Bahnhof Neustadt – Es tut sich leider nichts …
2018 erwarb ein privater Investor das Neustädter Bahnhofsgebäude mit einem dazugehörigen Außenbereichsanteil. Sowohl in Gesprächen mit Bürgermeister Thomas Groll als auch in einer Präsentation in der Stadtverordnetenversammlung erläuterte er seinerzeit seine Pläne und nährte dadurch die Hoffnung, dass sich beim über 160 Jahre alten Bahnhofsgebäude alsbald etwas zum Positiven verändern werde. Angedacht waren beispielsweise ein Backpacker-Hotel, ein Bäcker und eine Wäscherei-Annahme. Leider wurde bisher nichts hiervon in die Tat umgesetzt.
Dies ist eine Erkenntnis, die auch in zahlreichen anderen Kommunen gemacht werden musste. Der Investor erwarb nämlich im gesamten Bundesgebiet über 40 Bahnhöfe. Nunmehr scheint der neue Eigentümer Abstand von seinen Vorhaben zu nehmen. Auf kommunale Post wird nicht reagiert bzw. sie kommt zurück und auch die Homepage ist wohl abgeschaltet.
An die Kommune, so Bürgermeister Groll, habe sich zwischenzeitlich ein Unternehmensberater gewandt und davon berichtet, dass der Bahnhof weiter veräußert werden solle. Grundsätzlich hat nach den Worten des Bürgermeisters die Kommune ein starkes Interesse daran, dass dieses für die Stadtentwicklung wichtige Gebäude einer vernünftigen Nutzung zugeführt und saniert wird. Daher habe man die Nachricht zunächst mit großem Interesse aufgenommen, allerdings bewege sich der aufgerufene Preis um ein Vielfaches über dem, was seinerzeit beim Erwerb von der Deutschen Bahn gezahlt werden musste. „Sollte sich hier nichts tun, so werden wir sicherlich nicht aktiv werden“, betont Bürgermeister Thomas Groll. Gleichwohl wolle man jeden Investor tatkräftig unterstützen, wenn er ein Ziel konsequent verfolge.
Der noch einmal darauf verweist, dass im Laufe des nächsten Jahrzehntes der Bahnhof sowohl barrierefrei gestaltet werden sollte, als auch das Bahnhofsumfeld mit einer Park- & Ride-Anlage eine Umgestaltung erfahren müsse. Hier gibt es seit fast zwei Jahrzehnten Gespräche und Verhandlungen mit der Deutschen Bahn, die aber auch nicht recht vorwärtsgekommen sind. In den nächsten beiden Jahren wird sich aufgrund einer notwendigen Flächenverfügbarkeit für die Bahn hier aber nichts tun. Man darf also gespannt sein, wie sich die weitere Entwicklung darstellen wird.