Informativer Besuch im Coworking-Space Schwalmstadt
Regelmäßig treffen sich Bürgermeister Thomas Groll und Guendalina Balzer von der Neustädter Stadtverwaltung mit den beiden Quartiersmanagerinnen Heike Brandt und Svetlana Nerenberg, um sich über den Fortgang des Städtebauförderungsprogrammes „Sozialer Zusammenhalt“ auszutauschen und über beispielgebende Projekte in anderen Kommunen zu informieren.
Kürzlich war man daher in Schwalmstadt-Treysa, um sich bei Tanja Damm von der kommunalen Wirtschaftsförderung über das im ehemaligen Postgebäude in der Bahnhofstraße untergebrachte Coworking-Space (www.coworking-schwalmstadt.de) zu informieren.
Coworking-Spaces (Räume für gemeinsames Arbeiten) gibt es seit etwa einem Jahrzehnt in vielen Ländern. Bisher sind solche Einrichtungen vor allem in größeren Städten oder auch in Urlaubs-regionen vorzufinden.
Mittels des Modellprojektes „Coworking-Space Schwalmstadt“ wird diese neue Arbeitsform nun seit zwei Jahren im ländlichen Raum erprobt. Es stellt ein zeitgemäßes Angebot für Arbeitnehmer und Freiberuflern im Sektor „Wirtschaft und Arbeit“ als Beitrag zur Kommunalentwicklung dar.
Bei dem Projekt „Coworking-Space Schwalmstadt“ geht es um neue Arbeitsformen im Mittelzentrum Schwalmstadt. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Treysa finden sich seit November 2019 mietbare Arbeitsplätze – Schreibtische und ein Besprechungsraum – für jederfrau und jedermann.
Während der fünfjährigen Projektphase werden durch begleitende Nutzerbefragungen und die Einbindung lokaler Wirtschaftspartner die Anforderungen an den Coworking-Spaces abgefragt. So können entsprechende Anpassungen auf Basis des realen Kundenverhaltens im laufenden Betrieb vorgenommen werden. Durch den Modellcharakter basieren somit zu Beginn der Betriebsphase viele Vorgaben als Annahme oder Schätzung.
Das Projekt wird durch die Stadt Schwalmstadt finanziert und wurde mit Mittel aus dem Kommunalen Ausgleichsstock des Schwalm-Eder-Kreises und Mitteln der ländlichen Regionalentwicklung (LEADER) gefördert.
Tanja Damm erläuterte engagiert den bisherigen Werdegang des Coworking-Space und führte die Besucher durch die Räumlichkeiten.
„Durch solche Besuche erhalten wir zunächst einmal Anregungen für unsere eigene Arbeit. Im weiteren Verlauf gilt es dann immer zu fragen, ob das Gesehene Neustadt tatsächlich voranbringt. Natürlich muss man dabei auch die finanziellen Auswirkungen stets vor Augen haben“, betont Bürgermeister Groll.
In einem nächsten Schritt wird man die gewonnenen Eindrücke auswerten und strebt an, für die noch bis 2025 laufende Städtebauförderungsmaßnahme eine Prioritätenliste zu erarbeiten.
„Nicht alles was Wünschenswert erscheint, wird bis dahin auch umsetzbar sein. Bahnhof, Innenstadt und Marktgasse – Zwischenbau zwischen dem Haus der Vereine und der Gaststätte „Zur Krone“ – sind die Themen, die noch anliegen. Bis zum Jahresende sollten wir die Marschrichtung festlegen“, so der Bürgermeister.
Bei keinem dieser Vorhaben könne bzw. solle die Kommune alleine agieren, betont Groll. Beim Bahnhof komme es auf den Eigentümer an, der „untergetaucht“ zu sein scheine, jedenfalls antworte er weder auf Briefe noch E-Mails. In der Innenstadt werde sich nur im Dreiklang Gebäudeeigentümer – Ladenbetreiber – Kommune etwas bewegen. Für eine Sanierung der Marktgasse bedürfe es einer dauerhaften Nutzung und ggf. eines Investors.
„Bei der Fülle der Aufgaben – neben den Genannten kommen ja noch weitere wie die zukünftige Hausarztversorgung hinzu – ist klar, dass nicht alles bis 2025 erledigt werden kann, daher bringe ich Neustadt bereits jetzt in Wiesbaden in Erinnerung. Unsere Kommune muss auch danach in ein Städtebauförderungsprogramm aufgenommen werden“, stellt der Bürgermeister fest.