Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ Die Grundlagen sind gelegt, jetzt heißt es „umsetzen“
Die Umsetzung des Städtebauförderungsprogrammes „Soziale Stadt“ wird durch eine Lenkungsgruppe begleitet. Dieses Gremium, das etwa vierteljährlich unter dem Vorsitz von Bürgermeister Thomas Groll tagt, wird programmbegleitend tätig und hat auch eine Multiplikatorenfunktion. Im Mittelpunkt der letzten Zusammenkunft standen ein Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres sowie ein Ausblick auf kommende Vorhaben. Die Quartiersmanagerin Heike Brandt vom Kasseler Büro für Regionalentwicklung und Städteplanung akp und Swetlana Nerenberg vom bsj Marburg berichteten u. a. von der weitgehenden Fertigstellung des Spielplatzes „Vor dem Hain“. Die Arbeiten hatte im September/Oktober der städtische Bauhof übernommen. Für das Frühjahr ist noch die Ergänzung von Sitzmobiliar und die Aufstellung zweier Fußballtore geplant. Die Einweihung ist für April 2018 mit einem „Quartiersfest“ vorgesehen. Die Planungen für die Umgestaltung des Schulhofes der Martin-von-Tours-Schule in der Querallee sind weiter fortgeschritten und werden Anfang Januar 2018 mit dem Fachbereich Schul- und Gebäudemanagement des Landkreises abgestimmt. Zur Finanzierung des Vorhabens wird die Kommune Mittel aus dem Städtebauförderungsprogramm an den Landkreis weiterreichen und dieser die Kofinanzierung von rund 27 % übernehmen. Nachdem für die Neuschaffung eines Spielplatzes „Am Steimbel“ bereits ein Workshop mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dieses Wohnquartieres stattgefunden hat, gilt es nun, das Vorhaben mit dem Eigentümer abzustimmen und eine Konzeptskizze zu fertigen. Die Umsetzung ist für 2018 geplant. Auch die erfreuliche Förderkulisse für den Neubau des „Hauses der Begegnung“ wurde im Verlauf der Sitzung thematisiert. In den letzten Wochen wurden seitens der Hessischen Landesregierung förderfähige Kosten von über 4,6 Mio. Euro anerkannt und Fördermittel in Höhe von 4,2 Mio. Euro bewilligt. Die Förderquote beträgt also 90 %. Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt, gilt es nun die Planer auszuwählen und das Vorhaben zielorientiert voranzutreiben. Die Stadt Neustadt (Hessen) wird sich auch 2018 bei der Innenstadt-Offensive „Ab in die Mitte“ bewerben. Das Thema lautet diesmal „Mein Lieblingsort mit Wohlfühlklima“. Unterstützt vom Büro akp werden Sonja Stark und Bürgermeister Thomas Groll die sieben „Festtage“ planen. Wie in der Vergangenheit auch, will man dabei neben Bewährtem auch wieder Neues wagen. Die Kommune hat sich zudem unverbindlich für ein weiteres Förderprogramm angemeldet. Dieses befasst sich mit der Förderung der Revitalisierung von Siedlungsbereichen und der lokalen Ökonomie. Nähere Einzelheiten hierzu wird es seitens des federführenden Umweltministeriums im II. Quartal 2018 geben. Dann wird zu entscheiden sein, ob es geeignete Projekte vor Ort gibt. Die Kommune nimmt zudem am Interessenbekundungsverfahren für das BIWAQ-Programm (Bildung-Wirtschaft-Arbeit im Quartier) teil. Angemeldet wurde das Projekt „Neustädter Berufsinformationsnetzwerk“ (NeuBINe), welches in verschiedenen kleineren Teilprojekten umgesetzt werden soll. Hierbei geht es vorrangig um die Durchführung von Berufsqualifizierungsmaßnahmen in den Jahren 2019 bis 2022. In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Thomas Groll zum wiederholten Male darauf hin, dass es bei der „Sozialen Stadt“ eben nicht nur um bauliche Investitionen, sondern auch um eine soziale Komponente, sprich