Interkommunale Zusammenarbeit & Klimaschutz - Amöneburg, Kirchhain, Neustadt und Rauschenberg wollen Miteinander ausbauen
Zwei Themen sind derzeit in aller Munde: Interkommunale Zusammenarbeit und Klimaschutz. Die Ostkreiskommunen Amöneburg, Kirchhain, Neustadt und Rauschenberg wollen darüber aber nicht nur reden, sondern gemeinsam handeln.
Im Neustädter Rathaus stellten die Bürgermeister Michael Plettenberg, Olaf Hausmann, Thomas Groll und Michael Emmerich nun das Vorhaben der vier Städte näher vor.
Die Stadtoberhäupter sind sich darin einig, dass das Zukunftsthema Klimaschutz nur dann erfolgreich besetzt werden kann, wenn man es professionell angeht. Die vier Kommunen wollen daher ab 2022 gemeinsam einen Klimaschutzmanager beschäftigen. Bei diesem Vorhaben können sie sich der Unterstützung der jeweiligen Stadtverordnetenversammlungen und Magistrate sicher sein.
„Mit rund 35.000 Einwohnern haben wir zusammen die richtige Größe für eine solche hauptamtliche Stelle. Es können Synergien genutzt und Veranstaltungen gemeinsam angeboten werden. Wenn ein Förderantrag für eine Kommune erarbeitet wird, kann er – wenn der Bedarf vorhanden ist – auch für die anderen Städte gestellt werden. Vorstellbar sind auch gemeinsame Ausschreibungen und Beschaffungen“, erläuterten die Bürgermeister die Vorteile des Miteinanders.
Personal- und Sachkosten für die Stelle dürften sich auf zumindest 90.000 Euro belaufen. Daher lassen die vier Ostkreiskommunen mit Unterstützung des Landkreises Marburg-Biedenkopf aktuell einen Förderantrag nach der Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums erarbeiten. Im Idealfall könnte es hier bis zu 65 % Förderung für zwei Jahre geben.
Um in den Genuss der Förderung zu kommen, muss für jede Kommune ein Konzept erstellt werden. Dieses beinhaltet folgende Punkte:
- Energie- und CO2-Bilanz
- Potenzialanalyse
- Szenarienentwicklung Klimaschutz
- Maßnahmenkatalog für die jeweilige Kommune
- Akteursbeteiligung
- Verstetigungs- und Kommunikationsstrategie
- Controlling-Konzept
Beauftragt ist hiermit Armin Raatz von KEAA- Klima- und Energieeffizienzagentur aus Kassel.
Mit den Ergebnissen wird im November 2021 gerechnet. Der Projektträger Jülich, der für den Bund die Antragsbearbeitung übernimmt, hat bereits mitgeteilt, dass die Prüfung und Bewilligung etwa fünf Monate in Anspruch nehmen dürfte.
Die Bürgermeister gehen daher davon aus, dass Mitte kommenden Jahres ein Klimaschutzmanager sein Amt antreten dürfte. Bis dahin will man sich auch darüber verständigen, wie die Arbeitszeit konkret aufgeteilt wird und wo das Büro sein wird.
Plettenberg, Hausmann, Groll und Emmerich sind sich darin einig, dass man hier gute Lösungen finden werde.
Bis Juli 2022 seien es zwar noch elf Monate, aber man müsse den umfangreichen Vorgaben des Fördergebers Rechnung tragen und stehe für ein konzeptionelles Vorgehen.
Die Bürgermeister streben an, den Klimaschutzmanager über den zweijährigen Förderzeitraum des Bundes hinaus zu beschäftigen. Daher stehen sie bereits in Kontakt mit dem Kompetenzzentrum des Landes für interkommunale Zusammenarbeit. Hier seien die ersten Signale positiv und man werde deshalb auch hier einen Förderantrag erarbeiten.
„Klimaschutz ist eine dauerhafte Aufgabe. Wir wollen es gemeinsam angehen und gehen davon aus, dass der Mehrwert für unsere Städte über dem zu erbringenden finanziellen Einsatz liegen wird“, so Michael Plettenberg, Olaf Hausmann, Thomas Groll und Michael Emmerich.
Foto: Michael Rinde