 die Möglichkeit, auch Eltern von U3-Kindern zu entlasten, unabhängig davon, ob sie einen Kindergarten oder eine Tagesmutter besuchen.

Für das vergangene Jahr werden pro Monat 45 Euro erstattet. Eltern können daher bis zu 450 Euro erhalten. Für die Monate März (anteilig), April, Mai und Juni (anteilig) wird keine Erstattung gewährt, da die Einrichtungen in dieser Zeit geschlossen waren.

Auch der Entwurf des Haushaltes 2021 sieht wieder eine teilweise Beitragsrückerstattung vor.

„Dies ist ein wichtiger Beitrag zu einer kinder- und familienfreundlichen Kommune. Kaum eine andere Stadt oder Gemeinde hat eine solche Regelung“, betont Bürgermeister Thomas Groll.

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Bücherspende für die neue Mediathek überreicht

Bücherspende für die neue Mediathek überreicht

Bücher über Sterben und Trauer stehen leider nur selten oder nie auf der Ausleih-Bestenliste einer Bibliothek. Gerade deswegen hat Dagmar Walz vom Bestattungshaus Stromberg eine sorgfältig ausgewählte Anzahl dieser themenbezogenen Bücher Bürgermeister Thomas Groll für die Verwendung in der Mediathek überreicht.

Erwachsene, Jugendliche und Kinder finden hier sowohl Hilfe, die Fragen in der Trauer zu beantworten, als auch Unterstützung bei der Trauerbewältigung.

„Nicht nur Erwachsene und Jugendliche, besonders Kinder wollen verstehen, was passiert ist und verlangen nach Erklärungen“, verdeutlicht Frau Walz. „Wenn man selbst um einen geliebten Menschen trauert, ist es oft schwer, ganz für die kindlichen Bedürfnisse da zu sein. Gerade, weil Kinder den Tod noch nicht komplett verstehen, ist es bedeutsam, sie an das Thema heranzuführen. Dies sollte so früh wie möglich stattfinden, nicht erst im Ernstfall.“

Die kindgerechten Bücher erklären gleichermaßen liebevoll und sanft, aber eben auch verständlich, was der Tod ist, was "tot sein" bedeutet und welche Wege es gibt, den Verlust zu verarbeiten - so können Kinder verstehen, was da gerade passiert und lernen, ihre Gefühle besser einzuordnen.

Kurzum, es sind Bücher zu einem wichtigen Thema, nicht nur, aber besonders in der jetzigen Zeit, und es wäre wünschenswert, wenn sie nicht im Regal stehen bleiben würden.

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Hallo Neustadt!

Hallo Neustadt!

Erstmal Allen ein frohes, neues Jahr! Das Jahr 2021 ist fast schon wieder 3 Wochen alt, dennoch möchten wir den Zeitpunkt nutzen, um zunächst nochmal einen Blick auf das Jahr 2020 zu werfen und um uns bei allen Neustädterinnen und Neustädtern für die Solidarität und den Beistand zu bedanken! Ganz besonders natürlich bei den vielen Kindern und Jugendlichen, die trotz der schwierigen Situation an vielen unserer Angebote im Jahr 2020 teilgenommen haben und wir so gemeinsam immer wieder ein Stück Normalität in dieser verrückten Zeit miteinander erleben durften!

Also vielen Dank, dass…

  • …ihr Neustadt letztes Jahr habt bunt werden lassen! Durch verschiedene Graffiti-Workshops konnten viele Orte in Neustadt neu und richtig bunt gestaltet werden. Das soll in diesem Jahr auch so weitergehen, wir haben noch viel vor!
  • …durch die Hilfe vieler Menschen zwei neue Spielplätze in Neustadt entstanden sind! Nicht zuletzt durch die Mithilfe zahlreicher Kinder und Jugendlicher sind hier zwei neue Orte zum Spielen entstanden, die von Kindern und Jugendlichen für Kinder und Jugendliche geplant und gebaut wurden!
  • …dass wir an zwei Tagen in den Sommerferien zusammen die Lahn unsicher gemacht haben! Neben viel Spaß auf, aber auch im Wasser sind hier auch Kontakte zu Jugendlichen vom fib e.V. entstanden, die wir dieses Jahr hoffentlich intensivieren können. J
  • …dass ihr uns geholfen habt, den Jugendraum weiter zu gestalten! Nicht nur die Bänke haben einen neuen Look erhalten, es konnten auch neue Sitzgelegenheiten aus Europaletten gebaut und angestrichen werden!
  • …dass ihr trotz der Schließung der Jugendräume mit uns in Kontakt geblieben seid! Zum Beispiel über die Nutzung unserer Online-Angebote (Infos dazu gibt es immer auf Insta: jugendraum_neustadt). Oder, dass ihr immer mal wieder ein Schwätzchen mit uns gehalten habt, wenn wir in Neustadt unterwegs waren.

Für all das also vielen, vielen Dank! Ihr seid großartig!

Natürlich machen wir uns auch schon Gedanken, wie es dieses Jahr weitergehen kann.  Wir wünschen uns alle, dass der Jugendraum wieder wie gewohnt geöffnet haben kann. Um ehrlich zu sein, kann das aber wahrscheinlich noch dauern. Wir werden euch aber auch weiterhin Alternativen anbieten! 

  • Wir werden wieder vermehrt in Neustadt unterwegs sein. Ganz nach dem Motto: Könnt ihr nicht zum Jugendraum kommen, kommen Wir / kommt der Jugendraum eben zu euch!
  • Es wird wie schon im November und Dezember regelmäßige Online-Angebote geben. Dazu einfach regelmäßig auf Insta vorbeischauen ;)
  • Wenn euch zuhause die Decke auf den Kopf fällt, meldet euch gerne bei uns. Wir können dann zu 2t gerne einen Spaziergang machen oder einfach nur quatschen ;)
  • Wir wollen uns dieses Jahr intensiv mit euch Neustadts Zukunft gestalten – dazu wird es Aktionen und Workshops geben.
  • Und wir haben wieder spannende und abenteuerliche Ferien-Angebote für euch geplant – bald erfahrt ihr, welche!

Wenn ihr noch Ideen, Wünsche, Vorschläge und Kritik habt – wir haben immer ein offenes Ohr dafür!

Wir wünschen euch und euren Familien ein hoffentlich gesundes und tolles Jahr 2021!

Martina und Philipp vom Jugendraum

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1.000 Worte – 2 Gedanken

1.000 Worte – 2 Gedanken

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

„No Sports“ ist die legendäre Antwort, die der britische Staatsmann Winston Churchill (1874-1965) einem Reporter auf dessen Frage gegeben haben soll, wie er, ein passionierter Zigarrenraucher und dem Whisky ebenso zugetan wie dem Champagner, dennoch sein hohes Alter erreicht habe.

Legendär übrigens auch die Leidenschaft von Queen Mum (1900-2002) für Gin. Die Mutter von Elizabeth II. soll sich täglich einen Gin Tonic genehmigt haben. Offen bleibt allerdings die Frage, ob sie trotz oder gerade wegen dieses Gläschens über 100 Jahre alt wurde.

Passend dazu kommt mir meine Oma Milie in den Sinn. Als sie bei uns wohnte und abends mit Begeisterung Volksmusiksendungen schaute, trank auch sie gerne ab und an ein Schnäpschen, allerdings keinen „aristokratischen“ Gin, sondern ein „bürgerliches“ Pfläumchen. Dazu musste es stets einen Keks geben, damit es im Hals nicht so kratzt… Erinnerungen an Oma und Opa sind doch immer wieder etwas Schönes. Hier gilt dann auch der Satz des Dramatikers Bertold Brecht (1898-1956); „Der Mensch ist erst tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“

Das Motto „No Sports“ galt bei uns am letzten Samstag nicht. Mama hatte Dienst und Leonie legte mit mir einen „Sporttag“ ein. Nach den essensintensiven Tagen rund um Weihnachten und Neujahr muss das ja auch einmal sein. Zunächst Schnee & Bewegung im Garten, dann zum Biathlon in den Thüringer Wald nach Oberhof – natürlich Corona-konform im TV – und zum Abschluss noch Fußball „satt“. Erst mit flinken Fingern an der Play-Station und dann stand noch Mainz gegen Frankfurt im Stadion „In der Wasenberger Straße“ auf dem Programm.

Die Tochter ist großer Fußballfan, kennt viele der heutigen Stars und wünschte sich kürzlich ein Abo des Bezahlsenders Sky, um die Spiele der Fußball-Bundesliga live verfolgen zu können. Welcher Vater kann schon widersprechen, wenn er Sätze wie „Ein Fan muss seine Mannschaft unterstützen.“ oder „Papa, das interessiert dich doch auch.“ hört? Seitdem wir nun am Wochenende Fußball schauen, läuft es beim Team von Adi Hütter, Leonies Lieblingsmannschaft, rund und die Eintracht konnte sechs Punkte einfahren.

Von einem weiteren berühmten Briten, dem Schriftsteller Charles Dickens (1812-1870), stammt der Ausspruch „Auch eine schwere Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig.“  Passt dies nicht auf die Corona-Pandemie und die Impfung gegen COVID19? Ein kleiner Stich und wir kommen – wenn denn genügend mitmachen - „der Normalität“ wieder deutlich näher. Leider sind wir aber erst am Anfang eines „Impfmarathons“ und die Aufregung um das „Durcheinander drumherum“ lässt die gute Nachricht, dass es den Wissenschaftlern gelang, in weniger als einem Jahr einen wirkungsvollen Impfstoff zu entwickeln, völlig in den Hintergrund rücken.

Erinnern Sie sich noch an den Anfang von Corona in Deutschland? Es begann in der Firmenzentrale eines Automobilzulieferers im Landkreis Starnberg bei München. Eine Frau aus China ist auf Geschäftsreise in Deutschland. Sie fühlt sich leicht unwohl, aber nicht wirklich krank. Zurück in China wird sie positiv auf das neue Coronavirus getestet. Ohne es zu ahnen, wird die Geschäftsfrau zur Patientin Null des Ausbruchs in Deutschland. Am 27. Januar 2020 meldet das bayerische Gesundheitsministerium: Ein Mitarbeiter der Firma ist infiziert, er hatte zuvor Fieber und Husten entwickelt. Wenig später folgte Heinzberg und am 8. März dann der Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Seit über zehn Monaten bestimmt Corona das Leben – in Deutschland, in Europa und der Welt. Die „Kronen-Zeitung“ ist das österreichische Pendant zur „BILD“. Ich schaue immer mal wieder auf die Homepage des Boulevardblattes und fand da kürzlich eine lesenswerte (Zwischen-)Bilanz, die in weiten Teilen auch auf unser Land zutrifft:

„ … Die Straßen leer. Kein Kinderlachen auf den Spielplätzen. Büros im Home-Office. Mädelsabende über Skype. Im ersten Lockdown waren alle dabei. Wollten helfen, die unbekannte Gefahr zu bekämpfen, hielten zusammen und entsprachen damit dem, was Psychologin Barbara Juen die „Honeymoon-Phase“ nennt.

Nun sind die Flitterwochen vorbei, die Motivation der Menschen lässt nach. Der Politik bleiben zwei Möglichkeiten: Die eine ist, mit harten Maßnahmen und Sanktionen die Menschen zur Kontaktbeschränkung zu zwingen. Das ist aber nicht nur teuer, sondern auch heikel.

Die Alternative ist, die Menschen mit offener und ehrlicher Kommunikation in die Entscheidungen einzubinden. Das Problem: In der Ruhe des Sommers verabsäumte es die Politik, Strategien auszuarbeiten. Für Schulen und Wirte. Für den Handel, die Pflegeheime. Für Tests und die absehbaren Impfungen. Für das Verfolgen der Kontakte.

Und die Zahlen stiegen.  Allein: Nach Monaten der Fehler und der Missgeschicke fehlt vielen Menschen der Glaube an die Politik. Nach Monaten der Einschränkungen will man wieder frei sein. Ein Wunsch, der angesichts der andauernden Pandemie aber nicht zu erfüllen ist. Also was tun? „Zumindest die Fragen der Menschen beantworten“, sagt Psychologin Barbara Juen.

Der Lockdown ist zwar aus infektiologischer Sicht die einfachste Maßnahme, aber man muss viel deutlicher differenzieren. Der Lockdown ist eine Amputation, aber es bräuchte mehr mittelchirurgisches Vorgehen, um eine Balance zu schaffen zwischen dem Eindämmen und Minimieren der Infektionen und der Eindämmung von wirtschaftlichen oder psychosozialen Begleitschäden.

„Was im Moment schiefläuft, ist, dass die Bevölkerung nicht aktiv ins Boot geholt wird“, erklärt Barbara Juen. Eine Katastrophe verlaufe in mehreren Phasen. Die erste sei die „Honeymoon“-Phase, eine Zeit, in der der Zusammenhalt groß ist, die Menschen eine Meinung teilen; danach aber komme die so genannte Desillusionierungsphase, in der die Menschen zunehmend verärgert seien - und genau da befänden wir uns im Pandemieverlauf aktuell, so die Expertin.

Man habe es im Sommer verabsäumt, einen Boden für eine aktive Beteilung der Bevölkerung zu legen. Nun zu sagen, man müsse Zwangsmaßnahmen verhängen, weil die Bürger freiwillig nicht mitmachen, sei der falsche Weg, sagt Barbara Juen, denn man könnte eine wesentlich aktivere Beteiligung erzielen, wenn man anders mit den Menschen umgehen würde. Der Lockdown per se sei nicht das Problem - auch nicht eine etwaige Verlängerung desselben, sondern die Art, wie mit den Menschen gesprochen werde, so die Psychologin.

 „Dialog ist das Stichwort“, erklärt Juen. „Man müsste mit den Zielgruppen in Kontakt treten und vor allem jene erreichen, die sich schwertun, die Maßnahmen einzuhalten.“ Bei Jugendlichen etwa über „Influencer“ - und denen transparent erklären, warum, wann und wie, welche Entscheidungen getroffen werden. „Wenn man die Anliegen der Menschen nicht erfüllen kann, dann sollte man ihnen wenigstens ihre Fragen beantworten“, sagt sie. Nach der Desillusionierungsphase sollte es sich übrigens im Mittelmaß einpendeln, das gehe aber nur, „wenn das Impfen nicht komplett schiefgeht und wieder ein bisschen mehr Normalität einkehrt“, so die Psychologin.

Ich teile nicht jedes Wort dieses verkürzt wiedergegebenen Artikels, aber die Grundgedanken stimmen. In Deutschland haben die Verantwortlichen zwar offener kommuniziert als in unserem Nachbarland, aber auch hier gab es Versäumnisse und Fehler. Da uns die Einschränkungen des „gewohnten Lebens“ noch länger beschäftigen werden, ist der angesprochene Dialog wichtiger denn je.

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In den letzten Monaten befasste ich mich an dieser Stelle auch immer wieder mit der Präsidenten-Wahl in den USA. Was sich in den letzten Tagen und Wochen dort abspielte, hätte ich nicht im Traum für möglich gehalten. Trump ist eine Gefahr für die Demokratie. Dass ihn fast 75 Mio. Amerikaner wählten, muss uns mit Sorge erfüllen und sagt viel aus über ein gespaltenes Land. Auf Präsident Joe Biden wartet viel Arbeit. Drücken wir ihm die Daumen. Hoffen wir auf eine würdige und friedliche Amtseinführung am 20. Januar. Darauf wetten will ich lieber nicht. Leider.

Bleiben Sie gesund!

Thomas Groll

Bürgermeister

 

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Stadt Neustadt (Hessen) und A. Schmeh GmbH & Co. KG vereinbaren Zusammenarbeit

Stadt Neustadt (Hessen) und A. Schmeh GmbH & Co. KG vereinbaren Zusammenarbeit

Dienstleister übernimmt die Betriebsführung der kommunalen Bäder

Im Oktober 2020 hatte die Neustädter Stadtverordnetenversammlung einstimmig den Grundsatzbeschluss gefasst, der örtlichen A. Schmeh GmbH & Co. KG die Betriebsführung des Freibades in der Kernstadt und des „Rotkäppchen“-Hallenbades im Stadtteil Mengsberg zu übertragen.

Die A. Schmeh GmbH & Co. KG ist ein kompetenter Dienstleister „rund um das Bad“ und betreut seit Jahren u. a. bereits erfolgreich die Freibäder in Calden und Homberg/Ohm und das Hallenbad in Mücke.

Die Zusammenarbeit soll zunächst bis zum 30. September 2022 dauern und umfasst damit die (Teil-)Freibadsaison 2021, die Hallenbadsaison 2021/22 und die Freibadsaison 2022. In dieser Zeit will man zunächst Erfahrungen gewinnen, kann sich aber beiderseits bereits heute eine langfristige Zusammenarbeit vorstellen.

Anfang Januar unterzeichneten Bürgermeister Thomas Groll, Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg und Geschäftsführer Alexander Schmeh die entsprechende vertragliche Vereinbarung im Neustädter Rathaus.

Die A. Schmeh GmbH & Co. KG übernimmt zukünftig im Auftrag der Kommune die Badeaufsicht, die technische Betreuung der Anlagen, den Kassendienst und die Reinigung der Bäder. Für die Grünpflege im Freibad ist weiterhin grundsätzlich der kommunale Bauhof zuständig. Das vorhandene städtische Personal verbleibt in seinen bisherigen Arbeitsbereichen.

Es ist vorgesehen, dass Alexander Schmeh mit seinen Mitarbeitern auch den Betrieb des Kiosks im Freibad und des Bistros im Hallenbad übernimmt.

„Die grundlegende Sanierung und Attraktivierung des Freibades war für uns Anlass, über den Betrieb der Einrichtung und die Badeaufsicht nachzudenken. Gerade durch die neue Breitwellenrutsche gab es hier Handlungsbedarf. Es ist uns wichtig, den kleinen und großen Besuchern Sicherheit entsprechend der Vorgaben zu gewährleisten“, so Bürgermeister Groll.

Die A. Schmeh GmbH & Co. KG verfüge über Erfahrungen mit dem Betrieb kommunaler Bäder, biete den Besuchern im Laufe einer Saison einige Events und stehe für eine aktive Öffentlichkeitsarbeit.

„In Neustadt verfügen wir zukünftig über ein tolles Bad mit Springer, Rutsche, neuem Kinderbecken, Wasserspielplatz und Matschbecken. Es ist unser Ziel, für dieses Familienbad neue Besucher aus der Region zu gewinnen“, erläutert Thomas Groll.

Wann die Freibadsaison 2021 startet, kann derzeit noch nicht verbindlich gesagt werden. Aufgrund zusätzlicher Arbeiten zur Stabilisierung der Beckenumläufe kommt es zu Zeitverzögerungen. Gemeinsam hoffen die neuen Partner, dass das Bad zumindest in den Monaten Juli und August öffnen kann. Sollte es dann Corona-bedingte Einschränkungen geben, wird Alexander Schmeh die bereits in anderen von seinem Unternehmen betreuten Bädern umgesetzten Hygienekonzepte auch in Neustadt anwenden.

Die Vertragspartner haben folgende Öffnungszeiten für die Bäder festgelegt:

Freibad: anzustreben 15.05. bis 10.09.

Außerhalb der Ferien:

Montag, Mittwoch und Freitag:         8 - 10 Uhr

Montag bis Freitag:                        13 – 19 Uhr

Wochenende und Feiertage           10 – 19 Uhr

Während der Sommerferien:

Montag, Mittwoch und Freitag:          8 - 20 Uhr

Dienstag, Donnerstag, Samstag
und Sonntag                                   10 – 20 Uhr

Hallenbad: anzustreben 15.10. bis 15.04.

Montag:                              geschlossen

Dienstag:                            14 – 17:30 Uhr und 19:30 – 21 Uhr

Mittwoch:                              8 – 21 Uhr

Donnerstag:                          8 – 21 Uhr

Freitag:                                 8 – 21 Uhr

Samstag:                             14 - 20 Uhr

Sonntag                              9 – 12:30 und 14 – 20 Uhr

Das Schulschwimmen findet im gewohnten Umfang statt. Kostenfreie Übungszeiten für die DLRG sind wie bisher Dienstagabend und Samstagnachmittag. Schwimmkurse werden weiterhin angeboten.

Die Eintrittspreise für die Bäder legt weiterhin die Kommune fest. Hier kündigte der Bürgermeister eine „turnusgemäße Überarbeitung unter Einbeziehung der Erkenntnisse von anderen Kommunen“ an. Der Magistrat schlägt hier eine Erhöhung, erstmals seit vielen Jahren, um bis zu 10 Euro für die Saisonkarte vor.

„Wir sind dankbar gemeinsam mit Kommune in der Heimatstadt etwas für die Bevölkerung anbieten zu können. Geplant ist ein Betrieb des Freibades für die ganze Familie. Wir wollen für jede Generation etwas anbieten, um “Urlaub in der Heimat” genießen zu können. Wir werden auf regionale Lieferanten und frische Angebote im Kiosk achten und bei passendem Wetter auch Events außerhalb der normalen Öffnungszeiten anbieten.

Neustadt kann stolz sein, zukünftig eines der attraktivsten Freibäder überregional zu haben. Wir freuen uns auf unsere Gäste und stehen zukünftig auch in den sozialen Netzwerken zur Verfügung, um über Neues und Bekanntes zu berichten“, erläuterte Alexander Schmeh.

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Starkregenereignisse – Kommune will erste Maßnahmen im „Heidental“ angehen

Starkregenereignisse – Kommune will erste Maßnahmen im „Heidental“ angehen

Bei Starkregenereignissen in Neustadt ist das „Heidental“ mit einem Einzugsbereich von knapp 100 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche regelmäßig betroffen. Dies führt nicht zuletzt aufgrund der Topografie dazu, dass Unmengen von Wasser und Schlamm in die Innenstadt gelangen und immer wieder Schäden bei den betroffenen Anliegern verursachen.

Der Entwurf des städtischen Haushaltes für das kommende Jahr sieht für 2021 und 2022 Mittel von jeweils 20.000 Euro für punktuelle Maßnahmen sowie einen Ansatz für Planungsarbeiten im Hinblick auf das für 2026 ff. anstehende Flurbereinigungsverfahren im Zuge des Weiterbaus der A 49 vor.

Kürzlich fand ein zweistündiger Ortstermin statt. Hieran nahmen neben Bürgermeister Thomas Groll, Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg und Bauhofleiter Peter Lippert auch Vertreter des Amtes für Bodenmanagement, des Wasser- und Bodenverbandes Marburger Land und eines Planungsbüros teil.

Positiv hervorgehoben wurden dabei Grabenräumungen und Arbeiten an den Banketten, die der Bauhof nach dem letzten Starkregenereignis im Juni 2020 durchgeführt hat. Diese Unterhaltungsarbeiten werden in besonders sensiblen Bereichen zukünftig intensiviert.

Als „Sofortmaßnahmen“ besprach man weitere Unterhaltungsarbeiten sowie die Neuanlage von Durchlässen. Ziel, so Bürgermeister Thomas Groll, sei es, möglichst viel Wasser gar nicht erst in den unteren Bereich des „Heidentals“ fließen zu lassen, sondern bereits weiter oben abzufangen und Richtung B 454/Winshäuser Teich zu leiten. Diese Arbeiten sollen im I. Halbjahr 2021 im Wesentlichen vom städtischen Bauhof ausgeführt werden.

Wünschenswert wäre auch die Anlage von Blühstreifen und natürlichen Mulden entlang des Wirtschaftsweges. Der Wasser- und Bodenverband wird hierzu eine erste Konzeption erarbeiten. Im Anschluss muss mit den Landnutzern gesprochen und auch über Entschädigungen beraten werden.

Mit Mitteln eines Förderprogrammes des Landes zur Klimaanpassung beabsichtigt der Bürgermeister die Erarbeitung einer mittel- und langfristigen Konzeption, die im Einvernehmen mit dem Amt für Bodenmanagement im Rahmen der Flurbereinigung - ggf. auch etwas zeitlich nach vorne versetzt – ebenfalls mit Fördermitteln umgesetzt werden kann.

