Staatssekretär lobt Kreativität und Schaffenskraft
Ursprünglich wollte Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Energie und Wohnen, die Stadt Neustadt (Hessen) im Mai 2020 zum "Tag der Städtebauförderung" besuchen. Wie so vieles andere auch fiel das Vorhaben Corona zum Opfer.
Nun konnte Bürgermeister Thomas Groll den Gast aus Wiesbaden endlich begrüßen und ihm gemeinsam mit Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg und den Quartiersmanagerinnen Heike Brandt (baulich/planerisch) und Svetlana Nerenberg (soziale Aspekte) über den bisherigen Verlauf des Städtebauförderungsprogrammes "Sozialer Zusammenhalt" berichten und einen Ausblick auf die kommenden Jahre geben.
Staatssekretär Deutschendorf zeigte sich im Verlauf des Nachmittags nicht nur sehr interessiert, sondern auch gut informiert. Er lobte die bisherige Schaffenskraft der Kommune, die nicht nur Projekte plane und Förderanträge stelle, sondern die Vorhaben auch umsetzen. "Hier vor Ort wird etwas bewegt und dabei ist sicher der Bürgermeister der Motor", so Jens Deutschendorf, der als ehemaliger Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Waldeck-Frankenberg um die Situation in den Kommunen weiß.
Er zeigte sich sehr angetan von der Konzeption des Kultur- und Bürgerzentrums und stellte bei den Statements von Nicole Zinkowski (Familienzentrum), Eva Hartmann (Leitstelle Älter werden/Bürgerhilfe) und Tamara Lohse (Hephata) immer wieder Nachfragen. "Für eine kleine Kommune im ländlichen Raum ist dieses soziale Netz beeindruckend", so der Staatssekretär.
Offen sprach der Bürgermeister auch die mit der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete und der hohen Anzahl von Migranten aus Südosteuropa verbundenen Herausforderungen an und mahnte auch zukünftig die Unterstützung des Landes an.
Mit dem Bürgerbus unternahm man eine Rundfahrt durch die Kommune. Dabei wurden der Spielplatz in der Emil-Rössler-Straße, die Leipziger Straße, die HEAE und der Bahnhof in Augenschein genommen.
Da Jens Deutschendorf Stadtplaner ist, wurde ein Teil des Rundgangs auch zu Fuß zurückgelegt, um einfach "näher dran" zu sein.
Am Marktplatz waren Leerstände in der Innenstadt das Thema und die erfolgreiche Bewerbung der Kommune beim Landesprogramm "Zukunft Innenstadt".
Mit Blick auf den "Zwischenbau" beim Gasthaus "Zur Krone" und dem Haus der Krone sprach Bürgermeister Groll das "pings"-Projekt in Fulda - Wohncampus für Auszubildende und junge Arbeitnehmer - an und berichtete von gemeinsamen Überlegungen mit Kolping, ob so etwas auch dezentral in einer Kommune wie Neustadt möglich sei.
Beeindruckt zeigte sich der Staatssekretär vom Junker-Hansen-Turm. Er regte an, diesen verstärkt zu vermarkten und das angrenzende Gebäude (Jugendheim) gastronomisch und kulturell zu nutzen. Hier schlug er die Erarbeitung eines Konzeptes an.
Jens Deutschendorf versprach Bürgermeister Thomas Groll zukünftige Anträge Neustadts mit Wohlwollen zu betrachten. Wenn es nach Groll geht, sollte vor dem Auslaufen der Städtebauförderungsmaßnahme "Sozialer Zusammenhalt" das nachfolgende Programm feststehen. "Haben wir auch viel geschafft, so brauchen wir doch weitere Fördergelder, denn alleine können wir die Zukunftsvisionen nicht meistern", so der Bürgermeister.