„Wald in Not!“ - Bürgermeister Thomas Groll fordert Zukunftsplan für den Wald und Soforthilfen
Durch die anhaltenden Rekordtemperaturen und die fehlenden Niederschläge ist der Wald in größter Not. Zuerst starben die Fichten und jetzt sterben auch die Buchen und andere Laubbaumarten in nie gekanntem Umfang. Hiervon ist auch der Neustädter Stadtwald – wie berichtet – stark betroffen. Hektarweise müssen Wälder eingeschlagen werden, um die Ausbreitung von tödlichen Käfern und Pilzen einzudämmen.
Der Wiederaufbau eines zukunftsfähigen Waldes, so Neustadts Bürgermeister Thomas Groll, der zugleich Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Marburg-Kirchhain ist, sei eine Herkules-Aufgabe und benötige Jahre. Das wird die Gesellschaft viel Geld und die Förster viel Mühe kosten. Die Kosten der Wiederaufforstungen können die Waldeigentümer bei den sich im Sturzflug befindenden Holzpreisen nicht aus den Holzschlägen aufbringen. Zudem muss berücksichtigt werden, dass der massenhafte Einschlag ebenfalls zu unvorhergesehenen Ausgaben führe, erläutert Groll. Für die Stadt Neustadt rechnet er in diesem Jahr mit einem Defizit von weit über 100.000 Euro. Die Daseinsvorsorge für die kommenden Generationen sei eine nationale, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Bedeutung des Waldes für Klima, Wasser, Sauerstoffversorgung, Erholung sei so systemrelevant wie seinerzeit die Bankenrettung. Daher fordert Bürgermeister Thomas Groll für alle kommunalen und privaten Wälder ein rasches und breit angelegtes Hilfsprogramm von Bund und Ländern.
„Die Waldbesitzer kann man hier nicht alleine lassen. Ich sehe ein, dass wir als Eigentümer uns mit nennenswerten Mitteln einbringen müssen. Gleichwohl geht der Wald alle an. Es ist richtig, dass man die Landwirtschaft in Notsituationen mit Förderprogrammen unterstützt. Jetzt aber braucht der Wald die Hilfe von Bund und Land. Es ist an der Zeit, dass rasch gehandelt wird!“, fordert Thomas Groll.