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Erneuter „Geldsegen“ aus Wiesbaden - Städtebauförderung „Sozialer Zusammenhalt“: 580.000 Euro Fördermittel

Erneuter „Geldsegen“ aus Wiesbaden - Städtebauförderung „Sozialer Zusammenhalt“: 580.000 Euro Fördermittel

Städtebauförderung „Sozialer Zusammenhalt“: 580.000 Euro Fördermittel 

Innerhalb kürzester Zeit kam die zweite gute Nachricht aus dem hessischen Wirtschaftsministerium in Neustadt an. Das Land gewährt der Kommune im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ (ehemals „Soziale Stadt“) eine Förderung in Höhe von 580.000 Euro. Mit der zu erbringenden Ko-Finanzierung können insgesamt 750.000 Euro verausgabt werden.

Neben dem Quartiersmanagement, der Öffentlichkeitsarbeit und dem Verfügungsfonds zur Umsetzung von kleineren Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes (25.000 Euro) liegen die Schwerpunkte im kommenden auf der weiteren Umstrukturierung des Bürgerparks (400.000) und der Erstellung einer Studie für den fließenden und ruhenden Verkehr in der Neustädter Innenstadt.

Von dieser Studie erwartet sich Bürgermeister Thomas Groll Anhaltspunkte für den Folgeantrag 2022. „Wir wollen die Aufenthaltsqualität im Kernbereich der Kommune verbessern. Dazu müssen wir natürlich auch den Verkehr betrachten. Dabei spielen dann auch die Themen Barrierefreiheit, Fußgänger und Radfahrer eine Rolle“, so Groll.

Weiterhin möchte er 2021 gerne erste Pflöcke für die zukünftige Nutzung der Marktgasse 1 („Zwischenbau“ zwischen dem „Haus der Vereine“ und der „Krone“) einschlagen und nach Möglichkeit Planungen auf den Weg bringen.

„Das Städtebauförderungsprogramm erweist sich abermals als Glücksfall für Neustadt. Man mag sich einmal vor Augen halten was wir von 2016-2023 insbesondere mit Mitteln hieraus sowie Geldern der „Hessenkasse“ und kommunaler Investitionsprogramme geschaffen haben werden: Umgestaltung des Rathausplatzes, Neugestaltung des Bürgerparks, Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums, Attraktivierung des Schulhofes in der Querallee, Anbau an die KiTa „Regenbogen“, Sanierung des Freibades, Kunstrasenplatz „Ochsenwiese“ und Sanierung des „Waldstadions“. Unsere Heimatstadt verändert ihr Gesicht zum Positiven. Über 13 Mio. werden investiert und bisher war keine Kreditaufnahme nötig“, so Bürgermeister Thomas Groll resümierend.

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„Dankeschön“ Danuta Musialik

Ende 2020 schied Danuta Musialik aus den Diensten der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer Momberg aus. 25 Jahre war sie im kirchlichen Kindergarten beschäftigt, 20 Jahre davon als Leiterin.

Corona-bedingt konnten Kirchengemeinde und Kindergarten gegenwärtig keine große Abschiedsfeier organisieren, dies soll natürlich nachgeholt werden.

Am letzten Arbeitstag von Danuta Musialik ließen es sich aber Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Jörg Grasse nicht nehmen auf Abstand und mit Maske „Dankeschön“ zu sagen.

Im Beisein der KiGa-Kuratorin Tanja Lepper hob der Bürgermeister die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Frau Musialik hervor. „Meine Mitarbeiter und ich haben sie geschätzt und wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft. Insbesondere beim Zusammenführen der Kindergärten Momberg und Mengsberg haben sie sich große Verdienste erworben“, so Groll.

Ortsvorsteher Jörg Grasse dankte im Namen der gesamten Dorfgemeinschaft, denn der Kindergarten gehöre einfach dazu. Schule in Mengsberg, Kindergarten in Momberg sei eine gute und zukunftsweisende Lösung, so Grasse. 

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Verbot des Abbrennens von Feuerwerkskörpern im öffentlichen Raum im Landkreis Marburg-Biedenkopf

Nachfolgend geben wir die Allgemeinverfügung des Landkreises Marburg-Biedenkopf bezüglich des Verbots des Abbrennens von Feuerwerkskörpern im öffentlichen Raum wieder:

9. Allgemeinverfügung des Kreisausschusses des Landkreises

Marburg-Biedenkopf zur Bekämpfung des Corona-Virus

vom 30. Dezember 2020

 

Aufgrund §§ 28, 28a Abs. 1 des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten bei Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG) vom 20.07.2000 (BGBl. I S.1045), zuletzt geändert durch Gesetz vom 18. November 2020 (BGBI. I S. 2397), § 5 Abs. 1 des Hessischen Gesetzes über den öffentlichen Gesundheitsdienst (HGöGD) vom 28. September 2007 (GVBI. I S. 659), zuletzt geändert durch Gesetz vom 6. Mai 2020 (GVBI. S. 310), §§ 6b, 9 der Verordnung zur Beschränkung von sozialen Kontakten und des Betriebes von Einrichtungen und von Angeboten aufgrund der Corona-Pandemie (Corona-Kontakt- und Betriebsbeschränkungsverordnung) vom 26. November 2020 in der Fassung der am 21. Dezember 2020 in Kraft getretenen Änderungen durch die Siebte Änderungsverordnung vom 21. Dezember 2020 (GVBI. S. 953) sowie § 35 S. 2 Hessisches Verwaltungsverfahrensgesetz in der Fassung vom 15. Januar 2010 (GVBI. I S. 18), zuletzt

geändert durch Gesetz vom 12. September 2018 (GVBI. S. 570)

 

ordnen wir zum Schutz der Bevölkerung des Landkreises Marburg-Biedenkopf vor dem ansteckenden Erreger SARS-CoV-2 für das Gebiet des Landkreises Marburg-Biedenkopf Folgendes an:

1. Am 31. Dezember 2020 und am 1. Januar 2021 wird das Abbrennen von Feuerwerkskörpern im öffentlichen Raum im Landkreis Marburg-Biedenkopf untersagt.

2. Für den privaten Bereich wird dringend empfohlen, auf das Abbrennen von Feuerwerkskörpern am 31. Dezember 2020 und am 1. Januar 2021 zu verzichten.

3. Diese Anordnung tritt am 31. Dezember 2020 in Kraft.

 

Begründung:

Die Zuständigkeit des Kreisausschusses des Landkreises Marburg-Biedenkopf zum Erlass dieser Anordnung ergibt sich aus §§ 2 Abs. 2 Nr. 1, 5 Abs. 1 HGöGD. Rechtsgrundlage für die getroffenen Maßnahmen sind die §§ 28 Abs. 1 S. 1, 28a Abs. 1 Infektionsschutzgesetz (lfSG). Danach hat die zuständige Behörde, wenn Kranke, Krankheitsverdächtige, Ansteckungsverdächtige oder Ausscheider festgestellt werden oder sich ergibt, dass ein Verstorbener krank, krankheitsverdächtig oder Ausscheider war, die notwendigen Schutzmaßnahmen zu treffen, soweit und solange es zur Verhinderung der Verbreitung übertragbarer Krankheiten erforderlich ist. Aus § 28a IfSG ergeben sich spezielle Schutzmaßnahmen, die im Sinne des § 28 Abs. 1 S. 1 und 2 zur Verhinderung der Verbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) für die Dauer der Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite durch den Deutschen Bundestag getroffen werden können. Am 18. November 2020 hat der Deutsche Bundestag festgestellt, dass die epidemische Lage von nationaler Tragweite, die dieser am 25. März 2020 aufgrund der Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus SARS-CoV-2 erstmals für die Bundesrepublik Deutschland festgestellt hat, weiterhin fortbesteht. Das bedeutet, dass derzeit die gesetzlichen Grundlagen für die Anordnung von Maßnahmen nach § 28a IfSG gegeben sind. Die in § 28 Abs. 1 IfSG in den Ziffern 1 bis 17 geregelten konkreten Schutzmaßnahmen sind nicht abschließend, was aus der Verwendung des Wortes „insbesondere" in der Vorschrift zu folgern ist.

Die Hessische Landesregierung hat gemäß § 32 S. 1 IfSG die Verordnung zur Beschränkung von sozialen Kontakten und des Betriebes von Einrichtungen und von Angeboten aufgrund der Corona-Pandemie (CoKoBeV) erlassen und dort weitere Schutzmaßnahmen geregelt. In § 6b CoKoBeV ist geregelt, dass das Abbrennen von Feuerwerkskörpern an publikumsträchtigen öffentlichen Orten untersagt ist und die erfassten Orte von den örtlich zuständigen Behörden zu bestimmen sind. Gemäß § 9 CoKoBeV bleiben die örtlich zuständigen Behörden des öffentlichen Gesundheitsdienstes befugt, für ihr jeweiliges Gebiet unter Beachtung des fortgeschriebenen Präventions- und Eskalationskonzepts zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung von SARS-CoV-2 in Hessen mit Stand vom 16. Dezember 2020 über die Verordnung hinausgehende Maßnahmen anzuordnen.

Wie der örtlichen Presse zu entnehmen war und ist, befindet sich der Landkreis Marburg-Biedenkopf seit längerem in der 5. Stufe (dunkelrot) des genannten Prävention- und Eskalationskonzepts. Da Zielsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen das Erreichen einer 7-Tages-Inzidenz von unter 50 ist und die Infektionslage im Landkreis Marburg-Biedenkopf trotz der Verschärfung der Kontaktbeschränkungen durch die aktuelle CoKoBeV von diesem Ziel weit entfernt ist, hält der Kreisausschuss in Ausübung pflichtgemäßen Ermessens gem. § 9 CoKoBeV - über § 6b CoKoBeV hinausgehend zum Jahreswechsel die Untersagung des Abbrennens von Feuerwerkskörpern im gesamten öffentlichen Raum im Gebiet des Landkreises für geeignet, erforderlich und angemessen. Hierdurch werden in wirksamer Weise unzulässige Gruppenbildungen im öffentlichen Raum und Überlastungen der Notaufnahmen der Krankenhäuser zum Jahreswechsel unterbunden (vgl. hierzu die amtliche Begründung zu § 6b CoKoBeV, GVBI. S. 872). Des Weiteren birgt eine Aufzählung bestimmter Örtlichkeiten, an denen das Abbrennen von Feuerwerkskörpern untersagt wird das Risiko, dass sich größere Menschenansammlungen auf nicht mit einem Verbot belegte Örtlichkeiten verlagern, sich also dort ansammeln. Gerade solche zum Jahreswechsel nicht kontrollierbaren Menschenansammlungen, die einer Übertragung des Virus Vorschub leisten, gilt es unbedingt zu vermeiden. Zum anderen ist es unbedingt erforderlich, die Zahl der durch den Umgang mit Feuerwerkskörpern verletzten Menschen möglichst gering zu halten, um das Gesundheitssystem nicht noch stärker zu belasten. Denn die Krankenhäuser im Landkreis Marburg-Biedenkopf und in der Region arbeiten derzeit aufgrund der Corona-Pandemie an ihren Belastungsgrenzen. Unbeschadet des Verwaltungsaufwandes würde eine umfangreiche Auflistung von Örtlichkeiten, an denen zum Jahreswechsel üblicherweise Feuerwerke abgebrannt worden ist - neben der o. g. Verlagerungsproblematik - zu Zweifelsfragen und Abgrenzungsproblemen für den Bürger und die örtlichen Ordnungsbehörden führen. Dagegen ist durch die Erweiterung des Verbots auf den gesamten öffentlichen Raum im Landkreis für den Bürger klar erkennbar, für welche Flächen ein Feuerwerksverbot besteht. Es wird darauf hingewiesen, dass durch das Verbot des Abbrennens von Feuerwerkskörpern im öffentlichen Raum auch im privaten Eigentum stehende Flächen erfasst werden, die tatsächlich öffentlich zugänglich sind, wie z. B. Parkplätze von Einkaufszentren, Kirchplätze etc..

In Ziffer 2 spricht der Kreisausschuss für den ausschließlich privaten Bereich die dringende Empfehlung aus, für den anstehenden Jahreswechsel auf das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu verzichten, inbesondere um die hiermit verbundenen Gefährdungen auszuschließen und Überlastungen der Notaufnahmen der Krankenhäuser zum Jahreswechsel zu vermeiden.

Durch Ziffer 3 wird das Inkrafttreten dieser Allgemeinverfügung gem. § 41 Abs. 4 S. 4 HVwVfG auf den 31. Dezember 2020 bestimmt.

Da von dieser Anordnung alle Personen betroffen sind, die im Landkreis Marburg-Biedenkopf wohnhaft sind oder sich hier (nicht nur zur Durchreise) aufhalten, wird von einer vorherigen Anhörung gem. § 28 Abs. 2 Nr. 4 Hessisches Verwaltungsverfahrensgesetz abgesehen.

Rechtsbehelfsbelehrung:

Gegen diese Verfügung kann innerhalb eines Monats nach ihrer Bekanntgabe Klage bei dem Verwaltungsgericht

in Gießen, Marburger Straße 4, 35390 Gießen, erhoben werden.

Hinweise:

Eine Anfechtungsklage gegen diese Verfügung hat keine aufschiebende Wirkung (§§ 28 Abs. 3, 16 Abs. 8 USG).

Eine Zuwiderhandlung gegen die Anordnung in dieser sofort vollziehbaren Verfügung kann nach § 73 Abs. 1a Nr. 6, Nr. 24 IfSG, § 8 Nr. 13 CoKoE3eV eine Ordnungswidrigkeit darstellen.

Für den Kreisausschuss des Landkreises Marburg-Biedenkopf:

Kirsten Fründt            Marian Zachow

Landrätin                    Erster Kreisbeigeordneter

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Das Jahr geht zu Ende

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

in einer Woche geht das Jahr 2020 zu Ende. Es ist also an der Zeit, für eine Bilanz der vergangenen 366 – es gab ja diesmal wieder einen 29. Februar – Tage. Nehmen Sie sich doch einfach einmal fünf Minuten, um auf einen kleinen Zettel die Aktiva und Passiva der letzten zwölf Monate aufzuschreiben.

Es wird Ihnen dabei nicht anders ergehen als den Medien oder mir, ein Thema wird sicherlich auch bei Ihrer Auflistung herausragen und den meisten Platz des Zettels einnehmen: Corona.

Was im Januar und Februar in China begann und damals so weit weg schien, ist inzwischen ganz, ganz nah – auch bei uns in Neustadt. Inzwischen kennt wohl fast jeder von uns jemanden, der infiziert war und auch die Verstorbenen haben für uns Name und Gesicht bekommen.

Corona verändert. Corona schränkt ein. Corona führt zu neuen Sichtweisen. Eine Welt, ein Virus. Nie zuvor hat ein Thema so die Nachrichten bestimmt wie diese Pandemie. „Der Krisenmodus als Alltag – wie kommen wir da wieder heraus?“, frug die „Oberhessische Presse“ am vergangenen Samstag. Eine Frage, die wohl die meisten von uns beschäftigt.

Klar ist, dass am Neujahrstag nicht - wie es ein bekannter Karnevalsschlager des Kölner Stimmungssängers Jupp Schmitz über den Aschermittwoch aussagt - plötzlich alles vorüber sein wird. Im Gegenteil. Auch 2021 wird zweifellos noch für viele Monate durch Corona und dessen Auswirkungen geprägt sein, da dürfen wir uns gemeinsam nichts vormachen.

Wir können aber auch nicht in einen „Dornröschenschlaf“ verfallen und warten, bis wieder dauerhafte Normalität Einzug gehalten hat. Wir müssen, so banal es klingt, das Beste aus dieser herausfordernden Situation machen, für uns und die Gesellschaft.

Der US-amerikanische Schriftsteller Harold „Hal“ Borland (1900-1978) bringt meine Gedanken hierzu treffend auf den Punkt, wenn er schreibt: „Das Jahresende ist kein Ende und kein Anfang, sondern ein Weiterleben mit der Weisheit, die uns die Erfahrung gelehrt hat.“

Eines hat die Pandemie uns aber gezeigt: Solidarität und Mitmenschlichkeit werden, wenn es darauf ankommt, von vielen gelebt. Daneben leisten viele, viele Menschen in diesen Wochen Großes, damit es einfach „läuft“. Ihnen allen sage ich sicher heute noch einmal „Dankeschön!“ und bin sicher, dass ich dies auch in Ihrer aller Namen tue: den Ärzten und Arzthelferinnen, dem Krankenhauspersonal und denen, die in der Pflege alter und kranker Menschen arbeiten, den Rettungsdiensten, den Mitarbeitenden in Apotheken und Physiotherapie-Praxen, den Erzieherinnen in den Kindergärten und den Lehrern, der Polizei und Freiwilligen Feuerwehr, den vielen im Einzelhandel und im Handwerk, den Menschen in den Verwaltungen und in allen anderen Bereichen des Alltags, deren Tun wir so oft als selbstverständlich hinnehmen.

Eine der Lehren, die wir aus Corona ziehen sollten, muss es sein, dass wir diese Wertschätzung auch zukünftig beibehalten und Politik und Wirtschaft hierauf ebenfalls entsprechend reagieren. Lassen Sie mich unsere Gesellschaft einmal mit einem Uhrwerk vergleichen: Es kommt auf jeden an. Wenn nicht alle Rädchen, Schrauben und Federn ihre Aufgabe verlässlich übernehmen, dann drehen sich die Zeiger nicht … Diese Erkenntnis darf nicht in Vergessenheit geraten.

Der Völkerapostel Paulus hat im 1. Brief an die Korinther eine andere Metapher gewählt, um die Notwendigkeit des Miteinanders darzustellen. Er vergleicht dort die christliche Gemeinde mit einem Leib. Ebenso wie der körperliche Leib viele unterschiedliche, zusammenwirkende Glieder hat, gibt es in der Gemeinde unterschiedliche Personengruppen, die jedoch nur den einen Leib Christ bilden, wenn sie ebenso kooperieren und zusammenhalten (1 Kor 12, 12-31).

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Kürzlich sah ich eine Karte mit einem Bonmot, einer witzigen Äußerung. „Früher Briefe schreiben, dann Brieftaube. Vier Wochen später eine Antwort. Heute Whats App. Vier Minuten später keine Antwort. Ist er tot?“, stand darauf zu lesen.

Sicherlich auch ein Beleg für unsere schnelllebige Zeit. Wer schreibt denn heute schon noch einen Brief? Viel öfters nutzen doch die meisten von uns andere Kommunikationsformen. Es muss schnell gehen und kurz sein. Auch mir geht es oftmals so. Wenn mir aber etwas besonders wichtig ist, dann bin ich bewusst altmodisch und diktiere oder tippe einen Brief. Meine Handschrift will ich schließlich keinem zumuten.

Jahr für Jahr erhalte ich wenige Tage vor Weihnachten Post von Dr. Gottfried Mehnert aus Marburg. Er wurde 1927 in Dresden geboren und studierte nach dem II. Weltkrieg u.a. in Marburg Theologie. Nach Promotion und Ordination war er Pastor in Kiel und kehrte 1990, nun im Ruhestand, nach Marburg zurück. Dort waren er und seine inzwischen verstorbene Frau vielseitig aktiv. Wir lernten uns über die gemeinsame Parteimitgliedschaft kennen. Dr. Mehnert, immer noch rüstig, blickt in seinen Zeilen immer auf das zu Ende gehende Jahr zurück. Er berichtet über Privates und Öffentliches und benutzt dabei ebenso gerne wie ich Zitate.

Diesmal verwendet er u. a. ein Wort des spanischen Arztes und Humanisten Andrés Laguna (1499-1559), der Stadtarzt im französischen Metz war als dort 1541 die Pest-Epidemie wütete. Was Laguna seinerzeit zu Papier brachte klingt hochaktuell: „So sehr missachten sie die Krankheit, so sehr tun sie das Gegenteil der Warnungen, so sehr leben sie unmäßig und ungebührlich, dass sie nicht begreifen, wie gefährlich diese Krankheit ist.“ Hoffen wir einmal, dass dieser Satz von „den Richtigen“ gelesen wird.

Dr. Gottfried Mehnert schließt seinen Brief mit drei Worten. Sie stammen vom Barockdichter Paul Fleming (1609-1640): „Sei dennoch unverzagt.“

Ja, seien wir trotz aller Herausforderungen auch im neuen Jahr 2021 unverzagt. Corona mag unser gewohntes Leben beeinträchtigen, aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Versprochen?!

In den kommenden Monaten liegt nochmal eine Kraftanstrengung vor uns – wir können, wir werden sie meistern, wenn wir es denn nur wollen, zusammenstehen und Solidarität zeigen!

Mit einem Ausspruch des britischen Barockdichters Lord Alfred Tennyson (1809-1892) lasse ich meine Kolumnen für 2020 enden: „An der Schwelle des neuen Jahres lacht die Hoffnung und flüstert, es werde uns mehr Glück bringen.“ Vertrauen wir darauf.

Bleiben Sie alle gesund.

Thomas Groll

Bürgermeister

 

 

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Frohe Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2021

Frohe Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2021

Die Stadtverwaltung Neustadt ist vom 21. Dezember 2020 bis 31. Dezember 2020 geschlossen.

Nähere Informationen erhalten Sie unter Tel. 06692/89-0

 


pdf Groll und Michels Weihnachsanzeige 2020.pdf
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Regierungspräsident Dr. Ullrich zu Besuch in Neustadt

Regierungspräsident Dr. Ullrich zu Besuch in Neustadt

Kürzlich war der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich in Begleitung von Abteilungsdirektor Manfred Becker (Bereich Erstaufnahmeeinrichtung/Flüchtlinge) zu Besuch in Neustadt.

Gemeinsam mit Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg informierte Bürgermeister Thomas Groll zunächst über den aktuellen Umsetzungsstand des Städtebauförderungsprogramms "Sozialer Zusammenhalt". Vom barrierefrei umgestalteten Rathausplatz führte der Weg dabei durch den Bürgerpark in die Querallee mit dem umgestalteten Schulhof der Martin-von-Tours-Schule und den Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums.

Der Regierungspräsident zeigte sich beeindruckt von den aktuellen Investitionen in Neustadt. Eine solche Vielzahl von Maßnahmen sei für eine Kommune dieser Größenordnung eher ungewöhnlich. Anerkennende Worte fand Dr. Ullrich für die Aktivitäten des Bürgermeisters, der für die Interessen der Kommune trommele und immer wieder Fördermittel einwerbe. Der Gast aus Gießen zeigte sich bestens informiert und wusste auch um die Förderzusage für das "Waldstadion" in Höhe von einer Million Euro.

Im Sitzungssaal des Rathauses fand die Unterredung eine Fortsetzung. Hier stand dann die HEAE-Außenstelle in der ehemaligen Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne im Mittelpunkt.

Regierungspräsident Dr. Ullrich nannte die Haltung der örtlich Verantwortlichen in diesem Zusammenhang "konstruktiv und kritisch".

"Wann immer es Beschwerden oder Fehlverhalten gebe, könne man mit einem Anruf oder einer Mail des Bürgermeisters rechnen, bei Bedarf auch um 23.00 Uhr."

In den letzten Wochen habe dieser in einem regelmäßigen Kontakt mit Abteilungsdirektor Becker gestanden und immer wieder das Thema Corona angesprochen. Nach wiederholter Vorsprache Grolls wegen Verlassens der HEAE auf unerlaubtem Wege sei der Wachdienst verstärkt und temporär auch die Streifentätigkeit der Polizei erhöht worden. Demnächst soll es hier nach den Worten von Dr. Ullrich auch noch infrastrukturelle Verbesserungen geben.

Bürgermeister Groll merkte in diesem Zusammenhang an, dass er keine Belehrungen "von auswärts" brauche. Er wisse sehr wohl, was er wann für seine Heimatstadt tun müsse.

Der Regierungspräsident ging später gegenüber der Presse auch auf Kritik an der Unterbringung der Geflüchteten in der Einrichtung an. "Dort gibt es weder Champagner, noch leben die Menschen dort im Dreck. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Links und rechts wollen dies aber nicht unbedingt sehen", so Dr. Ullrich.

Bürgermeister Groll betonte, dass die Landesregierung alle Zusagen gegenüber der Kommune eingehalten habe. Dies sei allerdings auch wichtig, denn schließlich erbringe Neustadt als HEAE-Kommune einen Dienst für das gesamte Bundesland. Er forderte daher auch für die Zukunft eine besondere Unterstützung des Landes für Neustadt ein. Diese Förderung sollte von Nachhaltigkeit geprägt sein und Investitionen in Stadtentwicklung auch über 2025 - Auslaufen des Programms "Sozialer Zusammenhalt" ermöglichen.

