Neustadt (Hessen) erblüht. - Machen Sie mit!
Dem Beispiel zahlreicher anderer Städte und Gemeinden folgend, möchte auch die Stadt Neustadt (Hessen) einen Beitrag dazu leisten, dem Rückgang der (Wild-)Bienen und anderer Blüten besuchender Insekten entgegenzutreten. Aus diesem Grunde hat die Kommune 2.000 Samentütchen mit der regionalen Mischung „Blühende Landschaft“ befüllen lassen. Die Blumen sind mehrjährig und haben eine Standzeit von bis zu fünf Jahren. Die Höhe der Pflanzen beträgt 80-140 cm. Die Aussaat ist von Mitte April bis Ende Juni möglich. Ein Tütchen reicht für 1-2 qm. Eine Pflege ist nicht erforderlich, ein Schnitt im Frühjahr möglich. Die Ausgabe der Tütchen erfolgt ab sofort im Bürgerbüro (Rathausnebengebäude). Grundsätzlich werden bis zu fünf Tütchen kostenlos abgegeben. Wer eine größere Fläche anlegen will, kann im Einzelfall bis zu 10 Tütchen erhalten.
Am 6. Mai konnte Bürgermeister Thomas Groll zur offiziellen Auftaktveranstaltung von „Neustadt (Hessen) erblüht. – Machen Sie mit!“ rund dreißig Interessierte im „Haus der Vereine“ willkommen heißen. Er verwies darauf, dass es sich um keine einmalige Aktion handeln solle. Vielmehr sei bei entsprechender Resonanz in der Bevölkerung angedacht, auch in den Folgejahren wieder Samentütchen zu verteilen. Der Bürgermeister bat darum, der Kommune in der Folge Fotos aus den Gärten und von den Balkonen zukommen zu lassen, damit man dokumentieren könne, dass Neustadt tatsächlich erblühe. Weiterhin berichtete Groll, dass man sich im Verlauf des Jahres auch mit den kommunalen Flächen befassen werde. Hier sollen geeignete ausgewählt werden, auf denen dann 2020 ebenfalls die Mischung „Blühende Landschaft“ ausgebracht werden wird. Im Herbst will die Kommune dann noch die Landwirte einladen, um sie im kommenden Jahr ebenfalls in das Vorhaben einzubinden.
Im Anschluss führte Dr. Ursula Mothes-Wagner von der Agentur für Naturentwicklung Marburg-Biedenkopf, die die Stadt Neustadt (Hessen) in Naturschutzfragen berät, weiter in die Thematik ein.
Meike Bonsa von der Stadtverwaltung Kirchhain stellte die Aktivitäten der Nachbarstadt in diesem Bereich vor. Dort führt man bereits seit 2008 in der Kernstadt solche Projekte durch und hat nun auch die zwölf Stadtteile einbezogen. Meike Bonsa verwies darauf, dass es wichtig sei, regionales Saatgut zu verwenden. Am Anfang habe man in Kirchhain einjährige Mischungen verwandt, darin seien aber Samen „aus aller Welt“ enthalten. Im Herbst und Winter sähen die Pflanzen „nicht schön“ aus, dies sei aber Natur und diene den Insekten.
Werner Gemmecker, der Vorsitzende des Imkervereins Kirchhain und Umgebung, freute sich ebenso wie einige anwesende Neustädter Imker über das Vorhaben der Kommune. Er hatte eine Schauwabe mitgebracht und informierte die interessierten Besucher über Fragen „rund um die Biene“.
Nach der gelungenen Auftaktveranstaltung bleibt zu hoffen, dass das Projekt erfolgreich ist.