Landesprogramm zur Stärkung der Innenstädte
Nicht nur Hessens Innenstädte wurden durch die Corona-Krise stark getroffen. Die Einschränkungen durch die Verordnungen von Bund und Land, durch die Lockdown-Maßnahmen oder auch die zusätzlichen Aufwendungen für die Einhaltung der Kontaktbeschränkung und Hygienemaßnahmen stellen die Innenstädte und den Einzelhandel vor eine der größten ökonomischen Herausforderungen der letzten Jahrzehnte.
Gerade in der Corona-Zeit wurde für viele Menschen aber auch deutlich, wie wichtig das gesellschaftliche Miteinander und das kulturelle Leben in Mitten einer Kommune ist.
Die Sehnsucht nach einer Rückkehr des öffentlichen Lebens aus Handel, Gastronomie, Kultur und Aufenthaltsqualität in den Städten ist sehr groß. Das wiederum ist eine Chance für die Kommunen, mit attraktiveren Innenstädten gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat die hessische Landesregierung ein Programm zur Stärkung der Innenstädte mit einem Volumen von 40 Mio. Euro aufgelegt.
Im Rahmen des Programms beteiligt sich das Land mit bis zu 90 % an den zuwendungsfähigen Kosten für Projekte ab 5.000 Euro. Pro Kommune können bis zu 250.000 Euro an Landesmitteln für Maßnahmen bereitgestellt werden.
Bürgermeister Thomas Groll begrüßt diese Unterstützung durch das Land ausdrücklich und hat unmittelbar nach Bekanntgabe der Förderkriterien das Büro für Stadt- und Regionalentwicklung akp aus Kassel im Rahmen des Quartiersmanagements für das Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ mit der Erarbeitung eines Antrages beauftragt.
„Die Entwicklung der Innenstadt ist eine der großen Aufgaben für die Neustädter Kommunalpolitik. Von einer reinen Geschäftsstraße müssen wir sicher Abschied nehmen. Die Mitte Neustadts muss aber ein Ort sein, wo man leben, arbeiten, einkaufen, Freizeit verbringen und auch Kultur erleben kann. Dass die Verwirklichung dieses Zieles nicht einfach ist, ist mir bewusst. Eine veränderte Bevölkerungsstruktur im Innenstadtbereich ist hierbei eine große Herausforderung, die ich natürlich sehe. Aber was ist die Alternative? Den Kopf in den Sand stecken und nichts zu tun?“, so Thomas Groll.
„Mit einem Verkehrsgutachten wollen wir beispielsweise den ruhenden und fließenden Verkehr untersuchen und die Aufenthaltsqualität erhöhen. Um den Bürgerpark beneiden uns viele, ihn werden wir noch attraktiver gestalten. Die Funktion des Marktplatzes muss verbessert werden und Leerstände könnte man etwa durch eine „Galerie auf Zeit“ zumindest temporär bekämpfen. In solche Geschäfte könnten aber auch Neugründungen von Unternehmen („Start ups“) oder ein Co-Working Space („Gemeinschaftsbüro“) einziehen. Ideen gibt es einige. Im Wege einer Antragsstellung wollen wir sie ordnen und müssen schauen, was kurzfristig umsetzbar ist“, erläutert der Bürgermeister.
Er verweist aber auch darauf, dass die Zukunft der Innenstadt nicht nur eine Aufgabe der Kommune sei. „Hier sind auch Eigentümer und Mieter angesprochen, aktiv zu werden“, betont Groll.
Wichtig ist ihm die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Innenstadt“. Daher wird es im Herbst auch im Rahmen der „Zukunftswerkstatt Neustadt 2030“ behandelt werden.
Für den Bürgermeister ist aber auch ein „geordnetes Zusammenleben“ im Kernbereich wichtig. Daher habe man sich erfolgreich um einen „Schutzmann vor Ort“ bemüht und nehme am Integrationsprogramm WIR mit Fokus auf Menschen aus Südosteuropa teil.
Thomas Groll spricht sich dafür aus, die Aufgaben auch weiterhin Schritt für Schritt anzugehen und hoffet, dass letztlich auch in Neustadt Gelder aus dem Landesprogramm zur Stärkung der Innenstädte ankommen werden.