Joachim Ruhl forscht zur Historie Neustadts
Seit einiger Zeit steht Bürgermeister Thomas Groll in einem Austausch mit Joachim Ruhl. Dieser forscht mit großem Interesse zur Historie der Stadt Neustadt (Hessen) und der örtlichen Familiengeschichte.
Ruhl, Jahrgang 1945, wurde in Fritzlar als Sohn des aus Neustadt stammenden Karl Ruhl (Hausname „Ruhl-Lewig“) geboren. Heute lebt der ehemalige Lehrer und Leiter des Medienzentrums des Kreises Düren in Aachen.
Über seine Verbindungen zu Neustadt sagt er selbst: „Meine Vorfahren stammen aus Neustadt und ich bin ein Ruhl-Lewig. Von meinem Vater erbte ich bereits 1949 nach dessen frühen Tod das Ruhl-Stammhaus in der Marburger Straße als Miteigentümer. Länger „erhalten“ blieben mir meine Tanten in Neustadt. Elisabeth Krapp – sie wohnte hinter der Kirche – und Wally Kuhn vom Töpferweg, verheiratet mit dem „Ziller-Karl“. Ich freute mich als Kind und Jugendlicher immer auf die Sommerferien, dann durfte ich aufs Land nach Neustadt auf den kleinen Bauernhof im Töpferweg. Noch heute erinnere ich mich als 75-jähriger an viele Gespräche in der dort damals spärlich eingerichteten Küche, unserem Hauptaufenthaltsort. Ansonsten ging es in den Stall oder aufs Feld. Fasziniert war ich schon immer von den in Neustadt gebräuchlichen Redewendungen. Das hier in Aachen gänzlich unbekannte „gelle“ oder „a wei sprang ich fott“, klingt mir noch heute aus den Neustädter Aufenthalten in den Ohren. Für die Genealogie begeisterte mich mein Onkel Franz Ruhl aus Marburg in den 1980er Jahren. Er war ein Sohn des Neustädters Siegfried Ruhl, der u.a. von 1947 – 1949 Alterspräsident des Hessischen Landtages war. Onkel Franz übergab mir das kleine „Ruhl-Archiv“, das mich auch zu Ruhl-Nachforschungen in den USA anregte. Dort fand ich einige Ruhls, zu denen wir bis heute engen Kontakt haben.“
Als Familienforscher hat sich Joachim Ruhl unter anderem der Erstellung der „Faber-Datenbank“, die mehr als 35.000 Ruhl-Daten enthält, beteiligt. Sein eigener Stammbaum umfasst nahezu 500 Ruhls. Aus der Schriftreihe zur Familiengeschichte in Neustadt (Hessen) steht kurz vor der Veröffentlichung „Großfamilien aus Neustadt (Hessen) mit ihren Hausnamen und Wohnsitzen zwischen 1800 – 1930.“ Autoren sind Dr. Hartwig Faber und Joachim Ruhl. Darin sollen auch tabellarisch enthaltene Transkripte der Gemarkungskarte von Neustadt von 1807 mit allen Eigentümern, der Volkszählung von 1834 und der Einträge zweier Brandkataster von Neustadt gegen Ende des 19. Jahrhunderts sein. Kurz vor der Veröffentlichung stehen weiterhin „Suche der Stadt Bestes“, eine historische Recherche über Bürgermeister aus Neustadt zwischen 1272 und 2022 sowie „Die Henkersippen Dietz und Rathmann, eine genealogische Recherche über Scharfrichter und Wasenmeister aus Neustadt (Hessen)“, sämtlich von Joachim Ruhl verfasst.
Dieser dankt Bürgermeister Thomas Groll dafür, dass die Kommune mit Wohlwollen seine Forschungen begleitet und, womöglich, unterstützt.