Dr. Christoph Ullrich konnte diesen Ansatz gut nachvollziehen und sagte zu, sich für die Interessen der Kommune gegenüber der Landesregierung zu verwenden.

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„Endspurt“ …. – Magistrat besichtigte Kultur- und Bürgerzentrum

„Endspurt“ …. – Magistrat besichtigte Kultur- und Bürgerzentrum

Anfang Dezember besichtigten die Damen und Herren des Neustädter Magistrates den Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums in der Querallee.

Dort hat nun der „Endspurt“ begonnen. Letzte Arbeiten und Abnahmen finden statt. Die Bauendreinigung beginnt. Die Mitarbeitenden des Fachbereichs II und der Hausmeister sowie weitere Bedienstete des städtischen Bauhofes werden in die Technik eingewiesen.

Bürgermeister Thomas Groll, die Stadträtinnen und Stadträte sind mit den Ergebnissen des Baues mehr als zufrieden. „Nachdem 2017/18 eine Förderkulisse aufgebaut worden war, haben wir uns im Magistrat fast Woche für Woche mit der Thematik „Neubau eines Kultur- und Bürgerzentrums“ befasst. Wir haben intensiv diskutiert und waren danach fast immer einer Meinung. Wir haben andere Gebäude besichtigt und dabei Erkenntnisse gewonnen. Gemeinsam mit den Planern unter Leitung des Büros Schmidt & Strack Architekten aus Alsfeld ist es gelungen, ein modernes, barrierefreies Bürgerhaus für die gesamte Stadt Neustadt zu errichten. Im Januar werden noch Stühle und Tische geliefert, so dass dann unser „KuBüZ“ funktionsfähig wäre. Leider wird der Start aufgrund der Corona-Pandemie mehr als zurückhaltend sein müssen. Wir alle hoffen, dass tatsächlich Anfang April das Hessische Landestheater auf der neuen großen Bühne erstmals auftreten kann. Wenn es denn wieder einmal möglich ist, den Saal mit 400 Menschen zu füllen, dann wird es sicherlich auch eine große (nachträgliche) Feier geben“, so Bürgermeister Thomas Groll.

Die Damen und Herren des Magistrates besichtigten auch die vorgesehenen Räume des Familienzentrums, der Mediathek, der Bürgerhilfe Neustadt/kommunale Leitstelle „Älterwerden“ und des Diakoniezentrums Hephata. Zwischen den künftigen Nutzern gibt es bereits Absprachen über das weitere Vorgehen und auch hier wartet man nur darauf, einziehen zu können und dann  – natürlich unter Einschränkungen – mit der Arbeit zu beginnen.

„Das Gebäude, das wir für rund 6,6 Mio. Euro geschaffen haben, ist die Hülle. Nun geht es darum, es zur sozialen Mitte unserer Kommune zu machen. Im großen Saal werden unsere Vereine ihre Veranstaltungen durchführen und Privatpersonen feiern können. Wir setzen natürlich auch darauf, regionale und überregionale Nutzer und Veranstalter zu gewinnen. Mit den vielfältigen Angeboten im „sozialen Gebäudeteil“ sprechen wir Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren an. Die Mediathek wird zukünftig über eine Onleihe verfügen, ein völlig neues Angebot für unsere Kommune. Volkshochschule und Martin-von-Tours-Schule werden ebenfalls Nutzer des Gebäudes sein. Hier findet soziale Arbeit und Vernetzung statt. Ich bin mir sicher, dass wir auch noch weitere Partner gewinnen werden. Das Kultur- und Bürgerzentrum steht für einen roten Faden und für Kommunalpolitik aus einem Guss. Dankbar bin ich den Mitarbeitenden der Verwaltung, den beteiligten Planern, aber insbesondere auch den Amts- und Mandatsträgern, die dieses größte Bauprojekt in der Geschichte unserer Kommune vorangebracht und mitgetragen haben,“ resümierte Bürgermeister Thomas Groll.

Im Magistrat wurde weiterhin über ein Gespräch unterrichtet, dass der Bürgermeister kürzlich mit Dr. Hans-Peter Frank, dem Geschäftsführer der Hessen-Energie, geführt hat. Die Hessen-Energie, Gesellschaft für rationelle Energienutzung NWH, besteht seit 1991. Seit 2002 ist sie als eigenständiges Unternehmen in kommunalen Händen und hat sich als vielseitiger Energiedienstleister am Markt etabliert. Seit über zwei Jahrzehnten entwickelt und realisiert die Hessen-Energie Investitionsprojekte im Bereich der Nutzung erneuerbarer Energien und der sparsamen und rationellen Strom- und Wärmeerzeugung sowie der Endenergienutzung. Für Kommunen bietet sie beispielsweise das Projekt „Energie clever managen“ an. Hierbei geht es um Wege zu mehr Effizienz und deutlichen Einsparungen in den Kommunen. Geschäftsführer Dr. Frank und Bürgermeister Groll haben vereinbart, dass man in weitere Gespräche eintritt und die Hessen Energie sich ein Bild über die kommunalen Liegenschaften machen wird. Beispielsweise steht im Jahr 2021 eine neue Heizungsanlage für den „Zollhof“ in Speckswinkel an. Auch hierüber werden wir reden und nach modernen Energieformen suchen. In diesem Zusammenhang verwies der Bürgermeister darauf, dass die Stadt Neustadt (Hessen) bereits mehrfach von der Förderrichtlinie für Klimaschutz und Klimaanpassung der Landesregierung profitiert habe. Rund 300.000 Euro konnten hier bereits als Fördermittel vereinnahmt werden. Nach den im I. Quartal 2021 anstehenden Vorgesprächen wird dann weiter zu entscheiden sein, welchen Weg man ggfs. mit der Hessenagentur gemeinsam einschlägt, um ein kommunales Energiemanagement aufbauen zu können.

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B 454: Sanierung der Ortsdurchfahrt von Neustadt im Bereich der Querallee fertiggestellt

Vollsperrung ab 21.12.2020 aufgehoben

Die Straßenbauarbeiten zur grundhaften Sanierung der Bundesstraße 454 in Neustadt im Bereich der Querallee werden Anfang nächster Woche fertiggestellt. Die Vollsperrung wird daher im Laufe des kommenden Montagnachmittags, 21. Dezember, aufgehoben und der Verkehr kann die Strecke dann wieder befahren.

Seit Mitte April dieses Jahres wurde bei diesem Gemeinschaftsprojekt von Hessen Mobil und der Stadt Neustadt die rund 430 Meter lange Querallee neugestaltet. Hessen Mobil erneuerte bei dieser Baumaßnahme die Fahrbahn der Bundesstraße. Hierbei wurde zunächst der alte, rund 20 Zentimeter dicke sowie massiv sanierungsbedürftige Asphalt der Straße vollständig ausgebaut. Mit einem neuen, insgesamt 26 Zentimeter starken Asphaltaufbau ist die Fahrbahn der Straße neu aufgebaut worden. Die Querallee hat somit eine tragfähige Fahrbahn erhalten, die die Verkehrsbelastungen gut aufnehmen kann. Zusätzlich wurde von Hessen Mobil im Einmündungsbereich der Querallee zur Hindenburgstraße in Richtung Ortsausgang Schadstellen beseitigt.

Auch die Gehwege entlang der Querallee wurden im Zuge der Bauarbeiten umgestaltet. Die Stadt Neustadt hat dafür den bisherigen und schadhaften Asphaltbelag entfernen und die Gehwege neu mit Betonsteinen pflastern lassen. Darüber hinaus wurde die bestehende Bushaltestelle vergrößert und leistungsfähig ausgebaut. Im Bereich der Schule ist eine neue Fußgängerampel errichtet worden, die den bisherigen Fußgängerüberweg ersetzt. Die bestehenden drei Ampelanlagen wurden vollständig modernisiert und an die aktuellen Standards und Verkehrsverhältnisse angepasst. Zudem hat die Kommune Abstützarbeiten am Gewässer in der Allee vornehmen lassen.

Im Untergrund der Straße hat die Stadt Neustadt die dort vorhandene Gewässerverrohrung ertüchtigen lassen. Ein weiterer Abwasserkanal mit den zugehörigen Hausanschlüssen wurde durch den Zweckverband Mittelhessische Abwasserwerke (ZMA) saniert. Der Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke (ZMW) hat die Wasserversorgungsleitungen inklusive der Hausanschlüsse erneuert, das Versorgungsunternehmen EAM GmbH die Energieversorgungsleitungen für Strom und Gas.

Ab voraussichtlich Mitte/Ende Januar werden die Restarbeiten in der Querallee durchgeführt. Die Arbeiten sind von den Witterungsverhältnissen abhängig. In dieser Zeit wird eine Einbahnstraßenregelung gelten. Hierzu wird der Verkehr in Richtung Schwalmstadt auf der B 454 über die Querallee geführt. In Richtung Stadtallendorf/Marburg wird der Verkehr über die Marktstraße und die Marburger Straße, L 3071, geführt.

Mehr Informationen zu Hessen Mobil unter mobil.hessen.de oder verkehrsservice.hessen.de

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"Mobilstation" für den Waldkindergarten

"Mobilstation" für den Waldkindergarten

Seit Oktober 2017 besteht der Neustädter Waldkindergarten. Nach entsprechender Initiative einiger Mütter wurde die Einrichtung seinerzeit von Bürgermeister Thomas Groll und dem damaligen bsj-Geschäftsführer Jochem Schirp auf den Weg gebracht. 

Dieses für Neustadt neue Betreuungsangebot für Kinder von 3-6 Jahren hat sich gut entwickelt und wird derzeit von 20 Kindern besucht.

Es zeichnet sich ab, dass der Waldkindergarten ab August 2021 eine zusätzliche Gruppe erhalten wird. Der Bürgermeister hat mit nötigen Vorgesprächen für das Vorhaben bereits begonnen.

Bisher übernahm der bsj Marburg im Auftrag der Kommune die pädagogische Betreuung und stellte das Personal. Hier wird es zum 1.1.2021 eine einvernehmliche Änderung geben. Die Stadt Neustadt übernimmt zukünftig das Personal. Der bsj wird aber weiterhin an der Konzeption mitarbeiten. Leiterin der Einrichtung bleibt Adina Brünjes. Der Waldkindergarten ist auch zukünftig eine selbständige Einrichtung.

Kurz vor Weihnachten ging nun ein großer Wunsch von Kindern, Erzieherinnen und Eltern in Erfüllung: der Waldkindergarten bekam eine "Mobilstation", früher sagte man Bauwagen dazu.

Die Anschaffung schlug mit 60.000 Euro zu Buche. Bürgermeister Groll erwartet eine Landesförderung von 30.000 Euro.

Die "Mobilstation" bittet verschiedenste Möglichkeiten für den Kindergartenalltag vom gemeinsamen Frühstück bis hin zum Vorschulunterricht.

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Haushaltsrede 2021

Haushaltsrede 2021

pdf Haushaltsrede 2021.pdf
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Neustadt (Hessen) dankt der Polizei!

Neustadt (Hessen) dankt der Polizei!

Wir danken der Polizei, den Feuerwehren und den Rettungsdiensten für ihre Arbeit, die sie das ganze Jahr geleistet haben.

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Gemeinsame Pressemitteilung des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Stadt Neustadt (Hessen)

In Neustädter Einrichtung gelten strenge Ausgangsregeln / Gut die Hälfte der Testergebnisse liegt vor / Gemeinsames Ziel: Infektionsgeschehen unterbrechen und beschränken

Marburg-Biedenkopf/Neustadt. Nach der Reihentestung der Bewohnerinnen und Bewohner der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) in Neustadt liegt bereits rund die Hälfte der Testergebnisse vor: Demnach wurde bis jetzt bei 116 Bewohnern der Einrichtung das Corona-Virus nachgewiesen. 159 Testergebnisse waren negativ. 32 Bewohner gelten als genesen. Mit strengen Quarantänemaßnahmen und Ausgangsregelungen kontrollieren Gesundheitsamt und Regierungspräsidium (RP) das Ausbruchsgeschehen in der Einrichtung.

Nachdem in der vergangenen Woche mehrere Bewohnerinnen und Bewohner der HEAE positiv auf den COVID-19-Erreger getestet worden waren, erfolgte in enger Abstimmung zwischen dem Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf und dem RP Gießen eine Reihentestung. Am Donnerstag und Freitag haben sich alle 600 Bewohnerinnen und Bewohner den Tests unterzogen.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, das Ausbruchsgeschehen innerhalb der Einrichtung zu unterbrechen und auf die Einrichtung beschränken“, betonen Landrätin Kirsten Fründt und Neustadts Bürgermeister Thomas Groll.

„Wir nehmen die Situation in Neustadt sehr ernst und stehen in engem Austausch mit den Verantwortlichen des RP und auch mit der Stadt Neustadt. Die Zusammenarbeit mit dem medizinischen Dienst in der Einrichtung verläuft ebenfalls sehr gut“, unterstrich Dr. Birgit Wollenberg, die Leiterin des Gesundheitsamtes. Derzeit gebe es zudem keine Hinweise darauf, dass es in Neustadt außerhalb der HEAE zu einem signifikanten Anstieg der Infektionszahlen gekommen sei. „Dort, wo die die einschlägigen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden, ist das Ansteckungsrisiko gering“, sagte die Amtsärztin.

Alle von einem positiven Test Betroffenen und alle Kontaktpersonen sind in zwei Gebäuden isoliert untergebracht. Außenkontakte der Bewohnerinnen und Bewohner unterliegen strengen Auflagen. Für die Einhaltung der Quarantäneanordnungen und die Erfüllung der weiteren Auflagen sorgt das RP Gießen. Das Gesundheitsamt überwacht die Einhaltung der Auflagen.

Demnach dürfen nur noch Personen das Gelände der HEAE verlassen, die nachweislich eine Corona-Infektion überstanden haben, also aus der Absonderung entlassen und nicht mehr infektiös sind. Wenn Personen nachweislich keinen engen Kontakt zu einem aktiven Fall in den vergangenen 14 Tagen hatten oder zu denjenigen, deren Testergebnis aktuell noch aussteht, und deren eigenes Testergebnis negativ ist, dürfen sie die Einrichtung ebenfalls verlassen.

Die Einrichtung bleibt bis auf weiteres für Neuaufnahmen und Zuweisungen an die Kommunen gesperrt. Bis zum Vorliegen aller Befunde wurden außerdem Zusammenkünfte untersagt. Insbesondere in geschlossenen Räumen und außerhalb der gewöhnlichen Sozialgemeinschaften.

„Die Zunahme der Infektionen erfüllt mich mit großer Sorge und wirft auch viele Fragen auf. Über die maßgeblichen Gründe für die hohen Fallzahlen will ich nicht weiter spekulieren, mir fehlen die Einblicke in den Alltag der HEAE. Tatsache ist aber, dass das Geschehen nun dazu führen muss, alle bisherigen Maßnahmen zu überdenken und wo nötig, unverzüglich nachzubessern. Nach Kassel ist dies schließlich bereits die zweite Masseninfektion in einer hessischen Erstaufnahmeeinrichtung“, so Neustadts Bürgermeister Thomas Groll. „Dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben oder -arbeiten, ist die Ansteckungsgefahr mit Corona leider wesentlich höher. Dies habe sich in den vergangenen Monaten immer wieder gezeigt und gelte nicht nur für Erstaufnahmeeinrichtungen“, stellt Thomas Groll fest. Daher sei es umso wichtiger, an diesen Orten die Hygiene- und Abstandsregeln strikt einzuhalten. Dies zu gewährleisten und zu kontrollieren, sei zwingende Aufgabe der jeweiligen Verantwortlichen.

„Als Kommune in der eine Erstaufnahmeeinrichtung durch das Land geschaffen wurde, müssen wir uns darauf verlassen können, dass dort alles getan wird, um die Risiken zu minimieren. Nun wird es verständlicherweise Fragen, Sorgen und auch Kritik aus der Bevölkerung geben. Darauf muss reagiert werden“, so Neustadts Bürgermeister. Er habe bei einem Telefonat mit der Leiterin des Gesundheitsamtes den Eindruck gewonnen, dass von dort alles getan werde, um eine weitere Ausbereitung des Virus einzudämmen. Wichtig ist ihm vor allen Dingen, dass die verordneten Quarantänemaßnahmen strikt eingehalten und auch kontrolliert werden.

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1.000 Worte - 2 Gedanken

1.000 Worte - 2 Gedanken

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

„der Mensch hat die besondere Begabung, das, was er in seinem Kopf vorfindet, wahrer anzusehen als das, was er mit den Augen sehen könnte, wenn er sie aufmachte!“

Ein Ausspruch, der mir sehr gut gefällt und so zutreffend ist - gerade in dieser unruhigen und herausfordernden Zeit. Das Zitat stammt von Manfred Rommel (1928-2013), der von 1974-1996 als Oberbürgermeister der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart amtierte. Er war der Sohn von Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der sich auf Geheiß Hitlers 1944 das Leben nehmen musste, weil er Kontakte zum Widerstand gegen das NS-Regime unterhielt.

Manfred Rommel galt als liberal und weltoffen. Seine Fähigkeit zur Integration und zum Ausgleich wurde stets über alle politischen Lager hinweg gewürdigt. In Finanzfragen galt er als konservativ – vielleicht weil er Schwabe war. Rommel kleidete seine Überzeugungen gerne in humoristisch-ironische Bonmots für die er weithin berühmt war. Er ist ein Vorbild für (Kommunal-) Politiker – auch für mich. Es lohnt sich für zeitgeschichtlich Interessierte, seine Autobiographie „Trotz allem heiter“ zu lesen. Vielleicht ein Geschenk-Tipp zu Weihnachten?

Die Worte Manfred Rommels sollten sich einmal alle zu Gemüte führen, die Corona immer noch für eine leichte Grippe halten oder die behaupten, dass jene, die sich wegen des Virus und seiner möglichen Folgen große Sorgen machen, in einer Parallelwelt leben und völlig überzogen reagieren würden.

In der ganzen Welt, nicht zuletzt in Europa und Deutschland, nimmt die Zahl der Infizierten in den letzten Tagen rapide zu. Beim Abfassen dieser Zeilen war der Landkreis Marburg-Biedenkopf sogar Risikogebiet.

Viele Regierungen reagieren im Kampf gegen COVID-19 mit verschärften Regelungen. Dies geschieht – auch bei uns – um Kindergarten und Schulen offen halten zu können, um der Wirtschaft einen zweiten Lock-Down zu ersparen.

Ja, die Zahl der Tests ist deutlich höher als im Frühjahr – allerdings seit Wochen gleichbleibend und die Fallzahlen haben sich seitdem mehr als verdreifacht. Ja, noch gibt es genügend Betten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser. Ja, die Zahl der Toten liegt bei uns immer noch unter 10.000. Aber darf uns das beruhigen? NEIN! Wir müssen vielmehr alles tun, damit es keine Engpässe im Gesundheitswesen gibt.

Den Corona-Leugnern, den Skeptikern und den Wankelmütigen möchte ich eine Stelle aus dem Markus-Evangelium entgegenhalten. Dort heißt es in Kapitel 8, Vers 18: „Ihr habt Augen und sehet nicht, und habt Ohren und höret nicht.“

Wer die Nachrichten verfolgt, und anders als in undemokratischen Staaten sind diese bei uns objektiv, der muss doch erkennen, dass sich die Entwicklung in den letzten Wochen und Tagen deutlich zugespitzt hat, dass die Verantwortlichen reagieren müssen.

Ähnlich wie Manfred Rommel ist auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ein Mann deutlicher Worte. Er sagte in der letzten Woche, dass wir alle nun ein Team bilden müssen, das „Team Umsicht und Vorsicht“. Lassen Sie uns alle dazu beitragen, dass diese Mannschaft Erfolg hat, spielen wir in diesem Team mit.

In dieser Situation müssen wir alle an einem Seil und vor allem auch in eine Richtung ziehen. Wir alle entscheiden jetzt mit, wie wir Weihnachten feiern werden.

Manfred Rommel war als langjähriger Präsident des Deutschen Städtetages ein engagierter Verfechter kommunaler Interessen. Er sagte auch nach „oben“ deutlich, was er dachte. Nicht immer gefiel das dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl. Dieser war aber nicht nachtragend und hielt 1996 die Laudatio auf den scheidenden Stuttgarter OB.

Nachtragend war Kohl aber gegenüber dem Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Es heißt, dass er ihn wegen dessen steter Kritik an seiner Regierung nie gelesen habe. Was ja nicht heißt, dass er sich nicht daraus vorlesen ließ.

Auch ich gehöre nicht zu den regelmäßigen Lesern des Augstein-Blattes, schaue aber dann und wann bei „Spiegel-Online“ nach dem Neuesten. Dort fand ich am vergangenen Freitag einen Kommentar von Stefan Kuzmany. Kernsätze daraus möchte ich Ihnen nachfolgend mit auf den Weg geben.

„… Bund und Länder einigten sich auf weitgehend gemeinsame Maßnahmen, um den sprunghaften Anstieg der Corona-Infektionen aufzuhalten. Das ist gut so. Und hoffentlich nicht zu spät. Eingefleischte Corona-Leugner werden sich auch von diesem neuerlichen Appell der Politik nicht beeindrucken lassen und Vorsichtige haben sich auch vor der neuen Warnung zurückgehalten. Doch die vielen dazwischen sind inzwischen müde geworden. Das verfluchte Virus hat sie noch nicht erwischt, aber seine Begleiterscheinung nagt an ihnen, die Zermürbung. Man möchte Freunde treffen. In den Urlaub fahren. Endlich wieder ein normales Leben führen. Und nicht ständig über Corona, Corona, Corona nachdenken müssen. Das Virus schert sich nicht um unsere Befindlichkeiten und Bedürfnisse. Wollen wir es aufhalten, müssen wir wieder alle wachsamer werden. …“

Der Mann hat recht. Es gibt für das Team „Umsicht und Vorsicht“ keinen Grund zur Panik oder zur Angst. Angst ist nach Thomas J. Jackson (1824-1863), einem General des amerikanischen Bürgerkrieges, ohnehin ein schlechter Ratgeber. Die gegenwärtige Situation gibt aber ohne Zweifel Anlass zu vermehrter Wachsamkeit und zum Verzicht. Private Feiern, größere öffentliche Veranstaltungen oder Urlaub müssen jetzt nicht unbedingt sein. Dafür wird es wieder Gelegenheit geben.

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Solchen Verzicht mussten wir dieses Jahr auch privat leisten. Berlin und Wien waren ursprünglich als Reiseziele angedacht. Später wurde dann zumindest für den kurzen Herbsturlaub auf Münster umgesattelt. Letztlich fiel aber alles der Corona-Pandemie zum Opfer. Schade. Wie gerne hätte gerade Leonie die kleinen Pandas im Zoo der Hauptstadt gesehen, aber auch wir Eltern können uns viele Stunden in zoologischen Gärten aufhalten. Die Vernunft hat letztlich gesiegt. Leider nicht bei allen. So verlor ich die „4“ eben zu Hause. Die Tochter hing mir morgens eine Kette mit dem neuen Lebensalter um, die ich den ganzen Tag anbehielt. Ob die Damen damit auf meinem insgeheimen Wunsch nach einer Amtskette anspielen wollten? Auf jene Kollegen, die eine solche ehrwürdige Kette tragen dürfen, schaue ich schon ein wenig neidig. Die Amtskette des Bürgermeisters gilt seit dem Mittelalter als Insigne für eine selbstbewusste Stadtgesellschaft. Eine solche repräsentiere ich gerne und für deren Zukunft arbeite ich. Wenn ich nun auch schon fünf Jahrzehnte Revue passieren lassen kann, so möchte ich meine (Zwischen-)Bilanz mit Worten des langjährigen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß (1915-1988) überschreiben: „Dankbar rückwärts. Mutig vorwärts. Gläubig aufwärts.“ Für Glückwunsche und freundlichen Zuspruch danke ich. Einen Wunsch gebe ich gerne an Sie alle zurück:

Bleiben Sie gesund!

Thomas Groll

Bürgermeister

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Ein Ahornbaum erinnert an Manfred Völzke

Ein Ahornbaum erinnert an Manfred Völzke

Die (Wieder-)Einweihung des Spielplatzes am Mengsberger "Floriansplatz" nahmen Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Karlheinz Kurz als willkommenen Anlass, um an den vor zwei Jahren im Alter von 76 Jahren unerwartet verstorbenen Manfred Völzke zu erinnern.

