30 Jahre Fall der Berliner Mauer - Prof. Dr. Richard Schröder spricht über die Entwicklungen des Herbstes 1989
Im Rahmen ihrer zeitgeschichtlichen Veranstaltungsreihe wird die Stadt Neustadt (Hessen) am 5. November 2019 auch an den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und die vorhergehenden Entwicklungen in der DDR erinnern.
Bürgermeister Thomas Groll ist es abermals gelungen, einen herausragenden Referenten für diese Veranstaltung zu gewinnen.
Der evangelische Theologe und Philosoph Prof. Dr. Dr. h.c. Richard Schröder wird sich des Themas in seinem Vortrag annehmen.
Von 1991 bis zur Emeritierung 1998 gehörte Richard Schröder der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin an. Am 18. März 1990 wurde er in die einzig frei gewählte Volkskammer der DDR gewählt und war dort von April bis August Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokratischen Partei in der DDR und gehörte anschließend für zwei Monate dem Deutschen Bundestag an. Er ist heute Vorsitzender des Fördervereins Berliner Schloss und war von 2003 bis 2018 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Nationalstiftung.
Richard Schröder studierte Theologie und Philosophie an der Kirchlichen Hochschule Naumburg (Saale) und in Berlin. Von 1973 bis 1977 war er Pfarrer in Widerstädt im Harz. Anschließend war er bis 1990 Dozent für Philosophie am Kathechetischen Oberseminar Naumburg und am Sprachenkonvikt Berlin. 1988/89 arbeitete bei der ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in der DDR als Berater der Arbeitsgruppe „Mehr Gerechtigkeit in der DDR“. 1989 trat er dann der Sozialdemokratischen Partei in der DDR bei.
Mehrfach galt Prof. Dr. Richard Schröder als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten.
Anlässlich seines 75. Geburtstages würdigte ihn Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier 2018 als eine der führenden Kräfte in der Bürgerrechtsbewegung der DDR. Schröder habe dazu beigetragen, dass Zusammenwachsen Deutschlands zu befördern.
Dieser wurde mehrfach für sein Wirken ausgezeichnet. 1992 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen und das Große Bundesverdienstkreuz. Er war erster Träger des Lutherpreises „Das unerschrockene Wort“ und bekam den Ludwig-Börne-Preis und den Heinz-Herbert-Karry-Preis zuerkannt. Sein Engagement zur Vollendung der Deutschen Einheit wurde mit dem Gustav-Heinemann-Bürgerpreis ebenso ausgezeichnet wie mit dem Point-Alpha-Preis für seine Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas. 2015 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern in Würdigung seiner Aktivitäten in der Politik und Gesellschaft verliehen.
Prof. Dr. Richard Schröder hat Bürgermeister Thomas Groll mitgeteilt, dass er bei seinem Vortrag den Bogen vom 09. Oktober 1989 – dem Tag der ersten großen Montagsdemonstration in Leipzig - bis hin zum Fall der Berliner Mauer vier Wochen später - spannen werde. Die Besucherinnen und Besucher werden sich im Herbst zweifellos auf eine spannende Geschichtsstunde mit einem Zeitzeugen freuen können.