Umbau alter Kindergarten Momberg
Marode Bausubstanz, Submissionsergebnisse und Sicherheitserwägungen führen zu Mehrkosten
2015 wurden die Kindergärten Momberg und Mengsberg sowie die beiden Grundschulstandorte zusammengelegt. Seitdem befindet sich der katholische Kindergarten „Arche Noah“ im vorherigen Grundschulgebäude in Momberg und das Kindergartengebäude in Mengsberg wird von der Schule für Betreuungsangebote genutzt.
Das alte Kindergartengebäude in Momberg steht seitdem leer. Im Rahmen der Dorfentwicklungsmaßnahme entwickelte eine Arbeitsgruppe mit Ortsvorsteher Jörg Grasse, Anke Stark, Stephani Schmitt und Timo Stark mit Unterstützung des Landkreises und der Kommune die Idee, die Räumlichkeiten zukünftig als multifunktionales Gebäude zu nutzen und entwickelte ein entsprechendes Konzept.
Nach einer Machbarkeitsstudie wurde als Projekt vom Land als gesamtkommunales Vorhaben anerkannt. D.h., auch Interessierte aus der Kernstadt und den Stadtteilen Mengsberg und Speckswinkel sind eingeladen, die Angebote zu nutzen. Dorfcafé, Nachhilfeangebote, Volkshochschulkurse, Beratungen usw. sind nur einige Beispiele hierfür.
Die Maßnahme wurde mit rund 650.000 Euro geschätzt und die Kommune erhielt einen Förderbescheid über 454.000 Euro.
Im Laufe der letzten Wochen wurde aber deutlich, dass sich der Kostenrahmen nicht einhalten lässt.
Magistrat und Ortsvorsteher trafen sich kürzlich vor Ort, um sich von den Planern über die Entwicklung informieren zu lassen.
Eine teilweise marode Bausubstanz, das Gebäude ist über sechzig Jahre alt, hohe Submissionsergebnisse aufgrund der Lage auf dem Bausektor und Sicherheitserwägungen führen zu den Mehrkosten. Gegenwärtig rechnet man mit bis zu 800.000 Euro. Dem Bürgermeister gelang es immerhin knapp 40.000 Euro an zusätzlichen Fördermitteln einzuwerben.
„Leider zeigt sich hier wieder einmal, dass Bauen im Bestand mit großen Unwägbarkeiten verbunden ist. Trotz guter Planung kommt es zu nicht unerheblichen Mehrkosten. Wir könnten nicht im Vorfeld unter jede Mauer scheinen. Gemeinsam haben wir A gesagt, nun müssen wir auch B sagen. Gut, dass Magistrat, Stadtverordnetenversammlung und Ortsbeirat hinter dem Projekt stehen. Die Mehrkosten tun natürlich weh, aber wir sind in der Lage, sie zu tragen“, so Bürgermeister Thomas Groll.
Der Rohbauer fand brüchige Decken vor. Diese konnten nur teilweise ausgebessert werden. Vereinzelt ist eine Erneuerung nötig. „Gut, dass hier vor Jahren nichts passiert ist und kein Kind zu Schaden kam“, so Ortsvorsteher Jörg Grasse.
Auch die Hausanschlüsse müssen erneuert werden. „Wenn man hier soviel Geld investiert, dann sollte man erkanntes abstellen“, so der Bürgermeister.
Die Außentreppe muss gänzlich erneuert werden. Der letzte Winter hat ihr zugesetzt und der Unterbau war marode, gleiches gilt für den Laubengang.
Verrostete Heizungsleitungen, eine defekte Drainage und defekte Abwasserrohre kommen ebenso dazu wie Brandschutztüren.
Gemeinsam hofften die Kommunalpolitiker beim Ortstermin, dass es keine weiteren bösen Überraschungen geben möge. Die Situation sei nicht schön, aber weder durch jemanden verschuldet noch zu ändern, betonte der Bürgermeister. Da müsse man nur durch. „Ich setze vielmehr darauf, dass die Gelder gut angelegt sind und die neuen Räumlichkeiten zukünftig von Jung und Alt rege genutzt werden“, so Thomas Groll.