Der Bürgermeister hob im Beisein von Witwe Regina Völzke und den Töchtern Annegret und Iris die Verdienste Manfred Völzkes hervor.

Dieser hatte sich ab Ende 2014 mit großem Engagement in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Neustadt eingebracht. "Er gab Hilfestellung und Sprachkurse, transportierte Möbel und war Ansprechpartner für die Kommune", so Groll.

Über viele Jahre brachte sich der pensionierte Lehrer auch in Mengsberg ein. Bei den Wettbewerben "Unser Dorf hat Zukunft" war Manfred Völzke ebenso mit dabei wie beim Naturlehrpfad "Rund um den Engelhain". Daran erinnere man sich auch zwei Jahre nach seinem Tod noch voller Dankbarkeit betonte der Bürgermeister.

Zum Andenken an den engagierten Bürger wurde nun ein Ahornbaum auf dem neugestalteten Spielplatz gepflanzt. Die Anwesenden waren sich sicher, dass dieses Mitmach-Projekt Manfred Völzke gut gefallen hätte.

Symbolisch goss seine Witwe den Baum an und dankte Bürgermeister und Ortsvorsteher für dieses Zeichen der Erinnerung.

Foto: Florian Lerchbacher

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1.000 Worte – 2 Gedanken

1.000 Worte – 2 Gedanken

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

„Als man dies im Dorf erfuhr,
war von Trauer keine Spur.
Witwe Bolte, mild und weich,
sprach: "Sieh da, ich dacht es gleich!
…

Kurz, im ganzen Ort herum
ging ein freudiges Gebrumm:
"Gott sei Dank! Nun ist´s vorbei
mit der Übeltäterei!"

Die meisten von Ihnen werden diese zwei Verse sicher noch aus ihrer Kindheit kennen. Sie bilden den Schluss der sieben Streiche von Max und Moritz und stammen ebenso wie die dazugehörigen Zeichnungen aus der Feder von Wilhelm Busch (1832-1908), einem der bedeutendsten humoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands.

Witwe Bolte, Meister Böck, Lehrer Lempel und der gute Onkel Fritz verspüren am Ende der Geschichte Schadenfreude und sicher auch Genugtuung darüber, dass die beiden inzwischen geschroteten Lausbuben, die ihnen ja so übel mitspielten, von Meister Müllers Federvieh verspeist werden.

Als Schadenfreude wird allgemein die Freude über das Missgeschick oder Unglück anderer Menschen bezeichnet. Sie kann versteckt empfunden werden oder sich offen als Spott oder Häme zeigen. 

Häme widerfuhr am vergangenen Wochenende auch Donald Trump, der sich ebenso wie seine Gattin mit Corona angesteckt hatte. Bisher galt für den US-Präsidenten im Hinblick auf das Virus ja eher schönreden, verdrängen und leugnen. Das Tragen einer Maske lehnte er bisher grundsätzlich ab. Trotzig wie ein kleines Kind führte er Wahlversammlungen mit tausenden von Anhängern in engen Hallen durch. Muss man sich da wundern, dass seine Erkrankung bei vielen Menschen nicht Mitgefühl, sondern Spott ausgelöst hat? Wohl kaum.

Trump ist übrigens nicht der erste Politiker, der an Covid-19 erkrankte. Wir erinnern uns auch an Großbritanniens Premierminister Boris Johnson und Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro. Bei dem einen führte die Erkrankung durchaus zum politischen Sinneswandel, der andere hingegen reagierte mit Show.

Wegweisend sind für mich die Worte des französischen Wirtschafts- und Finanzministers Bruno Le Maire, der nach Ablauf seiner Quarantäne-Zeit sagte: „Wenn Sie all jene, die Sie lieben, beschützen wollen, dann verhalten Sie sich bitte nicht egoistisch und respektieren die Sicherheitsmaßnahmen.“

Natürlich sollten wir auch Donald Trump, der aufgrund seines Alters von 74 Jahren zu einer Risikogruppe gehört, gute Genesung wünschen, so wie es sein Kontrahent um die Präsidentschaft Joe Biden getan hat. Aber haben wir nicht zugleich die Sorge, dass dieser unberechenbare Politiker versuchen könnte, die Infektion zu seinen Gunsten auszunutzen? Seine nächtliche „Ausfahrt“ gibt hier schon zu denken ….

Eines zeigt das Geschehen im Weißen Haus in Washington deutlich: Corona ist überall gegenwärtig und kann uns alle treffen. Wer die Gefährlichkeit des Virus immer noch leugnet und sich an keine der Vorgaben und Ratschläge hält, der gefährdet letztlich nicht nur sich, sondern auch andere und ist damit, anknüpfend an die obigen Worte von Bruno Le Maire, ein Egoist.

Reißen wir im Herbst nicht auf die Schnelle ein, was wir uns gemeinsam im Frühjahr und Sommer mühsam erarbeitet haben. Man kann es nicht oft genug sagen. Passend dazu ein Ausspruch von Molière (1622-1673), dem großen französischen Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker des 17. Jahrhunderts: „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.

Hoffentlich rüttelt die Erkrankung nicht nur den US-Präsidenten selbst wach, sondern auch viele andere. Allerdings habe ich durchaus die leise Befürchtung, dass wir bald bei Twitter in einer seiner berühmten Kurzbotschaften lesen könnten: „Alles halb so wild. Ein Schnupfen ist schlimmer.“ Das wäre fatal, denn es würden sich dann leider etliche Menschen finden, die sich dann in ihrer Sichtweise bestärkt fühlten.

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Am letzten Samstag war bekanntlich der 3. Oktober. Da war doch was? JA, da war was! Wir konnten auf dreißig Jahre deutsche Einheit zurückschauen. Gefeiert wurde Corona-bedingt nicht. Aber Hand aufs Herz: Hätten wir ohne die Pandemie dieses herausragende Ereignis unserer Geschichte angemessen gefeiert? Hätten wir uns über das Erreichte einfach laut und vernehmbar gefreut? Wohl kaum. Leider.

Nicht zu Unrecht heißt es, dass der größte Verband in Deutschland der Bundesverband der Bedenkenträger sei.

Warum gehen wir so stiefmütterlich mit diesem Geschenk der Geschichte um?

17 Millionen Menschen haben sich im Wendeherbst 1989 ihre Freiheit mit friedlichen Mitteln erkämpft. Darauf können sie, darauf können wir alle zu Recht stolz sein. Städte wie Weimar, Leipzig oder Dresden sind doch heute kaum wiederzuerkennen. Trotz aller noch vorhandenen Unzulänglichkeiten blüht es dort inzwischen, um mit Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017) zu sprechen. Das Grau der DDR ist verschwunden, moderne Großstädte mit Geschichte und Flair sind entstanden.

Von dem US-amerikanischen Philosophen spanischer Herkunft George Santayana (1863-1952) stammt der Satz “Wer aus der Geschichte nichts lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen”.

Gerade wir Deutschen haben über die Jahrhunderte hinweg oftmals wenig aus unserer wechselvollen Historie gelernt. Umso erfreulicher ist doch die Zeit nach dem II. Weltkrieg. Diese Erfolgsgeschichte ist einmalig und müsste viel öfters positiv herausgestellt werden.

Wichtig ist aber auch, dass wir die Vergangenheit unseres Landes kennen. Dies gilt insbesondere für die jüngere deutsche Geschichte. Gerade die Jüngeren wissen viel zu wenig über das Leben in der DDR, dem Leben in einer Diktatur.

Leonie hat sich kürzlich selbst (!) ein Büchlein ausgesucht. Dessen Titel lautet „Wie war das in der DDR – Einblicke in die Zeit des geteilten Deutschland.“ Nein, keine hochtrabende Lektüre, sondern Fakten, Hintergründe und Erlebnisberichte für Kinder ab 8 Jahren. Selbst für Erwachsene lohnt sich ein Blick hinein.

Wäre die Akzeptanz für den Tag der deutschen Einheit übrigens größer, wenn wir ihn am 9. November feiern würden? Ich glaube schon. Helmut Kohl – so wird kolportiert – suchte damals nach einem Tag im Herbst, an dem im langjährigen Mittel das Wetter am schönsten sei und die Antwort des Wetterdienstes sei eben der 3. Oktober gewesen. Das klingt nett, dürfte aber sicher nicht der (Haupt-) Grund gewesen sein.  Man wollte einfach nicht den historisch belasteten 9. November – Abdankung des Kaisers/Ausrufung der Republik 1918, Pogromnacht 1938 – als Feiertag. Im Nachhinein betrachtet ein Fehler. Am 9. November 1989 fiel die Mauer in Berlin. Dies war der Tag, an dem hunderttausende Menschen jubelten und „begann wieder zusammen zu wachsen, was zusammen gehört“ (Willy Brandt).

Ich hoffe, liebe Leser, das neue Format gefällt Ihnen, ab jetzt heißt es „1.000 Worte – 2 Gedanken“.

Bleiben Sie gesund!

Thomas Groll

Bürgermeister

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Starkregenereignisse - Kommune will Maßnahmenplanung auf den Weg bringen

Starkregenereignisse - Kommune will Maßnahmenplanung auf den Weg bringen

Zu einer Fachveranstaltung in Sachen „Starkregenereignisse“ hatte Bürgermeister Thomas Groll Vertreter von Behörden und Verbänden sowie insbesondere im Neustädter „Heidental“ wirtschaftende Landwirte kürzlich in das Dorfgemeinschaftshaus eingeladen.

Vertreten waren das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), das Amt für Bodenmanagement, der Fachdienst Landwirtschaft des Landkreises und der Wasser- und Bodenverband Marburger Land.

Zu Beginn skizzierte der Bürgermeister nochmals die Situation vor Ort und ging auf die Starkregenereignisse der letzten Jahre ein. Er betonte, dass die Kommune die Flurbereinigung im Zuge des Weiterbaus der A49 als ein wesentliches Instrumentarium ansehe, um zumindest im Bereich des „Heidentals“ Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Bis es soweit sei, vergingen aber noch ein paar Jahre. Zeit, die man laut Groll nutzen müsse, um Planungen auf den Weg zu bringen und einige „Sofortmaßnahmen“ anzudenken und nach Möglichkeit umzusetzen.

Den Fachvortrag des Nachmittags hielt Dr. Heike Hübener vom HLNUG aus Wiesbaden. Die Expertin gehört zum Fachzentrum Klimawandel und – anpassung und stellte das Projekt „KLIMPRAX“ – KLIMawandel in der PRAXis – näher vor.

Kernaussagen von Dr. Hübener waren:

  • „Starkregenereignisse können jede Kommune treffen.“
  • „Gegen 70 l Niederschlag auf den Quadratmeter in einer Stunde gibt es kaum einen wirkungsvollen Schutz – außer man errichtet für Millionen Rückhaltebecken.“
  • „In den letzten 20 Jahren sind die Temperaturen und die Starkregenereignisse deutlich gestiegen.“
  • „Ein Flurbereinigungsverfahren schafft Abhilfe.“
  • „Einzelne Maßnahmen zur Entlastung können mit wenig Aufwand bereits zuvor umgesetzt werden.“

Nach dem Bau der A49 im Bereich Neustadt soll der Wege- und Gewässerplan aufgestellt werden. Die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung eines Flurbereinigungsverfahrens. Dies dürfte 2026/27 geschehen. Danach beginnt dann die Umsetzung im Gelände.

Bürgermeister Thomas Groll möchte die Zeit nutzen und bereits im Vorfeld die Planungen für das rund 100 ha große Heidental vorantreiben. Nach entsprechenden Förderprogrammen hält er bereits Ausschau. 2021 soll das Vorhaben vorangetrieben werden.

Gemeinsam mit dem Amt für Bodenmanagement und dem Wasser- und Bodenverband soll aber zugleich nach möglichen Sofortmaßnahmen geschaut werden, die auch nach dem Flurbereinigungsverfahren Bestand haben.

Hier wird man nach internen Beratungen auf die Landwirte zukommen. Bürgermeister Thomas Groll plant hierfür Mittel in den Haushalt 2021 einzustellen.

Momentan schneidet der städtische Bauhof Gehölze im Uferbereich zurück und hebt Gräben aus. „Wir können leider nicht alles auf einmal schaffen und müssen nach Prioritäten vorgehen. Zudem muss daher das Tagesgeschäft ein wenig in den Hintergrund rücken. Dafür bitte ich um Verständnis“, so Groll.

Fazit des Nachmittags: Das Thema „Starkregenschutz“ soll in den nächsten Jahren Schritt für Schritt vorangebracht werden. Einhundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, aber gemeinsam können Kommune, Landwirte und Eigentümer etwas erreichen.  

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Verkehrssituation

Verkehrssituation

Aufgrund von Rückfragen teilen wir mit, dass die Stadt Neustadt (Hessen) keine Informationen über Verkehrsbeeinträchtigungen erhält, die im Zusammenhang mit dem Bau der A49 stehen.

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Förderbescheid für den Umbau des "Zollhofes" - Feuerwehr Speckswinkel erhält neue Umkleiden

Förderbescheid für den Umbau des "Zollhofes"  - Feuerwehr Speckswinkel erhält neue Umkleiden

2021 soll der Umbau des bisherigen Jugendraumes im Neustädter Stadtteil Speckswinkel zu einem neuen und verbesserten Umkleidebereich für die Freiwillige Feuerwehr Speckswinkel erfolgen. Zudem erhält die Wehr im Gebäude noch einen kleinen Werkstattraum.

Mit dem Umbau wird eine dringende Empfehlung der Unfallkasse Hessen umgesetzt, denn bisher war die "schwarz-weiß Trennung“ nicht gegeben, da die Umkleide bisher in der Fahrzeughalle untergebracht war.

Bürgermeister Thomas Groll sieht es als wichtig an, die Freiwilligen Feuerwehren vor Ort solange als möglich zu erhalten. „Unsere Wehren nehmen vielfältige Aufgaben wahr. Über ihren eigentlichen Zweck hinaus gestalten sie auch das Leben der dörflichen Gemeinschaft mit.“

Eine Umsetzung des Projektes noch in 2020 ist aufgrund der Auslastung von Bauhof und Baufirmen nicht möglich.

In der Folge soll die Freiwillige Feuerwehr Speckswinkel auch noch ein neues Fahrzeug erhalten.

Der Umbau ist mit 130.000 Euro veranschlagt.

Das Land Hessen fördert das Vorhaben mit 90 % aus den Mitteln der "Hessenkasse".

Staatssekretär Dr. Martin Worms aus dem hessischen Finanzministerium überreichte den entsprechenden Bescheid am 16. September 2020 vor Ort an Bürgermeister Thomas Groll. Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg, Ortsvorsteher Karl Stehl, Stadtbrandinspektor Frank Bielert und Wehrführer Marco Stegner waren ebenfalls erfreut über die Unterstützung aus Wiesbaden.

Der Übergabe fand im Rahmen der bundesweiten „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ statt.

„Ehrenamtliches Engagement ist unverzichtbar für unsere Gesellschaft. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bei der Freiwilligen Feuerwehr in Speckswinkel tragen eine große Verantwortung und entscheidend zu einem gelingenden Miteinander bei. Dafür bedanke ich mich herzlich und freue mich daher besonders, dass Sie nun notwendige Verbesserungen an den Räumlichkeiten der Freiweilligen Feuerwehr vornehmen können“, erklärte Worms.

Weiter sagte der Staatssekretär: „Die Hessische Landesregierung ist Partner der Kommunen: Mit der HESSENKASSE haben wir unseren Landkreisen, Städten und Gemeinden nicht nur einen finanziellen Neustart durch die Ablösung ihrer Kassenkredite ermöglicht. Die HESSENKASSE sorgt mit ihrem Investitionsprogramm auch mit Landesgeld für Kommunen, die sparsam gewirtschaftet haben und trotz begrenzter Mittel ohne Kassenkredite ausgekommen sind. In die kommunale Infrastruktur können dadurch rund 700 Millionen Euro investiert werden. Davon profitiert auch Neustadt.“

Wehrführer Marco Stegner konnte erfreut mitteilen, dass die Wehr inzwischen wieder über genügend aktive Atemschutzgeräteträger verfüge. Damit, so Bürgermeister Thomas Groll, liege die entscheidende Voraussetzung für die Anmeldung für eine Fahrzeugersatzbeschaffung vor. Diese solle nun auf den Weg gebracht werden.

Karl Stehl sprach sich dafür aus, in der Folge nach einer geeigneten Alternative für die Jugendlichen zu schauen.

Foto: Florian Lerchbacher

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„Denn sie wir wissen nicht, was passiert …“

„Denn sie wir wissen nicht, was passiert …“

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Freitagmorgen, 6.05 Uhr. Zähneputzen. Stets willkommene Gelegenheit, um vor dem Spiegel kurz über den bevorstehenden Arbeitstag nachzudenken. Heute: Themensuche für die nächste Kolumne. Nach fast sechs Monaten, fünfundzwanzig Texten und weit über einhundert Zitaten kein einfaches Unterfangen. Noch keine zündende Idee, aber wie  heißt es doch beim Evangelisten Matthäus im siebten Kapitel so treffend: „…suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“

Freitagmorgen, 8.10 Uhr. Gang durch die Büros im Rathaus. Rücksprachen stehen an, der ein oder andere Auftrag vor dem Wochenende muss auch noch schnell erteilt werden. Auch hier: Themensuche für die nächste Kolumne. Hat vielleicht jemand einen Vorschlag, ein Stichwort? Eine Idee kommt auf. „Chef, wie wäre es einmal mit einem Geschichten-Schreiben-Spiel? Sie notieren zwei Sätze für den Text auf ein Blatt, knicken den ersten Satz um und reichen den Zettel dann weiter. Der Nächste macht es genauso … und so entsteht ein spannendes Werk.“ Klingt zunächst einmal gut, aber ich habe dann doch gehörige Zweifel, ob dabei etwas Vernünftiges herauskommen kann oder ob es nicht lediglich ein großes Durcheinander gibt. Mir kommt ein bekanntes Sprichwort in den Sinn: „Viele Köche verderben den Brei.“ Manchmal arbeitet es sich eben doch besser alleine.

Freitagvormittag, 10.15 Uhr. Verschnaufpause zwischen zwei Terminen. Immer noch keine zündende Idee. Was tun? Vorgehen nach dem Motto „Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man einen Arbeitskreis“? Für einige immer öfter ein probates Mittel, um auf alle Fälle Zeit zu gewinnen und vielleicht sogar eine Lösung für die gestellte Aufgabe zu finden. Für andere hingegen lediglich ein Zeichen der Ratlosigkeit. Ich schließe mich – zumindest in vielen Fällen - der letzteren Sichtweise an.

Übrigens: Wenn der „Lockdown“ etwas Gutes gebracht hat, dann war es in meinen Augen der Verzicht  auf zahlreiche unnötige Termine, Dienstreisen und Arbeitskreissitzungen. Vieles konnte man schneller und vor allem zielgerichteter am Telefon oder per Email erledigen. Für manche eine neue Erkenntnis. Dabei galt dann nicht „Es ist zwar schon alles gesagt, aber nur noch nicht von jedem …“, sondern „Fasse dich kurz“. Eine Arbeitsweise die Zeit spart, Zeit für das Wesentliche. 

Langsam wird es nun aber Zeit, für eine erste Idee, also schnell mal bei Google „Texte Corona“ eingeben. Anders als der ehemalige Bundesminister Karl-Theodor zu Guttenberg will ich aber nicht bloß „abkupfern“ und dies Ihnen dann auch noch verheimlichen, sondern bin bloß auf der Suche nach einer Anregung für meine Kolumne, denn alle anderen Herangehensweisen haben ja – Sie konnten es oben nachverfolgen – bisher nicht funktioniert.

Und siehe da, getreu dem Eingangszitat aus dem Neuen Testament wurde ich tatsächlich fündig. Auf der Homepage der Pfarreiengemeinschaft Morbach im Hunsrück fand ich einen äußerst gelungenen Text der im ostfriesischen Leer lebenden Autorin Birgit Rutenberg, der mit „Perspektivwechsel Corona“ überschrieben war. Deren Zeilen gefielen mir so gut, dass ich sie Ihnen nicht vorenthalten möchte:

Corona ist eine Chance!
Nein, die Wahrheit ist,
dass Corona nur den Tod bringt,
dass es uns zerstört,
dass Corona uns alles nimmt.
Ich glaube nicht,
dass Corona unsere Rettung ist,
dass es uns erweckt,
uns entschleunigt,
dass Corona durch Distanz zeigt, wie wertvoll Nähe ist.
Es ist doch so,
dass Corona uns voneinander entfernt,
uns in den sozialen Abgrund stürzt,
uns vernichtet,
dass Corona uns einsam macht.
Ich weigere mich zu akzeptieren,
dass Corona uns zeigt, worauf es im Leben ankommt,
dass wir menschlicher werden,
zusammenhalten,
aneinander denken,
dass wir nachdenken.
Es ist doch offensichtlich,
dass Corona die neue Pest ist,
dass wir alle sterben werden,
dass dies unser Ende ist.
Es wäre gelogen, würde ich sagen,
Corona bringt uns zusammen!

Und jetzt lesen Sie den Text nochmals, aber nun bitte nicht von vorn, sondern von unten nach oben! War Ihnen ein solches Stilmittel bisher bekannt? Mir noch nicht.

Birgit Rutenberg hat es verstanden, zwei völlig unterschiedliche Sichtweisen der Corona-Pandemie darzustellen. Nun kommt es auf jeden von uns an, wie wir für uns persönlich die Situation beurteilen.

Passend dazu ein Zitat des großen preußischen Baumeisters des Klassizismus, Architekten und Stadtplaners Karl-Friedrich Schinkel (1781-1841), dessen Bauwerke wie etwa die Neue Wache oder das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt noch heute das Stadtbild der Mitte Berlins prägen: „Wer die Perspektive ändert, sieht die Dinge in einem anderen Licht.“  

Welcher Sichtweise der Corona-Pandemie schließen Sie sich denn nun an? Nehmen Sie sich doch einmal fünf Minuten Zeit, um diese Frage fernab jedes medialen Einflusses zu beurteilen. Meine Antwort zu dieser Frage möchte ich Ihnen mit einem Aphorismus, einer Lebensweisheit, geben: „Der eine sieht nur Bäume. Probleme dicht an dicht. Der andere Zwischenräume und das Licht.“

Freitagabend, 18.10 Uhr. Der erste Gedanke für die nächste Kolumne ist inzwischen getippt. Ein zweiter wäre aber nicht schlecht. Ich setze da alle Hoffnungen auf eine kleine Stichwortgeberin.

Freitagabend, 19.35 Uhr. „Über was schreibst Du denn nächste Woche im Blättchen“, fragt mich Leonie. (wörtliche Rede, nachgestellter Begleitsatz) Ich antworte: „Hast Du eine gute Idee?“ (wörtliche Rede, vorangestellter Begleitsatz) „Wie wäre es“, sagt die Tochter, „wenn Du einmal über die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show schreiben würdest?“ (wörtliche Rede, eingeschobener Begleitsatz)

Nun wissen Sie auch, was gerade im Deutsch-Unterricht der 4. Klasse durchgenommen wird: die wörtliche Rede in ihren drei Varianten. Eltern lernen ja (wieder) mit ihren Kindern. Manches, was wir lange Jahre „einfach so“ gemacht haben, müssen wir uns nun wieder Stück für Stück erarbeiten, um es erklären zu können. Spannende Angelegenheit. Auf Geschichte, PoWi (Politik und Wirtschaft) oder Erdkunde freue ich mich schon, bei Chemie und Physik habe ich sicher unaufschiebbare Termine ... Für die Kleinen, aber auch für uns Ältere, gilt im Übrigen ein Wort des französischen Gelehrten Jean Joseph Jacolot (1770-1840): „Beim Unterricht ist die Wiederholung die Hauptsache, sie ist alles. Man behält, was man wiederholt.“

Samstagabend, 21.00 Uhr. Was kann ich denn nun aus Leonies Einfall machen? Eine gewisse Erwartungshaltung gibt es ja bei der kleinen Dame schon … Sie schaut die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show, im Gegensatz zu mir, gerne und wettet regelmäßig im Vorfeld mit ihrer Oma, wer denn die Sendung moderiert. Heute lagen die beiden mit ihrem gemeinsamen Tipp „Günter Jauch“ wieder einmal goldrichtig. Vielleicht sollten sie mir demnächst einmal die Lotto-Zahlen vorhersagen… Einen Teil des Millionengewinns würde ich dann in eine Bürgerstiftung für unsere Kommune anlegen. Versprochen.

