KOMPASS-Gesprächsrunde - Thema Migration im Mittelpunkt
Seit Herbst 2018 ist Neustadt bei der Sicherheitsinitiative KOMPASS der hessischen Landesregierung dabei. In diesem Rahmen finden regelmäßig Gesprächsrunden zu aktuellen Themen statt.
Anfang November standen nun die Auswirkungen der Migration in Neustadt auf der Tagesordnung.
Neben Bürgermeister Thomas Groll, Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg, Fachbereichsleiter Holger Michel und den KOMPASS-Beratern nahmen Abteilungsdirektor Manfred Becker vom RP Gießen, Vertreterinnen und Vertreter der Polizei aus Stadtallendorf, Marburg und Gießen, des Kreis Job Centers, des Fachbereiches Familie, Jugend und Soziales des Kreises und des Büros für Integration, der LOK und dem bsj Marburg teil.
Seitens Annika Schlüter und Martina Trogrlic (bsj) wurde das WIR-Projekt für Kinder und Jugendliche aus Südosteuropa näher vor. Dabei wurde deutlich, dass die beiden Damen sehr gut mit den Behörden vernetzt sind.
Anke Hahn von der LOK Stadtallendorf berichtete über Beratungsangebote für Rumänen und Bulgaren.
Der Migrationsbeauftragte der Polizei für Mittelhessen hob zunächst einmal die Aktivitäten der Kommune im Bereich Gemeinwesenarbeit und WIR-Projekt hervor.
Er warnte davor, auf kurzzeitige Erfolge zu setzen. Man müsse Vertrauen aufbauen und die Personen aktiv aufsuchen. Neben Prävention stehe natürlich auch Repression, d.h. Kontrollen u.ä..
Der Bürgermeister sah auch den Kreis mit im Boot und möchte hier Gespräche führen. "Auch andere Kommunen müssten diese Herausforderungen wie wir haben. Hier gilt es zu bündeln und intensiver zusammenzuarbeiten", so Groll.
Schutzmann vor Ort Gunter Weber berichtete über seine Erfahrungen seit Sommer 2020. Zumeist beginge der im Blickfeld stehende Personenkreis keine Straftaten, verhalte sich aber so, dass es Beschwerden gebe. Hier müsse man ansetzen.
Thomas Groll kündigte an, die Gesprächsrunde auszuwerten und die weitere Arbeit hierauf abzustellen.
Im weiteren Verlauf gab es Informationen zur Außenstelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in der Kaserne, dort leben aktuell etwa 750 Menschen zusammen.