Neustadt 750 – eine Stadt feiert Jubiläum
Kürzlich kamen über dreißig Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen und Vereinigungen aus Neustadt und Momberg mit Bürgermeister Thomas Groll sowie Sonja Stark und René Spatzier von der Stadtverwaltung im Sitzungssaal des Rathauses zusammen, um frühzeitig über die Planungen für das Stadtjubiläum 2022 zu sprechen. In vier Jahren kann Neustadt nämlich auf 750 Jahre beurkundete Stadtrechte zurückblicken.
Die große Resonanz wertete der Bürgermeister als positives Zeichen für die anstehenden Vorhaben. Er freute sich darüber, dass sich nicht nur Vereine und Vereinigungen aus der Kernstadt an der Zusammenkunft beteiligten, sondern auch aus Momberg. Zugleich lud er interessierte Gruppierungen aus Mengsberg und Speckswinkel ein, sich ebenfalls in die Planungen für das Stadtjubiläum einzubringen. „Wir wollen 2022 ein Fest für die gesamte Kommune feiern und allen die Möglichkeit bieten, mitzumachen und durchaus auch die Vereinskasse aufzubessern“, so Thomas Groll.
„500 Jahre Junker-Hansen-Turm 1984 und die Neustadt-Treffen 1988 bzw. 2011 waren erfolgreiche Veranstaltungen, die bei vielen immer noch in Erinnerung sind. Alle drei Festivitäten haben entscheidend davon gelebt, dass sich unsere Vereine und Vereinigungen aktiv in das Programmgeschehen eingebracht haben. Daran wollen wir 2022 anknüpfen“, betonte der Bürgermeister.
Nachdem man im November vergangenen Jahres erstmals mit den Vereinen und Vereinigungen zusammengekommen war und seinerzeit ein erstes, grobes Veranstaltungsprogramm vorgestellt hatte, präsentierte der Bürgermeister nun eine „verfeinerte“, aber keinesfalls bereits abgeschlossene Fassung. „Wir sind immer noch offen für weitere Idee. Mitte 2020 muss das Programm stehen, damit wir Verträge abschließen können“, erläuterte Thomas Groll.
Grundgedanke der Konzeption ist, dass die Kommune über ein ganzes Jahr das Stadtjubiläum feiert. Grundsätzlich sollen dabei zwei Veranstaltungen im Monat stattfinden, für welche die Kommune verantwortlich zeichnet. Darüber hinaus sollen Traditionsveranstaltungen der Vereine und Vereinigungen „mit Außenwirkung“ Eingang in das Programm finden.
Das bisherige Angebot, so die Aussage der Anwesenden, ist bereits sehr vielfältig und reicht von Konzerten und historischen Vorträgen, über Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Senioren bis hin zu einem Wohltätigkeitskonzert mit dem Landespolizeiorchester Hessen, dem Straßenmalerfestival oder Veranstaltungen für die ganze Familie. 2022 soll es zudem für mehrere Tage „Kultur im Circuszelt“ und ein großes Schwimmbadfest geben.
Am Himmelfahrtstag 2022 wird es unter dem Motto „Dem Himmel entgegen – familiär und spektakulär“ etwas „ganz Besonderes“ im Bürgerpark geben. Was sich dabei hinter „spektakulär“ verbirgt, wollte der Bürgermeister zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht verraten. Thomas Groll versprach aber „eine ganz große Sache“, die es so im Umkreis von 50, 60 km noch nicht gegeben habe.
Auch die Nachbarkommunen sind 2022 natürlich herzlich zum Stadtjubiläum Neustadts eingeladen. So plant man beispielsweise zwei Grenzgänge zu den Buchen bzw. zum Dreiherrenstein und wird dazu alle Städte und Dörfer die an Neustadt angrenzen herzlich einladen.
Ein besonderer Höhepunkt soll bei den Jubiläumsfeierlichkeiten ein Stadtfest werden. Dessen Terminierung und Gestaltung war der Schwerpunkt des Gespräches mit den Vereinen und Vereinigungen.
Einvernehmlich kam man überein, als Termin den 16. und 17. Juli 2022 zu wählen.
Dass Festgelände soll sich in vier Jahren von der Ritterstraße mit den angrenzenden Plätzen Pfarrhof, Rabenauplatz, „Bürgergardeplatz“ vor dem Haus der Vereine und Rathausplatz bis hin zum Wallgrabenpavillon an der Stadtmauer und dem Teich im Bürgerpark erstrecken. Damit, so Thomas Groll, greife man die Konzeption des Neustadt-Treffens 2011 auf.
Auch liegen bereits die „Grundpfeiler“ für das Programm des Stadtfestes vor. Der Bürgermeister sprach davon, dass man sich beispielsweise ein Ritterlager mit Gauklern und Handwerkern rund um den Junker-Hansen-Turm, Musik und Tanz auf zwei Bühnen, den Teich in Flammen, Verkaufs- und Informationsstände, ein Altstadtcafé, die Illumination historischer Gebäude und eine Feuershow vorstellen könne. „Wir wollen auf bekannte und bereits erfolgreich umgesetzte Ideen zurückgreifen, aber auch Neues wagen. Um das alles umsetzen zu können, müssen wir natürlich Sponsoren finden“, hob Thomas Groll hervor.
Nun sei es an den Vereinen und Vereinigungen, in den kommenden Monaten zu überlegen, inwieweit man die Bewirtschaftung mit Speisen und Getränken im Juli 2022 selbst übernehmen könne. Groll gab den Vereinen mit auf den Weg, auch untereinander Gespräche zu führen und über Möglichkeiten der Zusammenarbeit nachzudenken. Ende des Jahres werde man sich dann zu einer weiteren Zusammenkunft treffen und darüber sprechen, ob man die vielfältigen Aufgaben alleine stemmen könne oder gewerbliche Anbieter einbeziehen müsse.
Andreas Gnau von der Historischen Bürgerwehr und Uwe Bielert vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr betonten, dass das Angebot beim Stadtfest vielfältig sein müsse, nur Bier, Bratwurst und Steak sei hier zu wenig. Einen Gedanken, den der Bürgermeister aufgriff. Wie bei den eingangs genannten Veranstaltungen komme es auf ein breites Spektrum an Speisen und Getränken an. Andreas Gnau verwies auch darauf, dass die Präsentation des Angebotes wichtig sei. Nur Bierbänke und eine Theke reichten hier nicht aus. Helmut Cloes vom Bayern-Fanclub war es wichtig, dass alle Teilnehmer vernünftige Standplätze erhielten, damit die Besucher auch zu ihnen fänden.
Bei der nächsten Zusammenkunft wird man sich nochmals mit dem Programm des Stadtfestes, der Gliederung des Festgeländes und der Frage „Festzelt ja oder nein“ befassen.
Bürgermeister Thomas Groll dankte allen für ihr Kommen und die vielen konstruktiven Redebeiträge. „Gemeinsam werden wir das Stadtjubiläum zu einem Erfolg werden lassen“, so sein Schlußwort.