Das gibt mir die Gelegenheit nochmals auf unsere „Neustädter Rest-Cent-Aktion“ hinzuweisen. Spenden doch auch Sie regelmäßig 1, 2 Euro für kulturelle, sportliche oder soziale Zwecke in unserer Heimatstadt. Getreu einem afrikanischen Sprichwort sollte unser Motto dabei lauten: „Wenn viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten, viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern!“

Interessant finde ich, dass die Herren Gottschalk und Jauch auch nach etlichen Jahrzehnten im Show-Geschäft noch ganz vorne mitmischen. Irgendwie kommt da nichts nach, was auf Dauer Bestand hat. Ein Phänomen, das wir leider in vielen Bereichen wie auch dem Vereinsleben oder der Kommunalpolitik erleben. Dabei ist es hier doch wie in einem Staffellauf, der Stab muss (rechtzeitig!) von Generation zu Generation weitergegeben werden. Dazu gehören dann immer zwei: Diejenigen, die bereit sind Verantwortung abzugeben und diejenigen, die willens sind, sie zu übernehmen. Egal ob der zu diesem Gedanken passende Ausspruch nun vom englischen Staatsmann Thomas Morus (1478-1535), dem österreichischen Komponisten Gustav Mahler (1860-1911) oder Benjamin Franklin (1706-1790), einem der Gründer Väter der Vereinigten Staaten von Amerika, stammt, er ist zweifellos richtig: „Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.“

Der Titel der von Leonie ins Spiel gebrachten Show lautet korrekt „Denn sie wissen nicht, was passiert.“ Ersetzen wir das „sie“ mal durch „wir“, dann haben wir in meinen Augen eine durchaus passende Überschrift für die Zeit seit März 2020: „Denn sie wir wissen nicht, was passiert.“

Jetzt, sechs Monate später, wird allenthalben eine Zwischenbilanz gezogen. Laut einer aktuellen und repräsentativen Umfrage für die „BILD am Sonntag“ glauben neunzig Prozent, dass Deutschland bisher gut durch die Corona-Pandemie gekommen sei. Siebzig Prozent haben demnach kein Verständnis für die gegenwärtigen Proteste. Für mich sind dieses gute Zahlen. Belegen sie doch die in der letzten Woche an dieser Stelle angemahnte Einigkeit bei der Krisenbewältigung.

Natürlich sehen die Verantwortlichen manches anders als noch zu Beginn der Corona-Pandemie. Gesundheitsminister Jens Spahn hat dies vor einigen Tagen klar und deutlich gesagt und festgestellt, dass Politik und Wissenschaft heute die notwendigen Abwägungen zwischen Schutz und Alltag besser treffen könne, weil es einfach mehr Erfahrungen gebe. Zugleich bat  er die Menschen, doch miteinander zu reden, sich über unterschiedliche Meinungen auszutauschen. „Dass nicht jeder in seiner Facebook-WhatsApp-Gruppen-Welt bleibt, immer aggressiver wird und gar nicht mehr den Kontakt zu denjenigen sucht, die vielleicht anderer Meinung sind“, kritisierte der Minister nach meiner Auffassung zu Recht und fügte hinzu: „Was muss eigentlich passiert sein in diesem Land, dass wir uns nicht mehr zuhören?“

Ja, es wurden einzelne Fehler von den Verantwortlichen gemacht, aber die große Linie stimmte dennoch.  Auch hier gibt es ein passendes Wort aus dem Neuen Testament. Diesmal stammt es vom Evangelisten Johannes. In dessen achtem Kapitel heißt es: „…Wer von Euch ohne Sünde (Fehler) ist, der werfe den ersten Stein …“

Ein kleiner Tipp noch: Gehen Sie doch einmal in unsere katholische Pfarrkirche. Setzen sich dort in eine der Bänke und schauen auf den barocken Hochalter. Dort sind die vier Evangelisten Johannes, Markus, Matthäus und Lukas dargestellt. Wissen Sie, welcher der Herren wer ist? Die Attribute Stier, Mensch, Adler und Löwe helfen Ihnen bei der Lösungsfindung.   

Wer handelt, der macht nie alles richtig. Keine Fehler macht nur der, der den Kopf in den Sand steckt wie der Vogel Strauß und nichts tut. Wie heißt es in einem Sprichwort: „Fremde Fehler beurteilen wir als Staatsanwalt, die eigenen als Verteidiger.“ Hüten wir uns bitte davor.

Auch für die kommenden Wochen und Monate heißt es leider „Denn wir wissen nicht, was passiert.“ Zu viele Unwägbarkeiten liegen noch vor uns. Für mich ist es daher unabdingbar, dass der bisherige Kurs im Grundsatz beibehalten werden muss. Ich sehe keine vernünftige Alternative dazu. Der explosionsartige Anstieg der Fallzahlen in unserem Nachbarland Frankreich macht mir Sorgen, dazu darf es bei uns nicht kommen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erkennt zwar „Licht am Ende des Tunnels“, er sagt aber zugleich auch, dass wir nicht wissen, wie lange die Wegstrecke noch ist, die vor uns liegt. Ein Sprint über 100 m wird es sicher nicht sein, eher eine Mittel- oder gar eine Langstrecke.

Wir müssen daher weiterhin klug agieren. Das ist meine heutige Bitte an Sie.

 

Thomas Groll

Bürgermeister

 

 

 

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#HESSENGEGENHETZE: Hass und Hetze im Internet online melden

#HESSENGEGENHETZE: Hass und Hetze im Internet online melden

Die Stadt Neustadt (Hessen) engagiert sich für ein gutes Zusammenleben und konstruktiven Umgang aller Menschen. In diesem Zusammenhang weisen wir hier auf eine Möglichkeit hin, sich gegen Hass und Hetze im Netz zu wehren:

Wer in sozialen Netzwerken oder an anderer Stelle im Internet extremistische Aussagen oder Hasskommentare entdeckt oder selbst Ziel eines solchen Kommentars geworden ist, kann das jetzt über ein Meldeformular ganz einfach melden. Dazu braucht man nur den Link zur betreffenden Seite und einen Screenshot des Kommentares. Ob man seine Kontaktdaten hinterlässt, ist freigestellt.

https://hessengegenhetze.de/hasskommentare-melden

Ziel des neuen Angebotes ist es, Hasskommentare und extremistische Inhalte möglichst schnell zu erfassen, den Betroffenen eine unmittelbare und unkomplizierte Unterstützung zu bieten sowie eine effiziente Strafverfolgung durch eine verbesserte Sicherung beweiserheblicher Daten in Gang zu setzen.

Die Meldungen gehen bei der Zentralen Meldestelle "Hasskommentare" im Hessen CyberCompetenceCenter (Hessen3C) ein. Das Hessen3C ist in der Abteilung VII Cyber- und IT-Sicherheit, Verwaltungsdigitalisierung des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport angesiedelt.

Nähere Informationen zum Meldesystem gibt es unter https://hessengegenhetze.de/informationen-zum-meldesystem.  

 

Hinweis

In Notfällen und bei Sachverhalten, die ein sofortiges polizeiliches Einschreiten erfordern, wählen Sie unbedingt die Rufnummer 110 oder wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle.

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Familienzentrum Neustadt - Landeszuwendung für Arbeit unter Corona-Bedingungen

Familienzentrum Neustadt - Landeszuwendung für Arbeit unter Corona-Bedingungen

Das Land Hessen stellt für Familienzentren eine gesonderte Landeszuweisung in Höhe von 5.000 Euro zur Verfügung, damit diese ihre Arbeit auch unter Corona-Bedingungen fortsetzen können. Die Stadt Neustadt (Hessen) hat diesen Zuschuss umgehend beantragt und nunmehr die Mitteilung des Regierungspräsidiums Kassel, als die zuständige Fachstelle, erhalten, dass die Förderung gewährt wird. Die Gelder sollen vorrangig für Öffentlichkeitsarbeit, Onlineberatung und –vorträge, Anpassung an Hygienebedingungen und „Hardware“ investiert werden.

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"Neustadt blüht"

"Neustadt blüht"

Im Rahmen der Initiative "Neustadt blüht" hat der städtische Bauhof nach Absprache mit der Agentur für Naturentwicklung Marburg-Biedenkopf in der Kernstadt versuchsweise mehrere Blühstreifen mit einer regionalen Samenmischung angelegt.

Die Blühstreifen befinden sich auf der Grünfläche gegenüber dem Bahnhof, am Ringelhain, an der Grillhütte, beim Kunstrasenplatz "Ochsenwiese", im Bürgerpark bei der Streuobstwiese, und Richtung Willingshausen.

Mit der Aktion wird seitens der Kommune ein kleiner Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt bei Insekten geleistet.

Auch 2020 haben wieder zahlreiche Bürgerinnen und Bürger im Bürgerbüro Samentütchen für den heimischen Garten abgeholt. Auch dort blühen nun regionale Blumenmischungen.

Zudem gibt es auch in den Stadtteilen Blühflächen, die u.a. von den Verschönerungsvereinen betreut werden.

Bürgermeister Thomas Groll hält es für vorstellbar, die Aktion 2021 noch etwas auszuweiten.

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Befragung zum neuen Familienzentrum startet

Befragung zum neuen Familienzentrum startet

Ende des Jahres wird das Familienzentrum Neustadt endlich neue, eigene Räumlichkeiten im Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums in der Querallee beziehen. Nach dem Auszug aus der Kita Regenbogen und der Übergangslösung mit einem Büro im Haus der Vereine freuen sich alle Beteiligten, dass es dann bald richtig losgehen kann! Bereits jetzt bietet das Familienzentrum ein vielfältiges Programm mit Angeboten für Menschen jeden Alters. Mit dem Umzug in den Neubau kann und soll sich aber noch so einiges ändern! Zum einen wird es mit den neuen Räumen und mehr Platz auch mehr Möglichkeiten geben, zum anderen sollen Neustädter*innen in Zukunft verstärkt mitgestalten sowie eigene Ideen und Wünsche einbringen können.

Der erste Schritt dahin ist eine aktivierende Bürger*innen-Befragung, die in den nächsten Wochen durchgeführt wird. Dazu ist geplant, mit insgesamt 100 – 150 Personen, die in Neustadt leben, ein Kurzinterview zu führen, um sie nach ihren Ideen und Wünschen für Angebote im Familienzentrum zu fragen, aber auch um über Schwierigkeiten oder Herausforderungen ins Gespräch zu kommen. Außerdem erhoffen sich die Organisatorinnen, dabei weitere Engagierte kennen zu lernen, die die Arbeit des Familienzentrums auch aktiv mitzugestalten wollen. Denn ein Familienzentrum lebt immer vor allem von den Menschen vor Ort, die teilnehmen, mitmachen, Ideen einbringen, kleinere Aufgaben übernehmen oder vielleicht sogar ein eigenes Angebot gestalten.

Um ein möglichst breites Bild der Neustädter Stadtgesellschaft einzufangen, werden zunächst einige mögliche Interviewpartner*innen direkt angesprochen. Zusätzlich dazu werden Einladungen an zufällig ausgewählte Haushalte in Neustadt geschickt. Wer sich daraufhin zurückmeldet, kann sich den Ort für das Interview aussuchen: ob draußen im Park, zuhause oder im Büro des Familienzentrums – in jedem Fall werden die geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen beachtet! Die Teilnahme ist natürlich freiwillig. Und auch wer keinen Brief bekommt, kann selbstverständlich gerne an der Befragung teilnehmen! Das Familienzentrum-Team freut sich über alle, die mitmachen möchten! Melden Sie sich einfach.

Durchgeführt werden die Interviews von den beiden Mitarbeiterinnen des Familienzentrums, Nicole Zinkowski und Annika Schlüter, durch Mitarbeiter*innen des bsj Marburg, die in Neustadt tätig sind (Svetlana Nerenberg, Martin Mehtfessel, Phillip Berg und Martina Trogrlic), sowie durch Eva Hartmann, die vor kurzem ihre Tätigkeit für die „Leitstelle älter werden“ aufgenommen hat.

Foto: Michael Rinde, Oberhessische Presse 

Kontakt und Info

Annika Schlüter
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
06692 9691157
0159 03140420

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„Glaube nicht alles, was Du hörst. Sage nicht alles, was Du willst. Tue nicht alles, was Du magst.“

„Glaube nicht alles, was Du hörst. Sage nicht alles, was Du willst. Tue nicht alles, was Du magst.“

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

„Die Gewohnheit ist ein Seil. Wir weben jeden Tag einen Faden und schließlich können wir es nicht mehr zerreißen.“ Diese Sätze stammen von Horace Mann (1796-1859), einem amerikanischen Politiker des 19. Jahrhunderts, der als „Vater der öffentlichen Bildung“ in den USA gilt.

Was würde dieser berühmte Pädagoge wohl sagen, wenn er sähe, wie der heutige Präsident die Vereinigten Staaten von Amerika regiert? Wie gedankenlos er agiert und die stetig steigenden Opferzahlen der Corona-Pandemie in seinem Land bagatellisiert? Über die Äußerungen Donald Trumps – ich wiederhole mich -  kann man, egal zu welchem Thema er sich äußert, doch nur den Kopf schütteln und auf die Klugheit der amerikanischen Wähler am 3. November 2020 hoffen. Dass ein Mann wie Trump überhaupt in das höchste Staatsamt gelangen kann, sagt aber auch viel über den aktuellen Zustand der USA und das dortige politische System aus.

Gewohnheiten bestimmen unser Leben. Es sind Handlungen, die wir nach einer Zeit ganz automatisch durchführen, viele davon sogar täglich. (Gute) Gewohnheiten sind eine praktische Angelegenheit. Vermutlich können Sie sich nicht mehr erinnern, was Sie genau in welcher Reihenfolge erledigt haben, als sie das letzte Mal ihre Zähne geputzt, die Wäsche in die Maschine getan, Schuhe angezogen oder ihr Auto abgestellt haben.

Unser Gehirn ist schon ein toller Manager. Alles, was wir oft genug gemacht haben, hat die Tendenz, dass es automatisiert wird. Ist ein gewohnheitsmäßiges Verhalten erst einmal in Gang gesetzt, läuft es präzise ab wie ein Uhrwerk. Wir müssen uns darüber keine Gedanken mehr machen und haben den Kopf frei für andere Dinge.

Ich erlebe dies oft morgens gegen 6 Uhr beim Zähneputzen. In diesen knapp drei Minuten kommen mir immer wieder Fragen und Anregungen für den vor mir liegenden Arbeitstag in den Sinn, die ich dann kurze Zeit später per Mail ins Rathaus zu den Mitarbeitenden sende, um sie nicht gleich wieder zu vergessen. „Vergessen“, so hat der erste Bundespräsident Theodor Heuß (1884-1963) übrigens einmal gesagt, „ist Gefahr und Gnade zugleich.“ Es lohnt sich, einmal näher über das Zitat von „Papa Heuß“, der diesen Spitznamen wegen seiner mitfühlenden, großväterlichen Art trug, nachzudenken. Wenn eine Erinnerung uns permanent nur schadet, wenn sie immer wieder für Streit und Zwietracht sorgt, dann kann Vergessen der bessere Weg sein. Loslassen, abhaken, vergessen – so könnte man es prägnant auf den Punkt bringen. Allerding muss man natürlich aufpassen, dass der Klügere nicht immer nachgibt, denn dann regieren irgendwann die Dummen die Welt… Sie denken hier bitte an das Thema der letzten Woche, die goldene Mitte.

Mit bald fünfzig Jahren ist leider der Hang zur Vergesslichkeit auch bei mir schon vorhanden und wenn ich ein paar Stichworte schnell auf einen Zettel schreibe, besteht durchaus die Gefahr, dass ich nachher nicht mehr alles davon selbst entziffern kann und Hilfe brauche. Dies ist leider nicht immer von Erfolg gekrönt. Dann doch lieber schnell das Smartphone genutzt und eine kurze Nachricht abgesetzt.

Zur Gewohnheit ist mir inzwischen auch das Abfassen dieser Kolumne geworden. Im Laufe der Woche sammele ich erste Ideen sowie Zitate hierfür und zumeist am Freitag sitze ich dann abends im Erkerzimmer und beginne damit, daraus einen „runden“ Text entstehen zu lassen. Manchmal geht das schnell, manchmal ist es ein langwieriger Prozess, manchmal möchte man schon aufgeben, bis dann doch noch ein rettender Gedanke kommt.

Zu dieser sicher auch Ihnen bekannten Situation fand ich übrigens ein treffendes Zitat eines unbekannten Verfassers: „Aufgeben kann jeder, da es sehr einfach ist. Doch wirklich aufgeben tut nur der Pessimist! Du aber bist Optimist, der schneller als er schaut am Ziele ist.“ Ein wie ich finde Mut machendes Motto für die vor uns liegende Zeit.

Ob Sie es glauben oder nicht: wenn ich mit dem Schreiben beginne, weiß ich weder wie lange der Brief wird, noch was genau in ihm stehen wird. Der Text entwickelt sich quasi beim Schreiben weiter. Gut, dass es heute Computer gibt, dadurch kann man immer wieder kurzentschlossen Veränderungen vornehmen, ohne die bereits beschriebenen Blätter zerknüllen zu müssen. Anfang der 1990er Jahre beim Schreiben der ersten juristischen Hausarbeiten mit der elektrischen Schreibmaschine war das noch anders und der Verbrauch an Papier entsprechend hoch.

Manchmal wird man beim Abfassen von Texten aber auch einfach abgelenkt. Sie kennen das sicher. Als ich gegen 21.30 Uhr aus dem Fenster schaute, fühlte ich mich an Alfred Hitchcocks Film „Die Vögel“ aus dem Jahre 1963, den Klassiker des Horrorfilms erinnert. Innerhalb von wenigen Minuten flogen hunderte von Tieren um die Büsche im Garten herum. Was war das? Ein Ruf nach oben. Die Damen vom Fernseher weggeholt, wo gerade „Ninja Warrior Germany“ – früher haben wir das weniger hochtrabend „Spiel ohne Grenzen“ genannt – lief, geschaut und dann schnell gegoogelt. Es waren Gerippte Brachkäfer, besser bekannt als „Junikäfer“. In großen Schwärmen fliegen sie in der Dämmerung warmer Nächte für etwa eine Stunde umher und „verschwinden“ dann wieder. 2/3 der Tiere sind männlich und die Weibchen legen Ende Juli etwa 35 Eier in den Boden. Nach drei Jahren werden aus den Larven Käfer und in dieser Zeit können sie den Rasen schwer geschädigt haben.

Leonie beschäftigte sich im Sachkundeunterricht kürzlich mit Hund, Katze und Meerschweinchen und Mama und Papa haben jetzt etwas über Insekten gelernt. Als ich von den „Spätfolgen“ der Käfer las, da kam mir allerdings das „St. Florians-Prinzip“ in den Sinn. Sorry, liebe Nachbarn, aber ich hoffe sehr, dass die etwa 15 mm langen Wesen unseren Garten zukünftig nicht mehr ansteuern. Am Samstagabend waren es zumindest nicht mehr so viele …

Auch Sprichwörter, Redensarten oder bestimmte Begriffe werden im Laufe der Jahre zur Gewohnheit und wir verwenden sie gerne, ohne näher darüber nachzudenken. Wir haben also schon mal sprichwörtlich „ein Brett vor dem Kopf“, „Tomaten auf den Augen“ oder sind „auf dem Holzweg“. Wenn wir ein Unglück gerade noch abwenden können, sind wir „aus dem Schneider“, läuft trotzdem einmal etwas schief, geht es halt „in die Binsen“. Und manchmal kaufen wir sogar „die Katze im Sack“. Sprichwörter und Redensarten sind in aller Munde und zudem gute Stilmittel, um einen Text zu gestalten. Wo aber kommen diese Redewendungen (oder Begriffe) eigentlich her?

 Nennen wir als Beispiel einmal die „Gretchenfrage“. Sie haben sicher schon einmal davon gehört.

Dieser Begriff steht für eine Frage, die dem Befragten direkt und in der Regel unvermittelt gestellt wird. Sie hat dabei stets einen Inhalt, dessen Preisgabe dem Befragten unangenehm ist. Der Ausdruck geht auf Johann Wolfgang von Goethes Meisterwerk, die 1808 veröffentlichte Tragödie „Faust“, zurück und bezeichnet ein Gespräch zwischen Gretchen, dem frommen, tugendhaften und etwas naiven Bauernmädchen, und Faust, dem mit sich und der Welt unzufriedenen Gelehrten, der das Bauernmädchen verführt und letztlich zugrunde richtet. In Vers 3415 fragt sie ihn nach einem vorhergehenden Wortwechsel „Nun sag, wie hast du`s mit der Religion?“. Faust weicht der Frage aus gutem Grunde immer wieder aus und Gretchen hat aufgrund seines Paktes mit dem Teufel den wunden Punkt des Akademikers gefunden.

Die Frage „Nun sag, wie hast Du`s mit der Religion“ kam mir in den Sinn, als dieser Tage in den Nachrichten über die hohe Zahl der Kirchenaustritte 2019 berichtet wurde. Im vergangen Jahr verließen 500.000 (!) Deutsche die katholische und evangelische Kirche. Noch gehören in unserem Land 44 Mio. Menschen den beiden großen christlichen Kirchen an. 2060 sollen es dann nur noch 22 Mio. sein. Das wäre gerade einmal etwas mehr als ein Viertel der Einwohner.

In der Präambel unseres Grundgesetzes haben die „Mütter und Väter der Verfassung“ nach dem unfassbaren Geschehen im NS-Staat bewusst einen Gottesbezug hergestellt. Heute wenden sich aber immer mehr Menschen in Deutschland von den Kirchen und damit letztlich auch von Gott ab.

Unsere Vorfahren haben über die Jahrhunderte hinweg beeindruckende Sakralbauten wie die Dome in Köln, Fulda oder Passau geschaffen, heute sind diese nur gefüllt, wenn Touristen kommen.

Christliches Gedankengut hat die Entwicklung dieses Landes geprägt, einst waren die Klöster Ausgangspunkt der Bildung und auch die Reformation hatte erheblichen Einfluss auf die politische Entwicklung. Denken wir nur an den Ausspruch „cuius regio, eius religio“ – „Wessen Land, dessen Religion“.

Alles rückläufig und irgendwann passé …

Die Gründe dafür sind sicherlich vielschichtig und müssen an anderer Stelle diskutiert werden. Nur einen Punkt will ich heute anführen: aus meiner Sicht fehlen beiden Kirchen meinungsstarke Männer und natürlich auch Frauen, die ihre Stimme erheben und Positionen besetzen. Die dorthin gehen, wo heute Meinung gemacht wird – in die Talkshows und die Redaktionssäle der Boulevardpresse.

Man kann über so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof Johannes Dyba oder die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Margot Käßmann sicherlich geteilter Meinung sein, eines aber eint alle drei: sie haben den Mund aufgemacht, Themen besetzt und so Profil für ihre Kirche gewonnen. Just in diesen Tagen erschien übrigens die Autobiografie des 2017 verstorbenen Kölner Erzbischofs Meisner, die den zum Thema passenden Titel „Wer sich anpasst, kann einpacken“ trägt. 

Ein Mann klarer Worte war übrigens auch der Jesuitenpater Johannes Leppich (1915-1992). Dem wortgewaltigen Prediger gelang es, in den 1950er und 60er Jahren jeweils bis zu 40.000 Menschen mit seinen Veranstaltungen anzusprechen, und damit Millionen zu erreichen. Leppich war seinerzeit keinesfalls unumstritten, dass „Maschinengewehr Gottes“ stand bei seinen Ansprachen auf dem Dach eines VW-Kombis oder der Ladefläche eines Lkw`s und legte einfach los. Er gehörte zu den Gründern der Telefonseelsorge und gab auch die Anregung, Bibeln in die Hotelzimmer zu legen. Vor vielleicht fünfunddreißig Jahren fand ich beim Aufräumen ein Buch von ihm und meine Mutter erzählte dann, dass sie Pater Leppich Ende der 1960er Jahre in Stadtallendorf erlebt habe. Hören Sie sich einfach einmal eine seiner Predigten bei youtube.de an. Sicher, manches wirkt heute seltsam auf uns, aber der Kern seiner Aussagen ist zeitlos. Was ja auch für die Bibel zutrifft.

