Mengsberg braucht einen barrierefreien Gemeinschaftsraum
Symbolträchtig war der Ort, wo sich kürzlich Ortsvorsteher Karlheinz Kurz und Bürgermeister Thomas Groll trafen, um zu einem Rundgang durch das Dorf zu starten. Ihr Ausgangspunkt war nämlich der Lindenplatz, wo Baumpflanzungen und eine Kopie der Goldmedaille für den Bundessieg im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ an die großen Erfolge der Mengsberger auf Regional-, Landes- Bundes- und Europa-Ebene in den Jahren 2011-2014 erinnern.
Dies, so waren sich die beiden einig, war eine einmalige Zeit mit vielen Höhepunkten, in der die Dorfgemeinschaft enger zusammengerückt ist, viele kleine Verschönerungsmaßnahmen umgesetzt werden konnten und zahlreiche Ideen für die Zukunft Mengsbergs entstanden. Es gelte nun, diese zu priorisieren und zielgerichtet umzusetzen. „Es muss deutlich werden, dass hier nicht für die Schublade geplant wurde, sondern dass wichtige Projekte, natürlich unter Berücksichtigung der kommunalen Finanzen Wirklichkeit werden“, so Bürgermeister Groll. Da die Haushaltslage nach gegenwärtigem Stand zumindest mittelfristig positiv sei, könne man hier mit Optimismus ans Werk gehen.
Eine der Ideen ist die Nahwärmeversorgung von 150 Haushalten durch die Bioenergiegenossenschaft Mengsberg (BEGM). Die Heizzentrale steht, die ersten Häuser sind angeschlossen und die Leitungsarbeiten in vollem Gange. Ortsvorsteher Karlheinz Kurz hob die Unterstützung der Kommune hervor und dankte insbesondere für die Gewährung einer Bürgschaft in Millionenhöhe durch die Stadt Neustadt (Hessen). Dadurch war es möglich, dass die BEGM günstigere Zinssätze erhielt, was allen Genossenschaftsmitgliedern zugutekommt. Nach den Worten des Ortsvorstehers werden Energiezentrale und Nahwärmenetz im März 2019 offiziell eingeweiht, dann werden sämtliche Arbeiten abgeschlossen sein. Der Heizbetrieb soll – passende Witterung vorausgesetzt – im November 2018 starten.
Thomas Groll betonte, dass es im Rahmen des Dorfentwicklungsprozesses für ihn vorrangig darum gehe, für Mengsberg einen zeitgemäßen und barrierefreien Gemeinschaftsraum zu schaffen. Hierfür biete sich das evangelische Gemeindehaus an. Erste Gespräche mit dem Kirchenvorstand, der das Projekt begrüße, und dem Kirchenkreisamt haben bereits stattgefunden und sollen nach internen Beratungen im November fortgesetzt werden. „Wir werden alles daran setzen, Fördermittel des Landes für das Vorhaben zu erhalten. 2019f. müssen wir dabei entscheidend vorankommen. Sollte es wider Erwarten nicht gelingen, die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen von dem Projekt zu überzeugen, dann werden wir eben nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten Ausschau halten. Eine davon könnte die „Hessenkasse“ sein“, betonte Bürgermeister Thomas Groll. Ortsvorsteher Karlheinz Kurz dankte ihm für diese klare Position und erläuterte im weiteren Verlauf durchgeführte und anstehende Arbeiten bei der Grillhütte. Auch hier gewährte die Kommune in den letzten Jahren finanzielle Unterstützung.
Zurück auf dem „Lindenplatz“ erläuterte der Ortsvorsteher bereits feststehende Programmpunkte für die 725 Jahrfeier Mengsbergs im kommenden Jahr. Die erste urkundliche Erwähnung wird am ersten Augustwochenende 2019 begangen. Am Freitag soll auf dem Lindenplatz ein Gedenkstein enthüllt werden. Im Anschluss will man dann dort die Kirmes „wie anno dazumal“ anfeiern. Am Sonntag ist nach dem Festgottesdienst im Festzelt ein buntes Programm vorgesehen mit einem Auftritt der legendären „Schützenmusikanten“ als Höhepunkt. Im Jubiläumsjahr, so Ortsvorsteher Kurz, seien mehrere Veranstaltungen geplant. Nach dem Neujahrsgottesdienst soll es beispielsweise einen Empfang auf dem Kirchplatz geben, bei dem man auf 725 Jahre Mengsberg anstoßen möchte. Bürgermeister Thomas Groll sagte zu, dass die Kommune dieses bedeutsame Ereignis „angemessen“ unterstützen werde