die Menschen im Quartier, ginge. Ausführlich blickten Heide Brandt und Swetlana Nerenberg gemeinsam mit dem Bürgermeister auf das Jahr 2017 zurück. Zahlreiche Vorhaben konnten vom Quartiersmanagement umgesetzt werden. Beispielsweise gab es im Rahmen des Wettbewerbsbeitrages „Ab in die Mitte“ Ende September gemeinsam mit dem Familienzentrum ein interkulturelles Buffet. Im Oktober wurde der Mitmach-Circus in der Leipziger Straße für Kinder aus der gesamten Kommune –ebenfalls mit dem Familienzentrum und der Jugendpflege- durchgeführt. Auch bei der Schaffung des Waldkindergartens war das Quartiersmanagement moderierend und vorbereitend tätig. Für die Leipziger Straße wurde eine Projektkonferenz durchgeführt. Die Förderanträge wurden vorbereitet und gemeinsam mit dem Bürgermeister wurde „Vernetzungsarbeit“ mit der Politik, Wiesbadener Ministerien und Fachbehörden, geleistet. Weiterhin wurden die verschiedenen Förderanträge vorbereitet. Aktuell befasst sich Swetlana Nerenberg mit der Auswahl des Mitmach-Circus für das Jahr 2018 und bereitet gemeinsam mit dem Familienzentrum und dem Gesundheitsamt eine Befragung zu präventiven Gesundheitsmaßnahmen vor. Vorgesehen ist auch eine regelmäßige „Schaufenster-Fotoausstellung“ im Begegnungstreff. Auch für 2018 hat man sich wieder viel vorgenommen. So soll der Kontaktausbau („Quartierskontakte“) vorangetrieben werden. Auch die Öffentlichkeitsarbeit soll weiter intensiviert werden. Aktuell gibt es bereits eine Internetseite und einen Facebookauftritt, angedacht ist noch ein Newsletter. An vier Stunden in der Woche besteht die Möglichkeit, die Quartiersmanagerin Swetlana Nerenberg im Begegnungstreff anzutreffen und sich mit ihr auszutauschen. Geplant ist auch gemeinsam mit der Gemeinwesenarbeit/Sport für Flüchtlinge eine Fitnessgruppe als Integrationsprojekt aufzubauen. Weiterhin wird die Konzeption für eine gemeinsame Internetseite der kommunalen Kindertagesstätten, der Jugendpflege und des Familienzentrums erarbeitet. Auch baulich-planerisch steht 2018 einiges an. Im Mittelpunkt steht natürlich die Vorbereitung des „Leutturmprojektes Haus der Begegnung“. Aber auch die Machbarkeitsstudien für den Bahnhof und das Bahnhofsumfeld, den Zwischenbau des ehemaligen Schwersternhauses, die Umsetzung eines Neustädter Kunst- und Kulturpfades und die Neugestaltung des Bürgerparkes stehen an. In diesem Zusammenhang betont Bürgermeister Thomas Groll, dass bei den jeweiligen Vorhaben natürlich auch die Meinung der Bürgerschaft von Interesse sei. Insbesondere bei der Nutzung des Bürgerparkes werde natürlich der Förderverein Bürgerpark ebenso beteiligt wie die entsprechenden Fachbehörden des Landkreises. 2018 soll der Spielplatz „Am Steimbel“ umgesetzt und eine Neukonzeption des Spielplatzes „In der Aue“ vorbereitet werden. Auch geht es um die Freiflächengestaltung im Bereich des Weidenbrunnens und der Ringstraße/Marktstraße (Café Möller). Weiterhin will man sich intensiv mit der Weiterentwicklung des Wohnquartieres Leipziger Straße befassen und plant einen Workshop für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, um sich über den Zwischenstand des Städtebauförderungsprogrammes „Soziale Stadt“ in Neustadt auszutauschen. Bisher, so Bürgermeister Thomas Groll, seien Fördermitteln von insgesamt rund 5,4 Mio. Euro für die Kommune bewilligt worden. Diese gelte es, in den kommenden beiden Jahren nun zielgerecht zu investieren. Aber bereits heute werden Folgeanträge vorbereitet, um auch ab 2019 um weitere Vorhaben neu aufzunehmen und anzugehen.