In der Corona-Zeit gab es viele gute Ideen. Eine davon stammt von Thomas Latzel. Der Leiter der evangelischen Akademie in Frankfurt a.M. hat die 10 Gebote auf die aktuelle Situation umgeschrieben:

  • Du sollst deine Mitmenschen lieben, komm` ihnen aber deswegen nicht zu nahe und übe dich in liebevoller Distanz.
  • Du sollst nicht horten – weder Klopapier noch Nudeln und schon gar keine Desinfektionsmittel.
  • Die Pandemie sollte das Beste aus dem machen, was in dir steckt: einen engagierten, solidarischen Mitmenschen.
  • Du solltest ruhig auf manches verzichten, dafür gewinnst Du andere Freiheit hinzu.
  • Du solltest keine Panik verbreiten. Panik ist nie ein guter Ratgeber, zu keiner Zeit. Gesunder Menschenverstand und Humor dagegen schon.
  • Du solltest von „den Alten“ lernen. In früheren Zeiten von Seuchen halfen den Menschen vor allem ein gesundes Gottvertrauen und die tätige Fürsorge füreinander.
  • Sei der Mensch für andere, den Du selbst gern um dich hättest.
  • Du solltest anderen beistehen, die deine Hilfe brauchen. Das hilft nicht nur ihnen, sondern macht dich auch selbst frei.
  • Du solltest kreativ und aktiv mit der Pandemie umgehen. Sie kann Positives aus dir und anderen herausholen.
  • Du solltest keine Angst vor Stille und Ruhe haben. Wenn die Quarantäne zum Umdenken führt, wäre das ein „sekundärer Krankheitsgewinn“.

Ich finde die „10 Gebote für die Corona-Zeit“ sehr gelungen. Wir sollten diese Worte heute beherzigen, aber sie auch mitnehmen in eine sicherlich kommende Corona-freie Zeit.

Zum Thema „10 Gebote“ fand ich übrigens zwei bedenkenswerte Zitate. Das erste stammt von Konrad Adenauer (1876-1967), dem Gründungskanzler der Bundesrepublik: „Die zehn Gebote sind deshalb so eindeutig, weil sie nicht erst auf einer Konferenz beschlossen wurden.“ Das andere vom Schriftsteller Eberhard Blank: „Gott reichten die zehn Gebote. Erst der Staat machte tausende von Paragrafen und Bestimmungen daraus.“ Alle, die auf den unterschiedlichen staatlichen Ebenen – natürlich auch wir in der Kommune - Verantwortung tragen, sollten sich  einmal kritisch hinterfragen. Ist wirklich alles was wir niederschreiben und verordnen nötig oder geht es kürzer und pragmatischer?

Einer, der von gewohnten Pfaden Abschied nahm, war Martin Luther (1483-1546), der Augustinermönch und Theologieprofessor. Er wurde bekanntermaßen zum Reformator und hat sicher des Öfteren auch über die zehn Gebote gepredigt.

Von ihm stammt der Ausspruch „Glaube nicht alles, was Du hörst. Sage nicht alles, was Du willst. Tue nicht alles, was Du magst.“ In meinen Augen ein gutes Leitwort – nicht nur - für diese besondere Zeit. Bleiben wir bei Nachrichten kritisch und hinterfragen deren Inhalt. Überlegen wir erst einmal, bevor wir reden, sind wir manchmal diplomatisch. Das kann Ärger ersparen. Denken wir daran, dass unser Handeln Auswirkungen haben kann, auf uns und andere.

Als ich den Text für heute beenden wollte, lese ich gerade, dass es den ersten Corona-Fall am Timmendorfer Strand gibt. Dies führt mir und uns allen vor Augen, dass das Virus eben keinen Urlaub macht.

Bleiben Sie gesund!

Thomas Groll

Bürgermeister

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„Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher.“

„Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher.“

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

lassen Sie mich meine heutige Kolumne – natürlich – mit einem Gedanken zu den Starkregenereignissen vom letzten Mittwoch beginnen. Gemeinhin gilt Wasser als Quelle des Lebens. Wir müssen trinken, um zu leben. In den Kurorten setzt man auf die Kraft der Heilwässer. Gerne wagen wir einen Sprung in das kühle Nass – im nächsten Jahr wieder in unser dann saniertes Freibad. Ein russisches Sprichwort macht aber deutlich, dass Wasser eben nicht nur positive Seiten hat: „Dem Feuer und dem Wasser hat Gott den freien Willen gegeben.“ Naturereignisse wie Hochwasser an den großen Flüssen oder Starkregenereignissen kommen zumeist plötzlich und lassen sich kaum bändigen. Dann wird deutlich, welche Kraft die Naturgewalten haben. Wir mussten es 2007, 2011 oder am 17. Juni 2020 erleben. Leider. Mein Respekt gilt allen, die - obwohl z. T. selbst betroffen – Mittwochnacht anpackten, kurzentschlossen den Verkehr regelten, ihren Nachbarn halfen. Danke auch den Frauen und Männern der Freiwilligen Feuerwehren und dem Team vom Bauhof für ihren Einsatz. Uns alle eint sicher der Gedanke, dass wir möglichst lange auf überflutete Straßen und Keller verzichten können. 

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Schwarzes Bärtchen und Melone, Spazierstock und Watschelgang in übergroßen Schuhen – die Markenzeichen von Charlie Chaplin (1889-1977) dürften den meisten Menschen auch heute noch vertraut sein. Der gebürtige Brite, der ab 1952 in der Schweiz lebte, weil man ihn in seiner seitherigen Wahlheimat USA ungerechtfertigter Weise der Nähe zum Kommunismus verdächtigte und ihm deshalb die Wiedereinreise verweigerte, war Schauspieler und Regisseur, Drehbuchautor und Komponist in einem. Unvergessen seine Auftritte als Tramp. Charlie Chaplins Filme faszinieren Millionen Menschen bis heute. Er war der erste Weltstar des Kinos und einer der einflussreichsten Komiker der Filmgeschichte. Zeitgeschichtlich bedeutsam ist sein 1940 gedrehter Film „Der große Diktator“. In der Satire auf Adolf Hitler spielt der 1975 von Queen Elizabeth II. zum Ritter Geschlagene Anton Hynkel, den Herrscher von Tomanien. Kritiker sprechen bis heute von einem „wahrlich herausragendes Werk eines großen Künstlers“. Charlie Chaplin, der 1928 in der Stummfilm-Komödie „Der Circus“ die Hauptrolle spielte, war zeitlebens ein Freund der Artisten, Tierlehrer und Clowns und besuchte Jahr für Jahr die Gastspiele des Schweizer Nationalcircus Gebr. Knie in seinem Wohnort Vevey. Der Circus Roncalli hat später übrigens ein Wort Chaplins zu seinem Motto auserkoren: „Jeder Tag an dem Du nicht lächelst ist ein verlorener Tag.“

Nicht dass Sie jetzt denken, ich wüste alles wie aus dem FF über diesen großen Künstler. Ich habe mir vielmehr die Zeit genommen und ein wenig gegoogelt. Den Anlass dafür boten meine beiden Damen. Leonie watschelte durch den Flur und ihre Mutter meinte lapidar: „Wie Charlie Chaplin“. Die Kleine schaute zunächst etwas verwundert und wollte dann wissen, wer das denn gewesen sei. Folglich musste ich also mein Wissen über diesen kleinen Großen etwas auffrischen.

Im Verlauf des Tages kamen wir dann auch noch auf zwei andere Komiker aus längst vergangenen Tagen zu sprechen –Oliver Hardy (1892-1957) und Stan Laurel (1890-1965). Der Amerikaner und der Brite, besser bekannt als „Dick und Doof“ spielten zusammen in 107 Filme. Schade, dass diese heute nur noch vereinzelt im Fernsehen gezeigt werden. Mancher sucht heute das Supertalent, Hardy und Laurel waren aber welche. Einer ihrer Filme hieß „In der Manege“. Die beiden spielten darin zwei unbeholfene Artisten.

Von Stan Laurel fand ich übrigens folgendes Zitat: „Wenn irgendjemand bei meiner Beerdigung ein langes Gesicht macht, dann rede ich nie wieder mit ihm.“ Humor hatte er, der Oscar-Preisträger von 1961.

Der Tochter habe ich übrigens versprochen, in den Sommerferien einmal einen Film von „Dick und Doof“ mit ihr anzusehen. Ich bin gespannt, ob sie mit dieser Art des Humors, über die ich vor vierzig Jahren herzhaft lachen konnte, etwas anzufangen weiß. Getreu dem Titel einer Samstagabendshow von Rudi Carrell werde ich mich überraschen lassen. 

Ist es eigentlich Zufall, dass fast alle großen Komiker vergangener Jahrzehnte, wie eben auch Charlie Chaplin, Stan Laurel und Oliver Hardy, immer wieder den Weg zum Circus fanden? Ich glaube nein. Bis in die frühen 1980er Jahre hinein hatte der klassische Circus, dessen Wiege vor über 250 Jahren in England stand, ein ganz anderes Standing in unserer Gesellschaft. Bruce Low und später Freddy Quinn präsentierten „Circus, Circus“ im ZDF, in der ARD gab es zu Weihnachten „Stars in der Manege“ und den „Tele-Circus“ – und die Einschaltquoten waren enorm. Die Prominenten aus Showbusiness, Politik und Sport suchten die Nähe der Artisten und Circus-Direktoren und es gab ein Dutzend Groß-Circusse in Deutschland. Und heute? Das Circus-Festival in Monte Carlo ist zwar immer noch ein Treffpunkt vieler Stars, aber wenn das deutsche hierüber berichtet, werden die Tiervorführungen herausgeschnitten, ein Circus-Sterben hat vor Jahren eingesetzt und nur noch wenige Eltern besuchen mit ihren Kindern eine Vorstellung im bunten Circus-Zelt. Schade, schade, um dieses alte Kulturgut.

Ein Komödiant, ein Clown, war Charlie Rivel (1896-1983). Der Spanier trat bereits im Alter von drei Jahren im elterlichen Circus auf. 1910 lernte er Charlie Chaplin kennen, der ihn später zu seinem Künstlernamen inspirierte, und der Münchner Komiker Karl Valentin (1882-1948) sagte einmal über Rivel, dass dieser der einzige Mensch gewesen sei, der ihn zum Lachen gebracht habe. 1931 entstand aus einer Laune heraus der Ausruf „Akrobat - schööön!“, der zu Rivels Markenzeichen wurde. 1981 trat der wohl beste Clown aller Zeiten letztmals im Circus Krone-Bau in München auf. Mit dabei war damals sein Sohn Juanito (1922-2004), ebenfalls ein großer Spaßmacher in der Manege. Ihn durfte ich übrigens Ende der 1990er Jahre an gleicher Stelle erleben und war mit 3.000 Menschen gerührt, als auch er „Akrobat – schööön!“ ausrief.

Der stets markant geschminkte Charlie Rivel, der bei seinen Auftritten immer ein übergroßes rotes Trikot trug, begeisterte nicht nur die Menschen in den Circussen und Varietees, sondern formulierte auch kluge Gedanken. „Jeder Mensch ist ein Clown, aber nur die wenigsten haben den Mut, es auch zu zeigen“ lautet sein wohl bekanntestes Zitat.

Über ein anderes Wort dieser beeindruckenden Persönlichkeit möchte ich heute mit Ihnen nachdenken, denn dessen Kernaussage passt auch bestens zur gegenwärtigen Situation: „Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher.“

Optimist und Pessimist unterscheiden sich vor allem darin, wie sie die Dinge ansehen, worauf sie ihr Augenmerk richten.

Pessimisten sehen beim Schweizer Käse nur die Löcher, Optimisten freuen sich auf den Genuss desselbigen.

Pessimisten haben ein halbleeres Glas vor sich, Optimisten hingegen ein halbvolles.

Pessimisten denken bei Sonnenschein, schon an das demnächst aufkommende schlechte Wetter, Optimisten wärmen sich an den Sonnenstrahlen.

Pessimisten ärgern sich beim Anblick einer Rose über die Dornen, Optimisten sehen die Schönheit der Königin der Blumen.

Pessimisten ärgern sich über das, was sie nicht haben, Optimisten freuen sich über die Dinge, die sie besitzen.

Betrachtet man es genau, dann haben beide Recht. Ein Schweizer Käse besteht nicht nur aus Käse, er hat auch viele Löcher. Es ist Ansichtssache, ob ein Glas halb voll oder eben halb leer ist. Die Rose hat nicht nur Blüten, sondern auch Dornen.

Auch wenn beide also Recht haben, so unterscheiden sie sich in einem wichtigen Punkt: Der Pessimist fühlt sich grundsätzlich schlecht, während der Optimist sich zumeist gut fühlt. Oder, um es nochmals mit den Worten von Charlie Rivel zu sagen: „Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher.“

Optimist und Pessimist sehen zwar dasselbe, sie nehmen es aber verschieden war und reagieren völlig anders darauf.

Psychologen beschäftigen sich von Berufswegen mit der Frage, warum dies so ist. Ihre Antwort lautet: Beide sind von Erfahrungen geprägt. Pessimisten haben ihrem Gehirn beigebracht, vornehmlich auf das Negative zu schauen. Das Gehirn eines Optimisten hingegen macht diesem regelmäßig das Erfreuliche und Positive bewusst. Jeder von beiden hat also im Laufe der Zeit seine eigene Denkweise entwickelt.

Da wir Menschen also nicht als Pessimisten auf die Welt gekommen sind, sondern einige von uns gelernt haben, pessimistisch eingestellt zu sein, können wir – bei gutem Willen – auch lernen, optimistischer zu werden. Optimist zu sein, kann man üben, man muss es nur wollen.

Ich für mein Teil bekenne ich mich gerne dazu, Optimist zu sein. Es gibt immer Lösungen für die Herausforderungen, vor die wir gestellt werden. Nur liegen sie halt manchmal nicht gleich auf der Hand, sondern müssen von uns gesucht werden. Zu dieser Sichtweise passt ein Wort des chinesischen Philosophen Laotse, der im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte: „Nur wer ein Ziel hat, findet den Weg.“ Was würde es nützen, in dieser krisenhaften Zeit zu resignieren? Unser kleiner Segler Neustadt muss durch die nun etwas unruhigere Zeit gesteuert werden. Mein Dank gilt allen aus Kommunalpolitik und Verwaltung, die mich bei dieser Aufgabe unterstützen.

Über Optimisten und Pessimisten gibt es natürlich unzählige Zitate. Ein besonders schönes stammt vom Schriftsteller Theodor Fontane (1819-1998), dem Autor von „Effi Briest“: „Der Optimist ist ein Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt, in der Hoffnung, darin eine Perle zu finden um sie zu bezahlen.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor wenigen Tagen ebenfalls das Bild von Pessimist und Optimist aufgenommen und gesagt: „Wir müssen in diesen Wochen optimistisch, aber eben auch realistisch sein. Das Virus ist nicht weg, auch wenn wir es bisher gut eingedämmt haben. Wir müssen weiterhin vorsichtig sein, um gerade die Lage der Wirtschaft nicht noch mehr zu verschlechtern.“

Optimistisch macht uns, dass die Fallzahlen in Deutschland auf relativ niedrigem Niveau verharren. Als Realisten erkennen wir aber deutlich, dass die Gefahr durch das Corona-Virus nicht vorbei ist. Die Erkrankungen in einer Vielzahl von Fleischfabriken oder in Göttinger Hochhäusern sind der Beleg dafür.

Optimisten strahlen Lebensfreude aus. Das kann anstecken wirken. Markus Söder der bayerische Ministerpräsident hat diesen Ball kürzlich bei einer Pressekonferenz aufgenommen und davon gesprochen, dass die Lockerungen dieser Tage auch zur Lebensfreude der Menschen beitragen sollen und können, dies aber eben auch Vernunft jedes Einzelnen von uns voraussetzt. Er hat recht.

Bleiben Sie also optimistisch, vernünftig und gesund.

Thomas Groll

Bürgermeister

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Schutzmann vor Ort für Neustadt

Schutzmann vor Ort für Neustadt

Die Stadt Neustadt (Hessen), erster Teilnehmer des Landkreises Marburg-Biedenkopf und gleichzeitig erste Gemeinde innerhalb des Polizeipräsidiums Mittelhessen an der Sicherheitsinitiative KOMPASS, erhält ab August 2020 einen „Schutzmann vor Ort“.

Was ist KOMPASS?

Die Abkürzung KOMPASS steht für KOMmunalProgrAmm SicherheitsSiegel.

KOMPASS ist ein Angebot des Hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden in Hessen und zielt auf eine nachhaltig ausgerichtete Verzahnung und noch engere Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Polizei und Kommune.

Die Polizei Hessen bietet an, gemeinsam mit den Kommunen und den Bürgerinnen und Bürgern, die spezifischen kommunalen Sicherheitsbedürfnisse, also auch die Sorgen und Ängste der Bevölkerung zu erheben, zu analysieren und gemeinsam ein passgenaues
Lösungsangebot zu entwickeln.

Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe und mit KOMPASS geht das Land seit Ende 2017 neue Wege. Dazu gehört auch der personelle Ausbau des „Schutzmanns vor Ort“.

Die Stadt Neustadt (Hessen) gehört, nach den ersten Modellkommunen, Hanau, Maintal, Bad Homburg v.d. Höhe und Schwalbach im Taunus seit 2018 zu den ersten weiteren Teilnehmern an der Sicherheitsinitiative.

Bereits im Mai 2018, bei der Aufnahme in das Programm KOMPASS, erklärte Neustadts Bürgermeister Thomas Groll, dass neben der Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürger zur Bedarfserhebung bestehender Sicherheitsbedürfnisse ein „Schutzmann vor Ort“ ein wesentlicher Mosaikstein für mehr Präsenz und mehr Sicherheit für die Neustädter wäre. Seine Hoffnung auf mehr Präsenz durch einen Schutzmann vor Ort brachte Bürgermeister Groll bei der Übergabe des „Starter-Kit“, u.a. mit dem KOMPASS-Begrüßungsschild, durch Polizeipräsident Bernd Paul im September 2018 erneut zum Ausdruck.

Die Stadt Neustadt hat für die Sicherheit bereits einen Freiwilligen Polizeidienst eingerichtet. Zudem setzte die Stadt schon Empfehlungen um, die im Ergebnisbericht der im Rahmen der KOMPASS-Sicherheitsinitiative von der Justus-Liebig-Universität durchgeführten repräsentativen Bürgerbefragung standen.

Im Einzelnen ging es z.B. um den Rückschnitt sichtversperrender Hecken oder Sträucher und eine deutlich verbesserte Straßenbeleuchtung an verschiedenen Orten.

Weitere Haushaltsmittel für zusätzliche Investitionen zur Steigerung des Sicherheitsempfindens stehen für 2020 bereit.

Jetzt steht fest:

Die Stadt Neustadt (Hessen) erhält ab August 2020 einen „Schutzmann vor Ort“.

Derzeit laufen dazu die Vorbereitungen durch die Stadt Neustadt und die Polizei z.B. zu dem Schutzmann selbst, zum Dienstort und auch zu den Erreichbarkeiten.

Ein Schutzmann vor Ort soll, wie es der Name schon sagt, vor Ort den Kontakt pflegen, ansprechbar sein und ein offenes Ohr für Probleme und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger haben. Er ist ein Bindeglied zwischen der Bevölkerung, der Stadt und der Polizei.

Der „Schutzmann vor Ort“ erhöht die örtliche Polizeipräsenz, verbessert damit das Vertrauensverhältnis, intensiviert die Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen, Institutionen und Ämtern und steigert dadurch insgesamt das Sicherheitsgefühl.

Der Schutzmann vor Ort wirkt zudem in Gremien wie z.B. Runden Tischen oder Präventionsräten mit, nimmt an Ortsbeiratssitzungen, öffentlichen Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen oder Infoabenden teil oder hält Vorträge z.B. in Jugend- oder Senioreneinrichtungen sowie in Betrieben.

Zu seinen weiteren besonderen Aufgaben gehört die Nachsorge bei Kriminalitätsopfern.

Der „Schutzmann vor Ort“ nimmt Kontakt auf und bietet Hilfe an, um die Folgen der Straftat zu minimieren.

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Sicherungsarbeiten im Gebäude Marktgasse Nr. 1

Sicherungsarbeiten im Gebäude Marktgasse Nr. 1

Um 2000 herum wurde das ehemalige "Schwesternhaus" umfassend saniert. Es unterblieben aber Arbeiten am Gebäudetrakt zwischen dem nunmehrigen "Haus der Vereine" und der Gaststätte "Krone", der Marktgasse 1.

Die Fachwerkkonstruktion wies zwischenzeitlich erhebliche Mängel auf, u.a. war der Schwamm in einige Balken eingedrungen.

Nach einer Bestandsaufnahme begannen Mitarbeiter des Bauhofes mit der Entkernung des Gebäudes und entfernten innenliegende Mauern sowie Fußböden.

Die in Fachwerksanierungen erfahrene Firma Werkhütte Kassel führt nun die Zimmererarbeiten durch, die zunächst der Gebäudesicherung dienen.

Die Junker-Hansen-Musikanten proben zunächst mit der Blaskapelle Momberg in deren Bläserheim.

Die Maßnahme wird zu 75 % mit Mitteln des Städtebauförderungsprogrammes "Soziale Stadt" gefördert. Die Kosten dürften sich auf rund 50.000 Euro belaufen. Wobei bekanntermaßen Kostenschätzungen bei Fachwerk-Immo im Vorhinein nicht genau abgeschätzt werden können.

Zunächst, so Bürgermeister Thomas Groll gelte es, den Gebäudeteil zu sichern. Man dürfe ihn nicht abreißen, daher musste man tätig werden.

Bodo Schellhorn, Inhaber der Werkhütte und renommierter Fachwerkexperte, hat bereits einer Machbarkeitsstudie für die Marktgasse erstellt. Toll wäre es, betont der Bürgermeister, wenn das angedachte Konzept "pings" (grob gesagt Wohnraum für junge Leute) mit dem Kolping-Diözesanverband Fulda zustande käme. Die "gedanklichen Vorarbeiten" sollen alsbald beginnen.

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„Wer mit Bedacht handelt, erreicht, was er erstrebt.“

„Wer mit Bedacht handelt, erreicht, was er erstrebt.“

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wie haben Sie Ostern unter den Vorzeichen des Corona-Virus verbracht?

Nutzten Sie Telefon oder WhatsApp, um mit der Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben? Fehlten Ihnen der gemeinsame Kirchgang, die Predigten unserer Pfarrer oder das Anspiel der Kindergottesdienst-Kinder? Vermissten Sie die Unterhaltung beim Frühschoppen am Ostermontag oder den traditionellen Ausflug?

Verfolgten Sie die beeindruckende Ansprache unseres Bundespräsidenten oder waren Sie der Nachrichten und Sondersendungen im Fernsehen zu Corona überdrüssig und nahmen stattdessen wieder einmal ein Buch zur Hand, blätterten in alten Fotoalben oder räumten endlich einmal den Schreibtisch auf?

Ostern 2020 war anders als wir es gewohnt waren und bleibt hoffentlich ein einmaliges Ereignis. Die vergangenen Tage können aber trotz aller Einschränkungen durchaus ein Gewinn sein, wenn wir aus ihnen die richtigen Rückschlüsse für die Zukunft ziehen.

Von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) stammt ein zu dieser These passendes Wort: „Man verliert nicht immer, wenn man entbehrt.“

Wenn ich etwas länger über diesen kurzen Satz nachdenke, so komme ich zu der Erkenntnis, dass der Dichterfürst mit seiner Feststellung Recht hat. Was meinen Sie?

Stumpfte das ständige Überangebot der letzten Jahre nicht unsere Wahrnehmung ab? Schätzten wir viele Dinge nicht mehr Wert, weil sie uns allen längst zur Selbstverständlichkeit geworden waren?

Meine Großeltern waren einfache Leute. Vertrieben aus dem Sudetenland hatten sie sich in Neustadt wieder etwas Eigenes aufgebaut. Sie waren mit ihrem Leben zufrieden, für sie musste es nicht „immer mehr“ sein. Von der Lebensleistung und -einstellung dieser Generation können wir heute lernen, denn sie konzentrierte sich auf das Wesentliche.

Mein Opa interessierte sich für die Fußball-Bundesliga und er hätte kein Verständnis dafür gehabt, dass ein Torwart – mag er auch der Beste der Welt sein – 20 Mio. Euro pro Jahr fordert, während die Bundeskanzlerin „nur“ 350.000 Euro verdient. Auch hier stimmen die Verhältnisse nicht mehr.

Lassen Sie uns diesen herausfordernden Wochen etwas Positives abgewinnen. Denken wir neu über das nach, was wir, was unsere Gesellschaft und unser Gemeinwesen wirklich brauchen. 

Wenn ich diese Zeilen am Abend des Ostermontags in den Computer tippe, weiß ich nicht, für welches weitere Vorgehen zur Bewältigung der Corona-Pandemie sich die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der sechzehn Bundesländer in dieser Woche entscheiden werden.

Die nun anstehenden Beschlüsse müssen wohl überdacht sein. Die Besonnenheit aller Verantwortlichen ist dabei gefragt. Das eingangs zitierte Sprichwort bringt dies gut zum Ausdruck: „Wer mit Bedacht handelt, erreicht, was er erstrebt.“

Angela Merkel hat am vergangen Freitag gesagt, dass wir durch übereiltes Tun schnell zerstören können, was wir bisher erreicht haben. Dieser Aussage pflichte ich uneingeschränkt bei.

Nach der seit Mitte März währenden Phase der gesellschaftlichen Quarantänisierung muss nun zweifellos eine Phase der Lockerung der damit verbundenen Einschnitte folgen. Dies kann aber nur langsam und mit Auflagen versehen vonstattengehen. Dieser Prozess erfordert von uns allen weiterhin Disziplin.

Dabei gilt es Lösungen zu finden, die sowohl die Gesundheit als auch die Freiheit des Einzelnen angemessen berücksichtigen. Das Virus ist gefährlich, aber auch die durch den „Lockdown“, den Stillstand des öffentlichen Lebens und großer Teile der Wirtschaft, hervorgerufenen Schäden müssen Eingang in die Bewertung finden.

Dies ist sicher nicht einfach. Bisher haben die Verantwortlichen beim Krisenmanagement nach Auffassung einer großen Mehrheit der Bundesbürger gute Arbeit abgeleistet.

Ist Ihnen in diesem Zusammenhang übrigens aufgefallen, dass die wenigen, die jetzt meckern und unzufrieden sind, größtenteils mit jenen identisch sind, die immer etwas zu kritisieren haben?

Ja, Wirtschaft und Gewerbetreibenden sprechen sich für rasche Lockerungen aus und das ist nachvollziehbar.

Ja, unsere Kinder sollen wieder in die KiTa oder die Schule gehen und das ist aus vielerlei Gründen auch wichtig.

Ja, unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger wollen wieder selbst einkaufen und soziale Kontakte pflegen und das kann ihnen nach fünf Wochen auch keiner verdenken.

Ja, viele von uns wollen einfach nur zum Friseur, ein Eis essen, in die Singstunde oder auf den Fußballplatz gehen und auch das kann jeder verstehen.

Man darf aber nicht einfach aus einem Bauchgefühl heraus entscheiden nach dem Motto: „Jetzt reicht´s!“

Keiner von uns kann ernsthaft wollen, dass nun etwas in die Wege geleitet wird, was sich nach ein, zwei Wochen aufgrund wieder ansteigender Fallzahlen als fataler Irrtum herausstellen könnte.

Wir alle – und insbesondere die Kinder und älteren Menschen – dürfen, salopp gesagt, keine „Versuchskaninchen“ sein. Anstehende Entscheidungen müssen daher wohlüberlegt sein und auf den Empfehlungen der anerkannten Wissenschaftler wie der Leopoldina basieren.

Mich beruhigt in diesem Zusammenhang eine Aussage des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, der in seiner Osteransprache sagte: „Wir lassen keine Experimente mit der Gesundheit der Menschen zu.“

Deutschland ist ein föderales Land. Die sechzehn Bundesländer könnten sehr vieles eigenständig regeln. In dieser krisenhaften Situation muss aber mit einer Stimme gesprochen werden. Für Profilierungen einzelner ist die Lage viel zu ernst. Allzu forsch ist dabei gegenwärtig genauso falsch wie ewig zaudernd. Erinnern wir uns: „Wer mit Bedacht handelt, erreicht, was er erstrebt“.

Unabhängig vom Ergebnis der Beratungen sind es drei Grundsätze, deren Befolgung mir auch in den kommenden Tagen, Wochen und wohl auch Monaten wichtig erscheint:

Erstens: Besonnenheit bewahren. Beispielsweise müssen die inzwischen eingeübten Verhaltensregeln wie Händewaschen und Abstandhalten unbedingt weitergeführt werden.

Zweitens: Vertrauen fassen. Bund, Länder und Kommunen arbeiten mit großem Einsatz daran, die Krise zu bewältigen. Das nicht immer alles gleich zu 100 % funktioniert, ist der unbekannten Situation geschuldet, vor der wir stehen.

Drittens: Solidarität üben. Viele lobenswerte Initiativen sind bisher entstanden. Es hat sich eine aktive Bürgergesellschaft entwickelt. Das ist ein Gewinn und muss, so wie der Bundespräsident festgestellt hat, fortgeführt werden.

In einem meiner letzten Briefe berichtete ich Ihnen von unseren kommunalen Großbaustellen.

In der vergangenen Woche war ich beim Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums. Die Arbeiten gehen dort gut voran. Als ich im großen Saal stand, dachte ich an Karneval, Kolping-Theater oder die geplanten Aufführungen des Hessischen Landestheaters Marburg. Ab 2021 werden wir dort – wohl mit der einen oder anderen neuen Verhaltensregel – gemeinsam feiern und Kultur erleben.

Und auch im Freibad war ich. Das neue Kleinkinderbecken ist bereits errichtet, ein Wasserspiel- und ein Matschplatz sowie eine Breitwellenrutsche für die größeren Kinder werden folgen. Hier werden ab dem Sommer 2021 unsere Kids sicher viel Spaß haben.

Warum erzähle ich Ihnen das? Weil diese beiden Baustellen und meine damit einhergehenden Gedanken eine klare Botschaft aussenden: Es kommen wieder andere, bessere und unbeschwertere Zeiten. Tun wir weiterhin alle etwas dafür!

Bleiben Sie gesund.

Thomas Groll

Bürgermeister

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Grußwort des Bürgermeisters zu Ostern

Grußwort des Bürgermeisters zu Ostern

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Abfallentsorgung in Zeiten der Corona-Krise - worauf ist zu achten?

Abfallentsorgung in Zeiten der Corona-Krise - worauf ist zu achten?

Aktuell wird unsere Gesellschaft, das gesamte öffentliche und private Leben durch die Corona-Krise vor ganz besondere Herausforderungen gestellt, die es zu bewältigen gilt. Die Abfallwirtschaft leistet dabei einen sehr wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens. Eine geordnete Abfallentsorgung ist insbesondere aus hygienischen, derzeit gar seuchenhygienischen Gründen ein wesentlicher Faktor für das Funktionieren unserer Infrastruktur.

Zum jetzigen Zeitpunkt besteht noch keine Notwendigkeit, die grundsätzlichen Strukturen der Abfallentsorgung in Anbetracht der Ausbreitung von Corona in Hessen zu ändern. Bestehende und bekannte Entsorgungswege sind eingespielt und funktionieren weiterhin sehr gut. Jedoch werden sich durch die Schließung von Geschäften, durch Absagen von Veranstaltungen und die verstärkte Nutzung von Home-Office Verschiebungen ergeben, die aufgefangen werden müssen und auch können. Ebenso ist es absehbar, dass es durch die Verbreitung des Virus zu einem vermehrten Abfallaufkommen im Gesundheitswesen kommen kann.
Auch wenn aktuell noch nicht davon auszugehen ist, dass bestehende Abfallsammlungen und Entsorgungswege geändert werden müssen, muss das Thema des verstärkten Aufkommens an Abfällen, die mit Coronaviren kontaminiert sind, betrachtet werden. Außer in den Einrichtungen des Gesundheitsdienstes fallen diese auch in den Haushalten an, in denen Infizierte in häuslicher Quarantäne leben.

Hier kommt Ihnen als Bürgern eine wichtige Rolle zu, da die Entsorger nicht erkennen können, wo sich solche Haushalte befinden. Sollten Sie sich in einem Quarantäne-Haushalt befinden bzw. sind an Corona erkrankt, weist das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit Schreiben vom 24. März darauf hin, folgende Punkte im Bereich der privaten Abfallentsorgung dringend zu beachten:

  • Sämtliche Abfälle, die kontaminiert sein könnten, sollen in stabile, möglichst reißfeste Abfallsäcke gegeben werden. Ein Einwerfen von z. B. losen Taschentüchern in eine Abfalltonne ist zu unterlassen. Die Abfallsäcke sind anschließend durch Verknoten oder Zubinden zu verschließen.
  • Bei der Getrennthaltung der Abfälle (Papier, Gelbe Tonne/Gelber Sack) ist darauf zu achten, dass mindestens 3 Tage vor dem Abholtermin keine Abfälle in die jeweiligen Tonnen / Säcke gegeben werden.
  • Für Glasabfälle und Pfandverpackungen wird empfohlen, diese nicht über den Hausmüll zu entsorgen, sondern bis zur Aufhebung der Quarantäne im Haushalt aufzubewahren. Eine Reinigung der Oberflächen ist empfehlenswert.

Wir bitten Sie, sich an diese Regeln zu halten und Ihren Müll entsprechend zu behandeln, um die Gefährdung der Mitarbeiter in der Abfallwirtschaft zu verringern und die Müllentsorgung dauerhaft sicherstellen zu können. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Mit freundlichen Grüßen

Anja Reichel
Geschäftsstellenleiterin
Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf

Wird veröffentlicht:

Neustadt (Hessen), den 25. März 2020

STADT NEUSTADT (HESSEN)
DER MAGISTRAT

Thomas Groll
Bürgermeister

 

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Wir halten zusammen !

Wir halten zusammen !

Geschäfte, Cafés, Kneipen und Restaurants bedroht die Corona-Krise zum Teil existenziell. Viele brauchen finanzielle Mittel für laufende Ausgaben.

Überlegen auch Sie, ob Sie Ihren „Lieblingsladen“ nicht ein wenig unterstützen können.

Bestellen Sie doch per Telefon eine Pizza, einen Döner oder Frühlingsrollen und lassen sich die Speisen liefern oder holen diese ab.

Telefonieren Sie einfach mit Ihrem Dienstleister und ordern einen Gutschein. Die Bezahlung könnte per online-banking passieren.

Achtung Unternehmen, Dienstleister und Gewerbetreibende: Unter www.wifoe.marburg-biedenkopf.de erfahren Sie Aktuelles über Hilfsmöglichkeiten von Bund und Land.

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Wichtige Informationen - gültig ab 21.3.2020!

Bitte beachten: Ab 21.3.2020 - 12.00 Uhr müssen alle Gaststätten und Restaurants schliessen. Telefonische Bestellungen, Abhol- und Lieferservice ist zulässig.

Ab 21.3.2020 - 0.00 Uhr gilt: Zusammenkünfte von über 5 Personen auf öffentlichen Plätzen und Strassen sind nicht zulässig.

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Bleibt zu Hause! Bleibt gesund!

Bleibt zu Hause! Bleibt gesund!

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Infektionsrate mit dem Corona-Virus hat dramatisch zugenommen. Uns alle erschüttern die Bilder aus Italien.

Jetzt muss es doch jeder begriffen haben:

Bleibt zu Hause! Bleibt gesund!

Gehen wir zum wirklich Notwendigen außer Haus.

Bei den durch das Land verordneten Schließungen von Geschäften und notwendigen Schutzmaßnahmen haben wir durch die Betroffenen großes Verständnis erfahren.

Dafür danken wir und weisen auf die Ankündigungen von Bund und Land zur Auflage von Hilfsprogrammen hin. Einige Infos dazu findet man auch schon auf unserer Homepage.

Die allermeisten Kunden haben ebenfalls Verständnis für die Einschränkungen gezeigt. Auch dafür Danke.

Zeigen Sie beim Einkauf Solidarität und "hamstern" nicht. Halten Sie sich an die Abstandsregeln. Zeigen Sie den Bediensteten im Einzelhandel Dank und Respekt!

Wenn Sie Menschen sehen, die sich nicht an Vorgaben und Verbote handeln, dann werden Sie aktiv. Weisen Sie sie bitte freundlich, aber bestimmt auf das richtige Verhalten hin.

Wir haben übrigens auch die Leitung der Erstaufnahmeeinrichtung gebeten, die Flüchtlinge auf die Thematik hinzuweisen.

Nur gemeinsam geht es!

Thomas Groll

Bürgermeister

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Einkaufsservice „Stoppt Corona“

Einkaufsservice „Stoppt Corona“

Der Bürgerverein Neustadt (Hessen) e. V. „WIR für UNS!“ in Kooperation mit dem Magistrat der Stadt Neustadt (Hessen) 

Einkaufsservice „Stoppt Corona“

Wegen der anhaltenden und sich verschärfenden Entwicklung mit Infektionen durch das Coronavirus/CoVid19 haben wir eine Idee aufgegriffen, die in anderen Städten und Landkreisen schon praktiziert wird. Einen Einkaufsservice für Menschen in Risikogruppen und Menschen, die sich in Quarantäne befinden. Wir fühlen uns besonders verpflichtet, unseren Nächsten in der Not zur Seite zu stehen und sie nicht alleine zu lassen.

Was wir für Sie tun!

Wir erledigen für Sie die Einkäufe für Ihren Lebensunterhalt in haushaltsüblichen Mengen in Neustadt. Wir kaufen für Sie: Lebensmittel und Hygieneartikel (keine Medikamente).

Wir beteiligen uns nicht am Einkauf für Hamsterkäufe, andere Konsumartikel und Luxusgüter.

 

Ablauf:

Ab Donnerstag, dem 19.3.2020 kann man montags bis freitags von 10-12 Uhr und von 14-16 Uhr unter den Telefonnummern:           06692-8938 bzw. per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
oder:                                                     0177 764 9080   -   Ansprechpartner „WIR für UNS!“
eine Einkaufsliste abgeben. (Bitte mit Vor- und Zunamen, Adresse und Telefonnummer)

 

Wie funktioniert die kontaktlose Lieferung und Bezahlung?

Wir werden für Sie einkaufen gehen und Ihnen die Lebensmittel vorbeibringen.

  • Nachdem Sie Ihre Bestellung bei einer der o.g. Telefonnummern abgegeben haben, bitten wir Sie, das für den Einkauf benötigte Geld in einem Briefumschlag bereitzuhalten. Ein Ehrenamtlicher wird bei Ihnen vorbeikommen, sich mit einem Vereinspass ausweisen und den Umschlag abholen. Sollten Sie gar keinen Kontakt wünschen oder Sie unter Quarantäne stehen, können Sie den Umschlag auch für uns an einer geschützten Stelle deponieren. Bitte sprechen Sie uns diesbezüglich bei der Aufgabe der Bestellung an.
  • Ehrenamtliche Helfer werden die gewünschten Einkäufe für Sie erledigen (überwiegend bei REWE und EDEKA Neukauf). Bitte haben Sie Verständnis, sollte der ein oder andere Artikel einmal nicht zu bekommen sein.
  • Die Einkäufe werden dann in einer Kiste mit dem Kassenzettel und dem Restgeld direkt vor Ihre Haustüre gebracht.
  • Infektionsschutz: Das Ganze geschieht mit 2 m Abstand. Unsere Ehrenamtlichen tragen bei der Übergabe Einmalhandschuhe.

 

Wer kann bestellen?

  • Menschen, die in verordneter oder freiwilliger Quarantäne sind.
  • Menschen über 65 Jahre.
  • Menschen mit Vorerkrankung.

 

Aus welchem Gebiet kann ich bestellen?

Es werden Menschen aus Neustadt und den Stadtteilen Momberg, Mengsberg und Speckswinkel versorgt.

Was kostet der Einkaufsservice?

Wir wollen an der Not anderer Menschen kein Geld verdienen. Die Stadt Neustadt (Hessen) sowie der Bürgerverein „WIR für UNS!“ tragen sämtliche Kosten (außer für die Lebensmittel).

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Informationen des Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf

Aktuelle Informationen zur Abfalleinsammlung

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

die momentan sehr dynamische Entwicklung der Corona-Pandemie hat uns dazu veranlasst, auch im Rahmen der Abfalleinsammlung weitere Anpassungen vorzunehmen. Wir versuchen alles, damit die Abfalleinsammlung auch weiterhin durchgeführt werden kann. 

  • die Geschäftsstelle des MZV ist geschlossen und derzeit auch nur mit der Hälfte der Mitarbeiter/innen besetzt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die telefonische Erreichbarkeit dadurch eingeschränkt ist
  • damit nicht alle Mitarbeiter unserer Abfuhrfirma Knettenbrech & Gurdulic gleichzeitig auf dem Betriebshof ankommen, die Abfälle aber rechtzeitig an der Müllumladestation angeliefert werden können, wurden die Anfangszeiten der Abfalleinsammlung auf 4 Uhr vorgelegt.  Bitte stellen Sie Ihre Abfuhrgefäße am Vorabend zur Abfuhr bereit
  • zum heutigen Zeitpunkt kann die Sperrmüllabfuhr noch erfolgen
       - eingehende neue Aufträge werden weiterhin direkt erfasst und zeitnah bearbeitet   
       - ab sofort erhalten Sie den Termin zur Abfuhr bis zum Wochenende vor der geplanten Abfuhrwoche per
         Brief/E-Mail

Da auch wir die täglichen Entwicklungen abwarten müssen, werden wir Sie bei etwaigen Änderungen informieren. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Bleiben Sie gesund.

Anja Reichel
Geschäftsstellenleiterin

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Bundesweite Beschränkungen

Bundesweite Beschränkungen

Die Bundesregierung und die Regierungschefs der Bundesländer haben am 16. März 2020 Leitlinien zum einheitlichen Vorgehen zur weiteren Beschränkung von sozialen Kontakten im öffentlichen Bereich angesichts der Corona-Epidemie in Deutschland vereinbart.

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Organisatorische Änderungen bei der Stadtverwaltung Neustadt (Hessen)

Organisatorische Änderungen bei der Stadtverwaltung Neustadt (Hessen)

Aufgrund der aktuellen Situation und der beengten räumlichen Verhältnisse im Rathausnebengebäude gilt für das Einwohnermeldeamt, das Standesamt, das Bürgerbüro, das Bauamt und das Ortsgericht bis auf weiteres folgende Regelung:

Die Tür des Nebengebäudes ist verschlossen!

Die genannten Verwaltungsbereiche arbeiten – mit Ausnahme von Notfällen – NUR nach Terminvergabe.

Termine sind für die Bereiche

Einwohnermeldeamt, das Standesamt und das Bürgerbüro unter der Telefonnummer 06692/8935,

Bauamt unter der Telefonnummer 06692/8939,

und für das Ortsgericht unter der Telefonnummer 06692/8937 oder 06692/8345

zu vereinbaren.

Wir sind sicher, dass Sie aufgrund der gegenwärtigen Situation Verständnis für diese Maßnahmen zeigen, die auch zu Ihrem Schutz dienen.

Neustadt (Hessen), den 13.03.2020

STADT NEUSTADT (HESSEN)
DER MAGISTRAT

Thomas Groll
Bürgermeister

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DO IT YOURSELF - neuer Handarbeitstreff an jedem 3. Donnerstag im Monat

DO IT YOURSELF - neuer Handarbeitstreff an jedem 3. Donnerstag im Monat

Am 20.02.2020 Uhr laden Silvia Gawlitta vom Familienzentrum und Annika Schlüter von der Gemeinwesenarbeit wieder herzlich zum neuen Handarbeitstreffen in das Haus der Vereine ein! Das Treffen soll regelmäßig an jedem 3. Donnerstag im Monat stattfinden.

Bei einer Tasse Kaffee oder Tee wollen wir gemeinsam häkeln, stricken, nähen, basteln (oder worauf ihr sonst Lust habt), uns austauschen und gemütlich beisammen sein, denn gemeinsam macht es einfach mehr Spaß! Ob Profi oder unerfahren – jede und jeder ist herzlich willkommen! Erfahrene Handarbeiterinnen zeigen gerne die ersten Schritte und geben Tipps.

Ihr könnt gerne eure eigenen Werkstücke mitbringen und daran arbeiten, Material zum Ausprobieren wird es aber auch geben.

Außerdem gibt es jedes Mal eine Anleitung für ein kleines Projekt, das schnell an einem Nachmittag fertig gestellt werden kann.

Fragen und Infos: 
Annika Schlüter Begegnungstreff Tel.: 9691157 oder schlueter[ät]bsj-marburg.de
Silvia Gawlitta Tel.:20028

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Sturmtief - Kindergärten der Stadt Neustadt (Hessen)

Aufgrund des Sturmtiefs  "Sabine" fällt morgen u.a. im LK Marburg-Biedenkopf die Schule aus.

Zu zahlreichen Schulen fahren die Kinder mit Bus und Bahn. Dort wird morgen früh mit Einschränkungen gerechnet.

Da die Eltern die Kinder in Neustadt und den Stadtteilen selbst zu den KiTas fahren, obliegt es deren Entscheidung, ob sie dies morgen tun oder nicht.

Die KiTas haben geöffnet. Ggf. muss morgen früh über Notgruppen entschieden werden, wenn auswärtige Erzieherinnen nicht zum Arbeitsplatz kommen.

Der WaldKiGa findet morgen im Schutzraum statt.

 

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Junker-Hansen-Turm ist vollständig eingerüstet – Dachsanierung hat begonnen

Junker-Hansen-Turm ist vollständig eingerüstet – Dachsanierung hat begonnen

Der Junker-Hansen-Turm ist komplett eingerüstet und die ersten Arbeiten zur Instandsetzung haben begonnen. Im nächsten halben Jahr soll der spätgotische Turm vor allem eine neue Dacheindeckung erhalten. Am Donnerstag, 12. Dezember, stellten der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBHI) als Planer und Bauleiter und die für Denkmalpflege zuständige Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten (VSG) die kommenden Abschnitte der Baumaßnahme vor. Für die Sanierung des größten erhaltenen Fachwerkrundbaus der Welt hat das Land Hessen eine Summe von 660.000 Euro bewilligt.

Nach dem Worten von LBHI-Projektleiter Karl Heinz Waschkowitz wird die schadhafte Eindeckung des Daches abgetragen und durch einen robusten, natürlichen Schiefer ersetzt. Auch die Dachschalung werde erneuert. An den bisherigen Zementfaserplatten des Daches hatten sie zu viele Risse und Fehlstellen gebildet. Zugleich lasse man Regenfallrohe, Dachrinnen und Wasserspeier für eine verbesserte Entwässerung austauschen oder ergänzen. Ebenso werde der äußere Blitzschutz an dem Bauwerk modernisiert.

Die Überholung der Dacheindeckung ist dringend nötig, um die technikhistorisch bedeutsame Holzkonstruktion des Gebäudes zu schützen. Sie war, so die Baudenkmalpflegerin Dr. Katarina Papajanni (VSG), nach dem im Spätmittelalter neuesten Stand ein „Rähmbauweise“ gezimmert worden. Die Direktorin der Schlösserverwaltung, Kirsten Worms und der Bürgermeister Thomas Groll drückten ihren Dank für das Engagement des Landes beim Erhalt des wertvollen Kulturdenkmales aus. Die letzte Dachinstandsetzung liege mehr als 40 Jahre zurück. Danach waren lediglich Reparaturen an der Schablonenabdeckung im Rahmen der Bauunterhalten durchgeführt worden.

Der Abbruch des verwitterten Daches hat sofort nach der Einrüstung begonnen. Die oberste Arbeitsplattform befindet sich auf einer Höhe von 46 Metern. Die Erschließung erfolgt über einen äußeren Treppenturm, außerdem wurde ein Materialaufzug angebaut. Das Baugerüst wird nur nur für die neue „altdeutsche Deckung“ des Daches, sondern auch für kleinere Holzreparatur-, Putz- und Beschichtungsarbeiten an der Fassade genutzt.

Bis zum Abschluss der Sanierung – voraussichtlich Mitte 2020 – bleibt der Turm aus Sicherheits-gründen gesperrt.

Junker-Hansen-Turm ist vollständig eingerüstet – Dachsanierung hat begonnen
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Tag des Ehrenamtes - Kunstturnlegende Eberhard Gienger zu Gast in Neustadt

Tag des Ehrenamtes - Kunstturnlegende Eberhard Gienger zu Gast in Neustadt

1985 erklärten die Vereinten Nationen den 5. Dezember zum Tag des Internationalen Ehrenamtes. Ziel war es, das ehrenamtliche Engagement regelmäßig anzuerkennen und zu fördern. Diesen Gedanken griff die Stadt Neustadt (Hessen) auf und lud am 5. Dezember 2019 zum Tag oder besser Abend des Ehrenamtes in das Historische Rathaus ein.

Neben rund neunzig Gästen, die meisten von ihnen in vielfältiger Weise in Vereinen, Hilfsorganisationen, Kirchengemeinden oder Kommunalpolitik aktiv, konnte Bürgermeister Thomas Groll Kunstturnlegende Eberhard Gienger als Ehrengast begrüßen.

Der beste Turner der „alten“ Bundesrepublik gewann an seinem Paradegerät, dem Reck, Bronze bei den Olympischen Spielen 1976. Zudem war er Welt- und Vizeweltmeister, errang dreimal Gold bei Europameisterschaften und stand 36 Mal bei Deutschen Meisterschaften auf dem Treppchen mit der „1“. Nach ihm wurde der „Gienger-Salto“ benannt und die deutschen Sportjournalisten wählten ihn zweimal zum Sportler des Jahres.

Nach einer an Höhepunkten reichen Sportlerkarriere war und ist Eberhard Gienger vielfach ehrenamtlich aktiv: im Deutschen Turnerbund, bei der Sporthilfe oder dem Nationalen Olympischen Komitee brachte bzw. bringt er sich aktiv ein.

Seit 2002 gehört Gienger als stets direkt gewählter Abgeordneter dem Deutschen Bundestag an und ist Sprecher der CDU/CSU-Fraktion für Sport und Ehrenamt.

Die musikalische Umrahmung des Abends übernahmen wieder Michael Dippel, Karl-Joseph Lemmer und Willfred Sohn vom „Trio Semplice“. Mit dem selbstgetexteten Lied „Das Ehrenamt lebt“ zur Melodie von „Es lebe der Sport“ hießen die drei Musiker die Gäste willkommen und hatten auch einen Vers über Eberhard Gienger parat.

Bürgermeister Thomas Groll hob in seinen Eingangsworten hervor, dass eine Kommune zwingend auf ehrenamtliches Engagement angewiesen sei. „Oftmals können wir nur für die Pflicht sorgen, die Kür müssen andere übernehmen. Ehrenamtler sind unverzichtbarer Bestandteil für eine aktive Bürgergesellschaft. Im Rahmen des uns Möglichen unterstützen wir die kultur- und sporttreibenden Vereine und fördern dabei insbesondere die Kinder- und Jugendarbeit“, betonte Groll.

Sympathisch, unterhaltsam und kompetent – mit diesen Adjektiven lässt sich die Ansprache von Eberhard Gienger beschreiben. Er streute in seine Rede immer wieder Zitate, Gedichte und selbst ein Gebet ein und verlor dabei nie den roten Faden.

Naturgemäß befasste sich der Träger des Silbernen Lorbeerblattes, der höchsten deutschen Auszeichnung für Sportler, zunächst mit dem Sport. Er leiste einen wichtigen Betrag zur Gesundheit und zur sinnvollen Freizeitgestaltung. Sport könne man unabhängig vom Alter ausüben und erfahre dabei Gemeinschaft. Sein Dank, so Gienger, gelte heute noch seinen ersten Trainern, die ihn an das Kunstturnen und den Leistungssport herangeführt hätten.

90.000 Vereine, davon 20.000 Sportvereine, gibt es nach den Worten des Abgeordneten in Deutschland. Wenn man jede dort geleistete Stunde ehrenamtlicher Arbeit mit 10 Euro entlohnen würde, käme im Jahr die unvorstellbare Summe von 50 Milliarden Euro zustande.

Die Vereine und damit die Ehrenamtler könnten sich auf die Unterstützung der Politik verlassen, betonte der erfolgreiche Turner, und nannte Beispiele aus dem aktuellen Koalitionsvertrag. Zugleich beklagte er unter Zustimmung der Anwesenden die überbordende Bürokratie.

Sein Dank galt allen, die sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft einbringen. „Dank ist eine verschärfte Form der Bitte: Bitte machen sie weiter“, schloss Gienger unter dem Beifall der Anwesenden seine Ansprache.

Im Anschluss an die Ausführungen Giengers wurden stellvertretend für viele andere vier Frauen und Männer aus Neustadt, Mengsberg, Momberg und Speckswinkel für ihr ehrenamtliches Engagement mit einem von Andreas Dippel aus Holz angefertigten individuellen Kugelschreiber ausgezeichnet.

Michael Ringleb ist seit über zehn Jahren Vorsitzender des Fördervereins für die Kindertagesstätte „Regenbogen“. Der Verein konnte der Einrichtung seit seiner Gründung rund 30.000 Euro zur Verfügung stellen. Michael Ringleb, dessen Kinder schon lange nicht mehr die KiTa besuchen, bringt sich bei allen Veranstaltungen aktiv als Helfer ein.

Rüdiger Mensdorf pflegt seit 12 Jahren eine größere kommunale Grünfläche in Mengsberg ehrenamtlich. Für die Arbeiten nutzt er seine Geräte und kümmert sich auch um das Biotop im Pfarrgarten.

Kunibert Schmitt – der nicht anwesend sein konnte – kann als Momberger Dorfchronist bezeichnet werden. Er sammelt alte Fotos, hat sie schon in einer Ausstellung präsentiert, hat Abhandlungen zu Schule und Kindergarten und anderen lokalen Themen verfasst und sich um eine Chronik der Momberger Gebäude gekümmert.

Karin Balzer gehörte 30 Jahre dem Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Speckswinkel an. Sie bringt sich noch heute in der Seniorenarbeit ein und gestaltete über Jahre hinweg den Kindergottesdienst mit. Beim Gemischten Chor war sie Schriftführerin.

Die diesmal Geehrten, so der Bürgermeister, zeigten durch ihre Leistungen auf, wie vielfältig ehrenamtliches Engagement in und für eine Kommune sein könne. Zukünftig soll der Abend des Ehrenamtes zu einer Tradition werden.  

Tag des Ehrenamtes - Kunstturnlegende Eberhard Gienger zu Gast in Neustadt
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Kaninchen entlaufen?

Kaninchen entlaufen?

Wem ist am 6.12.2019 ein Kaninchen entlaufen oder wer kennt es?

Möglicherweise stammt das Tier aus dem Bereich "Am Stadtwald/Hochstruth".

Bitte unter 06692/20023 melden.

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Bilder aus dem Sudetenland

Bilder aus dem Sudetenland

Im Rahmen der zeitgeschichtlichen Veranstaltungsreihe lädt die Stadt Neustadt (Hessen) für Donnerstag, den 17. Oktober 2019, 19.00 Uhr, zu einem Vortrag der Eheleute Gömpel „Bilder aus dem Sudetenland“ in das Historische Rathaus ein.

Die Beauftragte der hessischen Landesregierung für Heimatvertriebe und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf wird ein Grußwort sprechen.

Es wäre schön, möglichst viele, deren Wurzeln im Sudetenland liegen – aber natürlich auch Gäste aus Neustadt und den umliegenden Kommunen – begrüßen zu können.

Am kurzfristige Anmeldung unter 06692-8911/Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wird gebeten.

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Neustädter Artistenfestival "Goldener Biber"

Neustädter Artistenfestival "Goldener Biber"

Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr laden wir auch 2019 wieder zu einem Wettstreit der Artisten ein.

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Neustädter Weltkindertag

Neustädter Weltkindertag

Am 21. September 2019 erwartet kleine und große Besucher ein abwechslungsreiches Programm in und um die Kindertagesstätte „Regenbogen“ in der Allee.

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Wahl der Landrätin/ des Landrats 2019 - Wahlergebnisse

Vorläufiges Ergebnis der Wahl zur Landrätin/zum Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf

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Kurzfristig geänderte Tonnenleerungen in der Stadt Neustadt

Der Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf informiert darüber, dass sich aufgrund eines Fahrzeugausfalls die Tonnenleerungen in der Stadt Neustadt wie folgt verschieben:

Mittwoch, 04.09.19:       Restmüll Bezirk C: R + R1 verschiebt sich auf Donnerstag, 05.09.19

Donnerstag, 05.09.19:   Papier A verschiebt sich auf Freitag, 06.09.19

Freitag, 06.09.19:             Papier B verschiebt sich auf Samstag, 07.09.19

Wir entschuldigen uns für mögliche Unannehmlichkeiten und bitten um Ihr Verständnis.

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BürgerBus sorgt ab September für mehr Mobilität in Neustadt und den Stadtteilen!

BürgerBus sorgt ab September für mehr Mobilität in Neustadt und den Stadtteilen!

 Nach der erfolgreichen Jungfernfahrt am 11.06.2019 nimmt der Bürgerbus im September seinen regulären Betrieb auf. Ab Dienstag, den 03.09.2019, wird der Bürgerbus zweimal wöchentlich (Dienstag und Donnerstag) verschiedene Haltestellen in der Kernstadt und den Stadtteilen anfahren und so Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bieten, bequem zum Arzt, zum Einkaufen oder anderen Terminen zu kommen. Dabei sind pro Einsatztag zwei Hin- und zwei Rücktouren geplant (siehe beigefügter Fahrplan). Neben diesen regelmäßigen Fahrten soll der Bürgerbus in Zukunft auch für Fahrten zu Veranstaltungen wie dem Mittagstisch in Speckswinkel oder dem Frauenfrühstück in der Kernstadt eingesetzt werden.

Sowohl der Fahrdienst selbst als auch die Organisation des Busses werden ehrenamtlich von Mitgliedern des im April 2019 neu gegründeten Bürgervereins „WIR für UNS!“ geleistet. Alle Fahrerinnen und Fahrer haben langjährige Fahrerfahrung und im Vorfeld ein Fahrsicherheitstraining absolviert.

Die Nutzung des BürgerBusses ist kostenfrei und steht allen Bürgerinnen und Bürgern Neustadts offen. Wer möchte, kann einen kleinen Beitrag für den Unterhalt des Busses spenden. Eine Anmeldung ist nicht notwendig!

Bei Fragen: 06692 9693120 (Anrufbeantworter des Bürgervereins „WIR für UNS!“) oder                                   

0176 47645022 (Mobilnummer von Gerd Leißner)


pdf Fahrplan - Buergerbus
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Neustadt 750 - Europas größte Hochseilshow kommt zum Stadtjubiläum! - „Geschwister Weisheit“ treten Himmelfahrt 2022 im Bürgerpark auf

Neustadt 750 - Europas größte Hochseilshow kommt zum Stadtjubiläum! -  „Geschwister Weisheit“ treten Himmelfahrt 2022 im Bürgerpark auf

Ein erster Höhepunkt für das Neustädter Stadtjubiläum steht bereits fest: Am Himmelfahrtstag 2022 werden unter dem Motto „Dem Himmel entgegen ….“ die „Geschwister Weisheit“, Europas größte Hochseilgruppe aus Gotha, im Neustädter Bürgerpark auftreten.

Die „Geschwister Weisheit“ sind ein reines Familienunternehmen und bereits in der sechsten Generation in Deutschland und der ganzen Welt unterwegs. Während ihrer langen Karriere erhielten sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Ehrenmedaille der Artistik in Gold, den Thüringer Verdienstorden und den Sonderpreis der Internationen Jury beim 35. Circusfestival in Monte Carlo. Tourneen führten die Geschwister Weisheit u.a. durch Deutschland, Italien, Spanien, Thailand, Rumänien, Niederlande und die Schweiz.

Wer sich für die Geschichte der Hochseiltruppe „Geschwister Weisheit“ und ihr Programm interessiert, erfährt näheres unter www.hochseil.de.

Mit den „Geschwistern Weisheit“, so Bürgermeister Thomas Groll, haben wir eine atemberaubende Show für unser Stadtjubiläum verpflichten können. Zehn Familienmitglieder werden 2022 drei unterschiedliche Shows von jeweils 45 Minuten Dauer im Bürgerpark aufführen.

„Anno dazumal“ – die historische Hochseilshow

Auf einem historisch gestalteten Seilgerät werden die Zuschauer in das Flair der Straßen- und Hochseilartistik um die Jahrhundertwende entführt. Mit Drehorgelmusik und Sprechtüten-Moderation erwecken die „Geschwister Weisheit“ auf vergnügliche Art in vier Metern Höhe den Beginn der Hochseiltradition zum Leben. Auf dem Velociped fahrend, mit holländischen Holzschuhen oder in einem Silberreif laufend überqueren sie das Drahtseil. Sogar ein Eierkuchen wird gebacken, mit Stuhl und Ofen auf dem Hochseil sitzend.

Die weltweit einmalige Hochmastshow

Artistik in 62 m Höhe – der Hochmast der „Geschwister Weisheit“ ist der höchste mobile freistehende Artistenmast der Gegenwart. Natalia und Alexander Weisheit arbeiten abwechselnd auf der Mastspitze, ob auf einem Bein oder auf Händen stehend – nichts ist unmöglich. Höhepunkt der Darbietung und Markenzeichen der „Geschwister Weisheit“ seit über fünfzig Jahren ist dabei das Trompetensolo frei auf dem Mast stehend geblasen.

Klassisches Hochseil - die Hochseilshow

Mit Fahrrädern, Einrädern, sogar mit dem Hochrad und dem legendären Steigerrad überqueren die „Geschwister Weisheit“ das Seil. Zwei-Mann-hoch, frei auf Stühlen stehend und mit beeindruckenden Pyramiden wie der Fahrrad-Spagat-Pyramide fesseln sie das Publikum. Spektakulärer Höhepunkt der Arbeit auf dem Seil ist die 5-Personen-Pyramide.

Kürzlich war der Truppenchef Peter Mario Weisheit im Neustädter Rathaus zu Gast, um erste Einzelheiten des Auftritts mit Bürgermeister Thomas Groll abzusprechen. Die große Wiese im Bürgerpark, so Weisheit, eigne sich hervorragend für den Aufbau von Hochseil und Hochmast. Die modernen Gerätschaften werden auf sieben Lkws transportiert.

Peter Mario Weisheit und Bürgermeister Thomas Groll versprechen den Besuchern schon heute ein atemberaubendes Erlebnis, dass es so in dieser Region noch nicht gegeben hat.

Neustadt 750 - Europas größte Hochseilshow kommt zum Stadtjubiläum! -  „Geschwister Weisheit“ treten Himmelfahrt 2022 im Bürgerpark auf
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Wahl der Landrätin oder des Landrats am 8. September 2019

Für die Wahl der Landrätin oder des Landrats am 8. September 2019 können Sie hier einen Wahlschein (Briefwahl) beantragen:

https://wahlschein.ekom21.de/IWS/start.do?mb=6534016

 

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Das digitale (Gewerbe-) Portal für Neustadt: www.NEUSTADTERLEBEN.de

Das digitale (Gewerbe-) Portal für Neustadt: www.NEUSTADTERLEBEN.de

Das digitale (Gewerbe-) Portal www.NEUSTADTERLEBEN.de lädt zu einem Stadtbummel durch Neustadt ein. Erleben Sie die Geschäftswelt mit ihren Angeboten oder genießen Sie den Blick aus der Vogelperspektive auf unsere Kommune.

Navigieren Sie direkt mit Ihren Smartphone über Wander- u. Radwege und erfahren Sie aktuelle News aus der Kernstadt und den Stadtteilen. Das Gewerbeportal informiert zudem über den „Neustadt-Gutschein“. Dieser flexible Einkaufsgutschein eignet sich als Geschenk zu Geburtstagen, Ostern, Muttertag oder Weihnachten, als Gutschein bei Firmenfeiern, für Mitarbeiter, Jubilare und noch viele weitere Anlässe.

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neu.stadt.app

Als Ergänzung zur kommunalen Berichterstattung im Mitteilungsblatt und auf der Homepage der Stadt Neustadt (Hessen) startet ab sofort die neu.stadt.app für Android und Iphone. Die App wird direkt über den Browser des Smartphones oder Tablett aufgerufen und kann von dort auf den Startbildschirm abgelegt werden. Eine detaillierte Anleitung finden Sie unter https://neustadt-hessen.de/hilfe-information.html

https://app.neustadt-hessen.de

Für Android-Nutzer besteht zusätzlich die Möglichkeit aktuelle Mitteilungen als Push-Nachricht zu erhalten. Für Apple-Nutzer steht diese Möglichkeit leider noch nicht zur Verfügung. Auch wird in Kürze eine APK-Datei zur direkten Installation auf Android-Geräten bereitgestellt.

neu.stadt.app
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Dorfentwicklungsprogramm - Umsetzung kommunaler Vorhaben und Privatberatung beginnt

Dorfentwicklungsprogramm - Umsetzung kommunaler Vorhaben und Privatberatung beginnt

Im September 2017 wurden die Neustädter Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel durch Staatsministerin Priska Hinz in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen. 2018 wurde unter Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner ein Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) erarbeitet und Anfang 2019 der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen zur Genehmigung vorgelegt. Nachdem diese zwischenzeitlich erfolgte und die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt (Hessen) das IKEK und den darin enthaltenen Kosten-, Zeit-, und Maßnahmenplan als Grundlage für das weitere Vorgehen bis Ende 2024 anerkannte, kann nun endlich das Dorfentwicklungsprogramm richtig starten.

Am 25. Juni 2019 fand im Dorfgemeinschaftshaus Momberg eine entsprechende Informationsveranstaltung statt. Dabei wurde noch einmal kurz auf die bisher zurückgelegten Schritte geblickt und über das weitere Vorgehen informiert.

Bürgermeister Thomas Groll freute sich zu Beginn neben den Ortsvorstehern Karl-Heinz Kurz, Jörg Grasse und Karl Stehl sowie rund vierzig interessierte Einwohnerinnen und Einwohner aus Mengsberg, Momberg und Speckswinkel auch Landrätin Kirsten Fründt begrüßen zu können. Er wertete ihre Anwesenheit als ein deutliches Zeichen dafür, dass ihr die Entwicklung des ländlichen Raumes im Landkreis Marburg-Biedenkopf besonders am Herzen liege. Zudem dankte der Bürgermeister neben der Landrätin auch Ulrich Buddemeier und Mena Söhlke vom Fachdienst Kreisentwicklung für die tatkräftige Unterstützung in den vergangenen Monaten. Ebenso wie das Büro akp mit Heike Brandt seien sie stets ansprechbar und stünden mit Rat zur Verfügung.

Bürgermeister Thomas Groll betonte, dass es nun darum gehe, das IKEK mit Leben zu erfüllen und schrittweise umzusetzen. „Wir wollen in den kommenden sechs Jahren etwas für unsere Stadtteile erreichen. Dabei wollen wir über den Tellerrand des jeweiligen Dorfes hinausschauen und gemeinsam etwas tun. Hierbei kann durchaus auch die Kernstadt mit einbezogen werden. Das Motto heißt dabei: WIR = Weitblickend, Innovativ und Regional“, so Thomas Groll.

Landrätin Kirsten Fründt dankte in ihrem Grußwort allen, die sich seit Anfang 2018 mit Ideen aktiv eingebracht haben. Dorfentwicklung, so die Landrätin, könne nur gelingen, wenn viele bei den unterschiedlichen Prozessen mitmachen. Sie freue sich über das gezeigte bürgerschaftliche Engagement und setze darauf, dass dies auch in Zukunft vorhanden sei. Dorfentwicklung sei eine große Chance, nicht nur für die Kommune selbst, sondern auch für jeden einzelnen in den entsprechenden Fördergebieten. Kirsten Fründt dankte der Stadt Neustadt (Hessen) für ihr vielfältiges Engagement. „Man merkt immer wieder, dass sich die Kommune intensiv mit ihrer Zukunft auseinandersetzt und nach Lösungswegen sucht“, so die Landrätin.

Bürgermeister Thomas Groll ging anschließend auf die nächsten Schritte ein. In der Verwaltung bereite er gemeinsam mit der zuständigen Mitarbeiterin Guendalina Balzer Förderanträge für die Revitalisierungsstudie für den Ortskern Speckswinkel, den Umbau des alten Kindergartengebäudes in Momberg zu einem multifunktionellen Haus und eine Machbarkeitsstudie für den zukünftigen Gemeinschaftsraum in Mengsberg vor. Es handele sich hierbei um drei große und wichtige Projekte.

„In Speckswinkel gibt es eine große Zahl von Leerständen. Wir wollen überlegen, wie wir hier mittelfristig mit umgehen können. Gibt es Möglichkeiten der Wohnnutzung oder muss vielleicht auch einmal ein Gebäude aufgrund des Schadensbildes abgerissen werden“.

Die Machbarkeitsstudie, die wir gerne auch auf die anderen Stadtteile übertragen würden, soll uns hier Möglichkeiten und Wege aufzeigen. Dies wird nur im Miteinander mit dem Denkmalschutz gelingen“, stellte der Bürgermeister fest.

„In Momberg wollen wir ein multifunktionales Haus mit unterschiedlichsten Angeboten etablieren. Auch die anderen Stadtteile und die Kernstadt sollen hiervon profitieren. Wir wollen den derzeit leerstehenden Kindergarten mit Leben erfüllen“, erklärte Groll.

„In Mengsberg brauchen wir eine zeitgemäße Gemeinschaftseinrichtung. Wir haben erste Gespräche mit der Kirche geführt, die wir fortsetzen werden. Es geht aber auch darum, für das weitere Vorgehen nach möglichen Alternativen zu schauen. Dies ist auch eine Vorgabe des Fördermittelgebers.“

Heike Brandt vom Kasseler Büro für Stadt- und Regionalentwicklung akp stellte dann die Fördergebiete in den einzelnen Stadtteilen für die Förderung privater Bauvorhaben vor. Erfreulicher Weise ist es durch eine Richtlinienänderung möglich, dass nunmehr auch der Stadtteil Momberg hiervon profitieren kann, obwohl dort die Dorferneuerung erst 2014 ausgelaufen ist. Die Förderschwerpunkte decken sich mit den historischen Ortskernen. In Mengsberg kommt noch der Siedlungsbereich Im Hegeholz hinzu, der zum großen Teil in den 1950er Jahren errichtet wurde. Auch in Momberg und Speckswinkel werden noch kleinere Ergänzungen vorgenommen. Die Ortsvorsteher verfügen über Karten mit den Fördergebieten.

In diesen Bereichen können private Baumaßnahmen gefördert werden.

Mena Söhlke vom Fachdienst Kreisentwicklung gab hierzu nähere Erläuterungen ab. Privatmaßnahmen können nach aktuellem Stand mit 35% der anerkannten Kosten, maximal 45.000 Euro gefördert werden. Handelt es sich bei dem privaten Gebäude um ein Kulturdenkmal, so sind 35%, maximal 60.000 Euro möglich. Derzeit wird darüber nachgedacht, den Umbau von Wirtschaftsgebäuden zu Wohnzwecken besonders zu fördern.

Im Vorfeld von Förderanträgen ist eine städtebauliche Beratung dringend angeraten. Diese wird von der Architektin Monika Heger aus Jesberg vorgenommen und ist mit einem Zeitbudget von 4 Stunden kostenfrei. Frau Heger verfügt über Erfahrungen aus unterschiedlichen Fördergebieten beispielsweise aus Knüllwald, Frielendorf und Neuental. Monika Heger stellte den Anwesenden eine erfolgreiche Präsentation „Vorher-nachher“ vor. Dabei wurde deutlich, was mit der Dorfentwicklung alles umgesetzt werden kann.

Bürgermeister Thomas Groll rief dazu auf, dieses Angebot rege zu nutzen.

„In den Jahren bis 2024 wollen wir Mengsberg, Momberg und Speckswinkel voranbringen. Dies gilt sowohl für die kommunale Infrastruktur als auch für private Maßnahmen. Die Kommune wird hierzu auch ihren finanziellen Beitrag leisten. Wir tun dies in der Gewissheit, dass wir unsere Dörfer als liebenswerte Heimat erhalten wollen“, so der Bürgermeister abschließend.

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